Schulbuch Sport (eBook)
296 Seiten
Meyer & Meyer (Verlag)
978-3-8403-0692-1 (ISBN)
Klaus Bruckmann und Heinz-Dieter Recktenwald sind Studiendirektoren mit dem Fach Sport an einem Gymnasium in Münster. Als Fachleiter in der Lehrerausbildung, Beauftragte für den Schulsport und Fachberater der Schulaufsicht verfügen sie über langjährige Erfahrungen in der Lehreraus- und -fortbildung. Beide waren an der Entwicklung der Lehrpläne Sport 2000 in Nordrhein-Westfalen beteiligt und veröffentlichten Bücher und zahlreiche Fachartikel zum Schulsport. Rolf-Peter Pack, Dr. Sportwiss. h.c., Ministerialrat a.D., Lehrbeauftragter an den sportwissenschaftlichen Instituten der Universitäten Bochum, Düsseldorf, Münster, Potsdam und Wuppertal, Freier Mitarbeiter der Sportjugend NRW. Mitherausgeber der 'Edition Schulsport' beim Verlag Meyer & Meyer. Arbeitsgebiete: Bewegungsfreudige Schulentwicklung, Kooperation von Sportvereinen und Schulen, Rolle des Sports in lokalen Bildungslandschaften und -netzwerken. Heinz-Dieter Recktenwald ist Studiendirektoren mit dem Fach Sport an einem Gymnasium in Münster. Als Fachleiter in der Lehrerausbildung, Beauftragte für den Schulsport und Fachberater der Schulaufsicht verfügt er über langjährige Erfahrungen in der Lehreraus- und -fortbildung. Er war an der Entwicklung der Lehrpläne Sport 2000 in Nordrhein-Westfalen beteiligt und veröffentlichte Bücher und zahlreiche Fachartikel zum Schulsport. Dr. paed. Heinz Aschebrock ist Referent im Ministerium für Schule und Weiterbildung NRW und Mitherausgeber der 'Edition Schulsport' beim Meyer & Meyer Verlag. Seine Arbeitsgebiete sind Bewegung, Spiel und Sport im Kontext der allgemeinen Schulentwicklung, Zusammenhänge von Schulsportentwicklung und Schulpädagogik, pädagogische Grundlegung des Schulsports sowie Lehrplanentwicklung für das Fach Sport.
Klaus Bruckmann und Heinz-Dieter Recktenwald sind Studiendirektoren mit dem Fach Sport an einem Gymnasium in Münster. Als Fachleiter in der Lehrerausbildung, Beauftragte für den Schulsport und Fachberater der Schulaufsicht verfügen sie über langjährige Erfahrungen in der Lehreraus- und -fortbildung. Beide waren an der Entwicklung der Lehrpläne Sport 2000 in Nordrhein-Westfalen beteiligt und veröffentlichten Bücher und zahlreiche Fachartikel zum Schulsport. Rolf-Peter Pack, Dr. Sportwiss. h.c., Ministerialrat a.D., Lehrbeauftragter an den sportwissenschaftlichen Instituten der Universitäten Bochum, Düsseldorf, Münster, Potsdam und Wuppertal, Freier Mitarbeiter der Sportjugend NRW. Mitherausgeber der "Edition Schulsport" beim Verlag Meyer & Meyer. Arbeitsgebiete: Bewegungsfreudige Schulentwicklung, Kooperation von Sportvereinen und Schulen, Rolle des Sports in lokalen Bildungslandschaften und -netzwerken. Heinz-Dieter Recktenwald ist Studiendirektoren mit dem Fach Sport an einem Gymnasium in Münster. Als Fachleiter in der Lehrerausbildung, Beauftragte für den Schulsport und Fachberater der Schulaufsicht verfügt er über langjährige Erfahrungen in der Lehreraus- und -fortbildung. Er war an der Entwicklung der Lehrpläne Sport 2000 in Nordrhein-Westfalen beteiligt und veröffentlichte Bücher und zahlreiche Fachartikel zum Schulsport. Dr. paed. Heinz Aschebrock ist Referent im Ministerium für Schule und Weiterbildung NRW und Mitherausgeber der "Edition Schulsport" beim Meyer & Meyer Verlag. Seine Arbeitsgebiete sind Bewegung, Spiel und Sport im Kontext der allgemeinen Schulentwicklung, Zusammenhänge von Schulsportentwicklung und Schulpädagogik, pädagogische Grundlegung des Schulsports sowie Lehrplanentwicklung für das Fach Sport.
Cover 1
Inhalt 6
Vorwort der Herausgeber der Edition Schulsport 11
Vorwort der Autoren 13
1 Was Sport ist und was Sport sein kann 14
1.1 Was man unter Sport verstehen kann 14
1.2 Wie die unterschiedlichen Formen des Sports zu erklären sind 19
1.3 Warum man Sport treibt 20
2 Welche Bedeutung Spielidee und Spielregeln im Sport haben 25
2.1 Was eine Spielidee ist 25
2.2 Warum man Spielregeln braucht 25
2.3 Welche Regeln es gibt und wie man sie finden kann 26
2.4 Welchen Zusammenhang es zwischen Regeln und Fairness gibt 29
2.5 Welcher Zusammenhang zwischen Spielidee, Spielregeln sowie dem Spielen bzw. Wettkämpfen besteht 30
2.6 Welcher Zusammenhang zwischen Spielidee, Spielregeln sowie dem Leisten besteht 33
3 Was man u?ber sportliche Wettkämpfe wissen sollte 36
3.1 Was uns zum Begriff Wettkampf eingefallen ist 36
3.2 Was man als sportlichen Wettkampf ansieht 36
3.3 Welche Wettkampfmöglichkeiten es fu?r euch im Rahmen der Schule gibt 38
3.4 Wie man sich auf einen Wettkampf vorbereiten kann 39
3.5 Wie man sein eigenes Wettkampfverhalten planen kann 41
3.6 Was man unter Taktik einordnet und wie man sinnvolles taktisches Verhalten einu?ben kann 43
3.7 Wie man Wetteifer im Sport auffassen kann 47
4 Wie Leistung im Sport gemessen und beurteilt wird 48
4.1 Wie man den Begriff Leistung im Sport auffassen und erklären kann 48
4.2 Wie Leistungen im Sport motiviert sein können 49
4.3 Wie man die Leistung anderer und die eigene Leistung beurteilen kann 51
4.4 Wie Leistungen in unterschiedlichen Sportarten bewertet und beurteilt werden 52
4.5 Wie man zu erreichbaren Zielsetzungen kommen kann 57
4.6 Welchen Stellenwert die Leistung im aktuellen Sportgeschehen aus gesellschaftlicher Perspektive hat 59
4.7 Was Leistung im Schulsport heißt 60
5 Wie man Bewegungen lernen kann 63
5.1 Was beim Lernen von Bewegungen beachtet werden sollte 63
5.2 Wie man durch Nachmachen und durch Beobachten lernt 66
5.3 Wie Bewegungsabläufe besser zu durchschauen sind 67
5.4 Welcher Zusammenhang zwischen Bewegungsabsicht, Aktionen und Effekten besteht 69
5.5 Wie man Bewegungen bei sich und anderen effektiv korrigiert 71
5.6 Wie das Bewegungsgedächtnis funktioniert 73
5.7 Was bei der Planung von Lernprozessen zu beachten ist 74
5.8 Wie biomechanische Erkenntnisse das Verstehen einer Bewegung unterstu?tzen können 76
6 Wie man seine sportliche Leistung durch Üben verbessert 82
6.1 Wie Lernen und Üben zusammenhängen 82
6.2 Wie man das eigene Üben organisieren kann 84
6.3 Was Üben charakterisiert 85
6.4 Wie man sich auf das Üben einstimmt und vorbereitet 87
6.5 Welche koordinativen Fähigkeiten im Sport eine Rolle spielen 88
6.6 Wie man die verschiedenen koordinativen Fähigkeiten durch Üben verbessern kann 90
7 Wie man richtig trainiert und welche körperlichen Folgen sportliches Training hat 92
7.1 Welche unmittelbaren Körperreaktionen Bewegung auslöst 92
7.2 Was man u?ber seinen Puls wissen sollte 93
7.3 Welche Bedeutung körperliche Ermu?dung hat 94
7.4 Welche längerfristigen Körperreaktionen Bewegung auslöst 96
7.5 Was Training bedeutet und was man damit beabsichtigt 97
7.6 Welche Grundsätze beim Training beachtet werden mu?ssen 99
7.7 Welche Methoden sich beim Training bewährt haben 100
7.8 Wie man ein Training zur Verbesserung der allgemeinen Ausdauerleistungsfähigkeit planen und durchfu?hren kann 102
7.9 Wie man die Ausdauerleistungsfähigkeit bestimmen kann 103
7.10 Woru?ber man sich vor der Aufnahme eines Ausdauertrainings Klarheit verschaffen sollte 104
7.11 Wie man ein gesundheitsorientiertes Ausdauertraining plant 104
7.12 Wie man ein Training zur Verbesserung der Kraft planen und durchfu?hren kann 107
7.13 Wie man ein Trainingsprogramm zur Verbesserung der Kraftausdauer entwickelt 108
7.14 Wie man die eigene Beweglichkeit u?berpru?fen und verbessern kann 113
7.15 Welche Dehnmethoden es gibt und was man beim Dehnen beachten sollte 115
7.16 Wie man ein wirkungsvolles Dehnprogramm entwickeln kann 117
7.17 Wie man die Bewegungstechnik durch Training verbessern kann 119
8 Wie man sportliche Belastung vor- und nachbereitet 125
8.1 Wie man sich grundsätzlich auf das Sporttreiben einstimmt und vorbereitet 125
8.2 Welche Grundregeln fu?r das Aufwärmen zu beachten sind 126
8.3 Wie man sich auf eine spezielle Belastung optimal vorbereitet 127
8.4 Wie allgemeines und spezielles Aufwärmen beispielhaft ablaufen 129
8.5 Welche biologischen Hintergru?nde zum Aufwärmen bestehen 130
8.6 Wie man sich vor dem Sport richtig ernährt 132
8.7 Welche Sportkleidung man auswählen sollte 133
8.8 Wie man sich mental vorbereiten kann 133
8.9 Wie man sich nach Belastungen sinnvoll verhält 134
9 Wie man im Sport den eigenen Körper erleben und was man u?ber sich selbst erfahren kann 136
9.1 Wie man sich selbst im Sport wahrnehmen 136
9.2 Wie gut die Sinne sind und welche Bedeutung sie haben 138
9.3 Wie man sein Gleichgewicht findet und erhält 139
9.4 Wie die Sinne arbeiten 143
9.5 Wie die Sinne getäuscht werden können 145
9.6 Wie man die Sinne ausbilden kann 146
9.7 Wie man durch richtiges Atmen entspannen und Stress abbauen kann 148
10 Was der Sport fu?r die Gesundheit bedeutet 150
10.1 Was man unter Fitness versteht und was sie fu?r das Wohlbefinden bedeuten kann 150
10.2 Wie man die eigene Fitness testen kann 152
10.3 Wie man fit wird – wie man sich fit hält 156
10.4 Wie man sich körpergerecht bewegt 161
10.5 Wie man sich vor, während und nach dem Sport richtig ernährt 164
10.6 Warum man Ausdauersport genießen sollte 170
10.7 Was man unter Gesundheit verstehen kann 173
10.8 Wann Sporttreiben positiv auf die Gesundheit wirken kann 174
10.9 Weshalb Homöostase eine zentrale Ursache fu?r positive Wirkungen des Sports darstellt 177
10.10 Wie der Körper Energie bereitstellt 178
10.11 Welche Aufgaben das Muskelsystem besitzt 181
11 Wie man im Sport gesund bleibt und wie man mit körperlichen Einschränkungen umgeht 187
11.1 Welche Bedeutung Regeln fu?r sicheres Sporttreiben haben 187
11.2 Welchen Einfluss die Sportkleidung auf das Sporttreiben besitzt 190
11.3 Wie wichtig Hygiene fu?r die Gesunderhaltung ist 192
11.4 Wann Einschränkungen fu?r das Sporttreiben angesagt sind 193
11.5 Wie man mit leichten körperlichen Beeinträchtigungen umgeht 193
11.6 Wie man sich bei Verletzungen verhält 195
11.7 Welchen Einfluss die Menstruation auf das Sporttreiben haben kann 196
11.8 Wie man bei Sportverletzungen hilft 197
11.9 Wie man sich nach Verletzungen verhalten sollte 201
11.10 Welche Auswirkungen Drogen auf das Sporttreiben besitzen 202
12 Wie man im Sport mit Partnern und Gegnern umgeht 208
12.1 Wie sich Mit- und Gegeneinander im Sport bedingen 208
12.2 Wie man im Sport mit sich selbst umgeht 209
12.3 Wie Kommunikation und Kooperation zwischen Sportlern aussehen können 210
12.4 Wie Taktik im Sport von Kommunikation abhängt 214
12.5 Wie man Kooperation aufbaut und Teamfähigkeit entwickelt 215
13 Was Aggression bedeutet und wie man damit im Sport umgeht 220
13.1 Welcher Zusammenhang zwischen Regeln und der Beurteilung des sportlichen Handelns in den Sportarten besteht 220
13.2 Wie man den Begriff Gewalt in Zusammenhang mit Sport klären kann 224
13.3 Wie man den Begriff Aggression in Zusammenhang mit Sport auffassen kann 226
13.4 Wie sportliches Handeln aus unterschiedlicher Sicht beurteilt wird 228
13.5 Welche Ursachen Aggression haben kann 230
13.6 Wie man Aggression vermeiden könnte 231
14 Wie man im Sport mit Wagnis und Risiko umgehen sollte 234
14.1 Warum zum Sporttreiben Wagnis gehört 234
14.2 Welche unterschiedlichen Wagnisse im Sport von Bedeutung sind 235
14.3 Welcher Zusammenhang zwischen Wagnis, Risiko und Angst besteht 236
14.4 Wie Angst und Vertrauen zusammenhängen 238
14.5 Wie man Hilfe gibt, um Wagnisse zu ermöglichen 240
14.6 Wie unterschiedlich die individuelle Wagnisbereitschaft sein kann 240
14.7 Wie man angemessen mit Risiken umgeht 243
14.8 Welche Erlebnisse im Sport möglich sind, wenn man etwas wagt 244
14.9 Welche Gefahren mit kommerziellen Erlebnisangeboten verbunden sein können 245
14.10 Was Flow im Sport bedeutet und welcher Zusammenhang zu Grenzerfahrungen besteht 245
15 Wie man Bewegung präsentiert, wie man mit Bewegung gestalterisch und kreativ umgeht 248
15.1 Welche Bedeutung Präsentationen im Sport haben 248
15.2 Wie man gemeinsam etwas vorfu?hrt 250
15.3 Wie Bewegungen Menschen charakterisieren und Stimmungen wiedergeben 252
15.4 Wie man sich mit Bewegungen ausdru?cken kann 254
15.5 Welche Möglichkeiten fu?r Gestalten und kreatives Bewegen existieren 255
15.6 Was man unter Bewegungsgestaltung, Bewegungsqualität und Eindruck versteht 258
15.7 Wie man durch Variieren gestalten kann 261
15.8 Wie man sich mit und nach Musik bewegen kann 262
15.9 In welchem Zusammenhang Komposition, Improvisation und Kreativität zueinander stehen 264
16 Welche Besonderheiten das Sporttreiben in der Natur bietet 265
16.1 Welchen Reiz das Sporttreiben im Freien besitzt 265
16.2 Welche Sportarten es gibt, die besondere Naturerlebnisse ermöglichen, wie und wo man sie betreiben kann 266
16.3 Wie man das Sporttreiben in der Natur genießen und verantworten kann 268
16.4 Wie man mit der Verantwortung fu?r den Erhalt der natu?rlichen Umwelt im Sport umgehen kann 270
17 Welche Rolle die olympische Idee im Sport spielt 272
17.1 Woher die olympische Idee stammt 272
17.2 Wie die olympische Idee in unsere Zeit gerettet wurde und wie sie sich entwickelt hat 273
17.3 Welche Ideen hinter den olympischen Spielen stehen und wer sie vertritt 276
Anhang 281
1 Tabellarischer Überblick zur Geschichte des Sports 281
2 Tipps fu?r Leitungsaufgaben im Sport 284
3 Ausgewählte Internetadressen zum Sport 285
4 Statistik zu den eigenen Körperdaten, persönlichen Bestleistungen, Erfolgen, Abzeichen, Urkunden und zu Weltrekorden im Wandel 286
Stichwortverzeichnis 290
Quellennachweis 296
1 Was Sport ist und was Sport sein kann
1.1 Was man unter Sport verstehen kann
Wenn zwei das Gleiche sagen, meinen sie noch lange nicht dasselbe. Wenn jemand von oder über Sport redet, hat er ein ganz eigenes Sportverständnis, das sich bei ihm auf Grund seiner eigenen Erfahrungen gebildet hat. So gibt es einen großen Spielraum, was man unter dem Begriff Sport verstehen könnte.
In diesem Kapitel sollen zunächst die grundlegenden Aspekte des Begriffs Sport geklärt werden, damit annähernd das Gleiche gemeint ist, wenn dieser Begriff verwendet wird.
(1) Sieh dir die folgenden Bilder an, beantworte die auf Hier aufgeführten Fragen und begründe deine Meinung!
- Welche dieser hier abgebildeten Aktivitäten würdest du als „Sport” bezeichnen?
- Bei welchen Aktivitäten hast du Bedenken, sie dem Sport zuzuordnen?
- Welche Aktivitäten würdest du keinesfalls als Sport ansehen?
- Wenn du einem Bewohner des Weltalls erklären solltest, was Sport ist, was würdest du ihm sagen? Schreibe deine Erklärung stichwortartig auf!
(2) Streiche die folgenden Begriffe, die nach deiner Auffassung nicht notwendig sind, wenn man den Begriff „Sport” erklärt:
Tore – Laufen – Wettkampf – Verlierer – Sieger – Bewegung – Wasser – Spielregeln – Schnelligkeit – Weite – Ausdauer – Spielidee – Kondition – Olympische Spiele – Weltmeisterschaften – Leistung – Erfolg.
(3) Vergleiche die von dir ausgewählten Begriffe mit denen, die deine Mitschülerinnen und -schüler unterstrichen haben, und versucht, zu einem gemeinsamen Ergebnis zu kommen.
(4) Wenn ihr Probleme habt, eine gemeinsame Erklärung zu finden, überlegt, worin die Ursachen liegen könnten.
Sport (engl. sports)
- Der Begriff Sport leitet sich ab von dem lateinischen Verb deportare – sich zerstreuen.
- Weltweit versteht man unter dem Begriff Sport in erster Linie körperliche Aktivität aus spielerischem Antrieb. Insofern ist Sport eine besondere Form des Spiels.
- Charakteristisch für das sportliche Handeln ist das Streben nach Leistung und Leistungsvergleich im Wettkampf.
- Wettkämpfe werden bestimmt durch eine Spielidee und durch Spielregeln.
- Durch die Spielidee und die Spielregeln wird es erst möglich, zu entscheiden, wer gewonnen oder verloren hat.
(5) Ist mit dem oben beschriebenen Verständnis von „Sport” deine Vorstellung von „Sport” getroffen?
(6) Welche Bewegungsaktivitäten gehören deiner Meinung nach zum Sportunterricht und zum Vereinssport, obwohl sie nicht direkt mit Wettkampf in Verbindung gebracht werden können?
Sicher werdet ihr festgestellt haben, dass die hier angebotene Definition von eurem eigenen Verständnis abweicht. Definitionen klären, wie ein Autor bzw. Wissenschaftler einen Begriff benutzt, damit seine Adressaten wissen, wovon er spricht, wenn er einen bestimmten Begriff, wie z. B. Sport, verwendet. Wenn also Sportwissenschaftler über „Sport“ reden, sollte man annehmen, dass sie darunter das Gleiche verstehen. Wissenschaftliche Arbeiten im Rahmen der Sportwissenschaft zeigen allerdings, dass dies nicht immer der Fall ist, vielleicht auch nicht sein kann, wenn man bedenkt, dass z. B. Sportsoziologen und Sportmediziner einen ganz spezifischen und damit auch unterschiedlichen Blick auf den Sport haben. Prof. Dr. Claus Tiedemann von der Universität Hamburg definiert1 den Begriff „Sport“ zum Beispiel folgendermaßen:
„Sport“ ist ein kulturelles Tätigkeitsfeld, in dem Menschen sich freiwillig in eine wirkliche oder auch nur vorgestellte Beziehung zu anderen Menschen begeben mit der bewussten Absicht, ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten insbesondere im Gebiet der Bewegungskunst zu entwickeln und sich mit diesen anderen Menschen nach selbstgesetzten oder übernommenen Regeln zu vergleichen, ohne sie oder sich selbst schädigen zu wollen.
(7) Vergleicht die beiden Definitionsversuche und sucht nach Übereinstimmungen und Unterschieden.
(8) Sucht nach weiteren Definitionsversuchen in der Fachliteratur.
(9) Was steht unter dem Stichwort „Sport“ in einem sportwissenschaftlichen Lexikon?
Über das oben beschriebene Verständnis von Sport hinaus gibt es noch viele Formen des Bewegungshandelns, die man mehr oder weniger auch zum Sport zählt. So gibt es in Sportvereinen und Arbeitsgemeinschaften im Schulsport Gruppen, die sich zum Beispiel mit Fitnessgymnastik, Tai-Chi, Yoga, Akrobatik, Volkstanz, Ballett beschäftigen. Da es im Schulsport auch darum geht, über den eigentlichen Sport hinaus viel über den eigenen Körper und dessen Bewegungsmöglichkeiten, über seine Gesunderhaltung und Pflege, aber auch über die Vielfalt unserer Bewegungskultur zu lernen, muss im Folgenden mitgedacht werden, dass Schulsport immer mehr ist als das, was man unter Sportarten und ihrem Wettkampfsystem versteht.
Das Fach Sport bezeichnet in der Schule einen großen Ausschnitt aus der Bewegungskultur, der nicht immer mit Leistungsvergleich und Wettkampf verbunden sein muss.
Im Folgenden wird deshalb von einem erweiterten Sportbegriff ausgegangen. Er geht über das enge Verständnis von Sport hinaus und ist in Verbindung zu bringen mit den vielfältigen Anliegen des Schulfachs Sport und der Vielfalt der menschlichen Bewegungskultur, (vgl. Tiedemann, a. a. O.).
Der Schulsport hat viele Facetten!
1.2 Wie die unterschiedlichen Formen des Sports zu erklären sind
Sport ist dir bekannt aus der Schule, aus deiner Freizeit, aus dem Verein, aus dem Fernsehen und anderen Medien. Dass Sport nicht gleich Sport ist, muss nicht weiter erklärt werden. Aber warum gibt es so viele unterschiedliche Erscheinungsformen des Sports?
Zunächst leuchtet es jedem ein, dass unterschiedliche Spielideen und Spielregeln zu unterschiedlichen Formen des Sports führen.
Ausgehend von verschiedenen Spielideen und unterschiedlichen Regeln, gelangt man zu unterschiedlichen Sportarten.
Dieser Zusammenhang ist in Kap. 2 „Welche Bedeutung Spielidee und Spielregeln im Sport haben” ausführlich behandelt.
Die Vielfalt des Sports wird von den Wissenschaftlern mit unterschiedlichen Systematiken geordnet. Es gibt die Möglichkeit, nach Sportarten zu unterscheiden. Eine andere Unterscheidungsmöglichkeit besteht darin, sich an Lebensbereichen zu orientieren, in denen der Sport auftaucht: Schulsport, Straßensport, Vereinssport, Betriebssport ... Diese Reihe kannst du sicher selbst ergänzen.
Eine weitere, häufig verwendete Systematik unterscheidet nach den Leistungsansprüchen, denen sich Sportler unterwerfen: Spitzen- oder Hochleistungssport, Leistungssport, Breitensport. Dementsprechend kann man sich in unterschiedlichen Sportbereichen bewegen, je nachdem, welchem Anspruch man folgt. So kann gegebenenfalls das sportliche Handeln einer Person in einer Sportart, z. B. im Sprint, dem Spitzen- bzw. Hochleistungssport zugeordnet werden, während sie eine andere Sportart, z. B. Schwimmen, nur als Breitensport betreibt.
(1) Suche andere Ordnungsprinzipien, nach denen man den Sport systematisch gliedern könnte.
(2) Wo würdest du dein eigenes sportliches Handeln einordnen?
(3) Wo würdest du den Schulsport einordnen?
(4) Versuche, am Ende einer Sportstunde die sportlichen Aktivitäten, mit denen ihr euch beschäftigt habt, miteinander zu vergleichen. Welche Absichten standen in den verschiedenen sportlichen Aktivitäten während des Unterrichts jeweils im Mittelpunkt? So könnte bei der Gymnastik am Stundenanfang das Aufwärmen und Einstimmen besonders wichtig gewesen sein. Nenne weitere Schwerpunkte eures Sporttreibens nach folgendem Raster:
Sportliche Aktivität | Zentrale Absicht |
|
|
(5) Kann ein Beobachter die Absichten, mit denen ihr Sport treibt, von außen erkennen?
(6) Wie beeinflusst eure zentrale Absicht die Art eures sportlichen Handelns?
(7) Welchen Einfluss haben eure Absichten auf Spielidee und Spielregeln?
Neben der Spielidee und den Regeln haben die Absichten, mit denen man Sport treibt, einen großen Einfluss auf die Gestalt des Sports.
1.3 Warum man Sport treibt
Mal ist man selbst Sportler, mal Zuschauer, vielleicht auch Betreuer, Schiedsrichter oder Trainer. Gleichgültig, in welcher Rolle man sich dem Sport nähert, jeder hat dafür eigene Gründe.
Sportler werden unterschiedliche Gründe anführen, wenn man sie befragt, warum sie eigentlich Sport treiben oder sich mit dem Sport beschäftigen. Solche Gründe nennt man auch Sinngebungen. So ist z. B. im Tanz die...
Erscheint lt. Verlag | 1.12.2012 |
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Reihe/Serie | Edition Schulsport | Edition Schulsport |
Verlagsort | Aachen |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Sport ► Allgemeines / Lexika |
Schlagworte | Arbeitsbuch • Bewegung • Edition Schulsport • Hilfestellung • Kontinuität • Lehrer • Perspektiven • Schüler • Schulsport • Sek I und II • Sek l und ll • sportliches Handeln • Unterricht |
ISBN-10 | 3-8403-0692-2 / 3840306922 |
ISBN-13 | 978-3-8403-0692-1 / 9783840306921 |
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