Erklärungsnotstand Altersvorsorge (eBook)

Warum selbst Experten versagen - eine Diagnose mit Therapievorschlägen
eBook Download: PDF
2010 | 2010
192 Seiten
Betriebswirtschaftlicher Verlag Gabler
978-3-8349-8558-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Erklärungsnotstand Altersvorsorge - Markus Rieksmeier
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Markus Rieksmeier zeigt, wie Berater und Vermittler mit klarer Sprache und zielgruppengerechter Didaktik für ein breites Verständnis und damit für Akzeptanz von Riester- und Rürup-Rente sorgen können.

Markus Rieksmeier ist Fachjournalist für Versicherungsthemen. Er kennt die Branche seit 25 Berufsjahren.

Markus Rieksmeier ist Fachjournalist für Versicherungsthemen. Er kennt die Branche seit 25 Berufsjahren.

Vorwort 6
Inhaltsverzeichnis 8
Kapitel 1 10
1.1 Kaspar Hauser: eine wahre Geschichte – und eine unwahre? 10
1.2 Erster Sparschritt: Kaspar Hauser gegen Adam Riese 11
1.3 Konsum: Die Gefahren des Passivkaufens 12
Kapitel 2 29
2.1 Kaspar Hauser – Fortsetzung 29
2.2 Zweiter Sparschritt: Kaspar Hauser gegen Adam Riese 30
2.3 Finanzieller Analphabetismus in Deutschland 30
Kapitel 3 44
3.1 Kaspar Hauser - Fortsetzung 44
3.2 Dritter Sparschritt: Kaspar Hauser gegen Adam Riese 45
3.3 Schule und Beruf 45
Kapitel 4 54
4.1 Kaspar Hauser - Fortsetzung 54
4.2 Vierter Sparschritt: Kaspar Hauser gegen Adam Riese 55
4.3 Verbraucherschützer 55
Kapitel 5 71
5.1 Kaspar Hauser - Fortsetzung 71
5.2 Fünfter Sparschritt: Kaspar Hauser gegen Adam Riese 72
5.3 Halt‘ die Presse! 72
Kapitel 6 81
6.1 Kaspar Hauser - Fortsetzung 81
6.2 Sechster Sparschritt: Kaspar Hauser gegen Adam Riese 82
6.3 Experten 82
Kapitel 7 101
7.1 Kaspar Hauser - Fortsetzung 101
7.2 Siebter Sparschritt: Kaspar Hauser gegen Adam Riese 102
7.3 Altersvorsorge macht Schule 102
Kapitel 8 117
8.1 Kaspar Hauser - Fortsetzung 117
8.2 Achter Sparschritt: Kaspar Hauser gegen Adam Riese 119
8.3 Eigenvorsorge 119
8.4 Kaspar Hauser - Fortsetzung 136
8.5 Neunter Sparschritt: Kaspar Hauser gegen Adam Riese 139
8.6 Lösungen der Finanzindustrie 139
Kapitel 9 156
9.1 Kaspar Hauser – Fortsetzung und Schluss 156
9.2 Zehnter Sparschritt: Kaspar Hauser gegen Adam Riese 166
9.3 Gesellschaftliche Lösungen 166
Kapitel 10 185
Die letzten Sparschritte: Kaspar Hauser gegen Adam Riese 185
Literatur und Quellenhinweise 187
Der Autor 188

Kapitel 1 (S. 11)

1.1 Kaspar Hauser: eine wahre Geschichte – und eine unwahre?

Gesichert ist: im Jahr 1828 ...

... fand man in Nürnberg einen verwahrlosten Jungen. Sprechen konnte er fast gar nicht. Zwei Briefe fand man bei dem Halbwüchsigen. Auf der Polizeiwache konnte er nur mit Mühe seinen Namen schreiben: „Kaspar Hauser“.

Außerdem konnte er zwei Sätze sagen: „Wois net“ und „So ein Reiter möchte’ ich werden wie mein Vater“. In einem der beiden Briefe wurde „Kaspar“ ebenfalls genannt.

Der zweite Brief, später „Mägdeleinbrief“ genannt, nannte ein Geburtsdatum 1812. An Kaspar Hauser, der in ein Gefängnis kam, hatten plötzlich Gelehrte großes Interesse. Sie führten viele Untersuchungen mit ihm durch. Hauser bekam auch Sprechunterricht. Später bewies Hauser ausgeprägte musische und schriftstellerische Begabungen.

Texte und Zeichnungen sind erhalten. In historischen Dokumenten wird beschrieben, dass Hauser sich zunächst vor Fleisch und Milch ekelte und extrem licht- und geräuschempfindlich war. Hausers Sinnesorgane waren überempfindlich, und seine Muskeln hatten sich nicht vollkommen entwickelt. Man war sich schnell einig, dass das Kind eine lange kerkerartige Gefangenschaft hinter sich hatte – ohne Licht, ohne Außengeräusche...

Dieser Kaspar Hauser endete tragisch, er starb an den Folgen eines Mordanschlags.Eine Fiktion? Im Januar des Jahres 2009... ... wurde vor der Geschäftsstelle der Deutschen Rentenversicherung (früher besser bekannt als BfA) in Mannheim ein offenbar orientierungsloser Mann aufgegriffen, der dort tagelang stumm und völlig verwahrlost umhergeirrt war. Auf Ansprache durch herbeigerufene Polizisten reagierte er nicht. Er konnte nur sagen „Weiß nicht“ und „So ein reicher Mann wie mein Vater möchte ich auch gerne werden“.

In seiner Hand hielt der Mann zwei Briefe. Der eine Brief war an den Finanzberater Franz Rater adressiert und enthielt das später behördlicherseits entschlüsselte Wort „Altersvorsorge“. Der andere Brief, auf dem stand „Renteninformation“. Dieser Brief, von der Presse inzwischen auch „Blümleinbrief“ genannt, gab als Geburtsdatum den 01.07.1972 an.

Nach kurzer Zeit gelang es einem Innendienstangestellten der Polizei, das Dokument zuzuordnen, da er privat selbst über ähnliche Briefe verfügte. Um jedoch die Bedeutung dieses Dokuments zu klären, zog die Polizei drei Wochen Wartezeit später auch einen sogenannten „Rentenberater“ hinzu. Die „SoKo Altersvorsorge“ war begründet und man machte sich an die Ermittlung der Zusammenhänge zwischen dem jämmerlichen Zustand des aufgegriffenen Mannes und den Wörtern „Rente“ und „Renteninformation“.

1.2 Erster Sparschritt: Kaspar Hauser gegen Adam Riese

Heute ist der erste Tag des Sparens, der 1. Januar 2009: Adam Riese nimmt einen 100-Euro-Schein aus seinem Geldbeutel und bringt ihn zur Bank. Die Bank bietet ihm an, diesen Betrag mit 5 Prozent zu verzinsen. Nach Abgeltungsteuer, 25 Prozent des jährlichen Zinsertrags, kommt er auf 3,75 Prozent Nettoverzinsung.

Damit rechnet er weiter: Wenn Adam Riese das mit den 100 Euro jeden Monat macht, dann hat er nach einem Jahr 1.224 Euro. 100 Euro im Monat zu sparen, tut eigentlich nur im ersten Monat weh. Riese spart: 100 Euro – Monat für Monat.

Kaspar Hauser, der Kaspar Hauser in uns allen, sieht das mit den 100 Euro im Monat zwar ein, macht aber wegen lächerlicher 24 Euro Zins (im Jahr!) keinen Aufstand. Er lädt Adam Riese, und sich auch, zu einem Bier ein und haut den Rest auf den Kopf – Prost! Das Leben ist lang – zum Sparen ist genug Zeit. Bis zur Rente sind es noch 35 Jahre.

1.3 Konsum: Die Gefahren des Passivkaufens

1.3.1 „Kaufverbot oder Nichtkäuferschutz?

Die Gefahren des Passivkaufens!“ Die Geldgefahr durch Passivkaufen ist in Läden, Diskotheken, Kneipen und Restaurants laut einer neuen Studie weit größer als bislang bekannt. Dort wurde Geldstaub von mehr als 1.000 Mikrogramm je Kubikmeter Luft gemessen - im Freien gilt ein Grenzwert von nur 50 Mikrogramm. Bei der Untersuchung in Diskotheken und Läden fand das bayerische Landesamt für Geld- und Kaufsicherheit Geldstaubwerte von mehr als 1.000 Mikrogramm je Kubikmeter Luft.

Erscheint lt. Verlag 25.3.2010
Zusatzinfo 192 S.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Wirtschaft Betriebswirtschaft / Management Finanzierung
Schlagworte Altersvorsorge • Anlage • Bildungssystem • Demografie • Finanzdienstleister • Finanzplanung • Geldanlage • Household finance • insurance • Rentenversicherung • Riester-Rente • Verbraucherschutz • Versicherung
ISBN-10 3-8349-8558-9 / 3834985589
ISBN-13 978-3-8349-8558-3 / 9783834985583
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