Medical Cooking: Ayurvedische Ernährung (eBook)
176 Seiten
Trias (Verlag)
978-3-432-11870-3 (ISBN)
Dr. med. Hedwig Gupta arbeitet seit über 25 Jahren auf dem Gebiet Ayurveda und Yogatherapie. Ihre Ausbildungen in diesem Bereich hat sie als Studentin bei Dr. OP Tiwari an der Banaras Hindu University, Varanasi, Indien, absolviert. Sie ist Fachärztin für Orthopädie mit Schwerpunkt Rheumatologie und führt die Zusatzbezeichnungen Akupunktur und Manuelle Medizin. Sie ist Mitbegründerin und Vorstandsmitglied der Deutschen Ärztegesellschaft für Ayurveda-Medizin (DÄGAM) der Deutschen Gesellschaft für Yogatherapie (DeGYT) und des Ayurveda-Dachverbandes Deutschland (ADAVED). Heute praktiziert sie in ihrem Gesundheitszentrum mit Praxis und pancakarma-Zentrum in Asperg in der Nähe von Stuttgart. Sie gibt ihr Wissen in Büchern, Fachartikeln und Vorträgen weiter und leitet die vidya sagar Akademie für Ayurveda und Yogatherapie in Asperg, eines der führenden Ausbildungsinstitute auf diesem Gebiet in Deutschland. Mehr erfahren Sie unter: www.dr-gupta.de, www.vidya-sagar.de und www.verlag-vedische-wissenschaften.com
Dr. med. Hedwig Gupta arbeitet seit über 25 Jahren auf dem Gebiet Ayurveda und Yogatherapie. Ihre Ausbildungen in diesem Bereich hat sie als Studentin bei Dr. OP Tiwari an der Banaras Hindu University, Varanasi, Indien, absolviert. Sie ist Fachärztin für Orthopädie mit Schwerpunkt Rheumatologie und führt die Zusatzbezeichnungen Akupunktur und Manuelle Medizin. Sie ist Mitbegründerin und Vorstandsmitglied der Deutschen Ärztegesellschaft für Ayurveda-Medizin (DÄGAM) der Deutschen Gesellschaft für Yogatherapie (DeGYT) und des Ayurveda-Dachverbandes Deutschland (ADAVED). Heute praktiziert sie in ihrem Gesundheitszentrum mit Praxis und pancakarma-Zentrum in Asperg in der Nähe von Stuttgart. Sie gibt ihr Wissen in Büchern, Fachartikeln und Vorträgen weiter und leitet die vidya sagar Akademie für Ayurveda und Yogatherapie in Asperg, eines der führenden Ausbildungsinstitute auf diesem Gebiet in Deutschland. Mehr erfahren Sie unter: www.dr-gupta.de, www.vidya-sagar.de und www.verlag-vedische-wissenschaften.com
Die ayurvedische Pharmakologie verstehen ♥
Bevor wir uns mit den Grundprinzipien der Ernährung auseinandersetzen, sollten wir verstehen, wie sich der Ayurveda die Wirkungen der Lebensmittel erklärt. Das ist eine Domäne der ayurvedischen Pharmakologie.
Die ayurvedische Pharmakologie wird dravyaguna genannt. Dieser Begriff setzt sich zusammen aus den Sanskrit-Wörtern »dravya« für »Substanz« und »guna« für »Eigenschaft«. Jeder Stoff wird im Ayurveda anhand von sechs Kriterien beschrieben. Ähnlich wie wir es schon bei den Elementen gesehen haben, von denen es im Ayurveda fünf gibt, die nichts mit den chemischen Elementen im westlichen Verständnis zu tun haben, verhält es sich auch mit den Substanzen im Ayurveda. Diese werden ebenfalls nicht gemäß ihrer chemischen Zusammensetzung beschrieben, wie es in der modernen, westlichen Wissenschaft üblich wäre, sondern nach wenigen, spezifischen Kriterien.
Die sechs Aspekte eines Stoffes sind Geschmack, Eigenschaft, Potenz, Geschmack nach der Verdauung, spezifische Wirkung und Wirkung. Diese sechs Aspekte genügen, um die Wirkungsweise jeglicher Substanz genau zu beschreiben. Zudem können diese Aspekte die Wirkungsweise in den meisten Fällen auch logisch erklären. Dabei können sie fast alle mit den Sinnen wahrgenommen werden. In der ayurvedischen Ernährung brauchen wir also keine Ernährungstabellen, die uns den Gehalt an Nährstoffen wie Eiweiß, Fett, Vitaminen oder auch die Kalorienmenge angeben, sondern nur unsere gut geeichten Sinne! Betrachten wir nun die sechs pharmakologischen Kriterien im Einzelnen.
Der Geschmack
Der Geschmack (rasa) ist das Erste, was wir von einem Nahrungsmittel wahrnehmen. Er ist insbesondere in der Ernährungsmedizin von zentraler Bedeutung. Bei uns werden die fünf Geschmacksrichtungen süß, sauer, salzig, bitter und umami unterschieden. Im Ayurveda wird der Geschmack ebenfalls in süß, sauer, salzig und bitter unterteilt, aber dazu gibt es noch die zwei Geschmacksrichtungen »scharf« und »zusammenziehend«. Gemäß ayurvedischer Sicht entstehen die Geschmacksrichtungen durch die Zusammensetzung der Substanzen aus den fünf Elementen Erde, Wasser, Feuer, Luft und Himmel. Wir können also schon am Geschmack die zentralen Bestandteile einer Substanz erkennen:
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Süß schmeckt ein Lebensmittel, das vor allem die Elemente Erde und Wasser enthält.
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Saurer Geschmack deutet auf die Elemente Erde und Feuer hin.
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Salzig schmeckt etwas, das vor allem Wasser und Feuer enthält.
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Ein scharfer Geschmack entsteht, wenn Luft und Feuer die zentralen Elemente sind.
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Bitter schmeckt etwas, das aus Luft und Himmel besteht.
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Der zusammenziehende Geschmack entsteht durch die Kombination von Luft und Erde.
Wir erinnern uns, dass auch die doshas aus diesen fünf Elementen aufgebaut sind: kapha aus Erde und Wasser, pitta aus Feuer und etwas Wasser und vata aus Luft und Himmel.
Ayurvedische Schätze
Ghi
Ghi gilt im Ayurveda als das beste Fett. Es wird empfohlen, täglich mit etwas Ghi zu kochen als allgemeines Tonikum und Rejuvenativum. Es wirkt als Hirntonikum und Aphrodisiakum und gilt als eines der besten Entgiftungsmittel. Ghi gehört zu den Lebensmitteln, die mit dem Altern besser werden. Will man das Ghi therapeutisch nutzen, verwendet man besser ein Ghi, dass schon mindestens ein Jahr alt ist. Frisches Ghi ist gut für die Augen, appetitanregend, geschmackvoll, Gewebe aufbauend und fördert insbesondere das »Samen«-Gewebe ( ▶ Ghi-Rezept). Ein Jahr altes Ghi lindert alle drei doshas und ist nützlich beispielsweise bei Epilepsie, Schwindel und Hauterkrankungen.
Gleiches vermehrt Gleiches
Im Ayurveda geht man davon aus, dass Gleiches Gleiches vermehrt und Gegensätzliches sich vermindert. Daher führen Geschmacksrichtungen, die aus den gleichen Elementen aufgebaut sind wie ein dosha, zu dessen Zunahme, diejenigen aber, die aus anderen Elementen entstehen, zu einer Abnahme und damit zur Beruhigung eines doshas. Essen wir beispielsweise eine Sahneschnitte, ist diese süß. Einen süßen Geschmack haben Lebensmittel, die vor allem die Elemente Erde und Wasser enthalten. Der dosha kapha besteht ebenfalls aus den Elementen Erde und Wasser. Dieser dosha wird also beim Verzehr einer Sahneschnitte vermehrt, nach dem Prinzip, dass Gleiches durch Gleiches erhöht wird. Gleichzeitig vermehrt die Sahneschnitte mit ihrem süßen Geschmack besonders das Plasma, das Fett, das Mark und das progenetische Gewebe, weil auch diese Grundgewebe vor allem aus den Elementen Wasser und Erde bestehen. Essen wir dagegen scharfen Ingwer, der aus den Elementen Feuer und Luft besteht, wirkt dieser gegensätzlich auf den dosha kapha. Er steigert wegen der Gleichartigkeit die doshas pitta und vata, die ihrerseits auch aus Feuer bzw. Luft bestehen.
Wie die Geschmacksrichtungen auf die doshas wirken Geschmack | »Elemente« | Wirkung auf die doshas |
süß | Erde und Wasser | kapha steigernd pitta vermindernd vata vermindernd |
sauer | Erde und Feuer | kapha steigernd pitta steigernd vata vermindernd |
salzig | Wasser und Feuer | kapha steigernd pitta steigernd vata vermindernd |
scharf | Luft und Feuer | kapha vermindernd pitta steigernd vata steigernd |
bitter | Luft und Himmel | kapha vermindernd pitta vermindernd vata steigernd |
zusammenziehend | Luft und Erde | kapha vermindernd pitta vermindernd vata steigernd |
Schon das Wissen um die Wirkung des Geschmacks kann man in der Ernährung bewusst einsetzen, indem man zum Beispiel mit scharfen oder bitteren Substanzen bei schleimreichen Erkrankungen kapha vermindert. Oder mit süßen Substanzen kapha fördert und damit den Körper aufbaut. Auch andere Wirkungen durch die Geschmacksrichtungen werden im Ayurveda beschrieben. Diese lassen sich bei allen Lebensmitteln und Gewürzen beobachten, die in der jeweiligen Geschmacksrichtung dominant sind.
Zum Beispiel führen süße Lebensmittel zu Sättigung und Freude, sie fördern Stärke und Heilung und bauen Gewebe auf. Saure Lebensmittel dagegen führen zu Speichelbildung und Geschmacksverstärkung. Sie fördern Körpermasse, führen leicht ab und können zu Entzündungen reizen. Salzig schmeckende Lebensmittel führen zu Schleimbildung und Weichheit, fördern die Verdauung und können Haut und Haare reizen. Scharfe Lebensmittel führen zu Erregung. Sie stimulieren die Verdauung und die Nasensekretion und können zu Überhitzung führen. Lebensmittel mit primär bitterem Geschmack dagegen führen zu Trockenheit im Mund und Gänsehaut. Das vermindert Brennen, senkt Fieber und kann zu Substanz- und Kraftverlust führen, während Lebensmittel mit zusammenziehender Geschmacksrichtung Heilung fördern, Sekretion beenden und zu Erschöpfung führen können.
Schulung der Sinne
Teil 1: Trainieren Sie Ihren Geschmackssinn
Schmecken kann jeder, denken wir. Tatsächlich muss das bewusste Schmecken und Analysieren von Geschmacksrichtungen jedoch richtig gelernt werden. Es ist Übungssache. Mit dem Üben beginnen wir am besten mit einfachen Substanzen, die nur eine...
Erscheint lt. Verlag | 4.9.2024 |
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Reihe/Serie | Medical Cooking |
Verlagsort | Stuttgart |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Essen / Trinken ► Themenkochbücher |
Schlagworte | Abnehmen • Alzheimer • Arteriosklerose • Arthrose • Asthma • Ayurveda • Ayurveda Ernährung • Basische Ernährung • Chili • Chutney • Dal • Darmentzündung • Darmsanierung • Demenz • Depressionen • Detox • Diabetes • Diät • Einlauf • Entgiftung • Entzündung • Ernährung • Erschöpfungssyndrom • Fasten • Fettleber • Gelenkschmerzen • Gesunde Ernährung • Gesunde Rezepte • Gewürze • Ghee • Gicht • Hanföl • Immunsystem stärken • Ingwer • kapha typ • Koriander • Kurkuma • Linsen Dal • mango chutney • Migräne • Müdigkeit • Olivenöl • Panchakarma-Kur • Rheuma • Safran • Stress • Übergewicht • Übersäuerung • Vata • Vata Typen • Wechseljahre • Zimt |
ISBN-10 | 3-432-11870-8 / 3432118708 |
ISBN-13 | 978-3-432-11870-3 / 9783432118703 |
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Größe: 8,1 MB
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