So wird der Garten fit fürs Klima (eBook)
240 Seiten
Gräfe und Unzer (Verlag)
978-3-8338-9110-6 (ISBN)
Joachim Mayer ist Garten- und Naturjournalist und erfahrener Ratgeberautor bei GU. Sein fundiertes Wissen verdankt er seiner langjährigen Tätigkeit als Gärtner und seinem Studium der Agrarwissenschaft. Darüber hinaus ist er als Gartenberater für Hobbygärtner tätig und mit rund einer halben Million verkaufter Bücher einer der erfolgreichsten Gartenbuchautoren Deutschlands.
Joachim Mayer ist Garten- und Naturjournalist und erfahrener Ratgeberautor bei GU. Sein fundiertes Wissen verdankt er seiner langjährigen Tätigkeit als Gärtner und seinem Studium der Agrarwissenschaft. Darüber hinaus ist er als Gartenberater für Hobbygärtner tätig und mit rund einer halben Million verkaufter Bücher einer der erfolgreichsten Gartenbuchautoren Deutschlands.
Hinweis zur Optimierung
Impressum
Wichtiger Hinweis
Gut zu wissen: Das Wetter und das Klima
Schwierige Zeiten: Das Klima im Umbruch
Umsichtig: Angepasste Gartenpraxis
Nachhaltig: Anbau im Nutzgarten
Vielfältig: Abwechslung im Ziergarten
Service & Adressen
Über den Autor
UNSER KLIMA: WAS IST DAS EIGENTLICH?
Alle reden vom Klima. Aber reichen ein paar heiße Sommer, um von einem Klimawandel zu sprechen? Nicht ganz: Beim Klima geht es um das »Durchschnittswetter« über lange Zeiträume.
Beim Plaudern am Gartenzaun muss man sicher nicht feinsinnig zwischen Wetter, Witterung und Klima unterscheiden. Hier geht es ja darum, Alltagserfahrungen auszutauschen, und nicht um meteorologische Beobachtungen. Trotzdem ist es gut zu wissen, was solche Begriffe in der Wetterkunde bedeuten.
Die wichtigsten Kenngrößen zum Bestimmen von Wetter, Witterung und Klima sind: Sonnenscheindauer, Bewölkung, Windrichtung und -stärke, Lufttemperatur, Niederschlagsmenge, Luftfeuchte, Luftdruck und Wassertemperatur. Das Wetter beschreibt solche meteorologischen Werte und Beobachtungen meist nur für einen Tag, die Witterung den Zustand über mehrere Tage oder Wochen – und das Klima schließlich über einen Zeitraum von 30 Jahren.
DAS WETTER UND DIE WITTERUNG
Das Wetter ist eine kurzfristige Angelegenheit: Es bezeichnet den Zustand im Zeitraum eines Tages oder von ein paar wenigen Tagen. Dies bezogen auf einen bestimmten Ort oder ein kleinräumiges Gebiet. Das Wetter hängt ab vom momentanen Zustand der (unteren) Atmosphäre, der geprägt wird durch das Zusammenwirken der meteorologischen Elemente wie Temperatur, Wind, Bewölkung und Niederschlag.
Ein Außenthermometer erlaubt die genaue Aufzeichnung der aktuellen Temperatur, die je nach Kleinklima deutlich von der »amtlichen« Temperatur abweichen kann.
Biowetter und gefühlte Temperatur
Das Wetter wird nicht von allen Menschen gleich wahrgenommen. Wetterfühlige reagieren z. B. besonders empfindlich auf Hitze, UV-Strahlung, Kälte oder Wetterwechsel. Davon betroffen sind besonders ältere und geschwächte Menschen, die etwa an Herz-Kreislauf-Beschwerden, Atemwegserkrankungen oder Rheuma leiden. Für sie können Wetterextreme nicht nur unangenehm, sondern auch gefährlich werden.
Um dem vorzubeugen und zu warnen, liefert der Deutsche Wetterdienst (DWD) zweimal täglich Hinweise auf das Biowetter. Dazu kommen Angaben zur gefühlten Temperatur: Denn wie man das Wetter empfindet, hängt nicht nur davon ab, was das Thermometer anzeigt. Dieselbe Gradzahl auf der Skala kann sich je nach Luftfeuchte, Wind und Strahlung unterschiedlich »anfühlen«. Ob das Wetter als schwül empfunden wird, hängt nicht nur von der Luftfeuchte, sondern auch von der Temperatur ab: Bei 20 °C beginnt das erst bei ungefähr 80 % relative Luftfeuchte. Bei 40 °C wirken schon 25 % relative Feuchte drückend schwül.
Zum Biowetter-Service des DWD gehören außerdem Warnungen vor starker UV-Strahlung, erhöhten Ozonwerten und vor Pollenflug, auf den viele Menschen allergisch reagieren. Solche Hinweise und Infos finden Sie auf der Website des DWD (→ >, Anhang). Sie werden aber auch oft in der regionalen Tagespresse und von Wetterportalen im Internet weitergegeben.
Witterung: auf längere Sicht
Die Witterung beschreibt das Durchschnittswetter und den Wetterverlauf über einen längeren Zeitraum. Dabei kann es sich um mehrere Tage, Wochen oder auch um ganze Jahreszeiten handeln. Die Witterung wird zwar durch die Großwetterlage bestimmt, fällt aber je nach Ort und Gebiet unterschiedlich aus. Deshalb beziehen sich Witterungsangaben üblicherweise auf begrenzte Regionen.
Die Witterung lässt sich z. B. beschreiben als trocken-warm, nass-kalt, neblig-feucht – oder als unbeständig bzw. wechselhaft. Solche Einstufungen gelten meist für den gerade aktuellen, vorherrschenden Wettercharakter oder für bereits vergangene Wetterverläufe. Denn Vorhersagen über die Witterung der nächsten Wochen sind komplizierter und unsicherer als kurzfristige Wetterprognosen. Noch schwieriger sind Vorhersagen zum zukünftigen Klima.
DAS KLIMA: ALLE 30 JAHRE WIEDER
Das Klima steht für die »Durchschnittswitterung« im Jahresverlauf an einem bestimmten Ort , in größeren Regionen oder sogar global betrachtet – im Allgemeinen über einen Zeitraum von 30 Jahren. Das Klima wird beschrieben durch statistische Kenngrößen wie mittlere Sonnenscheindauer, Durchschnittstemperaturen, Niederschlagssummen sowie der Verteilung übers Jahr. Mittlerweile werden zusätzlich die Wetterdaten und -verläufe von 10-jährigen Zeiträumen ausgewertet, um den Klimawandel realistisch abzuschätzen. Denn seit Ende des 20. Jahrhunderts haben sich die erdnahe Atmosphäre und die Meere immer schneller erwärmt und die Wetterextreme haben zugenommen. Das Klima ist ein Ausdruck der geografischen und atmosphärischen Verhältnisse und damit der jeweiligen Lage auf der Erdkugel. Danach lassen sich verschiedene Klimazonen und Klimatypen unterscheiden.
Durch die Neigung der Erdachse und die elliptische Umlaufbahn um die Sonne entstehen die Jahreszeiten auf der Nord- und Südhalbkugel.
Die schräge Erdachse
Dass das Wettergeschehen wechselhaft und oft turbulent verläuft, liegt hauptsächlich an der Neigung der Erdachse, der gedachten Verbindung zwischen Nord- und Südpol. In der Umlaufbahn der Erde um die Sonne steht diese Achse nicht senkrecht, sondern ist um 23,5° geneigt. Somit sind Nord- und Südhalbkugel jeweils ein halbes Jahr stärker der Sonne zugewandt. Daraus ergeben sich die zu- und abnehmenden Tageslängen und die Eintrittstermine der kalendarischen Jahreszeiten – also z. B. der Frühlingsbeginn am 20. oder 21. März.
Das führt im Jahresverlauf zu großen Temperaturunterschieden auf der Erdoberfläche. Diese verlangen immer wieder nach Ausgleich. Dafür werden Wärmetransporte über die Luftmassen und die Meeresströmungen nötig. So kommt es zu den großräumigen Windsystemen und Luftdruckzonen, die vieles durcheinanderwirbeln. Durch die globale Erwärmung und das allmähliche Schmelzen der Polkappen wird dieser ganze Prozess noch »chaotischer«.
Die Klimazonen ziehen sich entlang der Breitengrade in Ost-West-Richtung über die Kontinente.
KLIMAZONEN UND KLIMATYPEN
Entsprechend dem wechselnden Einfallswinkel der Sonne ziehen sich quer über den Globus Gürtel mit unterschiedlicher Erwärmung. Das sind die fünf Klimazonen: angefangen bei den Tropen rund um den Äquator und dann zum Nord- und Südpol hin jeweils die Subtropen, die gemäßigte Zone, die subpolare Zone und die polare Zone.
Wir leben in der nördlichen gemäßigten Zone, die sich ungefähr zwischen dem 60. Breitengrad im Norden und dem 40. Breitengrad im Süden erstreckt – oder bis zum 23. Breitengrad, wenn man den Mittelmeerraum und Nordafrika ebenfalls zur gemäßigten Zone zählt.
Die nördliche gemäßigte Klimazone wird im Westen vom Atlantischen Ozean und im Osten vom Pazifik »eingerahmt«. Dadurch ergeben sich von Westen nach Osten fünf klimatisch unterschiedliche Bereiche, die als Klimatypen bezeichnet werden. Das sind: das Seeklima (maritimes Klima), das Übergangsklima, das kühle Kontinentalklima, das sommerwarme Kontinentalklima (Steppen- und Wüstenklima) und das von Monsunen beeinflusste Ostseitenklima.
Mitteleuropa – und damit auch Deutschland, Österreich und die Schweiz – ist geprägt vom Übergangsklima: im Westen beeinflusst vom Seeklima und den Westwinden, im Osten vom trockeneren Kontinentalklima, oft mit kälteren Wintern.
Für uns Gärtnerinnen und Gärtner gibt es außerdem »Klimazonen« der besonderen Art, z. B. in Baumschulkatalogen. Sie haben mit den großen meteorologischen Klimazonen nichts zu tun: Es handelt sich vielmehr um Winterhärtezonen, die Auskunft darüber geben, wie viele Frostgrade die Gehölze vertragen (→ >).
Bis zum Ende des 21. Jahrhunderts werden fast alle Gletscher in den Alpen verschwunden sein.
Vielfältiges Gebirgsklima
Eine große Rolle spielt in Mitteleuropa außerdem das Gebirgsklima im Bereich der Alpen. Das ist kein einheitliches Klima, sondern ausgesprochen vielfältig, je nach Lage zu den Himmelsrichtungen und der Oberflächenform der Gebirge. An der Nordseite, mitsamt dem Alpenvorland von Deutschland, Österreich, Schweiz und Frankreich, fallen oft hohe Niederschlagsmengen, im Winter häufig als Schnee. An der Südseite, also in Richtung Italien, macht sich der mediterrane Einfluss bemerkbar: mit milden Wintern, heißen Sommern, aber auch mit ausgeprägtem Starkregen, vor allem im Herbst und Frühjahr. Am Ostrand der Alpen dagegen herrscht trockenes Weinbauklima. Aber auch innerhalb der Alpen gibt es einige trockene, teils sogar steppenähnliche Täler, die im Regenschatten der Berge liegen, so z. B. der Vinschgau in Südtirol, das Wallis in der Schweiz und das Inntal in Österreich.
In den hohen Bergregionen macht sich der Klimawandel besonders stark bemerkbar. Die Gletscher der Alpen sind seit Anfang des 20. Jahrhunderts dramatisch geschmolzen. Auch die Schneebedeckung hat sich reduziert und die Permafrostgrenze weiter nach oben verschoben. Was darunter liegt und vorher vom Dauerfrost zusammengehalten wurde, beginnt mancherorts gewaltig zu bröckeln. So kommt es zu Felsstürzen und Gerölllawinen, die Dörfer bedrohen sowie Straßen und Wanderwege zerstören.
Die Referenzzeiträume
Seit 1881 werden regelmäßig deutschlandweite Wetteraufzeichnungen durchgeführt. Damals lag die Jahresmitteltemperatur noch bei 7,3 °C. In den seither wärmsten Jahren, nämlich 2018, 2020 und 2022, waren die Jahresmittel auf 10,4 °C bzw....
Erscheint lt. Verlag | 3.2.2024 |
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Reihe/Serie | GU Gartengestaltung | GU Gartengestaltung |
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Natur / Technik ► Garten |
Schlagworte | Anbautechnik • Gartenplanung • Gartenpraxis • Gärtnern • Gehölze • Gemüse • Hitze • Klimaschutz • Klimawandel • nachhaltig • Nutzgarten • Obst • Pflanzenpflege • Pflanzenpraxis • Pflegetipps • robuste Pflanzen • Starkregen • Stauden • Staudenbeete • Sträucher • Trockenheit • trockenheitsverträglich • Wasser sparen • Wetterextreme • Wind • windfest • Ziergarten • Zierpflanzen |
ISBN-10 | 3-8338-9110-6 / 3833891106 |
ISBN-13 | 978-3-8338-9110-6 / 9783833891106 |
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Größe: 39,4 MB
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