Die Erde ist voll haltet ein -  Ingo Klöcker

Die Erde ist voll haltet ein (eBook)

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2021 | 1. Auflage
368 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7557-8854-6 (ISBN)
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Auf der Erde lebten im Jahr 2019 7,72 Milliarden, in Zahlen: 7.720.000.000 Menschen. Im Jahr 2020 wurden 82 Millionen hinzugeboren. Nach einer Prognose der UNO wird die Zunahme in den kommenden Jahren nur minimal weniger. Umgerechnet sind das jeden Tag zusätzlich etwa 180.000 Menschen, oder jede Sekunde zusätzlich 2 Babys mehr, Tag und Nacht, ununterbrochen. Damit werden wir im Jahr 2050 etwa 9 Milliarden Menschen sein. Die große Zunahme erfolgt in den Staaten, die um den Äquator liegen. Dort wachsen die Millionenstädte. 88 gibt es bereits - wobei wir mit Berlin, Hamburg, München und Köln nur die ganz kleinen haben. Köln könnte man in Tokio, der größten Stadt der Welt, 38 mal unterbringen. Das sind unvorstellbare Zahlen. Aber: auch unsere große Erde hat Grenzen. Die haben wir bereits überschritten. Sie wird jeden Tag voller, deshalb gibt es immer mehr Streit und Kriege und Terror und Flüchtlinge, nicht nur die, die übers Mittelmeer kommen. Das wird nicht aufhören. Dazu haben wir den Klimawandel. Um die Zunahme von 180.000 Menschen jeden Tag zu bewerkstelligen, müssen wir mehr Lebensmittel, mehr CO2 und alle die vielen anderen Mehrs produzieren. Würden wir jedoch nur so viele Babys zeugen, wie Menschen sterben, würde die Zahl gleichbleiben - und fast alle Anstrengungen für die zusätzlichen Belastungen des Klimawandels entfallen, kostenlos, ethisch einwandfrei, ohne Flüchtlinge und jeder wüsste ganz genau wie es geht. Natürlich gibt es, wie überall, einen Haken, mehrere sogar. Wie die aussehen und was wir tun müssten: Lesen Sie weiter.

Prof. Dr.-Ing. Ingo Klöcker wurde 1937 in Stuttgart geboren, studierte Maschinenbau u.a. bei Prof. Kurt Magnus, und danach Design an der legendären Hochschule für Gestaltung Ulm u.a. bei den Profes Thomas Maldonado, Friedrich Vordemberge-Gildewart und Josef Albers. Das mündete in 20 Jahre Industrie vom Entwicklungs-Ingenieur bis zum Geschäftsführer Technik. Die Schwerpunkte waren Feinwerktechnik, Pkw- und Lkw-Konstruktion und Design von Schwermaschinen. Es folgten über 20 Jahre als Professor für Konstruktion, Werkstoffe und kreatives Arbeiten an der TH Nürnberg. Sein, wie er sagt, zweites Leben ist die Kunst. Das umfangreiche Oeuvre seiner Materialbilder befindet sich in Museen, in Institutionen und bei Sammlern. Dafür erhielt er Auszeichnungen. Er schrieb viele Aufsätze für die Süddeutsche Zeitung, schreibt Bücher und gibt Seminare zu den Themen kreatives Arbeiten, Skizzieren und Entwerfen in der Technik.

INTRO


Karo sagte: „Du musst aufpassen, wenn du nun keine Geschichten mehr über Menschen schreiben möchtest, über deren Verhalten, deren Träume, Aktionen und Reaktionen, deren Lügen und Wahrheiten, über all die Dinge, die in genau demselben Fall so oder auch anders gesehen, verstanden oder erinnert werden können ... denn sie waren zu derselben Sache, egal wie, subjektiv immer richtig. Bei deinen bisherigen Geschichten war es so, dass 100 Menschen zu demselben Sachverhalt 100 verschiedene Wahrheiten hatten. Nun möchtest du mit Fakten andere Fakten in realiter ableiten. Dazu muss alles stimmen, dazu muss 2 mal 2 = 4 bleiben. Immer. Verstehst du? Dein Schwadronieren muss ... ja, sorry, dass ich das nun so geradeheraus anspreche ... das muss nun außen vor bleiben. Und deine Rückzugsgefechte, die du oft deinem inneren Schweinehund aufs Auge gedrückt und dich dahinter versteckt hast, sind auch nicht mehr möglich.“

„Ja, Karo ... noch was?“

„Für den Anfang: nein.“

„Aber ich muss etwas vorausschicken. Du wirst meine Wiederholungen anmahnen.“

„Dass die Erde zu voll ist, hast du bereits zweimal vermerkt.“

„Wenn ich ein Detail in unterschiedlichen Zusammenhängen zeigen möchte, werde ich es ein zweites Mal erwähnen, manchmal aber auch erneut beschreiben, vielleicht sogar mit anderen Worten.“

„Der Anschaulichkeit wegen, ich weiß, der Oberlehrer in dir.“

„Sei gnädig, meine Liebe.“

„Ich bin nicht deine Liebe!“

„Nein, bist du nicht, du bist mein Ego, mein Gegenüber und mein Gewissen, manchmal bis du ein fürchterliches Ärgernis … oder auch das Gegenteil, mein geliebtes Korrektiv und mein anderes Ich. Und wenn ich mit mir selbst rede … bist du auch da dabei.“

„Du warst bei der Anschaulichkeit deiner Ausführungen.“

„Danke. Ja, ich wiederhole manchmal etwas, weil ich meine, dass es dann anschaulicher oder leichter verständlich … ok, aber auch der Deutlichkeit und Bedeutsamkeit wegen. Ich wollte in diesem Buch darlegen, dass alle derzeitigen Anstrengungen eines großen Teiles der Menschheit, die wärmer werdende Erde vor der weiteren Erwärmung, gar dem Wärmetod zu bewahren.“

„ ... dem Hitzetod ... “

„ … dem Wärmetod. Wenn man in Millionen Jahren rechnet, dann, ok, dann müssten wir vom Hitzetod sprechen. Aber wir rechnen mit der Dauer von Menschenleben. Und da geht es uns um 2 oder 3 Grad Celsius mehr als heute. Das ist noch keine Hitze. Aber für viele Ereignisse ist es schon zu warm … und es ist ein anderer Vorgang.“

Seit rund 4,5 Milliarden Jahren scheint die Sonne und wird das noch wenigstens weitere 5 oder mehr Milliarden Jahre tun. Wissenschaftler schätzen, dass sie anfänglich für 10 bis 12 Milliarden Jahre Brennstoff hatte. Wenn der zur Neige geht, wird sie nicht einfach abkühlen wie der Kuchen im ausgeschalteten Backrohr. Sie besteht vorwiegend aus Wasserstoff. In ihrem Inneren sind Druck und Temperatur so hoch, dass die kleinen Wasserstoffatome zu größeren Heliumatomen verschmelzen. Das nennt man Kern- oder Atomfusion ... und ist der Vorgang, den Wissenschaftler schon seit Jahren versuchen, auch auf der Erde hinzukriegen. Jedes Element hat sein eigenes und genau definiertes Atom. Es besteht aus dem Kern, der seinerseits aus Protonen und Neutronen zusammengesetzt ist, und aus den Elektronen-Schalen außen herum. Wenn ein Atomkern mehr Teile aufnimmt, fusioniert, wird er größer. Das hat zur Folge, dass es ein anderer Stoff, ein anderes Element, in diesem Fall Helium, wird. Wenn zwei Atome zusammengehen, ohne dass aus ihren zwei kleineren ein größerer Kern wird, ohne dass sie verschmelzen, ihre Kerne vielmehr getrennt bleiben, sie sich aber trotzdem fest verbinden, spricht man von einer chemischen Bindung oder Lösung. Das Ergebnis ist ein Molekül. Bei der Fusion wird eine ungeheure Menge Energie frei ... eben wie auf der Sonne. Sie könnte alle unsere Energieprobleme lösen ... allerdings auch nur mit ähnlichen Gefahren, wie wir sie uns beim gegenteiligen Vorgang, dem einer Kernreaktion durch Kern- oder Atomspaltung, bereits aufgebürdet haben. Die Tücke und das Risiko ist die freiwerdende Radioaktivität. Also: Bei dem ersten Vorgang, der Fusion, gehen kleine Atomkerne zusammen und werden größer. Wasserstoff ist das kleinste Atom, das es gibt. Wenn es mit sich selbst fusioniert, entsteht die nächstgrößere Einheit, das ist Helium. Bei der anderen Geschichte, der Spaltung, werden große Atome, Uran zum Beispiel, es ist eines der größten und schwersten Atome, gespalten und ebenfalls zu anderen Elementen … nunmehr mit kleineren Kernen.

Wie gesagt, der Wasserstoffvorrat der Sonne ist riesig, aber nicht unendlich. Wenn er zu Ende geht, wird sich die Sonne aufblähen und vorübergehend, damit sind auch wieder Milliarden Jahre gemeint, noch intensiver leuchten und etwa doppelt so groß werden wie heute. In ihrem Innern ist dann aller Wasserstoff umgewandelt, sodass sie fast nur noch aus Helium besteht. Sie wird ihre Planeten Merkur und Venus verschlucken und das Leben auf unserer Erde zerstören. Es wird über 1.000 Grad heiß werden. Dann fällt sie in sich zusammen, kollabiert zu einem sogenannten weißen Zwerg, einem hochverdichteten Sternenrest, der aber immer noch so groß sein wird wie die Erde. Astronomen beobachten Sternenleichen an vielen Stellen im All. (3)

„Das hört sich alles super utopisch, surrealistisch, auf jeden Fall extrem unwahrscheinlich ... oder sogar aberwitzig an, wenn du von Milliarden Jahren, von gewaltigen Wasserstoff- und Heliummengen und von anderen irren Dingen berichtest. Ist das so? Ist das wirklich so, oder meint oder meinte das nur irgendein phantasievoller Jemand, wie die Gebrüder Grimm im Märchen Rotkäppchen einst meinten, dass der Wolf die Oma gefressen hat, oder die Apostel Matthäus, Markus und Johannes, die alle drei im Neuen Testament berichten, dass Jesus über das Wasser gegangen sei. Könnte das so gewesen sein, oder war es so? Es wurde erst 30, andere sagen 80 Jahre später aufgeschrieben … von wem? Ich komme noch einmal auf meinen Anfang zurück und mache den Vorschlag, dass wir bei Fakten bleiben. Du musst bei den Fakten bleiben. Und du solltest die Dinge nicht einfach hinschreiben. Das machen viele andere. Sie haben ihr Wissen irgendwo gehört und in kleinen Brocken ... meist sogar nur in noch kleineren Bröckelchen ... gelesen, aufgeschnappt, phantasievoll ergänzt, erweitert oder einfach nur abgeschrieben. Belege, was du schreibst, bitte belege oder sage, wo es nachgesehen werden könnte. Schon der alte Chinese Konfuzius wusste:

„Wenn die Worte nicht stimmen, dann ist das Gesagte nicht das Gemeinte. Wenn das, was gesagt wird, nicht stimmt, dann stimmen die Werke nicht. Gedeihen die Werke nicht, so verderben Sitten und Künste. Darum achte man darauf, dass die Worte stimmen.“

„Das ist belegt. Ganz sicher. Die Astrophysiker können das aus dem heutigen Geschehen, das sie mit ihren Teleskopen und ihren ins Weltall geschossenen Satelliten am Himmel beobachten, messen und berechnen, nicht nur im Zusammenhang mit unserer Sonne, sondern mit den vielen anderen Sonnen, die im All unterwegs sind. Jeder Gymnasiast lernt das so. Und wenn du glaubst, eine ungewöhnliche Sache ohne Quellenangabe gefunden zu haben, dann habe ich sie im Netz, der UNO und bei Wikipedia.com recherchiert. Natürlich kommt uns manches extrem vor, surrealistisch, wie du sagst. Ich werde über noch ganz andere Dinge berichten, die sich wie Science-Fiction lesen, aber trotzdem Fakten sind, die nicht erst in Millionen Jahren relevant werden oder sich auf entfernten Sonnen abspielen ... sondern hier und jetzt.

Heute geht es nur um etwas mehr Wärme, um ein paar Grad mehr auf der Erde. Aber die genügen, dass die Eismassen, die von der letzten Eiszeit über den beiden Polen übriggeblieben sind, weiter abschmelzen.

„Die Arktis verliert zurzeit eine Million Tonnen, in Zahlen: 1.000.000 Tonnen, Eis pro Minute.“ (4)

„Was heißt verliert? Wie verliert man eine Tonne Eis?“

„Die Arktis verliert das natürlich nicht, wie ein dummer Mensch sein Handy aus der Gesäßtasche verliert. Das ist dann weg, ganz verschwunden, ist in der Tasche eines anderen gelandet oder in der Kloschüssel, was weiß ich. Das Eis schmilzt, das Schmelzwasser fließt ins Meer, das ist ja viel, sodass dessen Wasserspiegel ansteigt. Viele Küsten werden bis ins Landesinnere hinein überflutet. Flache Inseln werden kleiner oder, wenn wir nichts dagegen unternehmen, ganz im Wasser verschwinden. Aufgrund der Wärme werden die Wüsten größer, die gemäßigten Zonen wärmer, und viele weitere Folgeerscheinungen werden unser Leben auf der Erde verändern.“

Diese Erwärmung geht nicht auf Ereignisse in Atomkernen der Sonne oder dergleichen zurück. Man hat festgestellt, dass ihr Ursprung darin begründet ist, was wir Menschen hier auf der Erde machen. Wir verbrennen Erdöl und Kohle und Gas, um zu heizen, dass es uns warm wird, um Auto zu fahren oder Industrieproduktion und...

Erscheint lt. Verlag 19.12.2021
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
ISBN-10 3-7557-8854-3 / 3755788543
ISBN-13 978-3-7557-8854-6 / 9783755788546
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