Das Fibromyalgie-Syndrom

Und andere schmerzhafte Muskelerkrankungen
Buch | Softcover
VIII, 172 Seiten
2008 | 1., Aufl.
Zuckschwerdt (Verlag)
978-3-88603-937-1 (ISBN)
29,90 inkl. MwSt
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Das Fibromyalgie-Syndrom wurde 1990 als solches definiert. Dennoch ist es unter den Ärzten in Deutschland noch immer nicht durchgehend als Krankheitsbild anerkannt. Das Buch soll helfen, das Syndrom zu erkennen und entsprechende therapeutische Maßnahmen zu ergreifen.Ausführliche Kapitel u.a. zur Muskeldysbalance, Stadien der Fibromyalgie, zum diagnostischen Vorgehen und zur ambulanten und stationären Behandlung sind ebenso enthalten wie Ausführungen zum Gespräch mit dem Patienten oder in der Gruppe. Ein Übungsteil zur Selbstdehnung mit anschaulichen Abbildungen rundet das Buch ab.

Facharzt für Orthopädie und Physikalische und Rehabilitationsmedizin, war viele Jahre Leiter einer orthopädischen Rehabilitationsklinik und hat sich intensiv mit Funktionsstörungen der Muskulatur beschäftigt.

Schmerzphänomene; ?Die Muskeldysbalance; ?Das Fibromyalgie-Syndrom: Eskalation der muskulären Disbalance?; ?Stadien der Fibromyalgie; ?Diagnostisches Vorgehen; ?Therapie der Fibromyalgie; ?Allgemeine Differenzialdiagnose chronischer Muskelschmerzen; ?Das ärztliche Gespräch; Das Gespräch im Team; Ambulante und stationäre Behandlung; Selbsthilfegruppen; Gutachterliche Probleme und sozialmedizinische Konsequenzen; Übungsteil zur Selbstdehnung

2 Schmerzphänomene (S. 3)2.1 DefinitionDas Wort Fibromyalgie beherbergt Begriffe wie Fasern, Muskeln und Schmerz. Der besondere "Faser-Muskel-Schmerz" steht dabei synonym für eine Fülle von Symptomen, die das Fibromyalgie-Syndrom bilden. Der Ganzkörperschmerz ist das Leitsymptom, das die Betroffenen mit einer Fibromyalgie zu ihrem Arzt führt. Weil wir immer wieder vom Schmerz, seiner Entstehung, seiner Bedeutung, seiner Bewertung, seiner Diagnose und seiner Therapie sprechen, ist es nur logisch, zumindest den Versuch zu unternehmen, den Schmerz zu definieren.Die Evolution lebender Organismen ist ohne Entwicklung der Sinnesorgane nicht denkbar. Tiere und Menschen besitzen neben den Sinneseindrücken und deren Bewertung auch einen "siebten Sinn", den Schmerz. Neue Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass auch Pflanzen eine Schmerzempfindung und damit so etwas wie ein Schmerzgedächtnis besitzen. Für lebende Organismen ist der Schmerz für das Überleben und die Gesundheit absolut essenziell, wichtiger als die Sinnesorgane selbst.Viktor von Weizsäcker formulierte im Jahr 1927 die "Urszene menschlichen Schmerzempfindens" mit folgender Ausführung:"Wenn die kleine Schwester den kleinen Bruder in Schmerzen sieht, so findet sie vor allem Wissen einen Weg: Schmeichelnd findet den Weg ihre Hand, streichelnd will sie ihn dort berühren, wo es ihm wehtut. So wird die kleine Samariterin zum ersten Arzt. Ein Vorwissen um eine Urwirkung waltet unbewusst in ihr, es leitet ihren Drang zur Hand und führt die Hand zur wirkenden Berührung. Denn dies ist es, was der kleine Bruder erfahren wird: die Hand tut ihm wohl. Zwischen ihn und seinen Schmerz tritt die Empfindung des Berührtwerdens von schwesterlicher Hand und der Schmerz zieht sich vor dieser neuen Empfindung zurück."Der Schmerz begleitet alle Lebewesen bei Verletzungen und Krankheiten und sorgt für die nötige Schonung. Zum Beispiel läuft ein Hund so lange auf drei Pfoten umher, bis die schmerzhafte vierte Pforte beim Belasten nicht mehr weh tut. Auf diese Weise gewinnt der Körper Zeit für lebensnotwendige physiologische Heilungsprozesse. Je weiter die Genesung fortschreitet, desto mehr nehmen die Schmerzen ab. Der Schmerz limitiert die Aktivität und reguliert den Lebensrhythmus.In früheren Kulturen wurde der Schmerz immer als eine dämonenhafte Krankheit verstanden. Bis in die Neuzeit haben sich Exorzismus und Austreibung des Bösen in verschiedenen Varianten gehalten. Auch in der heutigen Zeit gilt der Ausspruch: "Bös muss bös vertreiben". Aderlässe, Brechmittel und Abführmittel waren und sind z.T. heute noch der Versuch, den Krankheitsverlauf zu beeinflussen und die Schmerzen damit "auszuleiten".Schmerzgeplagte wünschen sich verständlicherweise ein Leben ohne Schmerzen. Folgerichtig müsste man glauben, dass es kaum etwas Erstrebenswerteres geben kann als ein Leben ohne Schmerzen. Dies ist nicht nur eine Illusion, sondern wäre absolut fatal. Einige Menschen haben eine absolute Schmerzunempfindlichkeit und sind am sogenannten Analgesie-Syndrom erkrankt.Man könnte sagen, sie erfreuen sich eines solchen Syndroms, aber tatsächlich leiden sie unter dieser Erscheinung. Betroffene mit dieser Anlagestörung bemerken nicht, wenn sie sich verletzen. Banale, im Alltag zugezogene Verletzungen bleiben unbemerkt, schmerzbedingte Reflexe und Schutzmechanismen fehlen, sodass der Schmerz, schon in Urzeiten als "bellender Wächter der Gesundheit" tituliert, diese Wächterfunktion nicht ausüben kann.Bald zeigen diese Patienten überall am Körper ve

Erscheint lt. Verlag 21.4.2008
Verlagsort München
Sprache deutsch
Maße 150 x 210 mm
Gewicht 340 g
Einbandart Paperback
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie
Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Orthopädie
Schlagworte Diagnostik und Therapie bei Fibromyalgie • Fibromyalgie • Hardcover, Softcover / Medizin/Klinische Fächer • HC/Medizin/Klinische Fächer • Muskel • Muskelschmerzen • Orthopädie • Schmerzen
ISBN-10 3-88603-937-4 / 3886039374
ISBN-13 978-3-88603-937-1 / 9783886039371
Zustand Neuware
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