Kraft von oben (eBook)
240 Seiten
Gerth Medien (Verlag)
978-3-96122-627-6 (ISBN)
Max Lucado ist langjähriger Pastor der Oak Hills Church in San Antonio, Texas. Er ist verheiratet, Vater von drei Töchtern und Verfasser vieler Bücher. Fast 150 Millionen Exemplare seiner Werke wurden inzwischen weltweit verkauft und in über 50 Sprachen übersetzt. Die Zeitschrift Christianity Today zählt ihn zu den bekanntesten christlichen Autoren Amerikas.
Max Lucado ist langjähriger Pastor der Oak Hills Church in San Antonio, Texas. Er ist verheiratet, Vater von drei Töchtern und Verfasser vieler Bücher. Fast 150 Millionen Exemplare seiner Werke wurden inzwischen weltweit verkauft und in über 50 Sprachen übersetzt. Die Zeitschrift Christianity Today zählt ihn zu den bekanntesten christlichen Autoren Amerikas.
Kapitel 2
Komm an meine Seite
Der Heilige Geist als Lehrer
„[Der Heilige Geist wird] euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.“
Johannes 14,26
Ich kann mich nicht mehr an seinen Namen erinnern. Marco? Flavio? Luigi? Es war auf jeden Fall ein italienischer Name, denn er war Italiener. Er hatte dieses ungezähmte südländische Aussehen: dunkles Haar, olivfarbene Haut und ein gewinnendes Lächeln. Er trug eine locker sitzende Hose, ein Seidenhemd und Lederschuhe. Ziemlich elegante Kleidung. Aber er war ja schließlich auch Italiener.
Er studierte Geschichte und verdiente sich seinen Lebensunterhalt mit Stadtführungen in Rom. Als wir mit unserer Familie einmal die italienische Hauptstadt besuchten, hatte uns der Freund eines Freundes eines Freundes seinen Namen gegeben. Er erkundigte sich, was wir denn sehen wollten. Die Katakomben? Das Kolosseum? Die Statuen der Kaiser? Den Vatikan oder gar den Papst?
Natürlich wollten wir alles sehen. Aber die Sehenswürdigkeit, die ganz oben auf meiner Liste stand, meine absolute Nummer eins – die numero uno –, war die Sixtinische Kapelle.
Seine Augen strahlten. Kennst du diese typisch italienische Geste – wenn man die Fingerspitzen zusammenlegt und sie küsst? Genau diese Geste machte er. „Die Sixtinische Kapelle. Ich bringe euch hin.“
Er kannte alles und jeden: den schnellsten Weg zum Vatikan, die kürzesten Verbindungen innerhalb des Vatikans, die Namen der Wachposten im Vatikan. Er redete ohne Punkt und Komma, immer nur über die Sixtinische Kapelle. Michelangelos Geschichte, das Gerüst und das Deckengemälde, das unsere Sicht abendländischer Kunst für immer verändert hat.
Er ging schnell und redete noch schneller. Als wir sie schließlich erreichten, fragte ich mich schon, ob die Kapelle den Erwartungen gerecht werden würde. Und das tat sie auch. Wir reckten die Hälse und schauten zur Decke hinauf. Nach einigen Augenblicken sah ich in seine Richtung. Er lächelte. Er war begeistert darüber, dass wir so begeistert waren. Er hatte diesen „Ich habe es euch doch gesagt“-Ausdruck im Gesicht. Einige Augenblicke lang sagte er gar nichts. Aber dann huschte er zu mir herüber und erläuterte mir im Flüsterton, wie es sich für diesen Ort gehörte, Einzelheiten, die ich ohne ihn niemals entdeckt hätte. Er führte mich in die Ecken, damit ich einen besseren Blick hatte. Er gebrauchte italienische Ausdrücke, aber er war so begeistert, dass ich ihn nicht bitten wollte, sie zu übersetzen.
Er veränderte meine Sicht der Kapelle. Bislang hatte ich sie nur aus der Ferne bewundert. Ich wusste sie aus einiger Entfernung zu schätzen. Aber an jenem Tag war ich hautnah vor Ort und ganz persönlich davon begeistert.
Wäre es nicht wunderbar, wenn jemand das, was dieser Italiener mit der Kapelle getan hat, auch mit der Geschichte von Jesus tun könnte?
Wenn wir nur einen Fachmann hätten, der uns das alles nahebringen könnte. Jemanden, der Jesus Christus so gut kennt wie mein Freund die Sixtinische Kapelle. Jemanden, der uns mit ihm vertraut machen und uns an alles erinnern könnte, was ihn betrifft. Jemanden, dessen Aufgabe es ist, in uns die Begeisterung für unseren Retter zu wecken.
Dieser Jemand ist quicklebendig. Ich kann mich zwar nicht mehr an den Namen dieses Italieners erinnern, aber Jesus hat dafür gesorgt, dass wir alle den Namen des Helfers kennen, dem er diese Aufgabe übertragen hat. Er bezeichnete ihn als den Parakletos. Dieses Wort kommt in der Bibel nur fünfmal vor, und allein Jesus hat es viermal benutzt, und zwar in der Nacht vor seiner Kreuzigung.[1]
„Und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Ratgeber [Parakletos] geben, der euch nie verlassen wird. Es ist der Heilige Geist, der in alle Wahrheit führt. Die Welt kann ihn nicht empfangen, denn sie sucht ihn nicht und erkennt ihn nicht. Ihr aber kennt ihn, weil er bei euch bleibt und später in euch sein wird. …
Doch wenn der Vater den Ratgeber [Parakletos] als meinen Stellvertreter schickt – und damit meine ich den Heiligen Geist –, wird er euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. …
Doch ich werde euch den Ratgeber [Parakletos] schicken – den Geist der Wahrheit. Er wird vom Vater zu euch kommen und wird mein Zeuge sein. …
Es ist das Beste für euch, dass ich fortgehe, denn wenn ich nicht gehe, wird der Ratgeber [Parakletos] nicht kommen. Wenn ich jedoch fortgehe, wird er kommen, denn ich werde ihn zu euch senden. Und wenn er kommt, wird er die Welt von ihrer Sünde und von Gottes Gerechtigkeit und vom Gericht überzeugen. …
Doch wenn der Geist der Wahrheit kommt, wird er euch in alle Wahrheit leiten. Er wird nicht seine eigenen Anschauungen vertreten, sondern wird euch sagen, was er gehört hat. Er wird euch von dem erzählen, was kommt. Er wird mich verherrlichen, indem er euch alles offenbart, was er von mir empfängt“ (Johannes 14,16–17.26; 15,26; 16,7–8.13–14).
In diesen Versen gibt es so vieles, was unsere Aufmerksamkeit verdient.
Wirf nur einmal einen Blick auf die Einheit innerhalb der Dreieinigkeit: Der Sohn bittet den Vater und der Vater schickt den Heiligen Geist. Wir sehen hier, wie alle fröhlich zusammenarbeiten; es ist, als wollte der ganze Himmel die Jesus-Nachfolger unterstützen.
Beachte auch die Pronomen: Jesus will nicht, dass wir den Heiligen Geist als etwas Neutrales oder eine Sache sehen. Der Heilige Geist ist eine Person. Und entsprechend hat er genau wie eine Person einen Verstand, Gefühle und einen Willen. Der Heilige Geist spricht zu den Gemeinden (Offenbarung 2,7), tritt bei Gott für die Gläubigen ein (Römer 8,26), führt und gebietet den Jüngern (Apostelgeschichte 8,29; 16,6–7). Der Heilige Geist ernennt Älteste (Apostelgeschichte 20,28), erforscht alles und weiß alles (1. Korinther 2,10), kennt Gottes Gedanken (1. Korinther 2,11) und lehrt uns (1. Korinther 2,13). Der Heilige Geist wohnt unter und in den Gläubigen (1. Korinther 3,16; Römer 8,11; 2. Timotheus 1,14), verteilt Gaben und Fähigkeiten (1. Korinther 12,11) und schenkt denen Leben, die glauben (2. Korinther 3,6). Er ruft aus unseren Herzen (Galater 4,6) und führt uns auf Gottes Wegen (Galater 5,18). Er kommt uns zu Hilfe (Römer 8,26), wirkt alles zu unserem Besten (Römer 8,28) und schenkt uns Kraft (Epheser 3,16). Man kann ihn belügen (Apostelgeschichte 5,3–4), betrüben (Epheser 4,30), beleidigen (Hebräer 10,29) und gegen ihn lästern (Matthäus 12,31–32).
Viele Menschen wären überrascht, diese umfangreiche Liste zu sehen. Einer Umfrage zufolge glauben nur vier von zehn Menschen, dass der Heilige Geist eine göttliche Person ist. Die übrigen Befragten hatten entweder keine Meinung oder glaubten eher, dass der Heilige Geist eine Art „Energieschub“ sei und kein göttliches Wesen, das uns bevollmächtigt und lehrt.[2] Das ist wirklich traurig, denn wie kann man mit Elektrizität eine Freundschaft pflegen?
Würdest du gemeinsam mit mir ein Versprechen abgeben? Das Versprechen, den Heiligen Geist nie wieder mit „es“ zu bezeichnen. Der Heilige Geist ist eine Person. Und Jesus bezeichnet ihn als den Parakletos.
Bibelübersetzer geben dieses griechische Wort unterschiedlich, aber dennoch mit ähnlicher Bedeutung wieder: „Tröster“ (Luther), „Ratgeber“ (Neues Leben), „Helfer“ (Gute Nachricht), „Fürsprecher“ (Elberfelder) oder „Beistand“ (Einheitsübersetzung). Die Übersetzungen variieren, aber die Grundbedeutung ist die gleiche: Wir sind nicht allein.
Aber wozu? Ist der Heilige Geist einfach nur ein göttlicher Begleiter, der uns Gesellschaft leistet? Wenn ja, wäre das allein schon genug. Aber der Heilige Geist hat einen konkreten, umfassenden Auftrag: Er soll uns alles über Jesus beibringen.
„[Er] wird … euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. … Doch ich werde euch den Ratgeber schicken – den Geist der Wahrheit. Er wird vom Vater zu euch kommen und wird mein Zeuge sein. … Und wenn er kommt, wird er die Welt von ihrer Sünde und von Gottes Gerechtigkeit und vom Gericht überzeugen. … Doch wenn der Geist der Wahrheit kommt, wird er euch in alle Wahrheit leiten. Er wird nicht seine eigenen Anschauungen vertreten, sondern wird euch sagen, was er gehört hat. Er wird euch von dem erzählen, was kommt. Er wird mich verherrlichen, indem er euch alles offenbart, was er von mir empfängt“ (Johannes 14,26; 15,26; 16,8; 16,13–14; Hervorhebungen des Autors).
Wer hätte das gedacht! Gottes unsichtbare Gegenwart hier auf der Erde lädt dich ein, bei ihm Unterricht zu nehmen und von ihm zu lernen.
Der Apostel Paulus hat diesen Gedanken in einem seiner Briefe aufgegriffen: „Aber es ist passiert, wie es in der Schrift heißt: ,Kein Auge hat je gesehen, kein Ohr je gehört und kein Verstand je erdacht, was Gott für diejenigen bereithält, die ihn lieben.‘ Wir dagegen wissen darum, weil Gott es uns durch seinen Geist offenbart hat. Sein Geist weiß alles und schenkt uns einen Blick selbst in die tiefsten Geheimnisse Gottes“ (1. Korinther 2,9–10).
Menschen, die Gott nicht kennen, suchen in Philosophie und Wissenschaft nach Antworten. Andere Weltreligionen orientieren sich an den Lehren ihrer inzwischen verstorbenen...
Erscheint lt. Verlag | 12.2.2024 |
---|---|
Übersetzer | Elke Wiemer |
Verlagsort | Asslar |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Lebenshilfe / Lebensführung |
Schlagworte | Beziehung zu Gott • Fürsprecher • Geistesgaben • Sprachengebet • Versorgung |
ISBN-10 | 3-96122-627-X / 396122627X |
ISBN-13 | 978-3-96122-627-6 / 9783961226276 |
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