Demokratisierung der Deutschen -

Demokratisierung der Deutschen

Errungenschaften und Anfechtungen eines Projekts
Buch | Hardcover
501 Seiten
2020 | 2. Auflage
Wallstein Verlag
978-3-8353-3636-0 (ISBN)
29,90 inkl. MwSt
Die »Demokratisierung der Deutschen« war nach 1945 keine zielstrebige Erfolgsgeschichte, sondern ein ambivalenter, mitunter gefährdeter Prozess.Lange wurde die Bundesrepublik als »geglückte Demokratie« beschrieben. Erst mit den Erfolgen des »Populismus« schlug das Pendel ins andere Extrem um: Seither überschlagen sich Krisendiagnosen und Untergangsszenarien. Vor diesem Hintergrund setzt sich der Band mit den Voraussetzungen und Eigendynamiken jenes Demokratisierungsprojekts auseinander, das seine Wurzeln im demokratischen Exil und in den alliierten deutschlandpolitischen Planungen des Zweiten Weltkriegs hatte. Verfolgt wird die Geschichte der Demokratisierung bis in die Gegenwart: Erwartungen und Imaginationen geraten dabei ebenso in den Blick wie staatliche Institutionen und Strukturen, wirtschaftspolitische Weichenstellungen sowie gesellschaftliche Diskurse und Mentalitäten. Heute stellt sich die Frage nach der Aneignung demokratischer Einstellungs- und Handlungsmuster in besonderer Weise: Was konnte zu unterschiedlichen Zeitpunkten als demokratisch gelten? Wie veränderten sich Akteure und Bezugsrahmen des Demokratisierungsprozesses? Die »Demokratisierung der Deutschen« wird als ein realer, mitunter gefährdeter, fast immer aber widersprüchlicher Prozess historisiert, dessen Entwicklung für die damaligen Zeitgenossen so wenig vorhersehbar war wie heute für uns.

Tobias Freimüller, geb. 1973, ist stellvertretender Direktor des Fritz Bauer Instituts in Frankfurt a.M. Veröffentlichungen u.a.: Die Idee der Rasse. Objekte aus anthropologisch-zoologischen Sammlungen der Universität Jena (Hg., 2015); Kommunikationsräume des Europäischen - Jüdische Wissenskulturen jenseits des Nationalen (Mithg., 2014); Psychoanalyse und Protest. Alexander Mitscherlich und die »Achtundsechziger« (Hg., 2008); Alexander Mitscherlich. Gesellschaftsdiagnosen und Psychoanalyse nach Hitler (2007).

Kristina Meyer, geb. 1978, studierte Geschichte, Politik und Kommunikationswissenschaft an der Universität Bochum. Von 2005 bis 2020 arbeitete sie am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte der Universität Jena und war seit 2013 wissenschaftliche Geschäftsführerin des Jena Center Geschichte des 20. Jahrhunderts. Seit April 2020 ist sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung in Berlin tätig.

Tim Schanetzky, geb. 1973, ist Privatdozent für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Jena. Veröffentlichungen u. a. »Kanonen statt Butter«. Wirtschaft und Konsum im Dritten Reich (2015); Unternehmen im Nationalsozialismus. Zur Historisierung einer Forschungskonjunktur (Mithg., 2010). Geschichte

Sybille Steinbacher, Direktorin des Fritz Bauer Instituts und und Professorin für Geschichte und Wirkung des Holocaust am Historischen Seminar der Goethe-Universität Frankfurt a. M. Veröffentlichungen u. a.: Ein Verbrechen ohne Namen. Anmerkungen zum neuen Streit über den Holocaust (2022, mit Saul Friedländer, Norbert Frei und Dan Diner), Wie der Sex nach Deutschland kam. Der Kampf um Sittlichkeit und Anstand in der frühen Bundesrepublik (2011); Auschwitz. Geschichte und Nachgeschichte (2004); »Musterstadt« Auschwitz. Germanisierungspolitik und Judenmord in Ostoberschlesien (2000).

Dietmar Süß ist Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Augsburg. Veröffentlichungen u. a.: »Ein Volk, ein Reich, ein Führer«. Die deutsche Gesellschaft im Dritten Reich (2017).

Annette Weinke ist Professorin am Historischen Seminar der Friedrich-Schiller-Universität Jena und stellvertretende Leiterin des Jena Center Geschichte des 20. Jahrhunderts. Veröffentlichungen u. a.: Demokratisierung der Deutschen. Errungenschaften und Anfechtungen eines Projekts (Mithg., 2020); Gewalt, Geschichte, Gerechtigkeit. Transnationale Debatten über deutsche Staatsverbrechen im 20. Jahrhundert (2016).

»ein spannendes Lesebuch mit anregenden Beiträgen insbesondere zu erinnerungspolitischen Fragen« (Michael Mayer, H-Soz-Kult, 26.10.2020)

»ein spannendes Lesebuch mit anregenden Beiträgen insbesondere zu erinnerungspolitischen Fragen«
(Michael Mayer, H-Soz-Kult, 26.10.2020)

Erscheinungsdatum
Verlagsort Göttingen
Sprache deutsch
Maße 140 x 222 mm
Gewicht 823 g
Themenwelt Geschichte Allgemeine Geschichte Zeitgeschichte
Geisteswissenschaften Geschichte Regional- / Ländergeschichte
Geschichte Teilgebiete der Geschichte Kulturgeschichte
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung Politische Systeme
Schlagworte 20. Jahrhundert • BRD • Bundesrepublik • Demokratie • Demokratiegesc, hichte • Demokratisierung • Deuschland • Diskurs • Eigendynamik • Entnazifizierung • Erwartungen • Gesellschaft • Handlungsmuster • Nach 1945 • Nationalismus • Nationalsozialismus • Politik • Politische Bildung • reeducation • Staatliche Institutionen • Voraussetzung • Vorstellungen • Zweiter Weltkrieg
ISBN-10 3-8353-3636-3 / 3835336363
ISBN-13 978-3-8353-3636-0 / 9783835336360
Zustand Neuware
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