Ihre Rechte bei Diagnose Krebs (eBook)

Antragstellungen und Leistungen; Informationen und praktische Tipps
eBook Download: EPUB
2024 | 3. Auflage
232 Seiten
Walhalla Digital (Verlag)
978-3-8029-5770-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Ihre Rechte bei Diagnose Krebs - Helga Lammel-Müller
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Ansprüche und Hilfestellungen

Die Diagnose Krebs kann jeden treffen. Wer diese Diagnose erhält, befindet sich erst einmal in einer Schocksituation.

Der Ratgeber Ihre Rechte bei Diagnose Krebs bietet Betroffenen und Angehörigen wertvolle Informationen, die in Verbindung mit Muster-Checklisten helfen, wichtige Termine bei Ärzten vorzubereiten sowie Anträge bei Krankenkassen und Behörden richtig zu stellen.

Verständlich und einfühlsam vermittelt die Autorin hilfreiche Informationen:

  • Praktische Tipps für die Krebsbehandlung
  • Zuzahlungsbefreiung und Krankentransport
  • Anschlussheilbehandlung und Rehabilitation
  • Finanzierung des Lebensunterhalts (Krankengeld, Bürgergeld)
  • Schwerbehinderung
  • Erwerbsminderungsrente
  • Rückkehr in den Beruf


Helga Lammel-Müller, Rechtsanwaltsgehilfin, sammelte aufgrund eigener schwerer Erkrankungen große Erfahrung und umfangreiche Kenntnisse bei der Durchsetzung von Ansprüchen. Als Mitglied der Schwerbehindertenvertretung begleitete sie viele Menschen.

Bereiten Sie Ihren Aufenthalt im Krankenhaus vor


Der Aufenthalt in einem Krankenhaus ist in der Regel alles andere als angenehm. Umso wichtiger ist es, sich den Aufenthalt so weit wie möglich zu erleichtern.

Je nachdem, wie der Patient versichert ist, wird er mehr oder weniger Ausstattung bzw. Komfort im Krankenhaus vorfinden. Insbesondere gesetzlich versicherte Patienten sollten schon vor ihrem Krankenhausaufenthalt bedenken, dass nicht geringe Kosten auf sie zukommen können, wenn sie sich bestimmte Ausstattungen direkt vom Krankenhaus zur Verfügung stellen lassen.

Daher habe ich hier einige Punkte aufgeführt, die Sie im Krankenhaus benötigen oder die Ihnen den Aufenthalt unter Umständen angenehmer gestalten können. Wer meine Vorschläge vor Antritt eines Krankenhausaufenthalts noch belächelt, denkt vermutlich während der Behandlung im Krankenhaus und bei weiteren Arztgesprächen dankbar an diese Tipps zurück.

Während man früher bei Krankenhausaufenthalten mit Schlafanzügen, Morgenmantel, Hausschuhen und Waschzeug auskam, hat sich das heute erheblich geändert.

Jogginganzüge/Freizeithosen/Fleecejacke

Wer nicht bettlägerig ist und aufstehen kann, zieht sich morgens nach dem Duschen/Waschen leichte Sport- oder Freizeitbekleidung, zum Beispiel einen Jogginganzug mit T-Shirt an. Sinnvoll ist in den kälteren Monaten auch eine Fleecejacke. Diese wärmt Sie nicht nur, wenn Sie das Zimmer mit jemandem teilen, der es gerne kalt im Zimmer hat, sondern man kann in den Taschen der Jacke auch sehr gut kleinere Vakuumdrainagen verstauen, wenn man diese nach einer Operation bekommt. Wenn Sie dann auch noch in der Fleecejacke schlafen, können Sie nachts auf die Toilette gehen, ohne erst einmal umständlich die Vakuum-Drainageflasche und den Drainageschlauch im dunklen Zimmer einsammeln zu müssen. Das Vergessen einer Vakuum-Drainageflasche kann äußerst schmerzhaft sein! Allerdings gibt es auch Drainagebeutel/Katheterbeutel, mit denen das leider nicht geht.

Wer nachts in der Fleecejacke schläft, sollte aus hygienischen Gründen entweder eine weitere zum Wechseln mitnehmen oder sich bringen lassen.

Ob Sie eine Vakuum-Drainageflasche erhalten, können Sie bei Ihrem Arzt vor der Operation erfragen. Sollten Sie nach der Operation Drainage- oder Katheterbeutel bekommen, ist ein Leinenbeutel hilfreich:

Blickdichter Leinenbeutel

In einigen Fällen bekommen operierte Patienten in den ersten Tagen einen Katheder mit Beutel und/oder einen großen Drainagebeutel, in dem austretende Körperflüssigkeiten aufgefangen werden. Mit Schlauch und Beutel/n ist es nicht nur recht umständlich, sich außerhalb des Bettes zu bewegen; auch der Anblick fremder Körperflüssigkeiten in den Beuteln ist für die Mitmenschen nicht immer angenehm. Bequem verstauen können Sie Katheter- oder Drainagebeutel nebst Schläuchen in einem blickdichten Leinenbeutel, wenn Sie zum Beispiel einige Meter auf dem Gang laufen oder die Kantine aufsuchen möchten.

Bademantel

In vielen Fällen kann man auf einen Bademantel verzichten, wenn man eine Fleece- oder Joggingjacke dabei hat. In heißen Sommermonaten ist eventuell eine dünnere Joggingjacke oder ein dünner Bademantel zu überlegen.

Cape/Poncho

Für den OP-Tag ist ein Cape sowohl für Mann als auch für Frau sehr praktisch. Am OP-Tag müssen Patienten immer ein OP-Hemd und Thrombosestrümpfe anziehen. Muss der Patient kurz vor der OP (oder auch nach der Rückkehr aus dem Aufwachraum) auf die Toilette, finde ich persönlich es unangenehm, in dem – hinten offenen – OP-Hemd das Bett zu verlassen. Ein Cape kann man schnell überwerfen, sodass einem keiner mehr auf die nackte Rückseite schauen kann und im Bett wärmt es ggf. auch noch.

Badeschuhe und Hausschuhe

Badeschuhe sind aus meiner Sicht im Krankenhaus aus hygienischen Gründen unverzichtbar. Badeschuhe kann man in der Dusche anziehen, sodass kein Kontakt zur Duschwanne oder dem Fußboden entsteht, durch den unter Umständen eine Fußpilzinfektion übertragen werden kann. Auch zusätzliche Hausschuhe sind aus hygienischen Gründen hilfreich, da nach Benutzen der Dusche mit Badeschuhen die Badeschuhe nass sind.

Socken

Nicht immer hat man die Thrombosestrümpfe bis zum letzten Tag an. Wer unter kalten Füßen leidet, sollte – insbesondere im Winter – zusätzlich warme Socken für jeden Tag einpacken.

Sportschuhe

Während man früher nach Operationen erst einmal tagelang im Bett lag, beginnt heute je nach Notwendigkeit die Physiotherapie meist am ersten Tag nach der Operation. Während die erste Physiotherapiestunde noch am/im Bett stattfindet, finden die folgenden Physiotherapiestunden meist im hauseigenen Physiotherapiebereich statt. Daher sind bequeme, gut sitzende (Sport-)Schuhe mit festem Halt empfehlenswert, die man ggf. schon am Check-in-Tag anziehen kann. Turnübungen mit Hausschuhen hingegen können Stürze zur Folge haben.

Wasch- und Pflegeprodukte

Oft ist es sinnvoll, Duschgel und zusätzliche Seife nicht nur für das Badezimmer, sondern auch für ein eventuelles Waschbecken im Krankenzimmer mitzunehmen.

In den ersten Tagen nach einer Operation darf man sich häufig nicht duschen, sondern nur waschen. Aus hygienischen Gründen empfehle ich die Benutzung von Einmal-Waschlappen bzw. Einmal-Waschhandschuhen, da die Wiederverwendung desselben Frottee-Waschlappens vermieden werden sollte, insbesondere sollte er nach Benutzung nicht an einen Haken im von anderen Patienten vor- oder mitbenutzten Badezimmer gehängt werden müssen. Ich selbst habe – trotz vieler und längerer Krankenhausaufenthalte – noch nie gesehen, dass die Reinigungskräfte die Fliesen gereinigt haben, die mit den Waschlappen und Handtüchern in Berührung kommen.

Steht eine schwere Operation bevor und ist nicht damit zu rechnen, dass der Patient bereits am ersten oder zweiten Tag nach der Operation wieder so mobil ist, dass er duschen kann, kann es sinnvoll sein, Trockenhaarshampoo mit ins Krankenhaus zu nehmen.

Desinfektionsmittel

Dringend anzuraten ist, insbesondere für Frauen, eine Flasche Flächendesinfektionsmittel, das man vor jeder Benutzung der Toilette an dieser benutzen sollte, um unter anderem schmerzhafte Harnwegsinfekte zu vermeiden. Alternativ können Sie die im Krankenhaus zur Verfügung gestellten Desinfektionsmittel nutzen, sofern vorhanden. Ebenfalls sollte man eine kleine Flasche Händedesinfektionsmittel mitnehmen, da dies nicht unbedingt überall vorhanden ist.

Handcreme

Aufgrund der aggressiven Händedesinfektionsmittel werden die Hände binnen weniger Tage schnell rau und spröde. Nehmen Sie daher eine hochwertige Handcreme mit ins Krankenhaus.

Kleines Kopfkissen

Wer ein kleines Kopfkissen benötigt, sollte dies mit ins Krankenhaus nehmen. Aus hygienischen Gründen empfehle ich, ein waschbares und preisgünstiges Kissen zu nehmen, das ggf. auch bei Verschmutzung (z. B. durch Blut) entsorgt werden kann.

Brustkrebspatientinnen erhalten unter Umständen im Krankenhaus ein sog. Herzkissen, das die Schmerzen bei der Lymphknotenentfernung unter der Achsel mindern soll. Nicht immer sind aber Herzkissen verfügbar. Daher empfehle ich Brustkrebspatientinnen, bei Bedarf ein weiteres kleineres Kopfkissen oder Herzkissen (eines für den Kopf und eines für die Achsel) mitzunehmen bzw. zu Hause bereitzulegen, damit dieses später ins Krankenhaus gebracht werden kann.

Sonstige hilfreiche Gegenstände für Unterhaltung und Ablenkung

  • Mobiltelefon/Handy/Smartphone: In immer mehr Krankenhäusern ist inzwischen die Benutzung von Mobilfunktelefonen erlaubt oder wird zumindest geduldet. Klären Sie das am besten vorher.

  • Wecker: Ein kleiner Wecker kann sehr hilfreich sein: Ist die Operation für sehr früh morgens angesetzt und möchten Sie sich vor der Operation noch einmal duschen, sollte das Duschen bereits vor dem regulären Wecken der Schwester erfolgen. Außerdem haben Sie mit einem kleinen Wecker auf dem Nachttisch auch sonst die Zeit immer im Blick, insbesondere vor dem Hintergrund, dass Sie selbst eventuell Physiotherapietermine irgendwo im Krankenhaus wahrnehmen müssen.

  • Lärmstops/Ohropax: Hilfreich bei einem Krankenhausaufenthalt sind Lärmstops/Ohropax. Schnarchende Mitpatienten haben schon so manchem Patienten schlaflose Nächte...

Erscheint lt. Verlag 23.7.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Krankheiten / Heilverfahren
Schlagworte Brustkrebs • Chemotherapie • Erwerbsminderungsrente • Krankengeld • Krankentransport • Rehabilitation • Schwerbehinderung • Serienfahrt • Strahlentherapie • Übergangsgeld
ISBN-10 3-8029-5770-9 / 3802957709
ISBN-13 978-3-8029-5770-3 / 9783802957703
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