Superkraft Vagusnerv (eBook)

So bringst du Körper, Geist und Seele wieder ins Gleichgewicht. Das Praxisprogramm zur unmittelbaren Aktivierung deiner Selbstheilungskräfte

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024
288 Seiten
Integral (Verlag)
978-3-641-32311-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Superkraft Vagusnerv - Anna Ferguson
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Der Vagusnerv spielt eine zentrale Rolle für unser Wohlbefinden: Wird er durch Stress, Ängste oder Trauma blockiert, gerät unser gesamtes autonomes Nervensystem aus dem Gleichgewicht. Verschiedenste psychische und körperliche Beschwerden wie Depressionen, Schlaflosigkeit, Migräne oder chronische Schmerzen können die Folge sein.
Anna Ferguson, erfahrene Expertin für somatische Therapien, bietet effektive Soforthilfe: Sie zeigt, wie wir die heilsame Kraft des Vagusnervs nutzen können, um auf jede Art von Herausforderung wirksam zu reagieren. Mit gezielten Übungen lernen wir, den Vagusnerv sanft zu trainieren und die verborgenen Ursachen für das aufzulösen, was uns belastet, innerlich blockiert, ängstigt oder aus der Bahn wirft. So bietet Fergusons Vagusnerv-Programm inmitten des alltäglichen Chaos' einen Anker der emotionalen Sicherheit, um befreit und in innerer Balance zu leben.
  • Die heilsame Kraft des Vagusnervs: für besseren Schlaf, mehr Resilienz und Angst- und Stressbewältigung
  • Einfach in den Alltag integrierbar und sofort wirksam - zahlreiche Übungen, um Körper und Psyche ins Gleichgewicht zu bringen
  • Anna Ferguson ist eine der führenden Expertinnen für Angsttherapie und Mental Health mit über 250.000 Follower*innen auf Instagram


Anna Ferguson ist eine führende Expertin für psychische Gesundheit und somatische Therapeutin. Sie hat eine engagierte Community von 250.000 Followern auf Instagram, wo sie praktische und ganzheitliche Geist-Körper-Tools teilt und Barrieren und Stigmatisierung im Zusammenhang mit psychischer Gesundheit abbaut. In ihrer Arbeit als Beraterin, Speakerin und Autorin stellt sie wertvolle Ressourcen für Menschen bereit, die unter Ängsten und inneren Blockaden leiden. Anna Ferguson lebt in Australien.

VORWORT


Meine Geschichte: Eine Achterbahnfahrt der Gefühle


Als ich zehn Jahre alt war, hatte ich einen Achterbahnunfall, der mein Leben veränderte. Ich war kaum groß genug, um die geforderte Mindestgröße zu erreichen, und freute mich wie verrückt auf meine erste Achterbahnfahrt. Bisher hatte ich immer nur zuschauen dürfen, wie meine beiden älteren Schwestern den Nervenkitzel dabei genossen. Aber heute war ich dran! Kaum hatte ich die Erlaubnis erhalten, kletterte ich ungeduldig vor meinen Schwestern und meinem Vater die Treppe hinauf.

Ich war von Natur aus abenteuerlustig, neugierig und nahm jede Herausforderung gerne an – und was gab es Abenteuerlicheres als eine aufregende Achterbahnfahrt? Als ich angeschnallt in meinem Sitz saß, überkam mich trotz aller Tapferkeit, die ich nach außen zur Schau stellte, eine schreckliche Angst. Diese Angst fühlte sich ganz anders an als sonst, und die Tatsache, dass ich an meiner Situation nichts ändern konnte, verstärkte sie noch. Zum Glück saß meine ältere Schwester hinter mir. Durch ihre Nähe fühlte ich mich etwas sicherer und ruhiger.

Die Fahrt begann langsam, und wir hörten das gleichmäßige Geräusch des Fahrwerks auf den Schienen. Als wir in die erste Kurve einfuhren, wurde der Wagen immer schneller. Ich kniff die Augen zusammen und wiederholte in Gedanken: »Das macht Spaß!« – obwohl mir tief in meinem Inneren ganz anders zumute war.

Nach der ersten Kurve öffnete ich vorsichtig die Augen und drehte mich um, um einen Blick auf meinen Vater und meine andere Schwester im Wagen hinter uns zu werfen. Da schoss unser Wagen ruckartig in die nächste Kurve und die Rampe hinunter. Als ich wieder nach vorne schaute, sah ich, dass der Wagen vor uns angehalten hatte. Wir wurden aber kein bisschen langsamer, sondern immer noch schneller. Und dann krachten wir voll auf den stehenden Wagen. Durch den Aufprall wurde ich heftig nach vorne geschleudert, und der Sicherheitsgurt presste sich schmerzhaft gegen meinen Brustkorb.

Unser Wagen stieß einige Sekunden mit hoher Geschwindigkeit zurück (zwischen unserem Wagen und dem von Dad bestand eine große Lücke). Raste dann wieder nach vorne. All das geschah so schnell, dass ich dachte, es gehöre dazu und sei Teil der Fahrt. Es war, als wären wir auf einmal in einer verrückten Autoscooterfahrt, und unser Wagen hätte Anlauf genommen, den Wagen vor uns wegzuschieben. Wir rammten ihn ein zweites Mal und kamen nun endlich zum Stehen.

Beim zweiten Aufprall schien die Zeit stillzustehen, als würde ich träumen. In diesem Traum war ich in Sicherheit, und alles war gut. Ich hörte leise Schmerzensschreie, aber sie kamen von weit her. Wenn ich ganz ruhig blieb, konnte mich dieses unheimliche Etwas, das so laut schrie, hoffentlich nicht berühren.

»Geht es dir gut?« Das war die Stimme von Dad, der aus dem Wagen hinter uns geklettert und auf den Achterbahnschienen zu uns heruntergestiegen war. Sobald ich sein Gesicht sah, zerplatzte die Blase, in der ich mich befand. Die gedämpften, weit entfernten Geräusche aus meinem Traum dröhnten plötzlich in meinen Ohren, und ich merkte mit Entsetzen, dass ich kaum noch Luft bekam.

Panik erfasste mich. Jede Faser meines Körpers schrie: Raus hier! Verzweifelt versuchte ich, mich zu befreien, aber der Sicherheitsgurt lag so eng um meine Brust, dass ich mich nicht rühren konnte. Ich saß fest.

In den nächsten Stunden versank ich immer wieder in diesen traumähnlichen Zustand. Jedes Mal, wenn ich wieder zu mir kam, herrschte um uns herum hektische Betriebsamkeit. Hubschrauber kreisten über mir, Gerüste wurden aufgestellt, Sanitäter tauchten auf, setzten mir eine Sauerstoffmaske auf und verschwanden wieder. Irgendwann wurden meine Schwester und ich aus dem Wagen gezogen, auf Tragen geschnallt und nach unten gebracht.

Einige Tage später erklärte man mir, dass der Wagen vor uns wegen eines technischen Defekts stehen geblieben war. Viele Menschen wurden ins Krankenhaus eingeliefert, aber noch am selben Tag wieder entlassen.

Meine Schwester und ich trugen schwerste Verletzungen davon. Es sollte einen Monat dauern, bis ich wieder nach Hause durfte. Ich hatte vor allem innere Verletzungen, unter anderem einen Milzriss und eine ausgekugelte Schulter. Aber das Schlimmste war, dass mein Herz Schaden genommen hatte. Durch den Aufprall hatte ich eine Prellung des Herzmuskels erlitten (Myokardkontusion). Anfangs bestand die größte Sorge darin, dass ich einen Herzinfarkt erleiden könnte. Zum Glück ist das nicht passiert, aber ich hatte und habe Herzrhythmusstörungen mit beschleunigtem Herzschlag.

Als ich von der Notaufnahme auf die Station verlegt wurde, brachte mir meine Familie eine Tasche mit Kleidung und meinem liebsten und wichtigsten Seelentröster – meine rote Teletubby-Puppe Po. Jede Nacht lag sie neben mir im Bett. Während meines einmonatigen Krankenhausaufenthaltes wurde ich jeden Tag untersucht. Außerdem operierte man mich, um festzustellen, ob eine meiner Koronararterien verstopft war. Po begleitete mich in den OP, aber danach tauchte sie nie wieder auf: Niemand konnte sie finden. Das war absolut niederschmetternd für mich und beschäftigte mich noch lange nach meiner Entlassung aus dem Krankenhaus.

Die Tage im Krankenhaus waren endlos: Für ein zehnjähriges Kind ist ein Monat wie eine Ewigkeit. Als ich endlich nach Hause durfte, war ich allerdings auch nicht sehr glücklich, weil ich ein Langzeit-EKG tragen musste. Ich fühlte mich schrecklich unsicher, wenn ich es unter meiner Schulkleidung trug. Es war gar nicht so einfach, die Elektroden zu verstecken. Außerdem musste ich in den nächsten acht Jahren regelmäßig zu Untersuchungen ins Krankenhaus.

Wenn ich heute an den Unfall zurückdenke, habe ich unglaublich lebhafte, gleichzeitig aber auch unglaublich verschwommene Erinnerungen daran. Ich kann einzelne Momente bildlich vor mir sehen, aber dann ist es wieder so, als wären einzelne Zeitabschnitte ausgelöscht worden, sodass am Ende ein unzusammenhängendes, verwirrendes Durcheinander entstanden ist.

Dieses Gefühl der Verwirrung, der Lückenhaftigkeit und fehlenden Bewältigung war definitiv das, was mir am meisten Angst machte, vor allem im Alter von zehn Jahren. Dieser Zustand machte mir so zu schaffen, dass ich ständig mit dem massiven Gefühl zu kämpfen hatte, alles sei sinnlos und jegliche Kontrolle über mich selbst und die Welt um mich herum zersplittert. Sobald diese Gefühle auftauchten, setzten sie sich ungehindert in mir fest.

Doch mein Verstand wehrte sich dagegen und tat so, als sei alles in bester Ordnung, als sei das Erlebte spurlos an mir vorübergegangen und ich bräuchte keine »Sonderbehandlung«. In mir tobte ein ständiger Kampf: Körper gegen Verstand.

Mit der Zeit breitete sich in mir ein Gefühl der Betäubung aus, das den körperlichen, emotionalen und psychischen Schmerz des Erlebten in den Hintergrund drängte und eine Art eisernen Panzer schuf, der mich sowohl vor mir selbst als auch vor den besorgten Fragen und dem Mitgefühl meiner Mitmenschen schützte. Diese Schutzhülle war die meiste Zeit undurchdringlich; nur im Schlaf konnte ich sie nicht aufrechterhalten. Immer wieder wachte ich auf und rang nach Luft, begleitet von dem erdrückenden Gefühl, eingesperrt zu sein. Ich wollte raus und weg, um all dem zu entkommen.

Ich fühlte mich immer hilfloser und unglücklicher. Ich dachte, ich sei stark, warum fühlte ich dann ständig diesen Schmerz oder hatte düstere Gedanken? So etwas traf doch meiner Meinung nach nur schwache Menschen. Die Liste meiner Frustrationen war endlos und umfasste die häufigen Krankenhausbesuche, das Tragen von medizinischen Instrumenten, die nicht in die Taschen meiner Schulhose passten, und die ständigen Fragen, wie es mir ging. Zuerst richtete sich meine Unzufriedenheit gegen mich selbst, aber bald gingen mir auch alle anderen auf die Nerven – warum machten sie so viel Aufhebens um mich? Warum behandelten sie mich nicht ganz normal?

Außerdem machten mir die Folgen meiner Verletzungen zu schaffen. Mein Herz war dauerhaft geschädigt, und es fiel mir schwer, mit dem erhöhten Energiebedarf zurechtzukommen. Schon beim Husten oder Niesen stieg mein Puls auf über 200 Schläge pro Minute (ein gesunder Puls für ein zehnjähriges Kind liegt zwischen 60 und 100). Ich war ständig müde, konnte keinen ganzen Schultag durchhalten, keinen Sport treiben und war nicht mehr das vor Energie sprühende Kind wie vor dem Unfall.

Bald hatte ich es satt, »das Kind mit dem Achterbahnunfall« zu sein, und fühlte mich gefangen in der Person, die ich geworden war. Ich wollte wieder so sein wie früher, wusste aber nicht, wo und wie beginnen. Seit jenem Tag im Frühling war ich nicht mehr energiegeladen, aufgeschlossen und abenteuerlustig, sondern erschöpft, mürrisch und überempfindlich.

Vor dem Unfall hatte ich mich mit dem Begriff »psychische Gesundheit« nie auseinandergesetzt und war auf die inneren Kämpfe, die ich durchmachte, nicht vorbereitet. Ich verstand nicht, warum ich so negative Gedanken hatte. Genauso wenig wusste ich, wie ich mit meinen Gefühlen umgehen sollte, geschweige denn, wie sie in Worte fassen. Ich hatte Angst vor mir selbst und vor meiner Umwelt. Mir blieb nichts anderes übrig, als die schützende Festung zu verstärken, die ich zur Abwehr um mich herum errichtet hatte. Ich fühlte mich sicherer, wenn ich meine wahren Gefühle und Emotionen verbergen konnte.

Statistisch gesehen liegt das Risiko, bei einem Achterbahnunfall verletzt zu werden, nur bei 1:24 Millionen. Umso schrecklicher ist es, dass es mich getroffen hat. Noch schockierender ist jedoch, wie viele Menschen...

Erscheint lt. Verlag 25.9.2024
Übersetzer Sabine Zürn
Sprache deutsch
Original-Titel The Vagus Nerve Reset
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Alternative Heilverfahren
Schlagworte 2024 • Achtsamkeit • Achtsamkeitsübungen • Alltagspsychologie • Alltagsstress • Ängste • Angsttherapie • Anti-Stress • Atemarbeit • Atemtechniken • Bewegung • Blockaden lösen • Coaching • eBooks • Emotionen • Gefühle • Glück • Harmonie • Heilen • Innere Balance • Journaling • Körperarbeit • Meditation • meditation buch • Mental Health • Motivation • Nerven • Nervensystem • Neuerscheinung • Polyvagal-Theorie • Positive Gedanken • Positives Denken • Ratgeber • selbstbewusstsein stärken • Selbstheilung • Selbstheilungskräfte • Selbstheilungsnerv • Selbsthilfe • Selbstwert • Sicherheit • Traumafolgen • Traumatherapie
ISBN-10 3-641-32311-8 / 3641323118
ISBN-13 978-3-641-32311-0 / 9783641323110
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