Immunität von Staatsoberhäuptern und der Schutz elementarer Menschenrechte - der Fall Pinochet

Im Mittelpunkt der vorliegenden Studie steht der Fall Pinochet, der die Weltöffentlichkeit zwischen Oktober 1998 und März 2000 in Atem hielt und sie in zwei Lager spaltete. Soll ein (ehemaliges) Staatsoberhaupt für Verbrechen des Ausmaßes, wie sie Pinochet zur Last gelegt wurden, Immunität in Anspruch nehmen können? Unter der Herrschaft des ehemaligen chilenischen Generals verschwanden 3.000 Personen spurlos, Unzählige wurden willkürlich verhaftet, gefoltert oder waren Opfer von Zwangsexilierungen.
Das Buch erläutert das Institut der Immunität (Staatenimmunität, Immunität von Staatsorganen, insbesondere diejenige des Staatsoberhaupts), skizziert die Entwicklung des internationalen Menschenrechtsschutzes seit dem Zweiten Weltkrieg und führt die beiden Themenkomplexe - Immunität und Menschenrechte - anhand des Falles Pinochet zusammen. Ziel ist es, aufzuzeigen, dass durch den Fall Pinochet zwar ein wichtiges Präjudiz geschaffen wurde, es dadurch letztlich aber im Wesentlichen nur zur Bestätigung bestimmter seit dem Zweiten Weltkrieg sich entwickelnden Grundsätzen des Völkerrechts gekommen ist.
Die Studie richtet sich an völkerrechtlich und politisch interessierte Leser.