Kampfsport, Kampfkunst, Selbstverteidigung -  Boris,  Felix Bankl

Kampfsport, Kampfkunst, Selbstverteidigung (eBook)

Wichtige Grundlagen, Prinzipien und Strategien

, (Autoren)

eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
262 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7557-6356-7 (ISBN)
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In diesem Buch zeigt der Autor am Beispiel der Kampfkunst "KunKianDao" geeignete Strategien und Verhaltensmaßnahmen im Verteidigungsfall. Anhand zahlreicher Bilder erklärt er grundlegende Prinzipien der Körper- und Bewegungsmechanik sowie deren Gegenprinzipien. Der Autor geht der Frage nach, worin sich Kampfsport, Kampfkunst und die Konzepte zur Selbstverteidigung unterscheiden. Damit wird der allen Techniken zugrunde liegende "rote Faden" aufgedeckt, der die heutzutage unzähligen Varianten und Interpretationen vereint. Darüber hinaus gibt es einen kleinen Einblick in philosophische Aspekte einer Kampfkunst, die über das reine Kämpfen hinausgehen. Aufgegliedert in die wichtigsten Themenbereiche ist dieses Buch somit sowohl für Einsteiger geeignet als auch für diejenigen, die schon andere Kampfsportarten trainieren und bereit sind, über den "Tellerrand" hinaus zu blicken. Ein Werk für alle, die vielseitig ausgebildete Kampfkünstler sein und aktiv für ihren Selbstschutz sorgen wollen.

Boris Bankl ist Autor mit rund 40 Jahren Erfahrung im Bereich Kampfkunst, Selbstverteidigung, Tai Chi und Qi Gong. Er war von Anfang an begeistert von asiatischer Philosophie, insbesondere dem Yin und Yang, aber auch dem I-Ging, dem Tai Chi, der Lehre des Dao, dem Wu Wei und dem Zen.

KunKianDao - Die Kunst der Selbstverteidigung


„Ich bin diesen Weg gegangen, ich bin jenen Weg gegangen,

dann bin ich meinen Weg gegangen.“

(Chinesische Weisheit)

Wie entstand mein KunKianDao?

Lange war ich auf der Suche.

Anfangs auf der Suche nach dem besten Kampfstil, wie das wohl immer die Vorstellung eines Menschen ist, der sich mit der Kampfkunst abgibt - auch ich bewunderte die übermenschlichen „Helden” aus Film und Fernsehen...

Schon recht früh bekam ich einige Jeet Kune Do-Bücher von Bruce Lee in die Hände. Ich war glücklicherweise immer offen für interessante Konzepte. Seine Theorien leuchteten mir ein und ich begann, nach diesem Training zu suchen.

In meiner Nähe gab es keine Möglichkeit, „Bruce Lee’s Jeet Kune Do” zu erlernen, und Karate und alle anderen Stile, die ich mir anschaute, fielen durch das Kritikraster, das Bruce Lee bereits in mir angelegt hatte. Also fing ich an, mit einigen Freunden „privat” zu trainieren. Im Keller oder in unserem Hinterhof zogen wir uns Boxhandschuhe an und testeten, was wir gelesen hatten. Wir trainierten hart. Das ist inzwischen über vierzig Jahre her und heute sage ich, es war die ursprünglichste Art, sich einer Kampfkunst anzunähern. Schnell merkten wir, was funktionierte oder was nur auf dem Papier schön aussah.

Ich trainierte im Laufe der Zeit zudem verschiedene Kampfkünste, und Selbstverteidigungsrichtungen und schaute mich auf dem „großen Markt“ der Stilrichtungen um.

Mit der Zeit wurde mir klar, dass es den „besten" und „ultimativen" Kampfstil nicht gibt. Jeder Stil hat in einem realen Kampf ohne Regeln seine Stärken und Schwächen. Jede Art zu kämpfen kann unter bestimmten Situationen und Voraussetzungen „funktionieren" oder nicht. In den meisten Kampfkünsten fehlte mir allerdings wirkliche Funktionalität, verbunden mit einer offenen Sichtweise. Diese Kombination war es jedoch, die für mich letztlich den „Sinn” des Ganzen ausmachte. Über die Jahre hinweg entwickelte ich deshalb mein eigenes Selbstverteidigungs- und Kampfkunstkonzept. Doch bis dahin lag noch ein großes Stück Weg vor mir.

Ich war - und bin es heute noch - zu großen Teilen Autodidakt.

Damals testete ich viel und wollte immer beweisen, dass etwas nicht funktioniert, anstatt es durch Übung zum Funktionieren zu bringen. Mit dieser Einstellung, das weiß ich heute, stand ich mir allerdings oft selbst im Wege und verpasste einige einfache „Lernchancen”. Ich hätte schnell Erfahrungen sammeln können, die ich mir später hart erarbeiten musste. Auf diese Weise dauerte alles länger. Ich brauchte für manche Dinge Jahre, die sich andere in Monaten aneignen konnten. Auf der anderen Seite durchlebte ich dadurch vieles intensiver und alles wurde ein stärkerer Teil meiner selbst. Meine Selbstsicherheit und mein Vertrauen in meine eigenen Fähigkeiten wuchsen hierdurch mehr. Alles hat seine zwei Seiten. Heute habe ich gelernt, dass es gut ist, Schüler zu sein und Schüler zu bleiben.

Irgendwann fühlte ich, dass es da noch etwas anderes geben musste, als den Kampf als solchen. Ich wollte eine „Kunst der Selbstverteidigung”, eine „Kunst des Lebens”. Ich wollte einen Weg, der mein Weg ist und mir nicht von einem starren System oder einem seiner Vertreter aufgedrückt wird. Ich wollte frei sein und mich frei, meinen Anlagen entsprechend, bewegen und entwickeln können. Ich wollte keine Marionette eines anderen werden.

Ich merkte, mein Kampfkunst-Training stand als Symbol für mein Streben nach Gesundheit, Freiheit und Unabhängigkeit im gesamten Leben.

Zeitgleich beschäftigte ich mich mit vielen unterschiedlichen asiatisch geprägten Philosophien und Weltanschauungen, z.B. dem Daoismus, dem Feng Shui, der Lehre der „Fünf Wandlungsphasen“, dem I Ging (dem so genannten Buch der Wandlungen), dem WuWei und insbesondere mit der Philosophie des Yin und Yang, also der Lehre vom Gleichgewicht der Kräfte.

Ich entwickelte mich technisch und philosophisch weiter.

Irgendwann kam der Zeitpunkt, mich zu entscheiden, ob ich eine traditionelle Berufslaufbahn einschlagen (ich studierte Lehramt) oder ob ich mein Hobby (und eigentlich hauptsächlichen Lebensinhalt) zum Beruf machen sollte.

Die Entscheidung fiel nur allen anderen Menschen (allen voran meinen Eltern) schwer. Für mich war es klar: Ich möchte meine „Kunst der Selbstverteidigung“ an andere Menschen weiter geben.

Anfangs nannte ich sie „Art Of Self-D-Fense“. Doch so wie ich mich entwickelte, entwickelte sich auch der Name weiter. Meine eigene Kunst benötigte einen persönlichen Namen.

Als großer Freund der Yin und Yang-Lehre und beeinflusst durch das I Ging (ein altes chinesisches Orakel- und Weissagungsbuch) kristallisierte sich in einem Gespräch mit Freunden der Name „Kien Kun Do” heraus. Etliche Jahre später wandelte sich aber auch dieser Namen noch einmal ab in „KunKianDao“.

Kun ist die Erde, „Allumfassende Kraft“
und somit ein anderes Symbol für Yin.

Kian ist der Himmel, die „Erschaffende Kraft“
und somit ein anderes Symbol für Yang.

Dao ist der Weg.

„KunKianDao” ist also wörtlich übersetzt der „Weg der allumfassenden und alles erschaffenden Kraft” oder der „Weg zwischen Erde und Himmel”, den der Mensch beschreitet.

Damit symbolisiert der Name die ideale Verbindung der polaren, das heißt sich ergänzenden, Yin-Yang-Kräfte, die durch das Praktizieren dieser Kunst gefunden und für sich im alltäglichen Leben nutzbar gemacht werden können.

KunKianDao ist der Name meiner eigenen Kunst. Der Begriff steht für mich persönlich zudem übergreifend für einen Zustand des „Lebensflusses” bzw. einer geistigen Haltung und Lebenseinstellung.

Der Name steht synonym für den Begriff „Tai Chi”, die vollkommene Harmonie, große Einheit oder „das große Prinzip“.

Im tieferen Sinn beschreibt KunKianDao einen Zustand, in dem der Mensch sein wahres Wesen, seine Verbundenheit mit allem und jedem entdeckt und in den natürlichen Zustand des Fließens zurückkehrt, den viele als das „Dao” bezeichnen.

Dennoch ist es nicht so, nur „diese” oder „jene” Techniken erlernen oder vielleicht perfektionieren zu müssen und dann irgendwann das „Geheimnis” verstanden zu haben. Auch lassen sich die Prinzipien und Konzepte des KunKianDao nicht einfach auf eine andere Kampfkunst übertragen, damit automatisch die „Kun-Kian-Stufe”, eine Art der Erleuchtung (ich mag das Wort nicht sonderlich, ich könnte auch „Geistesblitz” sagen) auf dem Gebiet der Kampfkünste, die sich auf das gesamte Leben übertragen lässt, entsteht.

Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.

Lass dir aber sagen, und das kann ich dir versichern, wenn du das, was KunKianDao (auf einer spirituellen Ebene) wirklich bedeutet, berührt hast, dann weißt du das. Dein Leben wird sich verändern. Du wirst nicht mehr derselbe Mensch wie vorher sein.

Dieses Wissen ist kein Wissen von der Art: 1 + 1 = 2. Vielmehr handelt es sich hierbei um ein intuitives Erfassen, ein Gefühl der Verbundenheit und der Liebe zu allem und jedem. Dein Herz wird sich öffnen. Alle Gegensätze und alles „Für” und „Wider” heben sich auf.

Du wirst frei von jedem Konkurrenzgedanken und hörst auf, dich zu vergleichen. Du stehst nicht mehr in Konfrontation zu „Irgendetwas” oder „Irgendjemandem”. Du wirst das Verständnis der „Vollkommenen Verbindung“ (Tai Chi) gemeistert haben und das Prinzip des Yin und Yang wird dein ganzes Leben bereichern.

Du wirst nunmehr durch das Leben fließen und das Leben wird dich tragen. Diese Stufe haben viele Meister mit dem Begriff „Dao” oder „Leere” bezeichnet.

„Die Leere ist das, was sich in der Mitte von „Dies" und „Das" befindet. Die Leere
ist Alles umfassend. Es gibt nichts, was sie ausschließt oder zu dem sie im
Gegensatz steht. Es ist eine lebendige Leere. Denn alle Formen entspringen aus ihr. Und
jeder, der die Leere erfährt, ist voller Leben und Kraft und voller Liebe zu allen
Dingen.”

(Bruce Lee)

Ich möchte dich noch einmal ausdrücklich darauf hinweisen, dass die benutzten Begriffe wie „KunKianDao”, „Tai Chi”, „Yin und Yang” usw. nur Wörter sind, die nicht mit den Erfahrungen gleichzusetzen sind, die dahinter stehen. Sie sind austauschbar. Auch ein Mensch, der diese Wörter in seinem Leben nie gehört hat und hören wird, kann dennoch die damit verbundenen Erfahrungen und Erlebnisse gemacht haben oder machen. Dieser Mensch wird einfach andere Begriffe einsetzen. Worte sind nur ein Mittel zum Zweck, nie der Zweck selbst. Sie helfen uns verstehen, sind aber nicht das Verständnis. Bitte behalte das immer in Erinnerung.

KunKianDao ist also eine...

Erscheint lt. Verlag 19.12.2021
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Sport
ISBN-10 3-7557-6356-7 / 3755763567
ISBN-13 978-3-7557-6356-7 / 9783755763567
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