MADAME ROLAND

Von der Bürgersfrau zur Revolutionärin
Buch
214 Seiten
2024
Edition Karo (Verlag)
978-3-945961-34-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

MADAME ROLAND - Christiane Landgrebe
20,00 inkl. MwSt
Marie Roland, am 17.März 1754 in Paris als Tochter eines Handwerkers geboren, erhielt eine exzellente Erziehung. Sie studierte die Schriften der Philosophen und fühlte sich besonders zu den Ideen Rousseaus hingezogen. 1780 heiratete sie den hochgebildeten Jean-Marie Roland, der Forschungsreisender und Mitglied mehrerer Akademien war. Mitgerissen von den Ereignissen der Französischen Revolution und den politischen Ambitionen ihres Mannes widmete sie ihr Leben der Politik, geriet aber wegen ihrer Haltung und der Machtverschiebungen zwischen Girondisten und den Radikalen um Robespierre in Gefangenschaft und wurde am 8. November hingerichtet; ihr Mann setzte daraufhin am 10. November seinem Leben selbst ein Ende.

CHRISTIANE LANDGREBE studierte Romanistik, Theologie und Philosophie, war Lektorin in verschiedenen Verlagen sowie Übersetzerin von Romanen und Sachbüchern aus dem Französischen und Italienischen. Sie ist Autorin diverser Bücher zu historischen und zeitgeschichtlichen Themen, darunter auch einer Biografie von Jean-Jacques Rousseau, dem Mentor der Madame Roland.

INHALT


Einleitung
Das Ende einer Heldin
Eine Kindheit im Herzen von Paris
Eine junge Philosophin
Der lange Weg in die Ehe
Enzyklopädistin
Ländliches Lebensidyll
Vor dem Sturm
In Paris, dem Auge des Orkans
»Zehn Jahre in vierundzwanzig Stunden«
Im Zentrum der Macht
Der Brief an den König
Der Lauf der Gewalt
Die Monarchie in der Agonie
Die Geister, die man ruft
Ein gefährlicher Rivale
Kampf um die Macht
Politik und Leidenschaft
Im Kreuzfeuer der Kritik
Verlorene Illusionen
Gefangen und wehrlos
Die politischen Morde und die Folgen

Glossar der wichtigsten Personen
Zeittafel Jeanne-Marie Roland
Anmerkungen
Literaturverzeichnis
Danksagung
Quellennachweis der Abbildungen

Am 4. Oktober 1781 wird Jeanne-Maries Tochter Eudora geboren. Der Vorname geht auf Rolands Vorliebe für das antike Griechenland zurück. Die Tochter soll ein rousseau’sches Modellkind werden. Ernsthaft befolgt Jeanne-Marie alle Anweisungen des Émile, vor allem, das Kind selbst zu stillen und es keiner Amme zu überlassen. Sehr erfolgreich ist sie dabei nicht, zuerst hat sie zu viel Milch, dann zu wenig, sie wird krank, das Kind ebenfalls, doch sie weigert sich, eine Amme zu nehmen. Mit Hilfe von Chinin, Bier, Sauerampfersuppe, Mandelsirup und enormer Willensstärke gelingt ihr Vorhaben schließlich doch. In der damaligen Zeit ist dies im bürgerlichen Milieu fast ein Einzelfall und kaum jemand hat Ver-ständnis für Jeanne-Maries Bemühungen. 1784 – fünf Jahre vor der Revolution – bemühen sich Monsieur und Madame de la Platière um einen Adelsbrief. Das Anwesen Le Clos de la Platière soll zum Lehen erhoben werden. Jeanne-Marie hat Papiere gesammelt und ein Schreiben verfasst, damit die Familie Roland de la Platière in den Adelsstand treten kann. Die Grundlagen hierzu sind eher dürftig, da die Familie keine alte adelige Herkunft nachweisen kann. Roland schreibt einen Brief und führt seine Verdienste für den Staat ins Feld. Adelig zu werden würde finanzielle Vorteile bedeuten, das Ansehen der Familie stärken, die Heiratschancen für Eudora verbessern. Madame Roland reist nach Versailles, um ihr Ansinnen bei den zuständigen Ministern vorzutragen. Offenbar vertraut Roland der persönlichen Ausstrahlung und Intelligenz seiner Frau. Sie allerdings macht sich mit einiger Skepsis auf den Weg. In Paris bleibt sie zwei Monate und wohnt im Hôtel de Lyon. Hier begegnet sie François Lanthenas und Louis Bosc wieder, die sich eifrig um die junge Frau kümmern. Gemeinsam unternehmen sie abends Ausflüge in den Bois de Boulogne, den Jardin du Roi oder besuchen Jeanne-Maries Onkel Bimont in Vincennes. Sie gehen ins Theater und die Oper und manchmal spielt Jeanne-Marie abends für die Freunde auf dem Cembalo. Sie genießt das Zusammensein mit den beiden gleichaltrigen Verehrern. Lanthenas ist loyal gegenüber Roland, dem Ehemann, Bosc hingegen lässt deutlich erkennen, wie viel ihm an Jeanne-Marie liegt. Er hätte nichts gegen eine kleine Affäre, und er macht daraus gegenüber Roland keinen Hehl. So erregt er, wen würde dies wundern, Rolands Eifersucht, der nun Jeanne-Marie verbietet, Ausflüge mit Bosc zu unternehmen. Deshalb fährt sie gehorsam allein zum Grab von Rousseau nach Ermenonville. Madame Roland de la Platière geht bei ihren Demarchen in Versailles nach den üblichen höfischen Regeln vor. Zunächst fertigt sie verschiedene Abschriften von Rolands Antrag. Dann trifft sie sich mit einer Expertin in Hofintrigen. Damit der Antrag dem König vorgelegt wird, muss sich der Vorsitzende des Finanzrats Vergennes dafür einsetzen, dies aber ist nur möglich, wenn vorher der Generalkontrolleur der Finanzen ebenfalls dafür votiert hat. Dies wiederum geschieht nur, wenn sich auch die Hierarchie der Inspektoren der Manufakturen dafür einsetzt, die vier Handelsintendanten, die jedoch alle nur wenig Sympathie für Rolands reformerische Ideen haben.

Erscheinungsdatum
Zusatzinfo historische Bilder von Personen
Sprache deutsch
Maße 150 x 220 mm
Gewicht 290 g
Themenwelt Literatur Historische Romane
Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik
Schlagworte Abdankung • Bastille • Frankreich • Girondisten • Revolution • Robespierre • Rousseau • Schriftsteller • Schriftstellerin
ISBN-10 3-945961-34-3 / 3945961343
ISBN-13 978-3-945961-34-6 / 9783945961346
Zustand Neuware
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