Silberne Momente - Momentos preciosos

Poetische Prosa über eine leidenschaftliche Liebe - Prosa poética sobre un amor apasionado

(Autor)

Buch | Softcover
100 Seiten
2018 | Überarbeitete Auflage
Verlag 3.0 Zsolt Majsai
978-3-95667-252-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Silberne Momente - Momentos preciosos - sara reichelt
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Poetische Prosa über eine leidenschaftliche Liebe auf Deutsch und in der spanischen Übersetzung
Zwei Menschen begegnen sich, treffen sich in vielerlei Hinsicht, prallen aufeinander wie zwei Kugeln an einem räumlich und zeitlich nicht näher bestimmten Ort. Zwei Menschen, die hier eine Frau und ein Mann sind, aber diese beiden Liebenden könnten genauso gut zwei Frauen oder zwei Männer sein, denn es geht in diesen Prosagedichten nicht um den Diskurs von Geschlechtsunterschieden. Es geht um etwas Anderes, etwas Grundsätzlicheres, etwas Essentielleres, es geht um die Liebe, um die Liebe zur Sprache und um die Sprache der Liebe.

Diese lyrischen und gleichzeitig strukturell streng komponierten, sich auf ein „du“ beziehenden Texte beschreiben nicht nur den inneren Verfallsprozess des Liebesgefühls, sondern die Sprache selbst verändert sich innerhalb dieses seelischen und gedanklichen Vorgangs. Die Euphorie des Beginns löst sich auch in der Sprache auf: Die prächtigen Satzkaskaden brechen zusammen, die Metaphern des gemeinsamen Höhenflugs tauchen zwar wieder auf, aber genauso verändern sie sich wie die gefühlte Liebe: „Ein dünner Faden wurde aus unserem seidenen Band“. Die fast ins Pathetische abgleitende Sprache der ersten Hälfte wird allmählich brüchiger, prosaischer, bis sie sich partiell wieder zu erholen scheint, bisweilen biblisch anmutet oder sogar poetisch bei all den Beschwörungen, Verfluchungen und Rachephantasien bezüglich des verlorenen, vermissten oder gar verhassten Anderen…

Darüber hinaus handeln diese Texte von der Liebe zwischen den Sprachen und in zwei Sprachen. Aufgrund von eingestreuten Anspielungen erfährt die Leserin/der Leser, dass sich diese in Sprache geronnene Liebe zwischen einem deutschsprachigen und einem spanischsprachigen Menschen abspielt, die beide der Sprache des jeweils anderen mächtig sind. Für das schreibende Ich verschmilzt das Spanische mit dem Du, wobei sich am Ende nicht nur die Liebe auflöst, sondern auch das Spanische zu sterben droht: „Ich liege begraben unter meinem von dir ermordeten Spanisch.“ Letztlich überlebt nur das Spanische, weil die Liebe zur Sprache unsterblich ist und glücklicherweise unabhängig von einem konkreten Gegenüber.

sara reichelt (geb. 1964 in Nürnberg) beschäftigt sich von Jugend an mit der Neuerfindung der Welt durch Sprache. Sie hat zwei Hochschulstudien abgeschlossen (Psychologie; Judaistik u. Vergleichende Religionswissenschaft) und liest/spricht mehrere Fremdsprachen. Parallel zu ihren Berufstätigkeiten als Beraterin und Dozentin veröffentlicht sie seit 1986 poetische Prosatexte und Lyrik. Seit 2014 lebt sie als freie Schriftstellerin in Berlin.

Über die Liebe zur Sprache und die Sprache der Liebe Zwei Menschen begegnen sich, treffen sich in vielerlei Hinsicht, prallen aufeinander wie zwei Kugeln an einem räumlich und zeitlich nicht näher bestimmten Ort. Zwei Menschen, die hier eine Frau und ein Mann sind, aber diese beiden Liebenden könnten genauso gut zwei Frauen oder zwei Männer sein, denn es geht in diesen Prosagedichten nicht um den Diskurs von Geschlechtsunterschieden. Es geht um etwas Anderes, etwas Grundsätzlicheres, etwas Essentielleres, es geht um die Liebe, um die Liebe zur Sprache und um die Sprache der Liebe. Diese lyrischen und gleichzeitig strukturell streng komponierten, sich auf ein „du“ beziehenden Texte beschreiben nicht nur den inneren Verfallsprozess des Liebesgefühls, sondern die Sprache selbst verändert sich innerhalb dieses seelischen und gedanklichen Vorgangs. Die Euphorie des Beginns löst sich auch in der Sprache auf: Die prächtigen Satzkaskaden brechen zusammen, die Metaphern des gemeinsamen Höhenflugs tauchen zwar wieder auf, aber genauso verändern sie sich wie die gefühlte Liebe: „Ein dünner Faden wurde aus unserem seidenen Band“. Die fast ins Pathetische abgleitende Sprache der ersten Hälfte wird allmählich brüchiger, prosaischer, bis sie sich partiell wieder zu erholen scheint, bisweilen biblisch anmutet oder sogar poetisch bei all den Beschwörungen, Verfluchungen und Rachephantasien bezüglich des verlorenen, vermissten oder gar verhassten Anderen … Darüber hinaus handeln diese Texte von der Liebe zwischen den Sprachen und in zwei Sprachen. Aufgrund von eingestreuten Anspielungen erfährt die Leserin/der Leser, dass sich diese in Sprache geronnene Liebe zwischen einem deutschsprachigen und einem spanischsprachigen Menschen abspielt, die beide der Sprache des jeweils anderen mächtig sind. Für das schreibende Ich verschmilzt das Spanische mit dem Du, wobei sich am Ende nicht nur die Liebe auflöst, sondern auch das Spanische zu sterben droht: „Ich liege begraben unter meinem von dir ermordeten Spanisch.“ Letztlich überlebt nur das Spanische, weil die Liebe zur Sprache unsterblich ist und glücklicherweise unabhängig von einem konkreten Gegenüber.

Erscheinungsdatum
Sprache deutsch; spanisch
Maße 130 x 195 mm
Einbandart kartoniert
Themenwelt Literatur Lyrik / Dramatik Lyrik / Gedichte
Literatur Zweisprachige Ausgaben Deutsch / Spanisch
Sozialwissenschaften Soziologie
Schlagworte Deutsch • Erotik • Erotik; Romane/Erzählungen • Leidenschaft • Leidenschaftliche Liebe • Liebe • Lyrik, Poesie • Moderne und zeitgenössische Lyrik (ab 1900) • Poetische Prosa • Spanisch • Spanisch; Zweisprachige Lektüre • Übersetzung • Zweisprachigkeit
ISBN-10 3-95667-252-6 / 3956672526
ISBN-13 978-3-95667-252-1 / 9783956672521
Zustand Neuware
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