Der Garten im Klimawandel –Besser gärtnern mit Permakultur (eBook)
176 Seiten
Edition Michael Fischer (Verlag)
978-3-7459-1138-1 (ISBN)
Der Klimawandel stellt uns und den Selbstversorgergarten vor immer größer werdendeHerausforderungen. Wie kann man am besten auf Trockenheit reagieren? Wie lässt sich klimaangepasst wirtschaften? Welche Möglichkeiten gibt es auf großen und kleinen Flächen einen möglichst hohen Ertrag zu erzielen ohne Ressourcen zu verschwenden? Eine Antwort auf diese Fragen liegt in der Permakultur. Dieser Ansatz setzt auf ein ökologisches Gleichgewicht im Garten, das sich selbst reguliert und dadurch wasser- und ressourcenschonendist.
- Permakultur als Lösungsansatz für klimaangepasstes Gärtnern
- Alle Hintergründe kompakt zusammengefasst: Klima, Boden und Nachhaltiges gärtnern
- Praktische Anwendungstipps rund um Permakultur im eigenen Garten
- Die besten Trockenheitsverträglichen Gemüse- und Obstsorten
Annette Holländer ist Samengärtnerin, Naturpädagogin und leidenschaftliche Selbstversorgerin. In ihrem neuen Buch erläutert sie die wichtigen Zusammenhänge zwischen Gärtnern und dem Klimawandel, geht auf die Dringlichkeit ein, unsere Böden zu schützen und zeigt am Beispiel ihres eigenen Gartens wie sich Permakultur und klimaangepasstes Gärtnern verwirklichen lassen.
<p>Annette Holländer istausgebildete Samengärtnerin und Naturpädagogin und leidenschaftliche Selbstversorgerin. Die Erhaltung und Vermehrung samenfester Gemüsesorten ist für sie über die Jahre zur Leidenschaft geworden. In Vorträgen und Seminaren sowie auf ihrer Website gibt sie ihre Erfahrungen zu biologischem Gemüseanbau, Nutzpflanzenvielfalt und Samenbau weiter.</p><p>www.garten-des-lebens.de</p>
Ein Nutzgarten nach dem Vorbild der Natur
Das Erleben eines naturnahen Gartens und der Anbau frischer und gesunder Lebensmittel ist eine beglückende Erfahrung und unterstützt nachhaltig die Natur in all ihrer Vielfalt.
Gestaltung eines naturnahen Gartens
Permakultur im Garten
So wie das Leben auf der Erde unter anderem von Anpassungsfähigkeit geprägt wird, spielt gleichermaßen das Leben in Gemeinschaften eine Rolle. Unzählige Lebewesen sind Symbiosen eingegangen oder bilden Lebensgemeinschaften. Dies spricht dafür, dass die Gemeinschaft überlebensfähiger macht als das Einzelgängertum. Auch wir Menschen sind ein Teil dieser Gemeinschaften, und es liegt an uns, wie wir damit umgehen.
Jeder Garten ist die Welt im Kleinen
Die Natur bildet diese Symbiosen und Lebensgemeinschaften in vielfältiger Art und Weise. Wir Menschen können uns als Teil dieser Verbundenheit mit all den verschiedenen Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen verstehen und versuchen, mit der Natur und ihren Lebewesen und nicht gegen sie zu agieren. Unser Umgang mit unseren Gärten und Kulturflächen spiegelt unser Verhalten gegenüber der Natur wider. Bereits vor beinahe 40 Jahren, als der Begriff Permakultur bei uns noch nicht geläufig war, wurde im Bayerischen Fernsehen in der Reihe „Unter unserem Himmel“ eine Sendung mit dem Titel „Grün kaputt“ ausgestrahlt. Der Film zeigte neben den großen Eingriffen in die Natur, wie beispielsweise dem Rhein-Main-Donau-Kanal, die tagtäglichen privaten Abholzungen und Umgestaltungen von landwirtschaftlichen Flächen und privaten Gärten in naturfeindliche Flächen. Die Aussage, die im Film getroffen wurde, „jeder Garten ist die Welt im Kleinen“, gilt heute noch mindestens so wie damals.
Im naturnahen Garten ergänzen sich Gemüse, Wildobst und Wildblumen.
Wirtschaftsweise Permakultur
Permakultur bietet uns die Möglichkeit der nachhaltigen und zukunftsfähigen Mitgestaltung und Nutzung von Land und der natürlichen Ressourcen innerhalb der Kreisläufe der Natur. Was uns zur Verfügung steht, wird dabei sinnvoll und effizient eingesetzt und nicht verschwendet. Nutzungsformen und Gestaltungselemente sollten immer einen Mehrfachnutzen bringen und somit zu positiven Wechselwirkungen innerhalb einer Permakultur-Landschaft führen. Kleinstrukturierte Flächen können auf diese Weise eine hohe Produktivität aufweisen, die gleichzeitig Vielfalt fördert und Lebensräume erhält.
Zonierung, Kleinklima und Gestaltungselemente
Jede Fläche bietet, abhängig von Region, Bodenbeschaffenheit und anderen Umweltbedingungen, bereits bestehende Elemente, die in die Gartenplanung mit einfließen und genutzt werden sollten. Dies können Baumbestand, Feuchtzonen, Trockenstandorte, Gestein und vieles andere sein. An jedem Standort lässt sich individueller Reichtum finden, den es achtsam zu nutzen gilt. Gleichzeitig macht es Sinn, eine Fläche unter Berücksichtigung der Gegebenheiten in verschiedene Zonen zu unterteilen. Dies sind beispielsweise Wildhecken, Gemüsegarten, Kräuterhügel und Trockenrasen. Durch diese Zonen, die mit unterschiedlichen Gestaltungselementen angelegt werden, lassen sich vielfältigste Pflanzen und in der Folge auch Tiere ansiedeln. Die verschiedenen Zonen profitieren voneinander und erfüllen unterschiedliche Aufgaben.
So dient beispielsweise eine Wildobsthecke als Windschutz für Gemüsebeete, bietet Unterschlupf und Nahrung für Vögel und erlaubt uns eine Ernte an besonders vitaminreichem Wildobst. Durch den Windschutz der Hecke, auch in Kombination mit Trockenmauern oder Hügelbeeten, lässt sich wiederum ein Kleinklima für wärmebedürftige Kulturen erzeugen. In Bereichen mit magerem Boden können sich Wildblumen und Kräuter etablieren, die auf einem nährstoffreichen Boden nicht konkurrenzfähig wären. Diese bieten jedoch Nahrung für viele Insekten, die wir im Nutzgarten wiederum für die Bestäubung und als Gegenspieler von Schädlingen dringend benötigen. Wasser im Garten kann Temperaturschwankungen ausgleichen und damit ebenfalls ein Kleinklima erzeugen. Gleichzeitig siedelt sich auch an Teichen und Feuchtmulden eine an diese Umgebung angepasste Pflanzen- und Tierwelt an.
Zonierung
Zone 1: Bereiche, die am meisten genutzt werden, wie Terrasse mit Sitzplatz und Topfgarten, für kurze Wege zu Kräuterbeeten, Freizeit- und Spielfläche, Tierhaltung, Wassertonnen
Zone 2: Intensiv genutzte Flächen mit Gemüsebeeten für die Selbstversorgung, Kompostplatz
Zone 3: Extensiv genutzte Flächen, die nicht ständig genutzt werden mit Beeren, Obstwiese, Wildblumenwiese
Zone 4: Wenig genutzte Flächen mit Wildhecken als Grundstücksbegrenzung, Totholz, Wildkräutern sowie Windschutz und Rückzugsgebiete für Wildtiere
Unterschiedliche Beetformen
Das Herz des Nutzgartens sind die Gemüsebeete, die uns im besten Fall das ganze Jahr über mit Gemüse versorgen. Die Beete benötigen eine humose und nährstoffreiche Erde für ein vitales Wachstum unserer Kulturpflanzen. Magere Böden, die teilweise von Wildpflanzen bevorzugt werden, bringen bei den meisten Kulturpflanzen keine nennenswerte Ernte. Die Gestaltung der Gemüsegartenzone kann über verschiedene Beetformen erfolgen, die nicht nur den Bedürfnissen bestimmter Pflanzen entgegenkommen, sondern auch optisch eine schöne Wirkung haben.
So sind Hochbeete vor allem bei schweren Böden ideal für Wurzelgemüse wie Karotten und Pastinaken geeignet, die in der lockeren Hochbeet-Erde große und gerade Wurzeln ausbilden können. Auch bei sehr verdichteten und unfruchtbaren oder nassen Böden sind Hochbeete eine gute Wahl. Zudem lassen sich Hochbeete in der kalten Jahreszeit mit wenig Aufwand zu Frühbeeten umbauen. Frisch angelegte Hügelbeete bieten Starkzehrern wie Kürbissen die benötigten Nährstoffe. Hufeisenförmig gestaltete und nach Süden ausgerichtete Hügelbeete können als Sonnenfalle wirken. Große Hügelbeete lassen sich zudem mit Beerensträuchern bepflanzen, sodass die Beete auch zur Einfriedung eines Grundstücks dienen können. Ebenerdige Beete eignen sich dafür besonders für hochwachsende Gemüsepflanzen wie beispielsweise Stangenbohnen. In Mandalaformen angelegt, haben solche Beete einen besonderen Reiz und lassen sich mit Kräutern und Blumen kombinieren. Eine gute Methode für die Neuanlage von ebenerdigen Beeten ist das Mulchbeet. Dabei wird die Fläche mit unbedruckten Kartonagen oder anderem passendem Material abgedeckt. Auf die Abdeckung wird Erde und darüber eine dicke Mulchschicht aus Stroh ausgebracht. In das Beet können Pflanzkartoffeln gelegt oder rankende Gemüse wie Kürbisse gepflanzt werden. Durch die Abdeckung und die Blätterschicht der Pflanzen wird die ursprüngliche Vegetation unterdrückt und stirbt ab. Die Kartonagen werden weich und lösen sich nach und nach auf, sodass die Wurzeln der Gemüsepflanzen in tieferes Erdreich vordringen können. Nach der Ernte steht ein Beet mit krümeliger Erde zur Verfügung, das über den Winter am besten noch einmal dick gemulcht wird.
Bild links: Gestaltungselemente im Garten: Hochbeete ...
Bild rechts: ... und Hügelbeete
Kräuterhügel oder Kräuterspirale
Besonders für mediterrane Kräuter und solche, die an trockenen Standorten gut zurechtkommen, wie Thymian, Dost, Bergbohnenkraut, Lavendel, Ysop oder Griechischer Bergtee, sind Kräuterhügel und große Kräuterspiralen sehr gut geeignet. Im Kräuterhügel werden Steine als Gestaltungselemente verwendet, und gleichzeitig speichern sie ebenso wie die Steineinfassung einer Kräuterspirale tagsüber Wärme, die nachts wieder abgegeben wird. Davon profitieren die wärmeliebenden, mediterranen Kräuter.
Bild links: Kräuter dürfen in keinem Garten fehlen.
Bild recchts: Schmetterlingsweide Wasserdost, nicht nur für Feuchtzonen geeignet
Bei der Anlage ist darauf zu achten, dass der Boden wasserdurchlässig und nicht zu stickstoffhaltig ist. Bewährt hat sich das Untermischen von Quarzsand, Magnesium- oder Algenkalk, Gesteinsmehl und Ziegelsplit. Eher karge Böden mit einem hohen Anteil an Spurenelementen entsprechen dem natürlichen Standort dieser Kräuter, unterstützen die Widerstandsfähigkeit vor allem in Bezug auf die Überwinterung und machen die Kräuter aromatisch.
Kräuter, die dagegen eher nährstoff- und stickstoffreiche Böden benötigen, wie Petersilie, Liebstöckel oder Borretsch, werden am besten in den Gemüsegarten und die Mischkultur und Fruchtfolge integriert.
Trockenmauern
Wie die Steine im Kräuterhügel schafft auch eine Trockenmauer ein Mikroklima für wärmeliebende Kulturen. So lässt sich an Trockenmauern besonders wärmeliebendes Obst wie beispielsweise Trauben ziehen. Wird eine Trockenmauer auf der Nordseite von Gemüsebeeten errichtet, wirkt sie als Sonnenfalle für wärmeliebende Gemüse wie Paprika und Auberginen. Eine Trockenmauer bietet zudem Unterschlupf für viele Kleintiere, darunter Insekten und Spinnen oder auch Eidechsen, die sich wiederum von den Insekten und Spinnen ernähren.
Die Trockenmauer schafft ein Mikroklima für wärmeliebende Kulturen und bietet Unterschlupf für viele Kleintiere.
Steine speichern Wärme und geben Sie nachts wieder ab, wie hier...
Erscheint lt. Verlag | 22.2.2022 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Natur / Technik ► Garten |
Technik | |
Schlagworte | Boden schützen • Gartenbewässerung • Gartenbewässerung nachhaltig • Gartenbuch nachhaltig • gartenpflege klimagerecht • Gartenplanung umweltfreundlich • Gärtnern wenig wasser • gießen wenig wasser • klimagerecht anbauen • klimagerechter Gartenanbau • klimagerecht gärtnern • Nachhaltig Gärtnern • nachhaltig gärtnern Anleitung • nachhaltig gärtnern einsteiger • nachhaltig gärtnern für Anfänger • Permakultur • trockenheitsverträgliche Sorten • umweltbewusst gärtnern • umweltbewusst gärtnern anleitung • Wasser sparen |
ISBN-10 | 3-7459-1138-5 / 3745911385 |
ISBN-13 | 978-3-7459-1138-1 / 9783745911381 |
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Größe: 33,6 MB
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