Laß dich heimgeigen, Vater, oder Den Tod ins Herz mir schreibe
In einem bösen Wortmarathon exhumiert der Autor das Skelett des SS-Massenmörders Globocnik - und mit dem Skelett die Geschichte von Winklers Heimatdorf Kamering nach dem Krieg. Laß dich heimgeigen legt den Finger in die Wunde eines Jahrzehnte währenden kollektiven Verschweigens.
»Die Sätze, die sich in kreisenden, bohrenden, in schauerliche Tiefe grabenden Bewegungen entfalten, gehören zum Wuchtigsten, was deutsche Prosa heute überhaupt bieten kann.« Jury des Österreichischen Buchpreises
Josef Winkler wurde am 3. März 1953 in Kamering bei Paternion in Kärnten geboren. 2008 erhielt er den Georg-Büchner-Preis.
»In Lass dich heimgeigen, Vater ist der Stil nun nüchterner, realistischer, weil er davon ausgeht, dass die Wirklichkeit grotesk genug ist ... Gerade die ungeschmälert autobiografischen Geschichten gehen ans existentiell Eingemachte.« Hans-Peter Kunisch Süddeutsche Zeitung 20180625
»Mit seinem fulminanten Sprachfuror befreit sich Josef Winkler in seinem neuen Roman von einer traumatisierenden Erinnerung.«
»Der Nährboden dieses in seiner Obsession und seiner Sprachgewalt mitreißenden Buches ist im buchstäblichen Sinne der Kärntner Massenmörder Odilo Glabocnik ... Und dass die Generationen, die davon wussten, einen Mantel des Schweigens über die Verbrechen des Krieges gebreitet haben ... Die Art und Weise wie Josef Winkler diesen Stoff sprachlich zu fassen bekommt, ist getragen von einem unverwechselbaren Furor und, nicht zu übersehen, von großem Schmerz.«
»Es ist eine schwingende, einem Singsang ähnelnde Sprache, die in manchmal endlosen Satzkaskaden geradezu beschwörend das Thema umkreist und hervortreibt. ... Was Winkler und sein Schreiben kennzeichnet, das ist eine gerade zu verstörende Hartnäckigkeit, den Dingen, die ihn umtreiben, auf den Grund zu gehen und sie sprachlich immer weiter zu bearbeiten.«
»... ein schmerzhaftes Lektüreerlebnis von betörender sprachlicher Schönheit.«
»Josef Winklers neuer Roman ist ein fulminant-furioser Brief an den verstorbenen Vater. Akribisch beschreibt der Autor dessen Gewalttätigkeit, die Sprachlosigkeit der Mutter und die allgegenwärtige Verdrängung. Ein Kameringer Totentanz.«
»Der Georg-Büchner-Preisträger ... thematisiert nebenbei den Verlust der Sprache und ihr Wiederfinden, und auch dieses Buch ist ein Gang durch sein bisheriges Werk, greift Motive und Bilder auf und baut sie neu zusammen. Das gespenstisch anwesend-abwesende Skelett im Feld setzt sie in ein neues Licht.«
»Ein Buch, das in großer Sprachkraft Verrat und Lüge aus dem Herz der Vätergeneration reißt und das blutgetränkte Tischtuch des Schweigens zerfetzt.«
Erscheinungsdatum | 09.02.2021 |
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Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Maße | 118 x 190 mm |
Gewicht | 206 g |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Geschichte ► Allgemeine Geschichte ► 1918 bis 1945 | |
Sozialwissenschaften ► Politik / Verwaltung | |
Schlagworte | "Aktion Reinhardt" • Aufarbeitung der Geschichte • Franz Nabl - Preis 2005 • Georg-Büchner-Preis 2008 • Geschichte • Großer Österreichischer Staatspreis 2007 • Holocaust • Juden • Kamering • Kärnten • Kollektives Verschweigen • Massenmord • Odilo Globocnik • Österreich • Österreichischer Buchpreis • Österreichischer Buchpreis 2018 • SS-Massenmörder • ST 5122 • ST5122 • suhrkamp taschenbuch 5122 • Zweiter Weltkrieg |
ISBN-10 | 3-518-47122-8 / 3518471228 |
ISBN-13 | 978-3-518-47122-7 / 9783518471227 |
Zustand | Neuware |
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