Emotionen (eBook)

Ein interdisziplinäres Handbuch
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2020 | 1. Aufl. 2019
X, 477 Seiten
J.B. Metzler (Verlag)
978-3-476-05353-4 (ISBN)

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Emotionen -
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Das Handbuch führt erstmals die vielseitigen Traditionen der Emotionsforschung zusammen. Den Anfang macht eine historische Betrachtung der Emotions- und Affekttheorien von der Antike bis zur Moderne. Dem folgt eine umfassende Übersicht zentraler Emotionskonzepte der Gegenwart, wie sie in Psychologie und Philosophie diskutiert werden. Vor dem Hintergrund dieser Konzepte und ihrer historischen Verortung entfaltet das Handbuch eine umfassende Typologie der Emotionen. Verschiedenste Komplexe - wie etwa Trauer, Melancholie und Depression oder Freude, Glück und Wohlbefinden - werden jeweils in den Sichtweisen unterschiedlicher Disziplinen dargelegt, darunter Ethnologie, Philosophie, Literaturwissenschaft, Soziologie, Psychologie. Abschließend werden entlang zentraler Konzepte wie Sprache, Kultur, Politik und Medien vier wesentliche Fluchtlinien aktueller Emotionsforschung entfaltet, welche den Horizont einzelner Disziplinen überschreiten und entsprechend in interdisziplinärer Perspektive erschlossen werden.



Hermann Kappelhoff ist Professor für Filmwissenschaft an der Freien Universität Berlin und Direktor der dort angesiedelten DFG-Kolleg-Forschergruppe Cinepoetics. Er war Sprecher des Exzellenzclusters Languages of Emotion an der Freien Universität Berlin, wo er von 2007 bis 2013 als einer der Principal Investigators verschiedene filmwissenschaftliche, u.a. mit Psychologie und Linguistik kooperierende Forschungsprojekte leitete.

Jan-Hendrik Bakels ist Junior-Professor und Projektleiter der BMBF-Nachwuchsgruppe Affektrhetoriken des Audiovisuellen an der Freien Universität Berlin. Zwischen 2009 und 2015 war er im Exzellenzcluster Languages of Emotion an der Freien Universität Berlin als Wissenschaftlicher Mitarbeiter bzw. zuletzt als Wissenschaftlicher Koordinator tätig.

Hauke Lehmann, Dr., ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Sonderforschungsbereiches Affective Societies - Dynamiken des Zusammenlebens in bewegten Welten an der Freien Universität Berlin. Zwischen 2008 und 2013 war er Stipendiat an der Graduiertenschule des Exzellenzclusters Languages of Emotion an der Freien Universität Berlin.

Christina Schmitt, Dr., ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin der DFG-Kolleg-Forschergruppe Cinepoetics an der Freien Universität Berlin. Zwischen 2009 und 2013 war sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Exzellenzcluster Languages of Emotion an der Freien Universität Berlin.

Inhalt 5
Vorwort 8
I Geschichte der Affekt- und Emotionstheorien 10
1 Antike Emotionstheorien. Philosophische Erklärungen von Emotionen im Kontext der Eudaimonie 11
1.1 Platon (428/27–348/47 v. Chr.) 11
1.2 Aristoteles (384–322 v. Chr.) 13
1.3 Zur Theorie der Gefühle in der Stoa 15
1.4 Epikur (341–271/70 v. Chr.) 17
1.5 Emotionen in der römischen Philosophie (Cicero, Seneca) 18
1.6 Abschließende Bemerkung 19
Literatur 19
2 Konzepte von Emotion und Affekt im Mittelalter 21
2.1 Emotionen in der Heilsgeschichte und die Bedeutung der Liebe 21
2.2 Das Problem der Sünde und die Systematik der Seele 23
2.3 Gebrauch und Kunst der Emotionen in der Rhetorik 26
2.4 Kultivierung und Sozialität von Emotionen in der volkssprachigen Literatur 27
Literatur 29
3 Emotionen in der Philosophie der Frühen Neuzeit 31
3.1 Rahmenbedingungen der Entstehung frühneuzeitlicher Emotionstheorien 31
3.2 Affekte als Medium von Machtausübung und Herrschaft: Machiavelli und Hobbes 32
3.3 Die Tücke des Objekts. Leidenschaften im moralistischen Schreiben 34
3.4 Von Descartes zu Leibniz: Zur Verortung der Emotionen in rationalistischen Geisttheorien 35
3.5 Moralischer Sinn und Sympathie: Gefühle als Medium ethischer Erkenntnis (Shaftesbury, Hutcheson, Hume und Smith) 37
Literatur 39
4 Entstehung und Konzeption der Gefühle in Aufklärung und Empfindsamkeit 41
4.1 Begriffsgeschichte 41
4.2 Empfindsamkeit 43
Literatur 45
5 The ‘Worship of Nature’? Psychological and Aesthetic Theories of the Emotions as the Fin-de-Siècle 47
5.1 Psychology 47
5.2 Aesthetics 50
5.3 Conclusion 53
References 54
6 Zur Geschichte anthropologischer und phänomenologischer Emotionstheorien 56
6.1 Husserl und die Frühe (Realistische) Phänomenologie 56
6.2 Existenzphilosophie: Heidegger, Bollnow, Sartre 57
6.3 Anthropologische und phänomenologische Leib- und Ausdrucksphilosophie 59
6.4 Neue Phänomenologie: Hermann Schmitz 60
6.5 Gemeinsamkeiten phänomenologischer Forschung. Neuere Entwicklungen 61
Literatur 62
7 Affekt und Psychoanalyse. Geschichte und Theorie 64
7.1 Emotionstheoretische Basisbegriffe der Psychoanalyse 64
7.2 Gegenstimmen zur psychoanalytischen Auffassung 66
7.3 Silvan Tomkins und die psychoanalytisch-feministische Wiederaneignung der Affekte 67
7.4 Psychoanalyse und Neurowissenschaften 68
7.5 Ausblick. Zur politischen Dimension von Affekt und Emotion 69
Literatur 69
II Emotionskonzepte der Gegenwart 70
8 Lassen sich Emotionen messen? Emotionskonzepte der Physiologie 71
8.1 Emotionskonzepte 71
8.2 Messmethoden 73
8.3 Regulierung der Emotionen über Physiologie 76
Literatur 77
9 Emotionskonzepte der Evolutionspsychologie 79
9.1 Einführung in den evolutionspsychologischen Rahmen emotionstheoretischer Überlegungen 79
9.2 Evolutionäre Emotionspsychologie: historische Wurzeln 80
9.3 Evolutionäre Emotionspsychologie: aktuelle Ansätze und Befunde 81
9.4 Angewandte Evolutionäre Emotionspsychologie am Beispiel Medien 84
Literatur 85
10 Emotionen aus kognitionswissenschaftlicher Sicht 87
10.1 Die kognitionswissenschaftliche Sicht des Menschen 87
10.2 Der kognitionswissenschaftliche Ansatz in der Emotionsforschung 87
10.3 Ziele der komputationalen Modellierung von Emotionen 89
10.4 Komputationale Emotionsmodelle 90
10.5 Modellierung des Emotionsentstehungsprozesses 91
10.6 Modellierung von Emotionseffekten 92
10.7 Ausblick 92
Literatur 93
11 Emotion und Gehirn. An der Schnittstelle zwischen affektiver und kognitiver Neurowissenschaft 94
11.1 Darwin und James – wegweisende Impulse für die affektive Neurowissenschaft 94
11.2 Neuro-anatomische Zugänge: Circuit-Theorien 94
11.3 Biologische Zugänge 95
11.4 Psychologische Zugänge 98
11.5 Moderne affektive Neurowissenschaft 99
11.6 Ausblick 99
Literatur 100
12 Verkörperte Emotionen. Emotionskonzepte der Phänomenologie 101
12.1 Phänomenologie der Gefühle 101
12.2 Ein verkörpertes Konzept der Emotionen 103
12.3 Psychopathologische Implikationen 104
12.4 Resümee 105
Literatur 106
13 Emotionsbegriffe in der analytischen Philosophie 108
13.1 Die ›Emotionen‹ als Thema der analytischen Philosophie 108
13.2 Taxonomie der analytischen Emotionsbegriffe 110
13.3 Gesprächspartner und neue Forschungsfelder 113
Literatur 114
14 Differenzphilosophie und Affekt 115
14.1 Differenz und Affektion 115
14.2 Immanente Kausalität der Affektionen (Spinoza) 116
14.3 Kraftwirkungen als Machtwirkungen (Nietzsche) 118
14.4 Differenz und Affirmation (Deleuze) 119
14.5 Anschlüsse der Affektforschung 120
Literatur 121
III Typologie 122
A Trauer, Melancholie und Depression 123
15 Depressionen. Von der Melancholie zur affektiven Störung 123
15.1 Epidemiologie depressiver Erkrankungen 124
15.2 Klassifikation 124
15.3 Symptome – das Krankheitsbild einer Depression 125
15.4 Komplexe Depressionsursachen 125
15.5 Entwicklung therapeutischer Strategien bei Depressionen 125
Literatur 126
16 Phänomenologie der Trauer 127
16.1 Trauer und Leiblichkeit 127
16.2 Entfremdung des Welt- und Selbsterlebens 128
16.3 Zeitlichkeit 129
16.4 Ambivalente Gegenwart 129
16.5 Trauerarbeit 130
16.6 Reintegration 130
16.7 Zusammenfassung 131
Literatur 132
17 Melancholy’s History 133
17.1 The humoural understanding of melancholy 133
17.2 On the aesthetic and political value of melancholy 134
17.3 Melancholy and modernity 134
References 136
B Freude, Glück und Wohlbefinden 138
18 Freude, Glück und Wohlbefinden in philosophischer Perspektive 138
18.1 Freude 138
18.2 Glück 139
18.3 Wohlbefinden 140
Literatur 142
19 Wohlbefinden aus psychologischer Perspektive 143
19.1 Definitionen 143
19.2 Charakterisierung der Wohlbefindensvariablen 143
19.3 Probleme der ›Messung‹ von Wohlbefinden 144
19.4 Theorieansätze 145
19.5 Korrelate von Glück und Wohlbefinden 145
19.6 Aktuelle Debatten der psychologischen Wohlbefindensforschung 146
Literatur 147
20 Freude, Glück, Wohlbefinden 148
20.1 Freude 148
20.2 Glück 150
20.3 Wohlbefinden 151
20.4 Resümee 152
Literatur 152
C Furcht und Angst 154
21 Zur theologischen Deutung von Furcht und Angst 154
21.1 Augustin und die Folgen 154
21.2 Die Reformation 155
21.3 Im Umbruch zur Moderne 155
21.4 Theologie im Zeitalter der Angst 156
Literatur 158
22 Zu den kulturellen Funktionen von Furcht und Angst 159
22.1 Furcht und Angst kulturwissenschaftlich 159
22.2 Gottesfurcht 159
22.3 Von der Furcht zur Angst? 161
22.4 Die Angst der Kulturtheorie 162
Literatur 163
D Ekel und Abscheu 164
23 Philosophical Perspectives on Disgust and Repulsion 164
23.1 What is disgust? 164
23.2 What do we learn from disgust? 165
23.3 Disgust and moral judgments 166
23.4 Disgust and art 167
References 167
24 Ekel. Unlust- und Lustgefühle in interdisziplinären Perspektiven 169
24.1 Lust am Erhabenen 170
24.2 Moralische Lust 171
24.3 Aggressive Lust 171
24.4 Kathartische Lust 172
24.5 Erregung gegen Langeweile 172
24.6 Erleichterung bei medialer Distanz 173
24.7 Sympathie- und Antipathielenkung 174
24.8 Umwertung etablierter Werte und Normen 174
24.9 Herausforderungen für interdisziplinäre Forschung 175
Literatur 176
E Ärger, Wut, Zorn und Empörung 178
25 The Evolutionary Psychology of Anger 178
25.1 What is the evolved function of anger? 178
25.2 Reverse engineering anger 179
25.3 Conclusions 183
References 183
26 Zorn und Wut im Spannungsfeld der Literaturgeschichte 184
26.1 Zorn als verletzte Ehre 184
26.2 Der Zorn Gottes – Zorn zwischen Rache und Gerechtigkeit 184
26.3 Zorn als Gefühl 185
26.4 Zorn und Wut 187
Literatur 187
27 Emotionen der Wut in kulturvergleichender Perspektive 189
27.1 Prävalenz der Wut im Kulturvergleich 189
27.2 Kulturspezifische Binnendifferenzierungen der Wut 190
27.3 Typologie der Wut 191
Literatur 193
F Liebe und Mitgefühl 194
28 Liebe und Mitgefühl in der Philosophie 194
28.1 Liebe 195
28.2 Mitgefühl 196
Literatur 198
29 Love. Culturally Specific or Universal? 199
29.1 What is Love? 199
29.2 What is love for? 200
29.3 Is love universal? 202
References 203
G Neid und Eifersucht 204
30 Neid und Eifersucht aus Perspektive der Literaturwissenschaft 204
30.1 Darstellung 204
30.2 Kontext Affektfamilie und Mythologie 207
30.3 Debatten und Forschungstendenzen 207
Literatur 208
31 Philosophische Perspektiven auf Neid und Eifersucht 209
31.1 Neid und Eifersucht. Ähnlichkeiten und Unterschiede 209
31.2 Neid 210
31.3 Eifersucht 211
Literatur 212
H Bewunderung und Verehrung 214
32 Bewunderung und Verehrung in Prozessen der Vergesellschaftung 214
Literatur 218
33 Bewunderung und Verehrung aus psychologischer Sicht 219
33.1 Zwei psychologische Forschungsstränge zur Bewunderung 219
33.2 Charakterisierung und Unterscheidung von Bewunderung und Verehrung 220
33.3 Assoziierte Emotionen zur Bewunderung und Verehrung 221
Literatur 222
34 Die Rolle von Bewunderung und Verehrung in der Literatur 224
34.1 Bedeutungswandel 224
34.2 Literatur und Philosophie 225
Literatur 228
I Verachtung und Hass 229
35 Verachtung und Hass aus literaturwissenschaftlicher Sicht 229
35.1 Die Hassrede und Verletzung durch Sprache 229
35.2 Zur Literaturgeschichte von Hass und Hassrede 230
35.3 Aktuelle Reflexionen von Hass und Hassrede 232
Literatur 233
J Scham- und Schuldgefühle 234
36 Kulturelle Facetten der Scham 234
36.1 ›Scham- und Schuldkulturen‹ 234
36.2 Ehre und Schande – Stolz und Scham 235
36.3 Rezente Ansätze der ethnologischen Forschung 236
36.4 Fachübergreifende Forschungsfragen 237
Literatur 237
37 Philosophische Perspektiven auf Scham und Schuldgefühle 239
37.1 Struktur der Scham 239
37.2 Abgrenzung und Verbindungen zu benachbarten Gefühlen 240
37.3 Scham und Selbstverhältnis 241
37.4 Normen, Scham und (Gender-)Diskurs 242
37.5 Scham, Schuld und Kultur 242
Literatur 243
K Ästhetische Lust 244
38 Ästhetische Lust und die Erfahrung des Schönen 244
38.1 Theoretische Kontexte und Perspektiven 244
38.2 Die Konjunktur der Ästhetik in der Philosophie der Aufklärung 245
38.3 Kant: Ästhetisches Wohlgefallen als Reflexionslust 246
38.4 Autonomie und Interesselosigkeit in der Diskussion seit Kant 246
38.5 Ästhetische Erfahrung und Unlust 248
Literatur 248
39 Zur Psychologie ästhetischer Lust 249
39.1 Der Begriff der Lust (Liking vs. Wanting) 249
39.2 Ästhetische Emotionen 249
39.3 Ästhetische vs. Utilitaristische Emotionen 250
39.4 Argumente für spezifische ästhetische Emotionen 250
39.5 Argumente gegen spezifische ästhetische Emotionen 251
39.6 Abschließende Bewertung der Debatte 252
Literatur 252
IV Interdisziplinäre Perspektiven zu Emotion und Sprache 254
40 Sprachevolution und Emotion. Ein artvergleichender Ansatz 255
40.1 Hintergrund 255
40.2 Szenarien der Sprachevolution und die Rolle der Emotionen 256
40.3 Evolution der Sprache – eine artvergleichende Perspektive 257
40.4 Emotionale versus intentionale Kommunikation nichtmenschlicher Primaten – Gesichtsausdrücke, Vokalisationen, Gesten 257
40.5 Welchen Beitrag kann die artvergleichende Forschung über Emotionen nichtmenschlicher Primaten für Theorien der Sprachevolution leisten? 261
Literatur 261
41 Linguistische Perspektiven auf Emotion und Sprache 264
41.1 Linguistische Perspektive (I): Mittel zur Versprachlichung von Emotionen 264
41.2 Linguistische Perspektive (II): die Semantik von Emotionswörtern 265
41.3 Psycholinguistische Perspektive (I): Erwerb von Emotionswörtern 266
41.4 Psycholinguistische Perspektive (II): Verarbeitung von Wörtern mit emotionalem Gehalt 267
41.5 Klinisch-linguistische Perspektive: Wechselwirkungen zwischen sprachlichen und emotionalen Fähigkeiten und deren Störungen 269
41.6 Zusammenfassung 271
Literatur 271
42 Zum Zusammenhang von Sprache, Emotion und Körperlichkeit aus Sicht von Psychologie und Neurowissenschaft 274
42.1 Emotion und Sprache: Traditionelle Ansätze – Trennung von Geist und Körper 274
42.2 Vom Wort zum Gefühl zur Handlung: Verarbeitung emotionaler Wörter im Gehirn 275
42.3 Universelle Emotionsdimensionen, emotionale Wortverarbeitung und evolutionsbiologische Verankerung 275
42.4 Visuelle Verarbeitung emotionaler Wörter: Zeitverlauf, kortikale Verarbeitung und neuronale Verarbeitungspfade 276
42.5 Verarbeitung emotionaler Wörter und körperlicher Emotionsausdruck 277
42.6 Verarbeitung der eigenen Emotionen: Wörter fühlen und körperlich spüren 278
42.7 Verhaltensbahnung: Annähern oder Vermeiden 279
42.8 Verkörperte Sprache: Theorien 279
42.9 Emotionale Netzwerke 280
42.10 Verkörperungstheorien: amodale vs. modale Repräsentation von Sprache 281
42.11 Einfluss von Sprache auf Emotion 281
42.12 Zusammenfassung und Ausblick 282
Literatur 282
43 Sprache und emotionales Gedächtnis. Zur Konstruktion von Gefühlen und Erinnerungen in der Literatur und den Medien 284
43.1 Feeling rules. Die wandelbare Sprache der Gefühle 284
43.2 Die Gefühle, das Gedächtnis und die Medien 285
43.3 Definitorische Probleme: Emotionswissenschaft und Gedächtnistheorie 286
43.4 Die Debatte über Basisemotionen und die gefühlssetzende Macht der Sprache 287
43.5 Schrift und Literatur als beständigste Archive der Gedächtnis- und Gefühlskultur 288
43.6 Das Emotionalisierungspotenzial und die mögliche Erinnerungskraft literarischer Texte 288
43.7 Von basalen Hirnfunktionen zur erinnerungspolitischen Etablierung von Wir-Gruppen 290
43.8 Fiktionale Literatur als mnemotechnische Emotionalisierungskunst, die Realitäten schafft 291
43.9 Zur emotionalen Wirkungsweise wissenschaftlicher und literarischer Geschichtsbilder 293
43.10 Die De-Automatisierung gängiger Emotionalisierungs- und Gedächtnisformen in der literarischen Moderne 294
43.11 Field memories, das autobiografische Gedächtnis und deren literarische Verdichtung 295
43.12 Ausstehende interdisziplinäre Kooperationen 295
Literatur 296
V Interdisziplinäre Perspektiven zu Emotion und Kultur 298
44 Historische Gefühlskulturen 299
44.1 Emotionskulturen und Kulturen der Gefühle 299
44.2 Die Geburt eines Problems 300
44.3 Paradigmen der Gefühls- und Emotionsgeschichte 301
44.4 Wissensgeschichtliche Perspektiven 307
Literatur 310
45 Gefühlsbildung. Zur Erziehung und Formung von Emotionen 312
45.1 Gefühlsbildung in Kindheit und Jugend 313
45.2 Gefühlserziehung (Emotion Pedagogies) 314
Literatur 317
46 Emotion und Kultur in entwicklungspsychologischer Perspektive 319
46.1 Dichotomes kulturelles Emotionsmodell 319
46.2 Kategorisierung der Emotionsqualitäten als wichtiger Schritt der Gefühlsbildung 321
46.3 Sozialisationspraktiken 322
46.4 Zusammenfassung und Schlussfolgerungen 323
Literatur 324
47 Existenzielle Gefühle und In-der-Welt-sein 326
47.1 Existenzielle Gefühle 326
47.2 Existenzielle Gefühle: Bezüge und Anwendungen 329
47.3 Guattari: Maschinische Heterogenese von Subjektivität 330
47.4 Drei Forschungsperspektiven 335
Literatur 338
48 Die Soziologie der Emotionen. Kollektivität, Identität und Kultur 340
48.1 Kultur und Emotion 340
48.2 Kollektivität und Identität 342
48.3 Soziale Kategorisierung 342
48.4 Differenz und Identität 342
48.5 Gruppe und Gemeinschaft 343
48.6 Zusammenfassung 344
Literatur 345
49 Emotions, Identities, and Groups 346
49.1 Collective Identities 346
49.2 Origins of Group Solidarities 347
49.3 Benefits and Harm to Individuals 347
49.4 Internal Fractions 348
49.5 External Hostilities 349
49.6 Conclusions 350
References 351
50 Emotion als kulturelle Praxis 352
50.1 Die Praxis der Praxistheorie 353
50.2 Emotion als Praxis 356
50.3 Emotionspraktiken: Mobilisieren, Benennen, Kommunizieren, Regulieren 357
50.4 Emotion, Materialität und Kultur 359
Literatur 362
VI Interdisziplinäre Perspektiven zu Emotion und Politik 363
51 Die affektive Vermessung der Welt. Affektive Politiken 364
51.1 Der affective turn: Politisierung oder Entpolitisierung? 364
51.2 Zur Genealogie affektiver Politiken und politischer Affektivität 365
51.3 Affekte als Motor des Politischen 366
51.4 Affektive Ordnungen und Gefühlsskripts 368
51.5 Affekte als politische Wahrnehmungs-, Erkenntnis- und Handlungsmodi 370
51.6 Affekte als politische Intensität, Konnektivität und Kollektivität 371
51.7 Affekte als politische Potenzialität 371
Literatur 372
52 Gefühlte Bewertungen. Emotionen in Moral- und politischer Philosophie 374
52.1 Emotionen in neuzeitlichen Ethiken 374
52.2 Emotionen in der Tugendethik 377
52.3 Moralische und politische Gefühle bei Kant 378
52.4 Kognitivismus in der Theorie der Emotionen 379
52.5 Kognitive Emotionen in Moral und Politik 381
Literatur 383
53 Propaganda und Emotionen. Die Gefühle der Masse und mediale Gemeinschaftsbindung 384
53.1 Massenpsychologie und Emotionen 384
53.2 Psychologie des foules (1895) von Gustave Le Bon 385
53.3 Massenpsychologie und Ich-Analyse (1921) von Sigmund Freud 385
53.4 Public Opinion (1922) von Walter Lippmann 387
53.5 Propaganda (1928) von Edward L. Bernays 388
53.6 The Great Society. A Psychological Analysis (1914) von Graham Wallas 389
53.7 The Public and Its Problems (1927) von John Dewey 391
Literatur 393
VII Interdisziplinäre Perspektiven zu Emotion und Medien 394
54 Literaturwissenschaftliche Emotionsforschung 395
54.1 Emotionen als Rezeptionsphänomene 396
54.2 Emotionen als Faktoren beim Entstehen von Literatur 397
54.3 Emotionen als textuelle Phänomene 397
54.4 Emotionen als relevanter zeitgenössischer Kontext 398
Literatur 399
55 Emotionalität von Texten aus kognitionslinguistischer Perspektive 401
55.1 Zur Symbiose von Sprache und Emotion 401
55.2 Verbalisierung von Gefühlen. Das Emotionspotenzial von Texten 401
55.3 Darstellung von Emotionen. Explizite Referenz durch emotionsbezeichnende Sprachstrukturen und kategoriale Bewertungen 402
55.4 Emotionsausdruck in Texten 403
55.5 Sachverhaltsrepräsentationen: Textuelle Emotivität und E-Implikaturen 405
Literatur 406
56 Emotion und Theater. Performativität, Theatralität 408
56.1 Traditionelle theaterbezogene Gefühlsdiskurse (Katharsis, Einfühlung, Gemeinschaft) 408
56.2 Gefühle im epischen Theater 411
56.3 Performative und postdramatische Affektkonzepte 411
Literatur 412
57 Emotion und Bewegung. Tanzwissenschaftliche Perspektiven 414
57.1 movere 414
57.2 Ausdruckstanz 415
57.3 Tanztheater 415
57.4 Kinästhetische Empathie 416
57.5 Bewegte Affekte – affektive Bewegungen 417
Literatur 418
Inszenierungen 419
58 Zum Verhältnis von Emotion und musikalischem Genuss 420
58.1 Musik und Emotion. Eine Übersicht 420
58.2 Ebenen des musikalischen Ausdrucks 421
58.3 Aktuelle Problemfelder 423
Literatur 424
59 The Neuropsychology of Music and Emotions 425
59.1 How Does Music Convey and Evoke Emotions? 425
59.2 What Types of Emotions Are Evoked by Music? 426
59.3 What Are the Neural Correlates of Music-Evoked Emotions? 428
References 429
60 Emotion und Ausdruck. Zur emotionalen Wirkung von Bild und Malerei 431
60.1 Künstlerischer Ausdruck und emotionale Wirkung 431
60.2 Künstlerischer Ausdruck im historischen Zusammenhang 432
60.3 Nicht-intentionaler Ausdruck 432
60.4 Unbestimmte Emotionen 433
60.5 Ausblick 434
Literatur 435
61 Fotografierte Gefühle. Von der Ausdruckstheorie zur Eindrucksanalyse 437
61.1 Die Indexikalität der Fotografie und die Zeitlichkeit der Emotionen 437
61.2 Erste fotografische Aufzeichnungen der Affekte 437
61.3 Die Ambivalenz des emotionalen Ausdrucks 438
61.4 Von der Ausdruckstheorie zur Eindrucksanalyse 439
61.5 Der entscheidende Augenblick der Emotionserfassung 439
61.6 Bildtechnologien zur eindeutigen Erkennung von Emotionen 440
61.7 Das Affektbild als Erkenntnisform 441
Literatur 441
62 Audiovisuelle Affekte – die Emotionstheorie des Films im Spannungsfeld von früher Filmtheorie, Kognitionstheorie und Medienästhetik 443
62.1 Ausdrucksbewegung als Schauspielund Montageprinzip. Zuschauergefühle in der frühen Filmpsychologie und -theorie 443
62.2 Vom appraisal zum Mood Cue. Emotionsmodelle der kognitionstheoretischen Medienwissenschaft 445
62.3 Subjektivität, Kinästhesie und dynamische Affizierung. Das Zuschauergefühl in medienästhetischer Perspektive 446
Literatur 448
63 Emotionen im und beim Fernsehen. Kommunikationswissenschaftliche und affekttheoretische Perspektiven 450
63.1 Emotionen in kommunikationswissenschaftlicher Rezeptions- und Wirkungsforschung 450
63.2 Emotionen als Bestandteile von Medieninhalten 451
63.3 Emotionen und Affekte in den Cultural Media Studies 452
63.4 Relationalität – Sozialität – Zugehörigkeit: Affekte als Analyseperspektive in der Kommunikationswissenschaft 453
63.5 Affektive Praktiken als sozialrelationales Phänomen in der Rezeptionsforschung 453
Literatur 455
64 Zwischen Fiktion, Spielfreude und Kinästhesie. Zur emotionalen Erfahrung im Videospiel 456
64.1 Eine erste Orientierung: psychologische Einsichten in die emotionale Dimension des Videospielens 456
64.2 Repräsentierte Emotionen und simulierte Geschichten vs. Erfolgsgefühl und Frustration – das emotionale Erleben der Spielenden im Widerstreit zwischen Narratologie und Ludologie 457
64.3 Kinästhesie, Subjektivität und (Auto-) Affizierung. Ansätze einer Phänomenologie des Videospiels 460
Literatur 463
Anhang 464
Autorinnen und Autoren 465
Personenregister 468

Erscheint lt. Verlag 3.1.2020
Zusatzinfo X, 477 S. 6 Abb.
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Kommunikation / Medien Kommunikationswissenschaft
Sozialwissenschaften Soziologie
Schlagworte Gefühle • Kognitionswissenschaft • Literatur • Neurowissenschaft • Typologie
ISBN-10 3-476-05353-9 / 3476053539
ISBN-13 978-3-476-05353-4 / 9783476053534
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