Lehrerkind

Spiegel-Bestseller
Lebenslänglich Pausenhof | Ein lustiges Buch für zwischendurch
Buch | Softcover
304 Seiten
2011 | 31
Piper (Verlag)
978-3-492-27296-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Lehrerkind - Bastian Bielendorfer
12,00 inkl. MwSt
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Was wird aus einem Menschen, wenn Mama und Papa Lehrer an der eigenen Schule sind - und somit an jedem Tag im Jahr Elternsprechtag ist, die Mitschüler einen zum Daueropfer ernennen und es bei den Bundesjugendspielen nicht einmal für eine Teilnehmerurkunde reicht? Genau: Er wird selbst Lehrer! Mit gnadenloser Selbstironie schildert Bastian Bielendorfer, wie er der pädagogischen Sippenhaft zu entrinnen versucht, und verrät dabei, welch zarte Seele sich unter so manchem grob gehäkelten Mathelehrerpullunder verbirgt.

Bastian Bielendorfer ist Stand-up-Comedian, Diplompsychologe und Lehrerkind. Zusammen mit seiner Frau versteckt er sich vor den guten Ratschlägen seiner Eltern in Köln. Mit seiner Solo-Bühnenshow »Lustig, aber wahr!« ist er von München bis Flensburg live zu sehen, mehr unter www.bastianbielendorfer.de

Inhalt

Appell zur Erbsensuppe

Der Spion, der aus dem Lehrerzimmer kam

Werther im Kreißsaal

Alternative Erziehungsmethoden

Die Schultüte

Der erste Schultag

Solidarität für Afrika

Der Mathematiklehrer

The Drugs Don't Work

Das Nilpferd kann ja nichts!

Leben unter dem Rotstift

Die Spezies Lehrerkind

It's My Party

Scrabble

Das Schulklo

Mein Vater, Chuck Norris

Der Rachehoden

"Der Doof ist dem Genitiv sein Tod"

Elternsprechtag

Meine erste Liebe

Der Sportlehrer

Die Bundesjugendspiele

Bundesjugendspiele - Weitsprung

Die Schmach geht weiter: Schwimmunterricht

Das Musikfest

Der Kunstlehrer

Bildungsreise für Hartgesottene

Ground Control to Major Thomacz

Familie auf Russisch

Wo gesägt wird, da fallen BeineDie Armee der Lazarettschwestern

Doswidanja, Mütterchen Russland

Jesus in der Pubertät

Der Lateinlehrer

Eine eigene Praxis

Pilawa sagt, ich soll Putzfrau werden

Der Tierarzt

Der Biologielehrer

School's Out Forever

A Night to Remember

Der Zivildienst

In the Army Now ...

Hühner, die Verstecken spielen

Muttermilch für einen Döner

Lernfähig wie eine Amöbe

Der Philosophielehrer

Willkommen in der Kommune 1

Vom Lehrerkind zum Lehrer

Die Rückkehr des verlorenen Sohnes

Home is where the heart is

Vom Lehrerkind ... zum Lehrerkind

A wie Anahronismus

Eine Nacht mit Sören Malte

Der Anker

Dank

»Mit Lacher-Garantie!« bz Wiener Bezirkszeitung 20161207

»Mit Lacher-Garantie!«

»Bastians Humor kommt einfach gut an.«

»(...) locker, flockig und unglaublich keck geschrieben.«

»Urkomisch!«

»Deutschland lacht sich kaputt«

»Von Schmunzeln bis hin zu lautem Auflachen – alles drin.«

Für meine Großeltern
Edmund und Johanna
Appell zur Erbsensuppe
Ich riss die Tür zu unserem Haus auf, meine Eltern saßen am Küchentisch und löffelten Erbsensuppe. Es herrschte meditatives Schweigen, beide schauten auf ihre Teller, als würde die Mettwurst zu ihnen sprechen. Dazu tickte die Wanduhr ein nüchternes Klacken in die Leere des Raums. Der Einzige, der mich freudig begrüßte, war der Hund, und das war keine sonderlich große Ehre, denn er war dumm wie dreißig Kilo Esspapier und freute sich schon, wenn ein Ast vom Baum fiel.
Ich brüllte völlig außer mir: "Eins! Ich habe eine Eins ! "
Mein Vater führte eine Ladung Erbsensuppe zum Mund und murmelte ein spektakulär gelangweiltes " Aha ".
Normalerweise wäre das schon genug der Ehre gewesen, dass er seine Aufmerksamkeit vom Projekt "Suppe" zu mir hin verlagerte, doch diesmal beugte ich mich seinem Diktat der liebevollen Ignoranz nicht. Ich hatte gerade vor einem Gremium aus bärtigen Biologielehrern mein mündliches Abitur abgelegt, man hatte mich für meine Kenntnisse über arktische Tölpelkolonien mit der Bestnote ausgezeichnet und damit meine bisher eher mittelprächtige Abiturnote deutlich veredelt.
"Tölpel sind dickliche, flugfähige Vögel, die sich zu Tausenden zusammenrotten und den ganzen Tag nur fressen, kacken und sich streiten, ganz ähnlich wie die meisten Schüler. "
Mit dem Witz hatte ich die Biologielehrer überzeugen können, meine Eltern eher weniger.
Meine Mutter hustete ein paar Erbsen über den Teller, ihre schwarze Mireille-Mathieu-Frisur flatterte vor ihr Gesicht und verschob ihre Lesebrille. Oder eher ihre beiden Lesebrillen, denn sie trug zwei billige Gestelle aus dem Supermarkt übereinander, anstatt sich endlich ein anständiges Modell beim Optiker zu kaufen. Der Modestil meiner Mutter war eine seltsame Mischung aus Star Trek und Mittelstandsgeiz.
Sie fragte genervt: "Und worum ging s?"
Ich erzählte von den Tölpeln und brachte sogar den Spruch, den ich bis zu diesem Moment noch für witzig gehalten hatte.
Mein Vater sagte nur nüchtern: "Gut."
Ich überlegte, ob meine Eltern sich womöglich ein Gehirn teilten, da meine Mutter wie immer dort begann, wo mein Vater gerade aufgehört hatte.
"Gut, na ja, aber du kannst ja nichts dafür, das sind die Gene. "
Ich kannte diese Erklärung, immer wenn mir etwas gelungen war, machten meine Eltern die Gene dafür verantwortlich, ein Erklärungsmuster, das jede Eigenleistung im Keim erstickte und in diesem Fall darauf hinauslief, dass eigentlich sie gerade eine "Eins" im mündlichen Abitur gemacht hatten.
Ich reagierte etwas angespannt, mein Gesicht verzog sich, als wäre eine Straßenbahn über meinen Fuß gefahren. Ein kleiner, feuchter See aus glibbrigen Tränen legte sich vor meine Sicht.
"Ey, das kann doch nicht wahr sein, ich reiß mir da den Arsch auf und das ist der Dank?"
Mein Vater schaute von der Erbensuppe auf und konstatierte nüchtern: " Ey ist kein deutsches Wort, so reden wir hier nicht, Bastian. Und mit Fäkalbegriffen wie Arsch musst du gar nicht erst vortreten."
Vortreten, dachte ich. "Was ist das hier, mein Appell zur Erbsensuppe? "
"Eine derartige Ausdrucksweise liegt sicher nicht in deinen Genen, Bastian", vervollständigte meine Mutter.
"Toll, ein Schnellkurs Erblehre, danke Frau Mendel!", brüllte ich den ausdruckslosen Gesichtern meiner Eltern entgegen. Keine Reaktion, das Thema war abgehakt, sie hatten die Situation bewertet, korrigiert und nüchtern beurteilt. So machte man das eben.
Mein Vater hatte bereits wieder geistigen Funkkontakt zu der Mettwurst vor ihm aufgenommen, meine Mutter hyperventilierte noch ein wenig wegen meiner Ausdrucksweise.
Das Gespräch war beendet, meine Eltern hatten ihren Teil dazu beigetragen, und nur ich würgte noch ein bisschen verzweifelten Kindertrotz über den Küchentisch. Mein Vater vergrub den Kopf in einer rot umrahmten "Spiegel"-Sonderausgabe über den elften September und murmelte lei

Erscheint lt. Verlag 1.11.2011
Verlagsort München
Sprache deutsch
Maße 120 x 187 mm
Gewicht 253 g
Themenwelt Literatur Biografien / Erfahrungsberichte
Literatur Comic / Humor / Manga Humor / Satire
Sozialwissenschaften
Schlagworte Anekdoten • Buch • Bücher • Bücher Lehrerkind • Bücher lustig • Comedy • Eltern • große Pause • Gymnasium • Humor • humorvolle Bücher • Jugend • Kindheit • Klassenfahrt • Lebenslänglich • Lehrer • Lehrer; Humor • Lehrerkind Bücher • Lehrer / Lehrerin; Humor • lustig • lustiges Buch • Mobbing • Papa • Schule • Schule; Humor • spiegel bestseller • SPIEGEL-Bestseller • Unterricht • Wer wird Millionär • witzig
ISBN-10 3-492-27296-7 / 3492272967
ISBN-13 978-3-492-27296-4 / 9783492272964
Zustand Neuware
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
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