Hörspiel und Podcast selber machen für Dummies Junior (eBook)
284 Seiten
Wiley-VCH (Verlag)
978-3-527-84948-2 (ISBN)
Von A wie Aufnahme bis Z wie Zuhören
Willkommen in der Welt des Hörens! Du wolltest schon immer mal dein eigenes Hörbuch aufnehmen, deine Storys erfinden und erzählen, selber entscheiden, was im Radio läuft, oder einfach mal deine Meinungen und Geschichten mit anderen teilen? Marco Ponce Kärgel gibt dir einen einfachen Leitfaden an die Hand, der dir zeigt, wie du Hörspiele und Podcasts selber produzieren kannst, von der allerersten groben Story-Idee bis zum fertigen Produkt. Er zeigt dir, wie du spannende Inhalte findest und umsetzt, deine Arbeit organisierst und mit Mikrofon und Software umgehst. Steig ein in die Welt der Hörspiele und Podcasts und werde dein eigener Produzent!
Du lernst
- Worauf du beim Aufnehmen achten solltest und wie du deine Aufnahmen prüfst
- Wie du mithilfe der kostenlosen Software Audacity aus Sprachaufnahmen, Geräuschen, Musik und Soundeffekten ein Hörspiel machst oder deinen Podcast produzierst
- Wie du dein Hörspiel und deinen Podcast veröffentlichst
Marco Ponce Kärgel ist Musiker und Tontechniker. Am liebsten arbeitet er mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Sein Spezialgebiet sind Hörspiele, und alles, was sonst noch mit Hören und Spielen zu tun hat: Podcasts, Audioguides, Slideshows, Musik und Klanginstallationen.
Kapitel 1
Story und Skript für dein Hörspiel
Spannend muss sie sein oder lustig oder herzzerreißend traurig oder alles zusammen. Kurz: Sie muss deine Zuhörer in den Bann ziehen – die Geschichte für dein Hörspiel. Als Erstes brauchst du eine gute Idee für dein Hörspiel. Es gibt die verschiedensten Geschichten – oder Stories –, und es gibt die verschiedensten Arten, deine Zuhörer diese Geschichten miterleben zu lassen. Hier im ersten Kapitel findest du einige Tipps und Anregungen, wie du eine Geschichte erfinden und wie du sie aufschreiben kannst.
Wenn du ganz ungeduldig bist und sofort mit Audacity loslegen willst, anstatt erst eine tolle, ausgereifte Story zu erfinden, kannst du auch ein paar Seiten weiterblättern in diesem Kapitel. Unter »Minihörspiele als Übungsmaterial für Audacity« findest du ein paar Tipps, wie du innerhalb kurzer Zeit eine ganz kleine Geschichte erfindest, mit der du Audacity gleich ausprobieren kannst. Manchmal kommen einem die besten Ideen nämlich erst beim Machen!
Ideensammlung
Eine gute Story fällt nicht einfach vom Himmel. Und du musst auch nicht denken, dass nur andere Menschen eine gute Geschichte erfinden können – du kannst es auch! Hier möchte ich dir einige allererste Schritte auf dem Weg zu deiner Story vorstellen.
Brainstorm
Vielleicht fängst du mal mit einem »Brainstorm« an. Das ist Englisch und bedeutet, dass du ohne weitere Überlegungen und Erklärungen aufschreibst, wovon dein Hörspiel handeln soll. In so einem Brainstorm solltest du möglichst spontan »dein Gehirn erstürmen«. Es kann wirklich sehr ungeordnet sein. Auswählen, sortieren, kommentieren kannst du später. Mit mehreren Leuten zusammen macht das oft noch mehr Spaß. Ihr kommt vielleicht auf Ideen, die dir alleine nie eingefallen wären.
Schreibt alle Ideen auf einzelne Zettel und legt sie auf dem Boden aus. So habt ihr einen besseren Überblick und könnt sie später bequem sortieren.
Oder erstmal für einen Stil entscheiden
Du könntest aber auch als Erstes eine Liste davon machen, welche Film-, Buch- oder Hörspielstile es so gibt, also welche Arten oder Gattungen (oder auch Genres) von Geschichten. Das kann dir helfen, eine Idee zu finden, weil du oft schon im Hinterkopf ganz automatisch weißt, was in dieser oder jener Art von Geschichte normalerweise so alles passiert: In einem Krimi gibt es einen Detektiv und einen Bösewicht, in einer Romanze ein verliebtes Paar und so weiter.
Genres sind beispielsweise:
- Krimi oder Thriller
- Action
- Romanze
- Fantasy
- Science-Fiction
- Horror
- Dokumentarhörspiel
- Hörbuch
- und noch viel mehr
Überlege dir gut, welches Genre du mit deinen Möglichkeiten in einem Hörspiel umsetzen kannst. Generell geht alles, dafür gibt es genügend Beispiele. Manche Genres bieten sich aber vielleicht eher für einen Film an als für ein Hörspiel.
Und natürlich kannst du auch verschiedene Genres zusammenmixen: eine romantische Komödie, eine Tragikomödie, ein Action-Krimi …
Lieblingsgeschichten unter die Lupe nehmen
Erinnere dich an die Geschichten, die du am liebsten gelesen, gesehen oder gehört hast. Beschreibe einfach mal, was dir daran besonders gefallen hat. Waren es die Hauptdarsteller oder Charaktere? Die Spannung? Die witzige Sprache? Die Rätsel und Geheimnisse, die du selbst lösen musstest? Waren die Geschichten lang oder kurz? Gab es mehrere Teile oder waren es vielleicht Fortsetzungsgeschichten?
Was war noch wichtig? Schreibe die Antworten wieder auf einzelne Zettel. Vielleicht fallen dir Gemeinsamkeiten in den verschiedenen Geschichten auf, die du auf dein Hörspiel übertragen kannst. Auch die Untersuchung von Lieblingsgeschichten macht oft mehr Spaß, wenn ihr mehrere Personen seid und alle eure Ideen einbringt und vergleicht.
Eine Gedanken-Übung: Erzähl doch mal die eine oder andere Lieblingsgeschichte ganz ohne Namen und Orte, ohne weitere ausschmückende Informationen. Also in etwa: »Ein Junge verliebt sich in ein Mädchen in einer kleinen Stadt. Das Mädchen zieht mit ihrer Familie weg in die nächste große Stadt.« Wenn ihr mehrere Personen seid, könntet ihr auch ein Spiel daraus machen: Einer erzählt eine bekannte Geschichte auf diese Art, und die anderen müssen raten, um welches Buch oder welchen Film es sich in Wirklichkeit handelt. Mit so einer Übung oder so einem Spiel legt ihr das Gerüst der Geschichte frei. Und dieses Gerüst könnt ihr nach Belieben ausschmücken und so eure eigene Geschichte spinnen.
Welche Form soll dein Hörspiel haben?
Es kann dir bei der Story-Findung auch helfen, wenn du dir zuerst Gedanken über die Form deines Hörspiels machst.
- Soll es ein Kurzhörspiel werden, das nur ein paar Minuten lang ist? Oder eine Sammlung von Kurzhörspielen, so wie du es vielleicht aus Büchern mit Kurzgeschichten kennst?
- Oder ein langes Hörspiel, mit mehreren Szenen und Musik dazwischen? Vielleicht soll es sogar ein Mehrteiler werden? Oder der Anfang einer Serie von Hörspielen mit den gleichen Personen, beispielsweise wie bei »Die drei ???«?
- Hat das Hörspiel ein offenes Ende, das den Zuhörer zum Weiterdenken anregt?
- Oder ein Happy End, bei dem sich alles in Wohlgefallen auflöst und Hauptfiguren und Zuhörer glücklich und zufrieden sind?
Dramaturgie oder Spannungsbogen
Ich erzähle dir eine kleine Geschichte: »Sonja wachte auf. Sie frühstückte und ging dann zur Schule. In der Schule schrieb sie eine Mathearbeit, die sie super bestanden hat. In der großen Pause unterhielt sie sich mit ihren Freundinnen. Nach der Schule ging sie nach Hause, machte ihre Hausaufgaben und chattete noch ein bisschen mit Max. Dann aß sie Abendbrot, putzte sich die Zähne, ging ins Bett und schlief ein.«
Das ist zwar eine Geschichte, aber sie ist nicht besonders spannend. Sonja erlebt zwar so einiges an ihrem Tag, aber eine wichtige Sache fehlt der Geschichte – ein Problem! Oder vielleicht sogar mehrere Probleme. Ein Problem, das gelöst werden muss, schafft Spannung in einer Geschichte. Würze die Geschichte doch mal mit Problemen.
Und so weiter. Verschlafen, keiner zu Hause, Verwirrung, Verspätung, Hunger, Mathearbeit … Zugegebenermaßen sind das ein bisschen viele Probleme auf einmal und vielleicht ein bisschen übertrieben. Aber vielleicht ein guter Anfang zu einer Geschichte, bei der Sonja viele Probleme lösen muss. In der zweiten Version passieren lauter Dinge, die Sonja von ihrem eigentlichen Plan abbringen. Es entstehen unerwartete neue Situationen, die spannend werden können.
Dramaturgie ist also die Kunst, eine spannende Geschichte zu erfinden und aufzuschreiben. Üblicherweise kommen in einer spannenden Geschichte oft folgende Figuren, Konstellationen oder Probleme vor:
- Die Hauptfigur, oder auch Protagonist. Die Figur, deren Leben und Sichtweise im Vordergrund steht. Mit ihr fiebert der Zuhörer mit. In unserem Fall wäre das also Sonja.
-
Der Gegenspieler, oder auch Antagonist. Hier vielleicht der Schulranzen-Dieb – wird sie ihm auf die Schliche kommen?
Nicht immer muss der Gegenspieler der Bösewicht sein. Es gibt auch Geschichten, in denen die Hauptfigur der Bösewicht ist. Beispielsweise in einer Geschichte über besonders geschickte Bankräuber.
Der Zuhörer kann aber auch mit dem Bösewicht »umgekehrt mitfiebern«. Er möchte zum Beispiel, dass der Bösewicht seine gerechte Strafe erhält.
- Wichtige Nebenfiguren (zum Beispiel Sonjas verschwundene Mutter). Sie haben meist ein eigenes Leben und eine eigene Geschichte, wenn auch nur am Rande.
- Unwichtige Nebenfiguren. Die machen die Geschichte lebendig und liefern ein paar Informationen für die Geschichte und über die Hauptfiguren. Sie kommen aber nur ganz am Rande vor (das könnte vielleicht der Fahrer von Sonjas Schulbus sein).
Als Ausgangspunkt für eine Geschichte kannst du auch folgende Ideen nutzen:
- Die Hauptfigur und der Gegenspieler haben ein Problem miteinander, sie tragen einen Konflikt aus, der sich im Laufe der Geschichte auflöst. Oder er löst sich nicht auf, dann hast du ein offenes Ende. Und den Beginn einer Fortsetzung!
- Die Hauptfigur hat etwas Großes vor, beispielsweise einen Bankraub oder eine Entdeckungsreise. Es stellen sich ihr aber immer wieder Schwierigkeiten in den Weg.
- Ein Problem kann aber buchstäblich auch aus heiterem Himmel kommen. Beispielsweise eine Wetterkatastrophe, ein Tornado, eine Riesenflut, ein Erdbeben. Sicherlich kennst du die eine oder andere Geschichte, in der der Protagonist solche Probleme...
Erscheint lt. Verlag | 2.9.2024 |
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Reihe/Serie | Für Dummies |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Natur / Technik |
Technik ► Elektrotechnik / Energietechnik | |
Schlagworte | Audacity • Audio • Audiodateien schneiden • Audio-, Sprachverarbeitung u. Übertragung • Aufnehmen • Einsprechen • Elektrotechnik u. Elektronik • Geschichten erzählen • Hörbuch • Musikstream • Podcasting • Radio • Record • Skript erstellen • Stream • Ton • Tonaufnahmen • Tondateien aufnehmen |
ISBN-10 | 3-527-84948-3 / 3527849483 |
ISBN-13 | 978-3-527-84948-2 / 9783527849482 |
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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Größe: 86,3 MB
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