Luchse
Matthes & Seitz Berlin (Verlag)
978-3-7518-0220-8 (ISBN)
Die wachsame Raubkatze, die nicht gesehen wird, aber umso mehr sieht: Der Luchs, ein Tier unserer Zeit
Auch wenn man ihn so gut wie nie zu Gesicht bekommt, kann es in immer mehr Waldregionen passieren, selbst von einem Luchs beobachtet zu werden. Der Luchs zieht es vor, im Verborgenen zu bleiben, im Dickicht der Natur, in den Tiefen kulturgeschichtlicher Archive. Er bevölkert nicht – wie Bär und Wolf – Kunst und Literatur.
In Erscheinung aber tritt der Luchs immer dann, wenn sich die europäische Zivilisation mit ihren Selbstwidersprüchen konfrontiert sieht – in Krisenmomenten und Schwellenzeiten wie der Renaissance oder der Aufklärung. So ist es wahrscheinlich kein Zufall, dass der Luchs, der seit Mitte des 19. Jahrhunderts in Mitteleuropa so gut wie ausgerottet war, gerade jetzt in unsere Wälder und Wahrnehmung zurückkehrt, während eines vom Menschen verursachten Artensterbens ungeahnten Ausmaßes.
In seinem Portrait des Luchses als scharfsichtigem Beobachter solcher Umbrüche zeichnet Bernhard Malkmus eine faszinierende alternative Geschichte unserer Kultur nach.
Anhand von Dokumenten von der Antike bis zur Gegenwart, von Galilei, Goya und Lévi-Strauss, wird der Luchs als kluger Kenner des Menschen lebendig, der uns dazu einlädt, den Zusammenhang zwischen Naturvernichtung und instrumenteller Vernunft im Zeitalter des Anthropozäns zu reflektieren. Seine Wiedereinbürgerung stellt uns die lange verdrängte Frage, inwieweit wir uns selbst wieder ein Stück auswildern müssen, um uns als Bürger der Biosphäre bewähren zu können.
Bernhard Malkmus ist Professor für Germanistik an der nordenglischen Newcastle University. Seine wissenschaftlichen Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen Modernetheorie, Naturästhetik und Umweltethik. Darüber hinaus regelmäßige Publikationen als Essayist und Übersetzer.
Judith Schalansky, 1980 in Greifswald geboren, studierte Kunstgeschichte und Kommunikationsdesign und lebt als freie Schriftstellerin und Buchgestalterin in Berlin. Sowohl ihr Atlas der abgelegenen Inseln als auch ihr Bildungsroman Der Hals der Giraffe wurden von der Stiftung Buchkunst zum »Schönsten deutschen Buch« gekürt. Für ihr Verzeichnis einiger Verluste erhielt sie 2018 den Wilhelm-Raabe-Preis. Seit dem Frühjahr 2013 gibt sie die Reihe Naturkunden heraus.
Falk Nordmann, Zeichner und Illustrator, lebt und arbeitet in Berlin. Ab 2007 Umschlaggestaltungen und Autorenportraits, seit 2013 Tierillustrationen der Reihe Naturkunden für Matthes & Seitz Berlin.
Erscheinungsdatum | 26.10.2022 |
---|---|
Reihe/Serie | Naturkunden |
Illustrationen | Falk Nordmann |
Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Maße | 125 x 185 mm |
Gewicht | 200 g |
Einbandart | gebunden |
Themenwelt | Literatur ► Biografien / Erfahrungsberichte |
Sachbuch/Ratgeber ► Natur / Technik ► Natur / Ökologie | |
Schlagworte | Artenschutz • Artensterben • Artenvielfalt • Luchse • Naturbeobachtung • Naturbeschreibung • Naturschutz • Wildtiere |
ISBN-10 | 3-7518-0220-7 / 3751802207 |
ISBN-13 | 978-3-7518-0220-8 / 9783751802208 |
Zustand | Neuware |
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
Haben Sie eine Frage zum Produkt? |
aus dem Bereich