What if? Was wäre wenn? Jubiläumsausgabe: Wirklich wissenschaftliche Antworten auf absurde hypothetische Fragen (eBook)

Der Millionenseller im farbig illustrierten Hardcover - Das perfekte Weihnachtsgeschenk!
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
400 Seiten
Penguin Verlag
978-3-641-32811-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

What if? Was wäre wenn? Jubiläumsausgabe: Wirklich wissenschaftliche Antworten auf absurde hypothetische Fragen -  Randall Munroe
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Für originellen Spaß unterm Weihnachtsbaum: Happy Birthday, »What if?«! Die Sonderausgabe zum 10-jährigen Jubiläum des Weltbestsellers von Superstar Randall Munroe - mit brandneuen Zeichnungen, aktualisiert und gewohnt verrückt annotiert vom Meister höchstpersönlich!
Fans des beliebten Webcomics »xkcd« stellen Randall Munroe die unmöglichsten Fragen: Was würde geschehen, wenn man einen Baseball zu schlagen versuchte, der mit 90 Prozent der Lichtgeschwindigkeit geworfen wurde? Was wäre, wenn alle Menschen plötzlich von der Erde verschwänden? Und was geschieht mit der Erde, wenn der Mond sich davonmacht?

Randall Munroe antwortet hochwissenschaftlich und umwerfend kreativ. Er führt Computersimulationen durch, löst Differentialgleichungen und untersucht ungewöhnliche Gegenstände unter extremen physikalischen Umständen.

Zur Feier des 10-jährigen Geburtstags von »What if?« hat der Meister der absurd-hypothetischen Wissenschaft seinen Blockbuster überarbeitet und das Abenteuer ums 10-Fache gesteigert. Diese Jubiläumsausgabe bietet noch mehr Spaß durch witzige Annotationen, Kommentare und brandneue zweifarbige Illustrationen. Das Must-have für alle Munroe-Fans und Verehrer der originellen Unterhaltung auf höchstem Niveau!

Randall Munroe ist der Autor von vier internationalen Bestsellern, What if - Was wäre wenn? Bd. 1 u. Bd. 2, Der Dinge-Erklärer und How to - Wie man's hinkriegt, außerdem Erfinder des beliebten Webcomics »xkcd« und des Wissenschaftsblogs »what if?«. Der einstige Roboteringenieur verließ 2006 die NASA, um sich ausschließlich dem Zeichnen und Schreiben seiner Comics widmen zu können. Er lebt in Massachusetts.

GLOBALER STURM

Was wäre, wenn sich die Erde und alles auf ihr plötzlich nicht mehr drehen würde, die Atmosphäre aber ihre Geschwindigkeit beibehielte?

Andrew Brown

SO ZIEMLICH JEDER würde sterben. Danach würde es erst richtig interessant werden.

Am Äquator bewegt sich die Erdoberfläche – auf die Drehachse bezogen – mit etwa 470 Metern pro Sekunde (das sind rund 1700 km/h). Würde die Erde stehen bleiben, die Luft aber nicht, dann würde sofort ein Wind mit obengenannter Geschwindigkeit wehen.

Am stärksten wäre dieser Wind um den Äquator herum, aber zwischen dem 42. Grad nördlicher Breite und dem 42. Grad südlicher Breite – also in einem Gebiet, in dem rund 85 Prozent der Weltbevölkerung leben – würde jeder und alles plötzlich Winde mit Überschallgeschwindigkeit erleben.

10 x Was wäre, wenn die Atmosphäre zehnmal schneller um die Erde wirbeln würde und damit alle Windgeschwindigkeiten verzehnfacht werden müssten? Statt dass 85 Prozent der Weltbevölkerung in der Zone mit Windgeschwindigkeiten im Überschallbereich leben würden, wären es nun 99,999999 Prozent – also praktisch jeder außer den vielleicht hundert Wissenschaftlern und Leuten vom technischen Personal, die so glücklich sind, nur wenige Hundert Kilometer vom Nord- beziehungsweise Südpol entfernt zu leben.

Die heftigsten Winde würden in Oberflächennähe nur ein paar Minuten anhalten; die Reibung mit dem Boden würde sie bald bremsen. Dennoch würde das ausreichen, um fast alles, was der Mensch gebaut hat, in Trümmer zu legen.

Mein Haus in Boston liegt so weit nördlich, dass es sich gerade außerhalb der Zone mit den Überschallwinden befindet, und doch wären die Stürme dort noch doppelt so stark wie bei den heftigsten Tornados. Alle Gebäude – vom Schuppen bis zum Wolkenkratzer – würden plattgedrückt und aus ihren Fundamenten gerissen. Die Reste würden quer durchs Land trudeln.

10 x Wenn wir die Windstärke mit 10 multiplizierten, würde es Boston viel schlimmer ergehen. Durch die Überschallwinde würden sich die Gebäude überhitzen, und wenn die bröckelnden Gebäude ineinanderstürzten, würde die Wucht des Aufpralls alles in Plasma verwandeln.

In Polnähe wären die Winde schwächer, aber keine Stadt liegt weit genug vom Äquator entfernt, um der Verwüstung zu entgehen. Longyearbyen auf der norwegischen Insel Spitzbergen (die auf dem nördlichsten Breitengrad gelegene Stadt der Welt) würde von Winden heimgesucht, die so heftig wären wie die stärksten tropischen Zyklone.

Wenn man das irgendwo aussitzen will, könnte einer der besten Orte dafür Helsinki sein. Obwohl die Stadt trotz ihrer Lage (mehr als 60° N) fortgefegt würde, gibt es im Fels unter Helsinki ein ausgeklügeltes Netzwerk von Tunneln, eine unterirdische Einkaufsmeile, eine Eishockeyhalle, Schwimmbäder und mehr.

Kein Gebäude wäre sicher, und selbst Konstruktionen, die den Wind eigentlich aushalten müssten, kämen in Schwierigkeiten. Wie schon der Komiker Ron White zum Thema Hurrikane sagte – »Das Problem ist nicht, dass der Wind umherwirbelt; das Problem ist, was der Wind umherwirbelt.

10 x In dem »Wind mal zehn«-Szenario ist der Wind so stark, dass Ron White unrecht bekommt – es ist nicht mehr wirklich von Bedeutung, was der Wind umherwirbelt. Dass er überhaupt umherwirbelt, reicht schon aus.

Nehmen wir an, wir sitzen in einem massiven Bunker, der aus einem Material gebaut ist, das Stürme von 1700 km/h aushält.

Feine Sache; wir wären sicher – sofern wir die Einzigen mit einem Bunker sind. Unglücklicherweise haben wir aber wahrscheinlich Nachbarn, und wenn unser windseitiger Nachbar einen weniger gut verankerten Bunker hat, wird unser Bunker es aushalten müssen, dass der andere mit 1700 km/h auf ihn knallt.

Die Menschheit würde nicht aussterben.1 Alles in allem würden aber nur sehr wenige Menschen auf der Erdoberfläche überleben; die herumfliegenden Trümmer würden alles, was nicht gerade strahlungsgehärtet ist, pulverisieren. Aber unter der Erdoberfläche könnten eine Menge Leute ganz gut überleben. Sollten Sie sich, wenn es passiert, gerade in einem Kellergeschoss (oder besser noch in einem U-Bahntunnel) befinden, hätten Sie also gute Überlebenschancen.

Es gäbe sogar noch andere glückliche Überlebende. Dutzende Wissenschaftler und Mitarbeiter auf der Amundsen-Scott-Station am Südpol würden von den Winden verschont bleiben. Für sie wäre das erste Zeichen einer Störung, dass die Außenwelt plötzlich ganz still wird.

Die mysteriöse Stille würde sie wahrscheinlich eine Weile ablenken, aber schließlich würde jemand etwas noch Seltsameres bemerken:

Die Luft

Wenn die Bodenwinde dann nachgelassen haben, wird es noch gruseliger.

Die Sturmwalze würde sich in eine Feuerwalze verwandeln. Normalerweise ist die kinetische Energie von brausendem Wind so gering, dass man sie vernachlässigen kann. Hier haben wir es allerdings mit keinem gewöhnlichen Wind zu tun. Er kommt unter Turbulenzen zum Stehen und die Luft heizt sich dabei auf.

Auf dem Festland würde das zu sengenden Temperaturen führen, und in Gebieten mit feuchter Luft würden sich weltumspannende Gewitter bilden.

Gleichzeitig würde der über die Ozeane fegende Wind die Oberflächenschicht des Wassers aufwühlen und zerstäuben. Für eine Weile hätte der Ozean dann gar keine Oberfläche mehr; man könnte nicht mehr sagen, wo die Gischt endet und das Meer anfängt.

Ozeane sind kalt. Unter der dünnen Oberflächenschicht beträgt ihre Temperatur ziemlich einheitlich 4 °C. Der Sturm würde kaltes Wasser aus den Tiefen aufwirbeln. Das Einströmen kalter Gischt in die überheizte Luft würde eine Art von Wetter erzeugen, wie man es auf der Erde noch nie gesehen hat – einen tosenden Mix aus Wind, Gischt, Nebel und raschen Temperaturänderungen.

Das Aufsteigen des Tiefenwassers würde eine wahre Fruchtbarkeitsexplosion verursachen, weil frische Nährstoffe in die oberen Schichten fluten. Gleichzeitig würde es jedoch zu einem großen Sterben unter Fischen, Krabben, Meeresschildkröten und anderen Tieren führen, die mit dem Einströmen sauerstoffarmen Wassers aus der Tiefe nicht zurechtkommen. Jedes Tier, das atmen muss – also beispielsweise auch Wale und Delphine –, hätte am turbulenten Übergang zwischen Meer und Luft Probleme zu überleben.

Die Wellen würden von West nach Ost um den Globus rauschen, und alle Ostküsten würden die größte Sturmflut der Weltgeschichte erleben. Eine blendende Gischtwolke würde über das Festland schießen, und hinter ihr würde sich eine wirbelnde, aufgewühlte Wasserwand wie ein Tsunami vorwärtsbewegen. An manchen Orten würden die Wellen viele Kilometer landeinwärts vordringen.

Die Unwetter würden große Mengen Staub und Trümmerteilchen in die Atmosphäre spritzen. Gleichzeitig würde sich über den kalten Ozeanoberflächen eine dichte Nebeldecke bilden. Normalerweise ließe das die Temperaturen weltweit absacken. Und genau das würden sie auch tun.

Zumindest auf einer Seite der Erde.

Wenn sich die Erde nicht mehr dreht, endet der normale Zyklus von Tag und Nacht. Die Sonne würde nicht völlig aufhören, sich am Himmel zu bewegen, aber statt einmal täglich auf- und unterzugehen, würde sie das nur noch einmal pro Jahr tun.

Tag und Nacht wären jeweils sechs Monate lang, sogar am Äquator. Auf der Tagseite würde die Erdoberfläche im beständigen Sonnenlicht braten, während die Temperaturen auf der Nachtseite abstürzten. Der Wärmeaustausch würde in den Bereichen, die direkt unter der Sonne liegen, zu heftigen Stürmen führen.2

In gewisser Weise würde die Erde dann einem dieser Exoplaneten mit gebundener Rotation ähneln, wie man sie gewöhnlich in der habitablen Zone eines Roten Zwerges antrifft. Ein noch besserer Vergleich könnte die Venus in einem sehr frühen Stadium sein. Aufgrund ihrer Rotation wendet die Venus – ganz wie unsere angehaltene Erde – monatelang der Sonne dieselbe Seite zu. Allerdings zirkuliert ihre dicke Atmosphäre sehr schnell, so dass Tag- und Nachtseite ungefähr dieselbe Temperatur haben.

Die Länge eines Tages würde sich also verändern, die Länge eines Monats aber gar nicht! Der Mond hat ja nicht damit aufgehört, um die Erde zu rotieren. Wenn allerdings die Erdrotation seine Gezeitenenergie nicht mehr speist, würde der Mond nicht länger von der Erde wegdriften (das macht er derzeit nämlich), sondern langsam wieder auf uns zutreiben.

Unser treuer Gefährte Mond würde zu Hilfe eilen, um den von Andrew angerichteten Schaden wieder auszubügeln. Derzeit dreht sich die Erde schneller als der Mond, und unsere Gezeiten verlangsamen die Erdrotation, während sie gleichzeitig den Mond von uns wegschieben.3 Würde sich unser Planet nicht mehr drehen, dann würde auch der Mond nicht länger von uns wegdriften. Statt uns zu verlangsamen, würden seine Gezeitenkräfte unsere Drehbewegung wieder beschleunigen. Ganz langsam, ganz sachte würde die Gravitationskraft des Mondes an unserem Planeten ziehen …

Einer...

Erscheint lt. Verlag 27.11.2024
Übersetzer Ralf Pannowitsch
Sprache deutsch
Original-Titel What if?
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Natur / Technik
Technik
Schlagworte 2024 • Allgemeinwissen • Bestseller • bestseller bücher neuerscheinungen 2024 • Der Dinge-Erklärer • eBooks • Factfulness • Freakonomics • geschenk techies • geschenk technikfreak • how to • How to - Wie man's hinkriegt • Infotainment • mai thi nguyen-kim • Neuerscheinung • Physik • pop science buch • Populäres Sachbuch • populäre Wissenschaft • randall munroe deutsch • Stephen Hawking • Thing Explainer • unnützes wissen buch • Weihnachtsgeschenk • Weihnachtsgeschenke für Männer • weihnachtsgeschenk mann • Weihnachtsgeschenk Papa • xkcd
ISBN-10 3-641-32811-X / 364132811X
ISBN-13 978-3-641-32811-5 / 9783641328115
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