Wunderwerk Natur -  Christian Klepp

Wunderwerk Natur (eBook)

Wie wir unseren Planeten erhalten und uns selbst retten | Die Schönheit unserer Natur ist durch den Klimawandel in höchster Gefahr!
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
240 Seiten
Gutkind Verlag
978-3-98941-027-5 (ISBN)
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Wir müssen handeln, bevor es zu spät ist! Unsere Natur ist wunderschön und einmalig - doch sie ist gefährdeter als je zuvor. Extremwetter wie Hitzewellen, zerstörerische Stürme und Überschwemmungen bedrohen nicht nur unsere Umwelt, sondern auch unser tägliches Leben. In seinem neuen Buch nimmt uns SPIEGEL-Bestsellerautor Dr. Christian Klepp mit auf seine Reisen zu unberührten Orten in Island, den Rocky Mountains und Neuseeland. Er zeigt eindrücklich, wie der Klimawandel die Natur verändert - und warum wir ihn nicht nur als Bedrohung, sondern auch als Chance und Aufbruch in eine nachhaltige Zukunft begreifen können. Er appelliert an unsere Werte wie Liebe, Respekt und Achtsamkeit und fordert uns auf, nicht in Angst und Frustration zu verfallen. Stattdessen können wir gemeinsam für ein friedliches Miteinander eintreten und uns mit Wissen, Engagement und Dialog für den Schutz unserer Erde einsetzen.  Dieses Buch ist nicht nur ein Weckruf, sondern auch eine Inspiration, wie wir mit einem bewussten Lebensstil und einem tieferen Verständnis für das Erdsystem einen positiven Beitrag leisten können. Der Wandel beginnt bei jedem einzelnen von uns - und mit einer informierten Öffentlichkeit, die den Stein ins Rollen bringt. Die zahlreichen farbigen Fotografien des Autors rücken die Schönheit und Verletzlichkeit unserer Erde in den Mittelpunkt und zeigen auf imposante Art und Weise, was es dringend zu schützen gilt. «Dieses Buch habe ich mit viel Herzblut, mancher Träne der Trauer, aber auch mit Hoffnung geschrieben. Ich wäre glücklich, wenn ich dazu beitragen könnte, dass wir Erdenhüter zahlreicher und gemeinsam zu Botschaftern unseres Planeten werden und unsere Stimme für die Natur erheben.» (Dr. Christian Klepp)

Der gebürtige Hamburger Dr. Christian Klepp ist Geowissenschaftler und Klimaforscher, zudem Landschaftsfotograf, SPIEGEL-Bestsellerautor und Vortragsredner. In seinen Vorträgen spricht er über das Erdsystem, den Klimawandel und die Folgen für das Leben auf unserem Planeten. Seine preisgekrönten Fotografien sind in internationalen Ausstellungen zu sehen, ab Dezember 2024 auch im renommierten Stadtmuseum Schleswig.

Mein Weg der Erdverbundenheit


Schau tief in die Natur, und dann wirst du alles besser verstehen.

— Albert Einstein, Physiker

Unser Planet ist eine Oase des Lebens, der einzige uns bekannte Ort im Universum, an dem dies der Fall ist. Ich wurde mit einer tiefen Liebezu unserer Erde geboren und habe mich der Natur schon immer nähe r verbunden gefühlt als der Hektik der Großstädte. Die Natur erdet mich, wenn ich Wind und Wetter hautnah erlebe und die Gegensätze von Hitze und Kälte spüre. Die Schroffheit und Lieblichkeit der Landschaften mit ihren Pflanzen und Tieren lehren mich tiefen Respekt und Dankbarkeit für mein Dasein. Je wilder und ursprünglicher die Landschaften um mich herum sind, desto wohler fühle ich mich. Viele Begegnungen mit wilden Tieren, darunter Eisbären, Pumas und Grizzlys, haben mich demütig gemacht und mir meinen wahren Platz im Gefüge der Lebewesen gezeigt. Denn ich bin es, der sich in ihrer Welt bewegt und nicht umgekehrt.

Bereits als Jugendlicher wurde ich Ende der 1980er-Jahre auf meinen Wanderungen in den Alpen mit dem Klimawandel konfrontiert. Die damals noch beeindruckenden Gletscher im österreichischen Nationalpark Hohe Tauern begannen, sich zurückzuziehen, jedes Jahr ein wenig mehr. Heute sind die meisten verschwunden. Ich halte den Gedanken kaum aus, dass allein wir es sind, die den rasanten Klimawandel verursacht haben und verantworten müssen.

Unendlich neugierig, wie unser Planet funktioniert, durfte ich als junger Meteorologiestudent 1993 an der ersten Winterexpedition mit dem Eisbrecher Polarstern des Alfred-Wegener-Instituts in die zentrale Arktis teilnehmen. Wir fuhren zwei Monate lang bei Temperaturen von bis zu −42 Grad Celsius ins damals noch ewige Eis. Dort erkannten wir, dass dieses Eis alles andere als ewig ist, da es bereits durch unsere Kohlendioxid-Emissionen immer dünner wurde und eine immer kleinere Fläche bedeckte. Seither schmilzt es noch schneller als vorhergesagt. Der tägliche Kontakt mit den Eisbären, denen buchstäblich die Lebensgrundlage unter den Tatzen wegschmilzt, und die Erhabenheit des zugefrorenen Ozeans in der klirrenden Kälte haben mein Leben für immer verändert.

So beschloss ich, mein Leben in den Dienst der Erde zu stellen, und wurde Geowissenschaftler und Landschaftsfotograf. Seit dieser Zeit treibt mich der Wunsch an, der Erde, ihrer Flora und Fauna eine Stimme zu verleihen und darauf aufmerksam zu machen, dass wir ihr zurückgeben müssen, was wir ihr zu Unrecht genommen haben. Bei meinen Aufenthalten in der Natur wurde mir klar: Um das Wunderwerk Natur in seiner Vielfalt und seinen wechselseitigen Beziehungen zu verstehen und nachhaltig und respektvoll mit der Erde umzugehen, müssen wir wissen, wie sie funktioniert, und unseren Platz im Gefüge der Natur wiederfinden. Das habe ich mir zur Lebensaufgabe gemacht.

Nach 25 spannenden Jahren in der internationalen Klimaforschung und vielen eigenen Expeditionen in die entlegensten Winkel der Erde hätte ich auch weiterhin Daten sammeln und auswerten können. Aus all diesen Daten entstehen die immens wichtigen wissenschaftlichen Grafiken, Karten und Analysen zum Klimawandel, der Naturzerstörung und dem Artensterben. Ich hätte weiterhin die Ergebnisse und Konsequenzen meiner Arbeit mit Fachkollegen diskutieren und in Fachzeitschriften veröffentlichen können, die wiederum nur von Wissenschaftlern gelesen werden.

An diesem Punkt meiner Karriere wurde mir allerdings klar, dass die bloße Anhäufung von immer mehr wissenschaftlichen Fakten, so immens wichtig sie für ein tiefes Verständnis unserer Erde und ihrer Ökosysteme sind, offensichtlich nicht ausreichen, um einen nachhaltigen Wandel in Politik, Industrie und Gesellschaft, national als auch international, zu bewirken. Denn wenn dem so wäre, dann hätten wir den Weg der Vernunft schon vor mindestens 30 Jahren eingeschlagen. Denn so lange wissen wir bereits, was mit immer höherer Geschwindigkeit auf uns zukommt. Dann hätten wir genügend Zeit gehabt, unseren Energie- und Wohlstandshunger klima- und ökosystemgerecht sowie nachhaltig umzubauen.

Wir haben diese Zeit nicht nur verstreichen lassen. Vielmehr haben wir trotz aller Warnungen der Wissenschaft in immer kürzerer Zeit immer mehr Natur auf unserem Planeten zerstört. Das stellt uns heute vor die übergroßen Probleme unserer multiplen und essenziellen Krisen und verkürzt die Zeit, die uns für den Umbau bleibt. Wir sind schneller denn je unterwegs, geben immer mehr Gas und debattieren heftig darüber, mit welchen Maßnahmen wir die Klimakrise wann bremsen sollten. Die Wahrheit ist, dass uns jetzt nur noch eine Vollbremsung mit quietschenden Reifen hilft und wir hoffen müssen, dass der Airbag beim harten Aufprall auslöst. Wir haben buchstäblich keine Zeit mehr. Unsere Handlungen müssen sofort, konsequent und umfassend erfolgen.

Wenn die harten und belastbaren Fakten der Wissenschaft immer noch nicht genügen, um einen nachhaltigen Wandel zu bewirken, fehlen offensichtlich wichtige Bestandteile für ein Umdenken der Weltgemeinschaft. Deshalb habe ich mich auf die Suche nach diesen fehlenden Bestandteilen gemacht.

Die Kernfrage ist, wie wir Wissensvermittlung in der Öffentlichkeit betreiben. Mit sachlich korrekten, aber völlig trockenen Zahlen, Grafiken und Tabellen lässt sich kaum jemand für unsere Erde begeistern. Mir wurde klar, dass auch ich meinen persönlichen Zugang und meine tiefe Liebe zur Erde nicht programmierend am Schreibtisch eines Forschungsinstituts erworben habe, sondern hautnah im Kontakt mit der Natur. Wissenschaftliche Fakten betrachte und analysiere ich mit großem Respekt und Ernst, aber zu Tränen gerührt haben sie mich nie. Auf meinen Forschungsreisen hingegen passiert mir das regelmäßig. Der unmittelbare Kontakt mit der Erde, die Bewunderung ihrer erhabenen Schönheit, der Atem eines Eisbären in der klirrenden Kälte, die schmelzenden Gletscher und die Auswirkungen des menschlichen Handelns auf die Natur – all das weckt in mir tiefe Emotionen: Empathie und Liebe einerseits, Trauer und Scham andererseits.

Was uns als Individuen gelingen kann, fehlt uns bisher als Menschheit: die emotionale Zuwendung zu unserer Erde, sie mit Begeisterung, Leidenschaft, Faszination, Respekt, aber auch Dankbarkeit, Verantwortung und Demut neu zu entdecken, mit einem Verständnis dafür, wie alles miteinander zusammenhängt, voneinander abhängt und sich gegenseitig beeinflusst. Das ist der Weg zurück in die Symbiose mit der Erde. Es ist der Weg aus der Sackgasse und hin zu unserem wahren Platz im Ökosystem Erde. Es ist meine tiefe Überzeugung, dass eine leidenschaftliche Sprache, die uns wissenschaftliche Fakten verständlich macht und die Schönheit der Natur nahebringt, eine Sprache ist, die uns wieder verbindet und motiviert, die uns im wahrsten Sinne des Wortes erdet. Deshalb begleiten meine Landschaftsfotografien mit meinen intimen Momenten in der Natur dieses Buch.

Ich möchte Sie dafür begeistern, wie unglaublich schön unser Planet auch heute noch ist, abseits der Naturzerstörung. Ich möchte Mut und Tatkraft säen, um gemeinsam zur Lösung unserer Herausforderungen beizutragen. Dabei geht es mir vor allem um innere Einsicht und Achtsamkeit im Umgang mit der Natur. Erhobene Zeigefinger sind hier fehl am Platz. Es geht mir um ein neues Werteverständnis für unseren Planeten, aus dem heraus der Wunsch, zu helfen, wie von selbst, sozusagen von innen heraus, entsteht. Wer aus innerem Antrieb mithilft, die Wunden der Erde zu heilen, den kann nichts und niemand mehr aufhalten. Wir alle – Sie und ich – halten die Lösung aller Probleme, wie ich Ihnen im Laufe dieses Buches zeigen werde, buchstäblich in unseren Händen.

Es wäre mein größtes Glück, wenn dieses Saatkorn eines neuen Umgangs mit der Erde auf fruchtbaren Boden fallen und sich vermehren würde. Wenn Sie bereits dazu gehören, so reichen Sie dieses Saatkorn gerne weiter, vor allem auch an die, die es gar nicht haben möchten. Wir können der Spaltung der Gesellschaft aktiv entgegenwirken, indem wir wieder miteinander reden und einander zuhören. Jede und jeder Einzelne von uns macht einen Unterschied – wir sind alle Entscheidungsträger.

Mein erstes Buch Wunderwerk Erde – Wie unser Planet funktioniert endet genau dort, wo der Mensch anfängt, das Erdsystem und die Natur systematisch nach seinen Bedürfnissen und mit allen Konsequenzen umzugestalten und auszubeuten. Um die Auswirkungen unseres Handels zu verstehen und richtig einzuschätzen, ist eine systemische Betrachtung der Erde immens wichtig. Sie reicht vom festen Boden unter unseren Füßen bis hinab zum Erdkern, von der Sonne bis zum Mond, von der Atmosphäre bis in die Tiefen der Ozeane, und vom gesamten Spektrum des Lebens bis hin zu uns Menschen.

Angst, Pessimismus und Hoffnungslosigkeit sind schlechte Ratgeber. Vielmehr benötigen wir dringend einen positiven Ansatz, der uns aus der Antriebslosigkeit herausholt. Wenn die Erdsystemforschung eines erkannt hat, dann ist es die Tatsache, dass wir zu 100 Prozent von unserem intakten Planeten abhängen und stabile und gesunde Ökosysteme unsere Lebensgrundlage sind.

Um zu neuen Visionen einer nachhaltigen Welt zu gelangen, ist es nötig, alte Pfade und Gedankenmuster zu hinterfragen. Wie schon Albert Einstein richtig erkannt hat, lassen sich Probleme nicht mit der gleichen Denkweise lösen, mit der sie entstanden sind. So möchte ich mit diesem Buch eine Aufbruchsstimmung erzeugen und dazu anregen, dass wir uns neue Geschichten erzählen, da die alten Narrative, denen wir jahrzehntelang blind gefolgt sind, eine Sackgasse sind. Wir sind ein Bestandteil dieses Planeten und nicht seine Beherrscher und...

Erscheint lt. Verlag 29.8.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Technik
ISBN-10 3-98941-027-X / 398941027X
ISBN-13 978-3-98941-027-5 / 9783989410275
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