Datenformate im Medienbereich -  Arne Heyna,  Ulrich Schmidt,  Marc Briede

Datenformate im Medienbereich (eBook)

eBook Download: PDF
2004 | 1. Auflage
252 Seiten
Carl Hanser Fachbuchverlag
978-3-446-40143-3 (ISBN)
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Das Buch greift einen sehr aktuellen Themenkomplex auf, denn der Datenaustausch findet zunehmend in komprimierter Form über Netzwerke statt. Es beschreibt Standards für die Datenreduktion und den Datenaustausch im Medienbereich. Dazu befasst es sich mit sehr aktuellen Entwicklungen für den professionellen Bereich wie dem Advanced Authoring Format AAF und dem Media eXchange Format MXF sowie mit dominanten Formaten für den semiprofessionellen und Heimanwenderbereich wie QuickTime und AVI.

Der Datenaustausch wird zukünftig in den weitaus meisten Fällen auf der Basis von datenreduzierten Signalen stattfinden. Die Datenreduktionsstandards sind deshalb der zweite große Themenbereich des Buches. Im Zentrum steht hier MPEG, vor allem die aktuelle Variante MPEG-4.

Die Autoren

Arne Heyna und Marc Briede sind Diplomanden am Fachbereich Medientechnik der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Hamburg.

Dr. U. Schmidt ist Professor am Fachbereich Medientechnik der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Hamburg. 

Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Einführung 13
Teil I Digitale Signalformen 20
1 Videosignal 20
1.1 Analoges Videosignal 21
1.2 Digitales Videosignal 29
1.3 High-Definition-Videosignale 33
2 Film 36
2.1 Filmformate und Bildfeldgrößen 37
2.2 Filmdigitalisierung 39
3 Audiosignale 44
3.1 Signalformen und Speicherverfahren 45
3.2 Mehrkanaltonverfahren 47
3.3 DVD-Audio und SACD 51
Teil II Datenreduktion 52
4 Videokompression 52
4.1 Datenreduktionsgrundlagen 52
4.2 JPEG 64
4.3 DV-Algorithmus 68
4.4 MPEG-1/2 69
4.5 MPEG-4 78
4.6 MPEG-7 und MPEG-21 97
4.7 H.26x 99
5 Audiokompression 102
5.1 Psychoakustik 102
5.2 Übersicht 105
5.3 MPEG-Audio 106
5.4 Dolby AC-3 (Dolby Digital) 116
5.5 ATRAC 121
Teil III Datenaustausch 124
6 MPEG-Systems 124
6.1 MPEG-2-Systems 124
6.2 MPEG-4-Systems 129
7 Spezifische File-Formate 135
7.1 MPEG 135
7.2 Eigenständige Audioformate 136
7.3 Eigenständige Bildspeicherformate 146
8 Metadaten 150
8.1 Begriffsdefinition 150
8.2 Anwendungsgebiete 151
8.3 Formate 153
9 Professionelle File-Formate 154
9.1 Unique Material Identifier 155
9.2 Advanced Authoring Format 157
9.3 Material eXchange Format 163
9.4 General eXchange Format 168
9.5 OMF, DPX und PSD 173
10 File-Formate für Heimanwender 174
10.1 QuickTime 175
10.2 QuickTime VR 187
10.3 Windows Media 192
11 Schnittstellen 207
11.1 AES/EBU-Schnittstelle 208
11.2 Serial Digital Interface 212
11.3 Serial Digital Transport Interface 215
11.4 IEEE 1394 218
11.5 HiPPI 224
Glossar 227
Literaturverzeichnis 239
Sachwortverzeichnis 247

1.1 Analoges Videosignal (S. 21-22)

1.1.1 Bildaufbau

Unsere natürliche visuelle Umgebung ist dreidimensional und ihre inhaltlichen Informationen von infinitesimal feiner Struktur. Eine Bildübertragung, die den menschlichen Sehvorgang ökonomisch nachahmt, müsste ein Raster lichtempfindlicher Elemente aufbauen, dem als Bildempfänger ein entsprechendes Raster Licht erzeugender Elemente entspricht. Für jeden Rasterpunkt wäre dann ein eigener Übertragungsweg erforderlich. Das Problem ist allerdings, dass eine sehr feine Auflösung jedweden vertretbaren Kapazitätsrahmen sprengen würde; unrealistisch viele Kabel und ein immenser Bandbreitenbedarf würden benötigt. Daher nutzt man bei der technischen Umsetzung die Eigenheiten des Sehvorgangs, die bei der Anpassung des Menschen an seine Umweltbedingungen durchaus vorteilhaft sind, aber, genauer beurteilt, dennoch Unzulänglichkeiten des optischen Instruments Auge darstellen, um einen Eindruck hervorzurufen, der nichts anderes als einen „angenehmen Betrug" mit Hilfe der Technik bedeutet [3].

Die früh erkannte, nahe liegende Lösung ist, eine Parallel-seriell- Wandlung durchzuführen, also durch zeilenweise Abtastung eines Bildes aus dem räumlichen Nebeneinander der optischen Informationen ein zeitliches Nacheinander elektrischer Signale zu kreieren. Nachdem viele Ingenieure, Techniker und ihre Auftraggeber bis in das 20. Jahrhundert hinein auf die 1884 von Paul Gottlieb Nipkow patentierte und nach ihm benannte Nipkow-Scheibe gesetzt hatten, die genau dieses Problem zu bewältigen vermochte, erkannten sie, dass diese in erster Instanz mechanische Methode auf Dauer unzulänglich sein würde und sie sich auf die Entwicklung eines nahezu trägheitslos arbeitenden Instruments und daher eine durchweg elektronische Realisierung konzentrieren mussten. Im Jahre 1897 wurde von Karl Ferdinand Braun die Arbeit „Über ein Verfahren zur Demonstration und zum Studium des zeitlichen Verlaufs variabler Ströme" veröffentlicht. Die damit präsentierte Kathodenstrahlröhre (Cathode Ray Tube, CRT), allgemein auch Braun'sche Röhre genannt und ursprünglich zur Verwendung als Oszilloskop konstruiert, bildet die Basis für die späteren technischen Entwicklungen zur Bildaufnahme, -übertragung und -wiedergabe und ist die bis heute dominante Displayform für Fernsehgeräte und Monitore aller Art geblieben. An ihr orientieren sich prinzipiell alle Normen, die seitdem entstanden sind. Als Voraussetzung für eine suggestiv funktionierende Television sind also als unabdingbar eine genügend schnelle Bildabtastung, Übertragung und Bildwiedergabe sowie die Synchronisation zwischen Sender und Empfänger zu nennen.

1.1.2 Bildaufnahme und -wiedergabe

Ein Bild aufzunehmen, bedeutet in der Praxis bereits eine erste Datenreduktion. Es wird nämlich zunächst in zweidimensionaler Abbildung auf eine lichtempfindliche Schicht transferiert. Das Bild entspricht einer flächigen Anordnung sehr vieler vom aufzunehmenden Objekt reflektierter Leuchtdichtewerte, die sich zeitlich dauernd ändern. Für die Bildaufnahme per elektronischer Kamera (z. B. Vidikon, s. Abb. 1.1) werden Elektronen in einer luftleeren Röhre mittels einer geheizten Kathode erzeugt und durch elektrische Felder zu einem Strahl gebündelt. Der Elektronenstrahl wird durch magnetische Felder abgelenkt und zeilenweise über die lichtempfindliche Schicht geführt. Dabei ändert sich der Stromfluss in Abhängigkeit von der Bildpunkthelligkeit, da der Widerstand der Schicht von der Lichtintensität abhängt. Bei dieser Form der opto-elektrischen Umsetzung haben wir es mit einem bildmodulierten Stromsignal zu tun, welches schon fast das eigentliche Videosignal darstellt.

Erscheint lt. Verlag 1.1.2004
Sprache deutsch
Themenwelt Mathematik / Informatik Informatik Grafik / Design
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
ISBN-10 3-446-40143-1 / 3446401431
ISBN-13 978-3-446-40143-3 / 9783446401433
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