Mehr als Waschen, Schneiden, Föhnen
Dieses Buch nimmt einen bisher unterbeleuchteten Ort in den Blick: den Friseursalon. Was verrät das alltägliche, wirtschaftliche Handeln von Friseurinnen an ihrem Arbeitsplatz über Frankfurt am Main, Dortmund, Glasgow und Birmingham? Unter dem Paradigma »Eigenlogik der Städte« etablieren junge sozialwissenschaftliche Ansätze urbane Räume als lokal spezifische (Sinn-)Welten, in denen sich bestimmte Eigenarten beobachten lassen, die von den Bewohnerinnen und Bewohnern mittels unbewusster, alltäglicher Praktiken beständig reproduziert werden. Anna Laura Raschke eröffnet über die Verbindung von Stadt- und Wirtschaftssoziologie eine originelle Perspektive für die Stadtforschung.
Anna Laura Raschke, Dr. phil., ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziologie der TU Darmstadt.
Dank 7
Einleitung 9
I Stadt und Markt – Eine theoretische Wahlverwandtschaft
1 Von Städten und Märkten 13
2 Von Märkten und ihren Akteuren 77
II Praxis
1 Handlung und Praxis 85
2 Den Markt in der Stadt praktisch erforschen 99
III Untersuchungsdesign und Vorgehen
1 Städte-Sampling, Friseurinnen und Friseure, Wirtschaftspraktiken 101
2 Design und Erhebungsmethoden 106
IV Mehr als Waschen, Schneiden, Föhnen
1 Hierarchie 111
2 Selbstinszenierung 127
3 Fürsorge und Kollegialität 144
IV Fazit
1 Frankfurt: Alles folgt dem Ideal des Kundenservice 160
2 Dortmund: Wir sind doch alle Menschen 162
3 Glasgow: Das Leben ist schön 163
4 Birmingham: Arbeit als Selbstverwirklichung 165
5 Fazit und Ausblick 166
Tabellen 174
Literatur 180
Einleitung »You take delight not in a city’s seven or seventy wonders, but in the answer it gives to a question of yours.« Italo Calvino, Invisible Cities Städte haben viel gemeinsam; sie sind verdichtete Ansammlungen von Gebäuden und Menschen, sie haben Straßen unterschiedlicher Größe, Parks und Plätze, Straßen oder U-Bahnen, Schulen, Ämter, Wohnhäuser. Aufgrund unserer Erfahrung wissen wir, ob wir uns in einer Stadt aufhalten. Und wir wissen, dass sich Städte unterscheiden, in ihrer Materialität, in der Anordnung der Gebäude, in Größe und Dichte, Klima und Kultur. Dass man sich in Darmstadt und nicht in Offenbach befindet, ist ein körperlich spürbarer Umstand. Offenbach funktioniert einfach anders als Darmstadt, New York ist nicht Wanne-Eickel (Berking 2008). Diese Alltagserfahrung in soziologische Theorie und Forschung zu fassen, ist die Aufgabe der Arbeiten zur Eigenlogik der Städte, in deren Reihen sich auch dieses Buch einfügt. Es behandelt eine bestimmte Frage: Welche Unterschiede lassen sich im Alltagshandeln von Friseurinnen und Friseuren erkennen und was kann man hieraus aus der Perspektive der Eigenlogik über die jeweilige Stadt lernen? Dass diese Frage so und nicht anders gestellt wurde, hat eine eigene Geschichte. Sie folgt der Erkenntnis, dass Städte ein relevanter Ort der Vergemeinschaftung sind und dass wir, trotz einer langen Tradition der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit ihr (S. 10ff.), noch nicht an der Weisheit letztem Schluss angekommen sind. Die Frage steht auch im Zusammenhang mit einer Neuerung der soziologischen Stadtforschung in Deutschland, der Öffnung für kultursoziologische Betrachtungen und Fragestellungen jenseits von subsumtionslogischen und konkretionslogischen Versuchen. Die Arbeit ist ein Versuch, die Idee der Eigenlogik der Städte empirisch zu probieren (Berking/Löw 2008; Löw 2010; Frank u.a. 2013), wie es auch von ihren Kritikerinnen und Kritikern angeregt wurde (Kemper/Vogelpohl 2011). Dabei widme ich mich in der empirischen Forschung einem konkreten Bereich innerhalb der Städte, nämlich dem Alltag und alltäglichen, wirtschaftlichen Handeln von Friseurinnen und Friseuren an ihrem Arbeitsplatz im Salon. Wirtschaftliche Themen machen einen großen Teil der Forschung zur Stadt aus, jedoch sind städtische Themen in der wirtschaftssoziologischen Forschung unterrepräsentiert (S. 72ff.). Der Umstand, dass Märkte und Akteure empirisch in Städten verhaftet sind, wird nicht systematisch beleuchtet. Hier ist die Verbindung der Ökonomie der Konventionen und der Eigenlogik der Städte ein vielversprechender Ansatz, der sowohl neue Erkenntnisse über Städte anhand ihrer Wirtschaftspraktiken verspricht als auch die Möglichkeit bietet, die lokalen Umstände des Wirtschaftens auf städtischer Ebene in die Überlegungen zu Konventionen einzubinden. Wirtschaft und Markt sind soziale und soziologische Tatsachen (Durkheim 1984), also beobachtbar und sinnvoll. Aus der Marktsoziologie nutze ich für die vorliegende Arbeit den Ansatz der Ökonomie der Konventionen. Mit der Ökonomie der Konventionen ist es möglich, einen praktischen Zugang zum Markt zu erlangen. Sie verbindet den Mikroblick der qualitativen Empirie mit dem abstrakten Handlungsbegriff. Aus der Beobachtung von Praktiken lassen sich Rückschlüsse auf Einstellungen, Überzeugungen und Konventionen ziehen. Die Untersuchung von Praktiken ermöglicht es, die anfangs erwähnte körperliche Alltagserfahrung in wissenschaftlich analysierbare Beobachtungen zu überführen. Dieses Buch ist das Ergebnis eines Dissertationsvorhabens, das im Rahmen eines Teilprojektes innerhalb eines Forschungsverbundes durchgeführt wurde (S. 96ff.). Das Teilprojekt hatte es sich zum Ziel gesetzt, die Wirtschafspraktiken von Friseurinnen und Friseuren in bestimmten Städten zu untersuchen. Friseurinnen und Friseure sind ein fruchtbares und passendes Untersuchungsobjekt, um wirtschaftliches Handeln in verschiedenen Städten zu vergleichen. Sie üben ein Handwerk aus, das hinreichend standardisiert ist, um vergleichbar zu sein und gleichzeitig eine schier endlose Palette der Variation bietet, um persönliche Vorzüge, lokale Besonderheiten, nationale Qualitätsvorstellungen und internationale Ansprüche an moderne Dienstleistung umzusetzen. Gleichzeitig ist der Beruf und sind die Salons bisher noch nicht häufig Gegenstand der Forschung gewesen, sodass keine Ermüdung der Beforschten zu befürchten ist. Die umfangreichen Erkenntnisse aus der empirischen Arbeit in den Friseursalons werden unter der Überschrift »Mehr als Waschen, Schneiden, Föhnen« ab Seite 106 dargelegt. Hier widme ich mich drei thematischen Fokussierungen: Hierarchie, Selbstinszenierung, sowie Fürsorge und Kollegialität. Diese bilden die Grundlage für meine zusammenfassenden Schlussfolgerungen (S. 153ff.) über die vier Untersuchungsstädte Frankfurt, Dortmund, Glasgow und Birmingham. Dieses Buch endet mit der Beantwortung der Forschungsfrage (S. 160ff.) und einem Ausblick auf denkbare, mögliche und interessante weitere Forschungen zur Stadt, zur städtischen Wirtschaft und zu Friseurinnen und Friseuren. I Stadt und Markt – Eine theoretische Wahlverwandtschaft 1 Von Städten und Märkten Die Auseinandersetzung mit Stadt hat in der Soziologie Tradition. Die Anfänge des Fachs sind eng verknüpft mit der Erfahrung einer Verstädterung. Der gesellschaftliche Wandel, der damit einherging, dass die Bevölkerung vermehrt vom Land in die Stadt zog, machte es möglich und notwendig, sich mit dieser neuen Form der Vergemeinschaftung auseinander zu setzen. Eine Vielzahl von Texten und Ansätzen zu verschiedensten Themen mit städtischem Bezug ist zu finden, z.B. Stadt und Wirtschaft (Weber 1972 [orig. 1922]), Stadt und Planung (Jacobs 1963; Bahrdt 2006 [orig. 1961]), Stadt und Integration (Scott/Soja 1996; Häußermann u.a. 2004). Man kann sagen: »its subject matter is potentially limitless within the general framework of social science.« (Flanagan 1993: 1) Wie in anderen Themenfeldern bildet sich über die Zeit eine Sammlung an viel zitierten und besprochenen Texten, eine Art Kanon der Stadtsoziologie heraus. Kanon ist hier nicht zu verstehen als unflexible Sammlung von inhaltlich unbestreitbaren Thesen, im Gegenteil: der Kanon ist das Ergebnis der »Reflexion der eigenen Geschichte und Tradition« (Löw/Mathes 2005: 7) innerhalb der Stadtsoziologie. Anhand der Texte lassen sich Denktraditionen beschreiben, die die Wandlungen und Beharrungen innerhalb der Disziplin anschaulich machen. Einige Texte lassen sich gleich für mehrere Teilbereiche der Soziologie als kanonisch verstehen. So ist Das Kapital von Karl Marx sowohl ein unabdingbarer Text für die Soziologie als Wissenschaft, als auch für die Stadtsoziologie (die grundlegenden Beobachtungen wurden in der zunehmend verstädterten, sich industrialisierenden Gesellschaft gemacht), die Wirtschaftssoziologie (der Fokus auf Produktivkräfte, Produktion und Mehrwert ist ein wirtschaftlicher) und die soziologische Auseinandersetzung mit Macht (die Verteilung der Produktivkräfte und die Frage danach, ob diese gerecht verteilt und genutzt sind, ist eine Frage der Herrschaft) (Marx 2014 [orig. 1867]). Die kanonischen Texte kommen nur bedingt aus der Mode, es sind die Texte, auf die man sich bezieht, um seine disziplinäre Glaubwürdigkeit zu untermauern, von denen man sich abgrenzt, um neue Entwicklungen herauszustellen. Auch in der Ausbildung finden diese Texte häufig Anwendung, gelten als die Grundlagentexte, die sowohl als Einstieg in die Disziplin als auch als theoretisch fundierte Erweiterung der Kenntnisse unabdingbar sind. Beinahe notwendigerweise handelt sich bei den kanonischen vor allem um ältere Texte. Es dauert eine gewisse Zeit, bis sich ein Gedanke etablieren kann, bis der wissenschaftliche Diskurs ein Urteil über seine Haltbarkeit und Überzeugungskraft gefällt hat. Da die vorliegende Arbeit mit der Perspektive der Eigenlogik der Städte in die Forschung geht, ist es sinnvoll, diese als Bezugspunkt der weiteren Ansätze zuerst darzustellen. In der folgenden Auseinandersetzung soll verdeutlicht werden, welche Aspekte der verschiedenen Herangehensweisen für die Eigenlogik der Städte fruchtbar waren und an welchen Punkten sie sich theoretisch und forschungspraktisch unterscheidet. Die Eigenlogik der Städte Fokus der Eigenlogik der Städte ist eine »Neuorientierung der Stadtforschung« (Berking 2008: 15), die es möglich machen soll, neu über die Stadt und die Städte nachzudenken. Anstatt Forschung in Städten zu betreiben und daraus vermeintlich Erkenntnisse über einen größeren gesellschaftlichen Zusammenhang ableiten zu können, nimmt man sich vor Städte selbst zu erforschen (ebd.: 7), also zu erkennen, dass die Stadt in der geforscht wird, einen wichtigen Einfluss hat auf die erlangten Ergebnisse. Die zentrale Annahme des Ansatzes lautet: »Die Welt manifestiert sich in jeder Stadt auf je eigene Weise.« (Marent/Richter 2013: 59) Städte wirken demnach strukturbildend und nicht lediglich als lokale Filter und Stätten der Ausdifferenzierung von determinierten Strukturprozessen einer losgelösten Entität (Berking/Löw 2008: 10). Es können zwei unterschiedliche forschungslogische Ansätze in der Stadtforschung benannt werden: zum einen die Erforschung von gesamt-gesellschaftlichen Phänomenen in der Stadt, also eine Forschung, in der die Stadt nicht mehr ist als eine irgendwie reale Laborsituation, eine Verkleinerung der Gesellschaft an der man gesellschaftliche Umstände untersuchen kann ohne großräumig werden zu müssen (Henri Lefèbvre, Manuel Castells, David Harvey und für Deutschland Hartmut Häußermann, Walter Siebel und Thomas Krämer-Badoni, dazu ab S. 39). Bei diesem Ansatz wird allgemeine Gesellschaftsforschung anhand der Stadt betrieben, die Stadt wird unter die Gesellschaft subsumiert (Frank 2012) und ihre lokalen Wissensbestände sind für die Forschung nicht relevant (Marent/Richter 2013: 61). Zum anderen gibt es ein großes Interesse an den Vergesellschaftungsprozessen in kleineren Einheiten als der Stadt, im Quartier, im Milieu, in denen »spezifische Orte spezifischer sozialer Gruppen in der Stadt« (Berking 2008: 16) im Fokus stehen. Mit diesem konkretionslogischen Ansatz (Frank 2012) verliert man über die sehr kleinräumige, intensive Betrachtung von Vergesellschaftungsprozessen in der Stadt die Stadt als Ganzes aus dem Blick (Marent/Richter 2013: 61). Zu diesem forschungs-logischen Ansatz können viele Untersuchungen der Chicago School (S. 19ff.) und der Urban Anthropology (S. 51ff.) gezählt werden, die bestimmte Gruppen (wie etwa in Street Corner Society von William F. Whyte 1993 [orig. 1943]) oder das »Dorf in der Stadt« studieren (Lindner 2000). Die Eigenlogik-Forschung will beiden bisherigen Perspektiven die Stadt als spezifisches, räumliches Strukturprinzip entgegenstellen (Berking 2008: 19), sie erhebt die Stadt von ihrer Funktion als Forschungskontext zum Forschungsobjekt (Marent/Richter 2013: 61). Die Stadt als Vergemeinschaftungsprinzip kann gewissermaßen als Gegenentwurf zum Nationalstaat gesehen werden. Während der Nationalstaat das Territorium benötigt, um zu existieren und funktioniert, in dem er andere durch Grenzen ausschließt, ist die Grenze, und damit der Ausschluss, nicht das entscheidende Kriterium der Stadt. Vielmehr funktioniert die Stadt über Einschluss und Dichte: in der Stadt wird materiell verdichtet (Menschen und gebaute Umwelt), was die Heterogenität erhöht, somit mehr Vielfalt zulässt und einschließend wirkt. Mit der Eigenlogik werden also Größe, Dichte und Heterogenität (S. 28ff.) betrachtet, jedoch »nicht als Quantitäten […], sondern einzig in ihren qualitativen Effekten.« (Berking 2008: 20) Der Maßstabswechsel von Mikro zu Meso- zu Makroebene wird aus der eigenlogischen Perspektive zu einer Betrachtung der Art und Weise, wie Dichte sich auf den verschiedenen Maßstabsebenen darstellt, sodass es möglich wird Typologien der Stadt als Resultat unterschiedlicher Verdichtungen zu entwerfen (ebd.: 22). Die Eigenlogik versteht Stadt also als »räumliche Form des vermittelnden Einschlusses, als raumstrukturelle Form der Verdichtung« (ebd.: 22), was es ermöglicht, Fragen nach dem Was, Wie und Wo empirisch anzugehen. Im Vergleich können aus dieser Perspektive heraus die Stadt als Ganzes erforscht und lokalspezifische Modi der Besonderung identifiziert werden, also »jene für uns Alltagsmenschen so fraglos gegebene Gewissheit, dass New York nicht Wanne-Eickel und Eimsbüttel nicht Chicago ist.« (ebd.: 23) Da der Eigenlogikansatz die Stadt als raumstrukturelle Form und als Sinneinheit versteht, kann sie als sozialer Tatbestand (Durkheim, 1984) beforscht werden. Für die Forschung bedeutet dies, dass nach den Wahrnehmungs, Gefühls-, Handlungs- und Deutungsschemata gesucht wird, die als »großstädtische Doxa« eine spezifische Stadt ausmachen (Berking 2008: 23). Diese Schemata sind kontextabhängig, und damit stadtspezifisch (Löw 2008: 41). Theoretisch ist die Perspektive der Eigenlogik eng verbunden mit der Sozialphänomenologie (Schütz 1993; Schütz/Luckmann 1975) und der Praxistheorie (S. 79ff.). Es wird gefragt nach den fraglos und unreflektiert präsenten Prinzipien, die Handeln, Urteilen und Bewerten ermöglichen (Berking 2008: 24), danach wie etwas lokalspezifisch gemacht wird. Der konzeptuelle Rahmen wird abgesteckt durch die städtische Doxa auf der einen und den Habitus als praktischer Sinn für den einen Ort (Löw 2008: 42) auf der anderen Seite. Bedeutend ist hier die notwendige Deckungsgleichheit von Praxis und Ort, denn die Doxa einer Stadt (und auch ihre Orthodoxien) lässt sich nicht einfach auf eine andere übertragen. Vielmehr vermittelt sich ein allgegenwärtiger, wenn auch subtiler »sense of one’s place« (Berking 2008: 27f.), der den Alltag in einer Stadt strukturiert. Die Eigenlogik ist somit »jener lokalspezifische Modus der Verdichtung von bebauter Umwelt, Material- und Stoffströmen, symbolischen Universen und institutionellen Ordnungen« (ebd.: 28). Sie ermöglicht eine Soziologie der Stadt. Dabei ist die Eigenlogik als »Arbeitsbegriff« zu verstehen: »Gemeint ist nicht, dass hinter den dynamischen städtischen Prozessen eine Logik im Sinne einer Gesetzmäßigkeit steckt, sondern Eigenlogik erfasst praxeologisch die verborgenen Strukturen der Städte als vor Ort eingespielte, zumeist stillschweigend wirksame präreflexive Prozesse der Sinnkonstitution (Doxa) und ihrer körperlichkognitiven Einschreibung (Habitus).« (Löw 2008: 42) Die Annahme ist, dass nicht nur, wie mit Bourdieu erwartet werden kann, Milieu und Geschlecht die Praxisformen beeinflussen, sondern dass innerhalb einer Stadt spezifische Praxisformen quer hierzu herausgebildet und erforscht werden können (ebd.: 45). Städte entwickeln sich im Konnex (ebd.: 48), sie sind eingebunden in Vergleiche (lokal, national und global). Daher ist es aus der Perspektive der Eigenlogik sinnvoll, ja notwendig, Städte vergleichend zu erforschen und zwar fallorientiert und mit der Absicht der Typenbildung (ebd.: 48f.). Neben dem Städtevergleich ist methodisch vielversprechend die Suche nach Homologien und Anschlüssen bzw. Brüchen in der kumulativen Textur der Stadt (Marent/Richter 2013). Diesen neuen Ansatz der Stadtforschung macht sich auch die vorliegende Arbeit zu eigen. Sie wendet die Perspektive der Eigenlogik an und ergründet so, welche Erkenntnisse über die Stadt erlangt werden können aus der Betrachtung und Analyse lokaler Wirtschaftspraktiken. Im Folgenden werden andere Ansätze in der Stadtforschung dargestellt, auf denen die Eigenlogik der Städte basiert oder von denen sie sich abgrenzt. Diese Einordnung in den Kanon soll verdeutlichen, wie vielversprechend die Perspektive der Eigenlogik der Städte für die soziologische Stadtforschung sein kann.
Erscheinungsdatum | 10.06.2019 |
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Reihe/Serie | Interdisziplinäre Stadtforschung ; 24 |
Verlagsort | Frankfurt |
Sprache | deutsch |
Maße | 142 x 213 mm |
Gewicht | 248 g |
Themenwelt | Sozialwissenschaften ► Soziologie ► Spezielle Soziologien |
Schlagworte | Eigenlogik der Städte • Friseure • Mixed Methods • Stadtforschung • Wirtschaftspraktiken |
ISBN-10 | 3-593-51063-4 / 3593510634 |
ISBN-13 | 978-3-593-51063-7 / 9783593510637 |
Zustand | Neuware |
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