Alleskönner Ingwer (eBook)
144 Seiten
Riva Verlag
978-3-7453-2063-3 (ISBN)
Susan Branson hat Biologie und Toxikologie studiert, ist zertifizierte Ernährungsberaterin der Canadian School of Natural Nutrition und Autorin mehrerer Ratgeber zum Thema natürliche Hausmittel für Gesundheit und Haushalt. In ihren Büchern teilt sie ihr Wissen darüber, wie man sich die Heilkraft und Eigenschaften von Pflanzen zunutze machen kann, um gesünder und nachhaltiger zu leben.
Susan Branson hat Biologie und Toxikologie studiert, ist zertifizierte Ernährungsberaterin der Canadian School of Natural Nutrition und Autorin mehrerer Ratgeber zum Thema natürliche Hausmittel für Gesundheit und Haushalt. In ihren Büchern teilt sie ihr Wissen darüber, wie man sich die Heilkraft und Eigenschaften von Pflanzen zunutze machen kann, um gesünder und nachhaltiger zu leben.
Einleitung
Was ist das nur für eine knotige Wurzel?
Die meisten Leute kennen den Ingwer als gelbes Gewürz in der Backabteilung des Lebensmittelgeschäfts. Er gehört zur gleichen Familie wie die Gelbwurz und der Kardamom, zwei andere bekannte Gewürze. Frisch gekauft, hat er eine beige bis braune Haut, die knotige, fingerähnliche Rhizome bedeckt, also horizontale unterirdische Stiele der Pflanze, aus denen der aufrechte Stängel und die Wurzeln der Pflanze entspringen. Unter der Haut befindet sich das wundervoll aromatische bernsteinfarbene bis gelbe Fleisch. Schneidet man es ein, nimmt man einen würzigen, zitronigen und scharfen Duft wahr.
Man findet die Ingwerwurzel in Geschäften auf der ganzen Welt, aber sie stammt aus den wärmeren Regionen Asiens, vor allem aus Indien und China. Heute wird sie auch in Australien, Brasilien, Jamaika, Westafrika und Teilen der USA angebaut. Der Ingwer ist eine winterharte Pflanze, die jedes Jahr sprießt. Sie hat lange, schmale grüne Blätter und grün-purpurne Blüten, die ein wenig wie Orchideen aussehen.
Ingwer enthält im Rhizom mehr als 115 chemische Bestandteile, von denen mindestens 14 bioaktiv sind. Die Hauptgruppe der bioaktiven Bestandteile bilden Gingerole und Shogaole, deren Menge davon abhängt, wo der Ingwer angebaut wurde und ob er frisch, getrocknet oder verarbeitet ist.
Besonders die Gingerole verleihen dem Ingwer sein stechendes Aroma. Man nimmt an, dass sie für die meisten pharmakologischen Eigenschaften verantwortlich sind. Deshalb kann der Ingwer viele unterschiedliche und spürbare Wirkungen in unserem Körper entfalten. Ingwer wird nach dem Verzehr verstoffwechselt und leicht aufgenommen,1 das heißt, er wird in seine chemischen Bestandteile zerlegt, die der Körper dann verwertet und von denen er auf vielfältige Weise profitiert. Ingwer wirkt unter anderem entzündungshemmend, brechreizhemmend, fiebersenkend, hustenlindernd und antibiotisch. Dieses Buch zeigt, wie Sie Ingwer anwenden, um eine unglaubliche Zahl von Beschwerden vom Schnupfen bis hin zu Krebs zu behandeln, und wie Sie ihn für eine natürliche Schönheitspflege nutzen.
Woher kommt er?
Ingwer hat die Zeiten überdauert. Er hat seinen Ursprung in den schönen Urwäldern Südasiens und wird schon seit 5000 Jahren angebaut und heiß begehrt. Unsere Vorfahren hatten also ein gutes Gespür. Man glaubt, dass die Inder und Chinesen den Ingwer als Erste verwendeten, um ihre Krankheiten zu behandeln und ihre Speisen und Getränke zu würzen. Chinesische Aufzeichnungen lassen darauf schließen, dass Menschen, die Ingwer anbauten, wohlhabend waren, weil sie wahrscheinlich damit handelten. Selbst Konfuzius war ein Ingwerliebhaber und verzichtete angeblich beim Essen nie darauf.
Vor mehr als 2000 Jahren brachten arabische Kaufleute Ingwer von Indien nach Rom, wo die Einwohner ihn ausgiebig wegen seiner medizinischen Wirkungen nutzten, bis das Römische Reich unterging. Pedanius Dioscurides, ein griechischer Arzt, der durch das Römische Reich reiste, sammelte vor Ort Heilkräuter und schrieb seine Befunde auf. Später stellte er aus seinen Notizen das Buch De Materia Medica zusammen, ein umfangreiches Nachschlagewerk über die medizinischen Wirkungen von über 1000 Kräutern. Er schrieb, Ingwer sei »sehr gut mit Fleisch in Soßen oder anderen Würzen; denn er tut dem Magen wohl und widersetzt sich mit Erfolg jeder Finsternis des Lichtes. Insofern gleicht er dem Pfeffer«.2 Zweifellos wurde Ingwer als Verdauungshilfe, zum Würzen und als wärmendes Mittel verwendet. Die Griechen schätzten ihn so sehr, dass sie ihn in ihr Brot mischten und so das erste Ingwerbrot (gewissermaßen der herzhafte Vorgänger des süßen Lebkuchens, wie man ihn heute kennt) buken.
Leider geriet der Ingwer nach dem Fall Roms in Europa bis zum 11. Jahrhundert in Vergessenheit. Nur der schwarze Pfeffer wurde noch später wiederentdeckt: im 14. Jahrhundert. Ein Pfund Ingwer war damals so viel wert wie ein Schaf. Königin Elisabeth I. war dafür bekannt, eingelegten Ingwer besonders zu schätzen, auch als Zutat in Süßspeisen. Man schreibt ihr die Erfindung des Lebkuchenmannes zu, der heute noch bei Kindern beliebt ist.
Gegen Ende des Mittelalters und mit Beginn der Weltreisen gelangte der Ingwer mit den spanischen Eroberern in die Neue Welt. Den Rest der Welt erreichte er mit westeuropäischen Entdeckern und Reisenden. Bald genossen alle diese großartige Pflanze.
Wie kauft und lagert man Ingwer am besten?
Frischer Ingwer ist in fast allen Lebensmittelgeschäften erhältlich. Er hat den höchsten Gehalt an dem aktiven Bestandteil Gingerol und ist aromatischer als andere Ingwerprodukte. Junger Ingwer wird nach fünf Monaten geerntet und ist noch nicht reif. Die Haut ist dünn und essbar, das Rhizom zart, der Geschmack mild. Er hat rosa Spitzen und ist heller als reifer Ingwer. Reifer Ingwer wird ein paar Monate später geerntet und hat eine zähere Haut, die man vor dem Verzehr sorgfältig entfernen muss. Die Haut sollte glatt und fest sein und glänzen. Wer es schärfer mag, wählt diese Wurzeln. Kaufen Sie keinen zu alten Ingwer. Frischer Ingwer verliert Feuchtigkeit und wird dann holzig und faserig. Meiden Sie verschrumpelte oder schimmlige Wurzeln – sie sind mit Sicherheit verdorben. Bewahren Sie Ihren frischen Ingwer ungeschält bis zu drei Wochen im Kühlschrank und sechs Monate oder länger in der Gefriertruhe auf.
Ingwerpulver ist getrocknetes, gemahlenes Rhizom. Man findet es im Gewürzregal des Supermarkts. Kandierter Ingwer wird in Zuckersirup gekocht, an der Luft getrocknet und in Zucker gewälzt. Sowohl das Pulver als auch den kandierten Ingwer können Sie bis zu zwei Jahre lang in einem fest verschlossenen Behälter an einem kühlen, dunklen, trockenen Platz aufbewahren – zum Beispiel im Küchenschrank –; nach sechs Monaten verliert er jedoch allmählich seine Kraft.
In süßem Essig eingelegter Ingwer ist entweder hellrot oder rosafarben. Früher gab es ihn nur in Asia-Läden, doch heute ist er auch in vielen Lebensmittelgeschäften erhältlich. Sie können ihn in einem verschlossenen Behälter problemlos zwei bis drei Monate im Kühlschrank aufbewahren.
Konservierter Ingwer besteht aus frischen jungen Wurzeln, die geschält, in Scheiben geschnitten und in einer Zucker-Salz-Mischung gekocht wurden. Man bekommt ihn in Asia-Läden und Fachmärkten. Im Küchenschrank ist er bis zu zwei Jahre lang haltbar.
Getrocknete Wurzeln sind ganzer oder in Scheiben geschnittener Ingwer, der in der Sonne, im Herd oder im Dörrautomat getrocknet wurde. In einem verschlossenen Behälter können Sie ihn bis zu zwei Jahre lang aufbewahren.
Wie bereitet man Ingwer am besten zu und wie verwendet man ihn?
Frischen Frühlingsingwer brauchen Sie nicht zu schälen; reifen Ingwer schälen Sie mit einem Messer oder Gemüseschäler. Dann können Sie ihn in Scheiben schneiden, raspeln, fein hacken, stifteln oder pürieren. Viele Gerichte verlangen nach Ingwer als Gewürz. Ingwerpulver oder gemahlener Ingwer wird im Wesentlichen wie frischer Ingwer verwendet, aber die Mengenangaben sind unterschiedlich. Sie können einen Esslöffel frischen Ingwer durch etwa einen sechstel Teelöffel gemahlenen Ingwer ersetzen. Für herzhafte Gerichte wie Gemüsepfannen und Suppen eignet sich frischer Ingwer meist besser. Für Backwaren, zum Beispiel Ingwerbrot, Lebkuchen oder Kürbiskuchen, und für würzige Getränke wie Ingwertee und Ginger Ale ist gemahlener Ingwer zu empfehlen. In gewürzten Getränken wird Ingwer schon seit Langem verwendet. Im 19. Jahrhundert boten englische Pubs ihren Gästen Ingwer an, um ihn ins Bier zu streuen.
Kandierter Ingwer wird nicht zum Würzen benutzt, sondern um Gerichte süßer und aromatischer zu machen. Man findet ihn oft in Chutneys, Konserven, Süßwaren und Glasuren. Konservierter Ingwer ist süßer und wird meist Desserts beigegeben. Eingelegten Ingwer isst man, um den Atem zu erfrischen oder um zwischendurch den Gaumen zu reinigen, wenn man Sushi oder Sashimi isst.
Als Ergänzungsmittel ist Ingwer ebenfalls erhältlich. Die Kapseln werden als Naturheilmittel beworben, die Angst, Übelkeit und Verdauungsbeschwerden lindern, die Gesundheit der Geschlechtsorgane und des Herz-Kreislauf-Systems verbessern und das seelische und körperliche Wohlbefinden fördern. Man kann sie im Internet und in Drogeriemärkten kaufen.
Viele Schönheitsprodukte enthalten Ingwer als Zutat. In Seifen und Kosmetika dient er als Duftstoff, aber das größte Interesse gilt den Wirkungen, die Ingwer auslöst: Er sorgt für volles, glänzendes Haar, glatte und starke Nägel und straffe, saubere Haut.
Wie viel soll ich nehmen?
Wie viel Ingwer Sie essen dürfen, hängt von Ihrem Alter ab. In den meisten Studien zum Ingwer wurden 120 Milligramm (eine Prise) bis zu drei Gramm (zwei gestrichene Teelöffel) täglich verwendet. In der...
Erscheint lt. Verlag | 22.1.2023 |
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Reihe/Serie | Alleskönner |
Übersetzer | Martin Rometsch |
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Lebenshilfe / Lebensführung |
Schlagworte | Allergien • Anti Aging • Antioxidantien • Buch • Diabetes • entgiften • Erkältung • Grippe • günstig • Hausmittel • Kopfschmerzen • Körperpflege • Magen Darm • Schuppen • Selbst machen • Stoffwechsel • Umweltfreundlich • Wunde • Zahnschmerzen |
ISBN-10 | 3-7453-2063-8 / 3745320638 |
ISBN-13 | 978-3-7453-2063-3 / 9783745320633 |
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