Kooperatives multimediales Gestalten mit Tablets

Die vorliegende Studie folgte der übergeordneten Zielsetzung, die Nutzungsprozesse beim kooperativen multimedialen Gestalten, als exemplarisches Unterrichtsangebots zur Förderung von Medienkompetenz, in den Blick zu nehmen. Dabei wurden in einer Haupt- und einer Vertiefungsstudie sowohl die Perspektiven der Schüler*innen auf das Unterrichtsangebot und dessen Nutzung erfasst (Hauptstudie) als auch Kooperationsprozesse der Schüler*innen aus einer Beobachtungsperspektive beobachtet (Vertiefungsstudie). Über die Haupt- und Vertiefungsstudie hinweg wurden zudem Unterschiede in der Perspektive der Schüler*innen sowie ihrer Kooperationsprozesse je nach Vorstrukturierung durch ein Kooperationsskript identifiziert.

Zusammengefasst verweisen die Ergebnisse der vorliegenden Studie auf teilweise große Herausforderungen der Schüler*innen, die vielfältigen Anforderungen an die Peer-Interaktionen beim kooperativen Gestalten mit Tablets gemeinsam zu bewältigen. Die beschriebenen Herausforderungen werden durch die Vorstrukturierung durch ein Kooperationsskript teilweise reduziert, sodass ausgehend von den Ergebnissen eine große Bedeutung von Vorstrukturierungsmaßnahmen auch für kreative und schüler*innen-orientierte Lehr-Lern-Gelegenheiten wie das multimediale Gestalten angenommen werden kann. Zudem zeigen die Ergebnisse eine individuelle Wahrnehmung und Beurteilung von Lernunterstützung beim kooperativen multimedialen Gestalten seitens der Schüler*innen. Zuletzt verweisen die Er-gebnisse auf eine kritische Reflexion des gemeinsam gestalteten Medienprodukts seitens der Schüler*innen.

Aus den Ergebnissen der vorliegenden Studie können sowohl Implikationen für die Gestaltung und Vorstrukturierung förderlicher kooperativer Lehr-Lern-Settings mit digitalen Medien als auch für die Förderung von Medienkompetenz in der Grundschule abgeleitet werden.