California Beach - Am Strand der Träume (eBook)
448 Seiten
Harpercollins (Verlag)
978-3-7499-0592-8 (ISBN)
Wenn es um die Liebe geht, hilft es immer, mit den besten Freundinnen zu sprechen!
Der Zufall hat die drei Frauen Bree, Mikki und Ashley zusammengeführt, als sie sich um dieselbe Ladenfläche in der Nähe des kalifornischen Strands bemüht haben. Nach einem gemeinsamen Getränk wurden sich die drei schnell einig: Deshalb liegen jetzt Brees Buchhandlung, Ashleys Muffin-Café und Mikkis Geschenkladen in einem Gebäude nebeneinander. Und die Frauen verstehen sich so gut, dass sie jeden Freitag mit einem Glas Champagner am Strand ausklingen lassen. Dabei sprechen sie über alles, was sie bewegt - und über Männer. Ob die drei Freundinnen auch die Liebe finden?
»Ein Buch, das dazu einlädt, es am Strand zu lesen, wenn die Sonne den Sand wärmt und Salz in der Luft liegt: Eskapismus pur.«Kirkus Reviews
<p>Die SPIEGEL-Bestsellerautorin Susan Mallery unterhält ein Millionenpublikum mit ihren herzerwärmenden Frauenromanen, die in 28 Sprachen übersetzt sind. Sie ist dafür bekannt, dass sie ihre Figuren in emotional herausfordernde, lebensnahe Situationen geraten lässt und ihre Leserinnen und Leser mit überraschenden Wendungen zum Lachen bringt. Mit ihrem Ehemann, zwei Katzen und einem kleinen Pudel lebt sie in Washington.</p>
1. Kapitel
»Ich dachte, da käme mehr Sex vor.«
Bree Larton starrte die Mittsiebzigerin an, die vor ihr stand, und wusste nicht recht, was sie darauf antworten sollte. Laut loszulachen wäre unangemessen, und das würde Ruth ihr auch übelnehmen. »Sie müssen mir sagen, was Sie möchten. Dann kann ich Ihnen das passende Buch empfehlen«, antwortete Bree daher lächelnd. »Sie hatten von einem Politthriller gesprochen. Die kommen in der Regel ohne Sex aus.«
Ruth – nur knapp eins fünfzig groß, aber streitlustig wie ein Dachs – schürzte die Lippen. »Falsch. James Bond hat dauernd Sex und rettet gleichzeitig die Welt. So ein Buch möchte ich. Tickende Bomben, Finanzkollaps, Entführungen – und am Ende landen alle im Bett.« Sie zwinkerte. »Das wäre mal ein gutes Buch.«
»Wie wär’s mit einem sexy Thriller? International?« Bree machte sich auf den Weg zur entsprechenden Regalreihe. »Da fallen mir gleich mehrere Optionen ein. Was das Thema Sex betrifft, soll es eher monogam sein oder sind wechselnde Partner erlaubt?«
Ruths Augen begannen zu leuchten. »Wechselnde Partner sind gut, aber nichts zu Ausgefallenes. Und kein Gruppensex. Da blicke ich sonst nicht durch.«
Bree unterdrückte ein Kichern. »Alles klar. Dann also weniger Körperteile und mehr europäisches Flair.« Sie hielt der älteren Dame ein Buch hin, auf dessen Cover ein gut gebauter Mann prangte. »Wenn Ihnen das gefällt, hätte ich noch fünf weitere Bücher von dieser Autorin für Sie.«
Ruth trug unnatürlich gelb-blond gefärbtes Haar und kirschroten Lippenstift. Sie drückte sich das Buch an die schmale Brust. »Nehm ich.«
Bree schlug ihr einige andere Autoren vor. Ruth stöberte daraufhin noch eine Weile im Laden und tauchte schließlich mit einem Stapel Bücher an der Kasse auf.
»Ich glaube, ich hätte mich als Sidekick für James Bond gut gemacht.« Ruth schob Bree ihre Kreditkarte rüber. »Früher sah ich echt scharf aus.«
»Tun Sie doch immer noch«, behauptete Bree.
Ruth wischte ihren Kommentar weg. »Fürs Agentenleben bin ich mittlerweile zu alt, aber ein schönes Abendessen mit einem charmanten Mann würde ich durchaus nicht ausschlagen.« Sie grinste verschmitzt. »Ich müsste einfach heimlich Ihr Leben leben.«
»Leider hab ich auch gerade keinen Mann.«
Die ältere Dame beugte sich zu ihr. »Was ich an Ihnen bewundere, Bree, ist die Tatsache, dass Sie nicht krampfhaft nach der Liebe suchen. Sie machen, was Sie wollen. Als ich in Ihrem Alter war, hatten wir keine Wahl, zumindest nicht in der besseren Gesellschaft. Ich wurde einfach zur falschen Zeit geboren.«
Bree wusste beim besten Willen nicht, was sie darauf antworten sollte. »Wir müssen wohl beide mit dem auskommen, was wir haben.« Sie steckte einen Flyer mit in die Tüte. »Demnächst haben wir Harding Burton für eine Signierstunde hier.«
Ruth betrachtete das Poster, das neben dem Kassenbereich hing, und grinste. »Ein gut aussehender Mann.«
Bree zuckte im Geist die Achseln. »Scheint so.«
»Finden Sie ihn nicht auch außergewöhnlich attraktiv? Diese Augen, dieses Lächeln … Wie war das noch mal? Hatte er nicht als Teenager einen Unfall, bei dem er angefahren und dann einfach auf der Straße liegen gelassen wurde?« Ruth schnalzte mit der Zunge. »Sehr tragisch. Aber er hat es überstanden und sich wieder hochgekämpft, und jetzt sieh sich einer diesen Mann an.« Sie warf Bree einen Blick zu. »Sie sollten ihn sich schnappen und mir hinterher erzählen, wie’s war.«
»Erstens würde ich Ihnen das nie erzählen und zweitens date ich keine Autoren.«
Dank ihres verstorbenen Mannes und ihrer Eltern wusste Bree sehr genau, dass man von dieser Spezies dringend die Finger lassen sollte. Zumindest, was den persönlichen Kontakt anging. Beruflich waren Autoren für sie natürlich unausweichlich – immerhin führte sie eine Buchhandlung.
»Bei diesem Harding könnten Sie ja vielleicht eine Ausnahme machen«, meinte Ruth. »Vielleicht hat er ein paar interessante Narben, die Sie mit dem Finger …«
Bree machte ihr ein Zeichen, damit aufzuhören. »Schluss jetzt. Wenn Sie Interesse an Hardings Narben haben, schlage ich vor, Sie erforschen sie selbst. Ihnen kann er bestimmt nicht widerstehen.«
»Ich könnte seine Mutter sein.«
Großmutter, korrigierte Bree stumm. Irgendwie hatte sie die alte Frau mit ihrer unverblümten Art gern. »Vielleicht steht er ja auf reifere Frauen«, erwiderte sie.
»Das wär ja was.«
Ruth lachte noch, als Bree sie zur Tür begleitete. Anson, Ruths Fahrer, stand mit dem Wagen in der Halteverbotszone. Er half Ruth beim Einsteigen, und kurz darauf fuhr der Mercedes davon.
Am Strand von Los Angeles war es am frühen Abend eigentlich immer magisch schön. Im Juni jedoch, wenn der Himmel ganz klar war, war es einfach nur traumhaft. Das Licht, die warme Luft, die Palmen, der Sand und das Meer … Bree fand, in ihrem Leben gab es nichts, was man ernsthaft als Problem bezeichnen konnte. Selbst Ruths unmögliche Buchwünsche gerieten in Vergessenheit, wenn sie vor ihrem Laden stand und aufs Wasser blickte.
Bis vor sechs Monaten hatte sich ihre Buchhandlung Driftaway Books noch drei Kilometer weiter nördlich und drei Blocks vom Strand entfernt befunden, doch als im letzten Herbst dieses Ladengeschäft frei geworden war, hatte sie kurzerhand einen Blick hineingeworfen und sich erlaubt zu träumen. Aber natürlich war diese Lage teuer, und die Verkaufsfläche war zweimal so groß wie die, die sie benötigte.
Dann hatte sich einer dieser seltenen Momente eingestellt, in denen das Schicksal seine Hand im Spiel hat. Denn just am selben Tag sahen sich auch zwei andere Geschäftsfrauen die Räumlichkeiten an. Alle waren sich einig, dass die Location unschlagbar war, so nah am Strand. Aber keine von ihnen konnte sich die Miete leisten.
Aus einem Impuls heraus hatte Bree vorgeschlagen, einen Kaffee trinken zu gehen, und dann überlegten sie eine Stunde lang, ob sie die Kosten nicht gemeinsam aufbringen könnten und das Geschäft zusammen mieten sollten. Normalerweise war Bree niemand, die Fremden leichtfertig vertraute, aber bei Mikki und Ashley hatte sie instinktiv ein gutes Gefühl gehabt.
Noch in derselben Woche unterzeichneten die Inhaberinnen von Driftaway Books, The Gift Shop und Muffins to the Max einen Zehnjahresmietvertrag und engagierten ein Unternehmen für die Renovierung und Umgestaltung der Räumlichkeiten. Bree benannte Driftaway Books in The Boardwalk Bookshop um. Die Namensänderung war längst fällig gewesen, weil sie inzwischen die alleinige Inhaberin der Buchhandlung war. Am ersten Montag nach den Ferien zogen sie alle drei mit ihren Geschäften ein.
Bree betrachtete das lang gezogene, niedrige Gebäude. Die großen Schaufenster wurden von blau-weiß gestreiften Markisen vor der Sonne geschützt, und die Glasschiebetüren ließen sich komplett öffnen, sodass die Grenze zwischen Strand und Geschäft fließend war. Der Buchladen und der Geschenkeshop beanspruchten eine Seite des Verkaufsraums, während Ashleys Muffinladen die gegenüberliegende Seite einnahm.
In den großen Schaufensterauslagen präsentierten sie gemeinsam Bücher, Geschenke und Muffins. Urlaubslektüre lag neben einer Auswahl von Sonnenmilch, Flip-Flops und breitkrempigen Sonnenhüten, die Touristen zum Kauf verführen sollten.
Bald würde die Sonne untergehen. Bree ging wieder hinein, holte Decken und Champagnergläser und hängte rasch noch ein Plakat gerade, auf dem die Signierstunde von Jairus Sternberg angekündigt war, dem Autor der beliebten Kinderbuchreihe »Der kleine Drache Brad«. Jairus lebte nebenan in Mischief Bay. Seine Signierstunden waren immer eine Freude. Er war einer der wenigen Autoren, die Bree tatsächlich mochte. Er kam pünktlich, meist mit etwas Vorlauf, blieb lange und brauchte für seine Lesungen nichts außer einem Schreibtisch und einer Flasche Wasser. Er brachte sogar seine eigenen Stifte mit.
Am anderen Ende des Spektrums gab es den – nicht namentlich zu erwähnenden – berühmten Mystery-Autor, der ein absoluter Albtraum war. Immer fordernd, immer leicht angetrunken und übergriffig. Bei seiner letzten Lesung hatte er sie plump an den Hintern gefasst, seitdem hatte er Hausverbot. Trotz allen Flehens seines Verlags und einer schriftlichen Entschuldigung des Autors blieb Bree hart. Sie war jetzt die Besitzerin des Boardwalk Bookshop, und sie machte die Regeln.
Keine literarischen Werke, kein Existenzialistengeschwafel und keine Typen, die Frauen ohne deren Einverständnis anfassten. Das waren sie, ihre Regeln für die kleine Welt ihres Buchladens. Nicht weltbewegend, aber immerhin.
Mikki sah zu ihr rüber und lächelte.
»Wir müssen mal wieder auf Ashley warten. Ist dir das auch schon aufgefallen?«
»Diese jungen Leute von heute«, stichelte Bree.
Mikki war jemand, die immer gute Laune hatte. Sie hatte dichtes blondes Haar und üppigere Kurven als Bree und Ashley zusammen. Nun lachte sie. »Das gefällt mir. Ich bin nur zehn Jahre älter als Ashley. Wenn sie also zu den jungen Leuten gehört, bin ich gar nicht so alt, wie ich dachte. Dann macht es mir fast gar nichts aus, dass ich im Herbst vierzig werde.«
»Das macht es doch wohl hoffentlich sowieso nicht, oder?«
Mikki rümpfte die Nase. »Ich weiß nicht. Manchmal schon. Vierzig klingt halt längst nicht so cool wie Mitte dreißig.«
»Vierzig ist das neue...
Erscheint lt. Verlag | 22.8.2023 |
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Übersetzer | Gisela Schmitt |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | The Boardwalk Bookshop |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Partnerschaft / Sexualität | |
Schlagworte | Blackberry Island • Buchhandlung • Familie • Frauenfreundschaft • Geschenkladen • Heirat • Kalifornien • kleine Bäckerei • kleiner laden • kleines Café • Liebe • Nähe zulassen • Neuanfang |
ISBN-10 | 3-7499-0592-4 / 3749905924 |
ISBN-13 | 978-3-7499-0592-8 / 9783749905928 |
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