Der Name
Willkommen beim FC Bayern, Stefan Weiß!

Von Stefan bis Thomas: Die häufigsten Vornamen von FC-Bayern-Spielern

»Wer ist Thomas Müller?« lautete im Jahr 2015 der Titel einer Dokumentation der ARD. Autor und Regisseur Christian Heynen brachte dabei den Zusehern anhand von zahlreichen Statistiken den »Durchschnittsdeutschen« näher. Thomas Müller ist dabei die Kombination aus dem, statistisch betrachtet, am häufigsten vorkommenden Vor- und Nachnamen in Deutschland. Der idealtypische Thomas Müller ist zudem 1,78 Meter groß, 83,4 Kilo schwer und 43 Jahre alt. Jener Thomas Müller, der im Jahr 2000 im Alter von zehn Jahren vom TSV Pähl in die Jugend des FC Bayern gewechselt ist und zu einer der prägenden Figuren des deutschen Fußballs wurde, ist allerdings 1,85 Meter groß. Der »Durchschnitts-FC-Bayern-Star« trägt einen anderen Vornamen: Stefan. Datengrundlage sind rund 450 Namen von FC-Bayern-Spielern seit der Bundesliga-Zugehörigkeit des Klubs ab der Saison 1965/66.

Allerdings ist Stefan nur dann der häufigste Vorname eines FC-Bayern-Spielers, wenn bei der Schreibweise minimale Abweichungen (Stephan) toleriert werden. Elf Profis sind mit dem Vornamen Stefan vermerkt, wobei nur zwei von ihnen als Stammspieler große Titel beim FC Bayern gesammelt haben.

Außenverteidiger Stefan Reuter lief von 1988 bis 1991 für den FC Bayern auf. Der gebürtige Franke und Weltmeister von 1990 gewann mit den Münchnern zwei deutsche Meisterschaften.

Zeitweise ein Teamkollege von Reuter war Stefan Effenberg, der gleich zweimal beim FC Bayern unter Vertrag stand. Der Mittelfeld-Regisseur spielte von 1990 bis 1992 und von 1998 bis 2002 für den deutschen Rekordmeister. »Effe« war Kapitän jener Bayern-Mannschaft, die 2001 die Champions League gewann.

Zu jenem Champions-League-Kader gehörte auch Stefan Wessels. Der Torwart stand von 1998 bis 2003 beim FC Bayern unter Vertrag und nahm meistens die Rolle als Ersatzkeeper hinter Oliver Kahn ein.

Abwehrspieler Stefan Bacak in der Saison 1966/67, Mittelfeldakteur Stefan Schehl von 1981 bis 1983 und Stürmer Stefan Dinauer in der Spielzeit 1983/84 zählten jeweils zum Kader des FC Bayern, blieben aber ohne Pflichtspieleinsatz für die Münchner.

Ebenso erging es den »Eigengewächsen« Stefan Leitl (im Profikader von 1996 bis 1998), Stephan Kling (2001/02) und Stefano Celozzi (2007/08).

Für Stürmer Stefan Maierhofer sprangen im Herbst 2006 immerhin zwei Kurzeinsätze in der Bundesliga heraus.

Mittelfeldakteur Stephan Fürstner erhielt zwischen 2006 und 2009 nur einen Einsatz bei den Profis, weshalb er im Anschluss zur Spielvereinigung Greuther Fürth wechselte.

Ebenfalls elf Bayern-Spieler heißen mit Vornamen Hans, allerdings dreimal in der Konstellation Doppelname. Neben Hans Jörg Butt, Hans Dorfner, Hans Jörg, Hans Meisel, Hans Nowak, Hans Pflügler, Hans Rigotti und Hans Weiner sind dies Hans-Dieter Flick, Hans-Josef Kapellmann und Hans-Werner Grünwald. Wobei Hans-Dieter Flick nur »Hansi« gerufen werden will und Hans-Josef Kapellmann meist als »Jupp« Kapellmann firmierte.

Im Vornamen-Ranking des FC Bayern den dritten Platz belegt Michael. Zehn (ehemalige) Spieler tragen diesen Vornamen: Michael Ballack, Michaël Cuisance, Michael Hecht, Michael Hertwig, Michael Probst, Michael Rensing, Michael Rummenigge, Michael Sternkopf, Michael Tarnat und Michael Wiesinger.

Das Vornamen-Ranking des FC Bayern seit der Saison 1965/66

Nachnamen: Drei Müllers beim FC Bayern

Wie verhält es sich nun mit den Nachnamen der FC-Bayern-Stars? Nur zwei Nachnamen kommen seit der Spielzeit 1965/66 häufiger als zweimal vor: Müller und Weiß.

Bei den Müllers handelt es sich um Gerd, Thomas und Manfred Müller. Das Trio ist nicht miteinander verwandt. Rekordtorjäger Gerd Müller spielte von 1964 bis 1979 für den FC Bayern. Der Weltmeister von 1974 hatte mit seinen 523 Pflichtspieltoren für die Münchner maßgeblichen Anteil an den zahlreichen Erfolgen des Klubs in den 1960er- und 1970er-Jahren.

Manfred Müller war, im deutlichen Kontrast zu Gerd Müller, für das Verhindern von Toren zuständig. Der Keeper trat ab dem Sommer 1979 das schwere Erbe von Torwart-Legende Sepp Maier an. Manfred Müller brachte es dabei bis 1984 auf insgesamt 65 Pflichtspieleinsätze für die Roten. Dazu gab es zwei deutsche Meisterschaften (1980, 1981) und zwei Triumphe im DFB-Pokal (1982, 1984). Angesichts des harten Konkurrenzkampfs mit Walter Junghans und Jean-Marie Pfaff keine schlechte Ausbeute, vor allem, was die Einsatzminuten betrifft.

Der dritte Müller im Bunde, Thomas, weist die meisten gewonnenen Trophäen mit dem FC Bayern auf: 2008 gab der Stürmer sein Debüt als Profi, seitdem gewann er mit den Münchnern zwölf deutsche Meisterschaften. Dazu kommen sechs Triumphe im DFB-Pokal. Einzig beim »Henkelpott« liegt Thomas Müller noch hinter seinem Idol Gerd Müller. Zwar hat Thomas Müller mehr Finals (4) in der Champions League beziehungsweise im Landesmeistercup bestritten, doch Gerd Müller ging mit dem FC Bayern aus allen drei Endspielen zwischen 1974 und 1976 stets als Sieger hervor. Thomas Müller hatte dagegen zwei Finalpleiten (2010 und 2012) zu verkraften, weshalb er vorerst bei zwei Cup-Gewinnen steht.

Josef Weiß avancierte 1975 zum Helden im Europacup

Die drei Müller-Profis sind sicherlich bekannter als die drei FC-Bayern-Spieler mit dem Nachnamen Weiß. Dennoch hat vor allem einer von ihnen wesentlich zu großen Erfolgen des Klubs beigetragen: Josef Weiß spielte sechs Jahre in der Jugend des FC Bayern, bevor er 1974 zu den Profis aufstieg. Weiß musste sich erst an die zahlreichen Europacupsieger und Weltmeister im Team herankämpfen, doch im Mai 1975 kam sein großer Moment: Im Landesmeistercupfinale 1975 gingen die Spieler von Leeds United von Beginn an hart zur Sache. Teddy Yorath trat in der 4. Spielminute das Knie von Bayern-Verteidiger Björn Andersson kaputt. Der damals 23 Jahre alte »Sepp« Weiß musste für Andersson einspringen und erledigte in der Defensive seine Aufgabe mit Bravour. So ging der FC Bayern mit 2 : 0 als Sieger vom Platz und verteidigte den Landesmeistercup. Insgesamt brachte es Josef Weiß auf 50 Pflichtspiele für die Roten, 1978 wechselte er dann zum Würzburger FV.

Auch Verteidiger Günther Weiß sammelte zwischen 1974 und 1976 mit dem FC Bayern Titel, allerdings stehen nur acht Pflichtspieleinsätze für ihn auf der Habenseite. Günther Weiß verließ den Klub 1976 und unterschrieb einen Vertrag beim damaligen Zweitligisten Spielvereinigung Bayreuth.

Ebenso konnte sich Mittelfeldspieler Georg Weiß beim FC Bayern nicht durchsetzen und blieb 1972/73 ohne Pflichtspieleinsatz.

Noch zwei Funfacts:

• Jürgen Ey kam im Angriff des FC Bayern zu zwei Einsätzen in der Saison 1970/71. Ey besitzt mit nur zwei Buchstaben den kürzesten Nachnamen aller Spieler in der Bundesligahistorie des FC Bayern.

• Das Pendant zu Ey stellt Manfred Burghartswieser dar. Der Mittelfeldspieler zählte 1993/94 zum Profikader des FC Bayern. Auch wenn Burghartswieser bei den Profis nicht zum Einsatz kam, steht er mit einem Funfact in den Unnützes- Wissen-Geschichtsbüchern: Burghartswieser besitzt den längsten Nachnamen aller Bayern-Profis in der Bundesliga-Geschichte. Es sind insgesamt 15 Buchstaben!

Von Gerd Müller bis Mazinho: Die Namensvettern von FC-Bayern-Stars

Ganz gleich ob Robert Lewandowski oder Jérôme Boateng: Sie sind einzigartige Fußballer. Doch geht es rein um den Namen, dann hat mancher FC-Bayern-Star einen Doppelgänger. Eine Auswahl an Namensvettern:

Jorginho

Jorginho, geboren im Dezember 1991, zählt derzeit zu den bekanntesten Fußballstars der Welt. Der Italo-Brasilianer gewann 2021 die Champions League mit dem FC Chelsea und die Europameisterschaft mit Italien. Sein Anteil am Gewinn der beiden bedeutenden Trophäen war enorm, weshalb Jorginho, der mit bürgerlichem Namen Jorge Luiz Frello Filho heißt, auch zu »Europas Fußballer des Jahres« gekürt...