Märchen für mehr Gelassenheit -  Isabella Farkasch

Märchen für mehr Gelassenheit (eBook)

3 Minuten, um den Tag entspannt loszulassen. Märchenbuch mit Gute-Nacht-Geschichten für Erwachsene: Innehalten und Kraft schöpfen mit kurzen Märchen
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
168 Seiten
Goldegg Verlag GmbH
978-3-99060-404-5 (ISBN)
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Bezaubernde Märchen mit Wirkung: Eintauchen und sich geborgen fühlen

Den Alltag abschütteln, Gelassenheit erlangen und sich auf das Positive besinnen: Märchen besitzen eine einzigartige Kraft. Märchenerzählerin Isabella Farkasch weiß, diesen Schatz zu heben. Ihre kurzen Geschichten erzählen von Gut und Böse, Liebe, Treue, Güte, Mut und Freundschaft. So hilft sie ihren Leserinnen und Lesern dabei, den Tag loszulassen und gestärkt den eigenen Möglichkeiten zu vertrauen.

  • Neue Märchen von der erfolgreichen Autorin der Raunächte-Bücher Isabella Farkasch
  • Geschichten von Feen, Wichteln und Riesen - auch zum Vorlesen für Erwachsene
  • Selbstfürsorge: Erzählungen, die das Vertrauen in die eigene Wirkmächtigkeit steigern
  • Mentale Resilienz: Auswege aus belastenden Situationen finden
  • Kurze Märchen für Erwachsene: Lesend Stress abbauen und das positive Denken stärken
Innere Ruhe und neue Kraft finden: Märchenhelden zeigen den Weg!

Autorin Isabella Farkasch liebt Märchen für eine Besonderheit: Sie vermitteln den Lesenden, dass es für jedes Problem eine Lösung gibt. Die Märchenfiguren treibt genau diese Überzeugung an: Etwas möglich machen, das zunächst unmöglich erscheint. Auch Wünschen entwickelt Zauberkraft - nicht umsonst fangen manche alte Märchen mit dem Satz »Als das Wünschen noch geholfen hat« an!

Dieses kleine Geschenkbuch entführt Sie aus dem täglichen Stress und den Belastungen des Alltags: Gönnen Sie sich und anderen eine märchenhafte Auszeit!



Isabella Farkasch, die Märchenerzählerin schenkt in ihren Büchern die wunderschönsten Märchen, die Leser:innen verzaubern und in fantasievolle Welten eintauchen lassen. Als Bühnenbildnerin, kreative Lebens- und Karrierebegleiterin und Gedanken-Recyclerin, weiß sie, wie sie vielfältige Methoden einsetzen kann, um übervolle Gedankenspeicher zu leeren und immer neu zu nützen. Dadurch gelingt es, das unbekannte Selbst zu entdecken und überraschende Perspektiven zu gewinnen. Die vielseitige Künstlerin beschäftigt sich mit der besonderen Kraft von intuitiv geschriebenen Märchen, die neue Blickwinkel eröffnen und dabei ganz herrlich den Geist entspannen. Von der Autorin erschienen im Goldegg Verlag die erfolgreichen Bücher zu den Raunächten. Mission-Statement: 'Märchen sind die schönste Möglichkeit, der Fantasie Raum zu geben und den Alltag hinter sich zu lassen.'

Von der Heilkraft des Lachens


Ohne die Fähigkeit, heiter zu sein,
ist keine Freiheit denkbar.

Christian Morgenstern

Es war einmal ein kleines grünes Männchen mit gelbem Hut und roter Feder darauf. Es lebte in den Feldern, die rund um ein Dorf angelegt waren, das ganz unbemerkt am Rande der Welt lag. Die Menschen, die in diesem Ort lebten, waren friedliche Bauern und Handwerkerinnen, alles, was sie zum Leben benötigten, gedieh auf ihren Äckern oder wurde von ihnen hergestellt. Ein Wald schirmte den Ort von anderen menschlichen Ansiedlungen ab. Er lieferte Brennholz und Beeren und gelegentlich auch einen Braten für ein Festmahl. Der Gelegenheiten gab es viele – die Leute feierten Hochzeiten oder eine Geburt, und wenn jemand gestorben war, dann kamen sie zusammen, um gemeinsam zu speisen und des fehlenden Gemeindemitglieds zu gedenken.

Am Rande des Dorfes lebte ein alter Mann, niemand wusste, wie lange schon. Er hatte alle Kinder des Dorfes aufwachsen sehen und wusste von alten Zeiten zu erzählen. Er besaß ein Buch, ein sehr dickes. Er liebte es, darin zu lesen, und bemühte sich redlich, die Kinder des Dorfes das Lesen zu lehren. Doch die meisten liefen lieber in der freien Natur herum und spielten in den Wiesen, sie zogen es sogar vor, den Eltern auf den Feldern zu helfen. Nur selten gelang es dem Lehrer, eines der Kinder für die Kunst des Lesens zu begeistern. Meist waren es Mädchen, die dann auch schreiben lernen wollten, um die Gedanken, die in ihren Köpfen herumkreisten, ein wenig ordnen zu können.

Das grüne Männchen beobachtete diese Lernstunden gerne. Es hatte den alten Mann schon als Kind gekannt, als dieser selbst erst das Lesen gelernt hatte. Denn das grüne Männchen war noch viel, viel älter als alle anderen Dorfbewohner und Dorfbewohnerinnen zusammen. Seine Aufgabe war es, gutes Einvernehmen mit den Pflanzen zu pflegen. Sie keimten aus den Samen, die alljährlich auf den Feldern ausgebracht wurden, sobald die ersten Sonnenstrahlen sich anschickten, den Boden zu wärmen, und die Wolken ihre erfrischenden Tränen auf diesen herabfallen ließen. Beides belebte die Samen, die Wärme des Bodens ebenso wie der Regen. Dann gab es kein Halten mehr, das zarte erste Grün drang mit aller Kraft durch die schützende Erdschicht. Es wollte zur Sonne, von der der Same schon so viel erzählt hatte. Kaum aber blinzelten die jungen Pflanzen hervor und lachten der Sonne entgegen, war es für das Männchen an der Zeit, jede einzelne kennenzulernen und darauf zu achten, dass es allen gut ging. Denn mit den ersten Sonnenstrahlen war es noch lange nicht getan, zu dieser Jahreszeit fiel nicht nur Regen, sondern manchmal auch sein kalter Bruder, der Schnee. Dafür musste es sie wappnen, sie wissen lassen, dass der kurzen Zeit der Kälte wieder Sonne folgen würde, worauf sie ihr Wachstum getrost weiterführen konnten. Es erzählte ihnen, dass kostbare Samen an ihren Spitzen entstehen würden, wenn sie einmal groß gewachsen wären. Die würden dann weiterverarbeitet werden, um die Menschen des Dorfes zu sättigen. Ebenso erfuhren sie, dass einige von ihnen im kommenden Jahr wieder in die Erde durften. Sie wären es dann, die dort von der Sonne und dem Keimenwollen erzählen würden. So war das Männchen ständig geschäftig, nur im Winter, wenn die Natur ruhte, konnte es ein wenig rasten.

An solchen kurzen Tagen und in den langen Nächten erinnerte es sich der alten Zeiten, auch daran, als der alte Lehrmeister des Dorfes noch ein Bub gewesen war. Wie alle anderen hatte er es geliebt, zu spielen oder ein bisschen da und dort auf den Feldern und im Haus zu helfen. Außerdem war er bekannt dafür gewesen, Schabernack zu treiben. Meist hatten die Geneckten dann mit ihm gelacht. Wie hilfreich Lachen sein kann, hatte er dabei auch gelernt, und das war eines Tages auch seine Rettung gewesen.

Damals lebte am Waldrand noch eine alte Frau, sie sammelte Holz und brachte es den Dörflerinnen. Dafür erhielt sie Essen und, wenn nötig, auch Kleidung. Gern setzte sie sich zu den Bäuerinnen auf ein Schwätzchen. Sie kannte allerlei Geschichten von Zwergen und Elfen, auch von einem mächtigen Zauberer und einer gekränkten Fee wusste sie zu erzählen. Schnell fanden sich dann die Kinder ein und hingen an ihren Lippen – so auch der Bub, der jederzeit bereit war, sich einen neuen Scherz auszudenken.

Als die Alte wieder einmal vom Magier und der gekränkten Fee erzählte und immer noch nicht verriet, was diese so gekränkt hatte, überlegte er, wie er es anstellen konnte, dass Magier und Fee wirklich bei ihnen im Dorf auftauchten. Vielleicht würden sie dann erfahren, was die Fee so getroffen hatte. Aus den Erzählungen der Alten wusste er ja schon so manches, was Feen gern mögen. Scherze gehörten jedenfalls dazu. Mit der Fee sich zu einigen sollte ihm daher nicht schwerfallen. Was den Magier anging, da grübelte er noch. Der konnte alles herbeizaubern, was er so benötigte, und ob der Scherze mochte, bezweifelte der Bub. Vielleicht brauchte er eine komplizierte Aufgabe, um sich aus seinem Reich hinauszubewegen? Oder ging es vielmehr darum, in sein Reich einzudringen? Nur indem er es ausprobierte, würde er es herausfinden, entschied er für sich.

Am nächsten Morgen, als alle noch schliefen, machte er sich deshalb auf, die Welt jenseits des Dorfes und des Waldes zu erkunden. Soweit ihm bekannt war, hatte keiner der Menschen im Dorf diese jemals betreten, aber aus den Geschichten der Alten, die zumindest am Rande des begrenzenden Waldes wohnte, wusste er, dass es noch mehr gab als nur ihr Dorf. Durch dieses floss ein Bach, aus ihm schöpfte jeder, der durstig war, erfrischendes Wasser. Der Bub beobachtete das Plätschern, freute sich über jeden Stein, der vom klaren Wasser umschmeichelt wurde und es lenkte. Manche glänzten wie Edelsteine – waren diese vielleicht gar vom Zauberer dort versenkt worden? Vielleicht sollte er dem Wasserlauf folgen, vielleicht würde der ihn zum Reich des Zauberers bringen?

Er hatte ein Bündel gepackt, mit etwas Brot und getrockneten Früchten. Außerdem trug er ein Netz mit sich, mit dem er Fische aus dem Bach fangen konnte. Er war ein tüchtiger Fischer, also brauchte er auch keine Angst zu haben, wegen eines knurrenden Magens seine Wanderung nicht zu Ende führen zu können.

Hurtig ging es dahin, der Bach schlängelte sich durch die Felder, danach den Wald entlang. Ein Weg verlief entlang des Gewässers. Den Wald hatte der Bub hinter sich gelassen, nun folgte er dem Weg, vorbei an unbekannten Feldern, auch deren Früchte waren ihm fremd. Sie waren groß, leuchtend rot und zu verlockend, da kostete er von einer. Ein Brausen hob an, dass ihm, der bisher ganz furchtlos gewesen war, ganz angst und bang wurde. Ein Windstoß fuhr ihm zwischen die Beine und hob ihn hoch durch die Lüfte. Kaum hatte er Gelegenheit, diese Luftfahrt zu genießen – die Vögel hatte er schon immer beneidet –, da fühlte er sich unsanft abgesetzt auf einem steinigen Pfad.

Felsen ragten rechts und links von ihm auf. Hier floss kein Wasser und kein Pflänzchen zwängte sich durch die Ritzen. Zauberer leben wohl eher auf Bergen denn im Tal, dachte er, also nahm er die Richtung aufwärts, er hatte kaum etwas zu verlieren, wenn auch sein Leben. Die Steineinöde war aber kein verlockender Ort, nicht mal, um es zu retten, vorwärts weiterzugehen war wohl das Beste.

Beständig enger und steiler wurde der Weg, doch der Bub war jung und hatte seinen Übermut noch nicht ganz verloren. So erreichte er schließlich eine Hochebene, auf der sich ein ganz außergewöhnliches Gebilde aus Türmen erhob. Jeder davon war aus einem anderen Material, es gab solche aus Stein, Holz und verschiedenen Metallen. Auch ein gläserner war dabei und als Krönung je ein kupferner, ein silberner und ein goldener. Diese hielten in ihrer Mitte einen Kristall, der in alle Richtungen funkelte. Er stand vor dem Schloss des Zauberers, da war sich der Bub ganz sicher. Das schwellte seine Brust, er hatte es also schon beinahe geschafft!

Er hielt auf einen der Türme zu, den mächtigsten von allen, denn dort vermutete er das Tor, bei dem er Einlass begehren wollte. Doch seine Füße wurden ihm schwer und immer schwerer, bis er keinen vor den anderen mehr zu setzen vermochte, so stark sein Wille auch war. Ein Sturm tobte um die Türme, die darin wankten wie Bäume im Wald. Das faszinierte den Jungen und er vergaß für eine Weile sein Angewurzeltsein. Eine Stimme, die alles um ihn erbeben ließ und ihn auf und nieder bewegte, ganz ohne sein Zutun, erdröhnte und er wurde sich seiner misslichen Lage erneut bewusst.

»Wer bist du, du Menschenwurm, und wie kannst du es wagen, meinem Reich nahe zu kommen?«

Wie erwähnt, der Knabe war kein furchtsamer und seine Neckereien hatten in ihm die Sicherheit genährt, dass jeder Schrecken verging, wenn ein Lachen ihn störte. Deshalb zwang er sich jetzt dazu, so laut er nur konnte, zu lachen und antwortete: »Bist du der mächtige Zauberer, von dem die Alte uns Dörflern beständig erzählt? Sag, warum ist die Fee bloß so gekränkt und was könnte sie aufheitern?«

Unheimliche Stille folgte seiner Frage. Im nächsten Augenblick fand er sich in einer Spiegelhalle, in der er sich selbst hundertfach sah, so klar wie nie zuvor. Denn zu Hause hatte er sich nur in Wasserpfützen als er selbst erkennen können. Seine Spiegelbrüder gefielen ihm und er machte allerlei Verrenkungen, Sprünge und Fratzen und lachte, wenn er sie komisch genug fand. Nach einer Weile gesellte sich zu seinem Abbild ein anderes, viel kleineres, mit gelbem Hut und roter Feder.

»Du suchst den Zauberer? Nun denn, hier bin ich«, klang es hundertfach aus allen Spiegeln.

Dem Jungen blieb...

Erscheint lt. Verlag 20.6.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie
ISBN-10 3-99060-404-X / 399060404X
ISBN-13 978-3-99060-404-5 / 9783990604045
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