Reise Know-How CityTrip Heidelberg (eBook)
144 Seiten
Reise Know-How Verlag Peter Rump
978-3-8317-5339-0 (ISBN)
Günter Schenk ist Journalist und Autor. Für den Reise Know-How Verlag hat er zahlreiche internationale Metropolen von Liverpool bis Vilnius porträtiert, vor allem aber auch deutsche Städte wie Mannheim, Wiesbaden, Koblenz, Baden-Baden, Karlsruhe oder seine Heimatstadt Mainz. Neben seinen CityTrip-Bänden hat er in zwei größeren Reiseführern die Belgische Küste und die beiden Weinbauregionen Rheinhessen und Rheingau unter die journalistische Lupe genommen.
Günter Schenk ist Journalist und Autor. Für den Reise Know-How Verlag hat er zahlreiche internationale Metropolen von Liverpool bis Vilnius porträtiert, vor allem aber auch deutsche Städte wie Mannheim, Wiesbaden, Koblenz, Baden-Baden, Karlsruhe oder seine Heimatstadt Mainz. Neben seinen CityTrip-Bänden hat er in zwei größeren Reiseführern die Belgische Küste und die beiden Weinbauregionen Rheinhessen und Rheingau unter die journalistische Lupe genommen.
„Ich hab’ mein Herz in Heidelberg verloren“
... hieß einst ein populärer Schlager und das gilt für manchen Besucher auch heute noch – allerdings längst nicht mehr nur in lauen Sommernächten wie damals. Tausende von Studierenden prägen das Bild der Neckarstadt. Bevölkerungsstatistiker haben ihr sogar bescheinigt, die Großstadt mit den jüngsten Einwohnern in Deutschland zu sein.
Auch ich habe in den Jahren seit der Erstauflage dieses Reiseführers gespürt, wie sich die Stadt verändert hat. Wie die Autos langsam aus der City verschwanden und mehr und mehr Radfahrern Platz machten. Oder wie mit der Bahnstadt {22} ein eigener Stadtteil entstanden ist, in der das neue Umweltbewusstsein mit energiesparenden Bauten Gestalt gefunden hat. Und wie Stadtteile wie Neuenheim {26} oder Bergheim mit Hotels, Museen und großem gastronomischen Angebot auch touristisch zu punkten lernten.
Heidelbergs Besuchermagnet ist aber noch immer das Schloss {2}. Von der Schlossterrasse – oder alternativ vom Philosophenweg {25} auf der anderen Seite des Neckars – hat man einen wundervollen Blick auf die Altstadt, den ich mir bei jedem Besuch in der ehemals kurpfälzischen und heute badischen Metropole neu gönne. Denn von oben schrumpft die Stadt zur Bilderbuchkulisse, der Trubel unten in den Straßen ist weit weg.
Museen und Kirchen sind das Kapital, mit dem die Altstadt (–>) aufwartet. Durchzogen wird sie von einer der längsten Einkaufsstraßen im deutschen Südwesten, wo sich große Markenartikler neben Fast-Food-Läden, kleine Boutiquen, Cafés, Bistros und Restaurants reihen. Wer das romantische Heidelberg sucht, muss durch die Seitengassen schlendern, vorbei an alten Häusern, denen man Geschichte noch ansehen kann – von den bunten Fensterläden bis weit in die Hinterhöfe. Städtebummler, die dem touristischen Treiben in der Altstadt kurz entkommen wollen, tun gut daran, auch dort vorbeizuschauen.
Während der Schlossbeleuchtung wird das Heidelberger Schloss {2} eindrucksvoll in Szene gesetzt (116hg Abb.: ©eyetronic, stock.adobe.com)
Heidelberg entdecken
Willkommen in Heidelberg
Heidelberg gehört zu den populärsten deutschen Reisezielen. Dabei ist die Stadt kein Hort weltberühmter Museen, die man unbedingt gesehen haben muss, auch keine Einkaufsmetropole wie das benachbarte Mannheim. Heidelberg ist eher ein touristisches Gesamtkunstwerk, beseelt von einer geschäftigen Altstadt und einem Schloss, dessen Lage und Geschichte manchmal mehr beeindrucken als sein Antlitz.
Am Neckar zählt das Ambiente, fasziniert die Kulisse. Vergangenheit und Zukunft mischen sich hier, quasi Romantik mit Technologie, Tradition mit Moderne. Dazu gesellt sich eine Universität, deren Studierende Heidelberg jünger erscheinen lassen als vergleichbare Städte. So wuchert die kleine Großstadt das Jahr über mit großer Lebensfreude: mit Kneipen und Restaurants, Cafés und Clubs, die vor allem am Wochenende aus allen Nähten platzen. Stammtischbrüder und Kegelclubs feiern am Neckar genauso gerne wie studentische Verbindungen oder akademische Korps und junge Frauen und Männer nehmen am Neckar auch immer öfter Abschied vom Junggesellendasein.
Heidelberg, schrieb eine große deutsche Tageszeitung einmal, sei eine Art Freilichtmuseum, in dem sich städtisches Leben abspielt, kein urbaner Moloch, sondern klein und überschaubar. So erschließt sich die Altstadt jedem Besucher leicht zu Fuß. Denn das jahrhundertealte Häuserviertel am linken Neckarufer ist weniger als zwei Kilometer lang und nicht einmal einen halben Kilometer breit: ein Wohn- und Dienstleistungsquartier mit einer langen Einkaufsmeile, der Hauptstraße {16}. Sie ist die wichtigste Ost-West-Achse der Stadt. Unverkennbar aber ist auch, dass inhabergeführte Ladengeschäfte immer mehr Gastronomiebetrieben und Warenketten Platz machen.
Wer Zeit hat und das touristisch weniger überlaufene Heidelberg kennenlernen will, sollte vor allem die kleinen Seitenstraßen durchstreifen oder einen Abstecher in das sich westlich anschließende Bergheim bzw. nach Neuenheim {26} auf der anderen Neckar-Seite machen, wo es weniger betriebsam zugeht. Dort locken Restaurants, Biergärten und Cafés mit manchmal preiswertem Mittagstisch, großen Frühstücksbuffets und ausgefallenen Cocktailkarten. In Neuenheim schlägt zudem Heidelbergs wissenschaftliches Herz. Im Neuenheimer Feld ballen sich Kliniken, Forschungszentren und Universitätsinstitute – weltweit renommierte Einrichtungen fast allesamt. Auch Heidelbergs Zoo {28} hat dort sein Zuhause.
Im neuen Stadtteil Bahnstadt {22} begegnet dem Besucher das Heidelberg der Postmoderne: schicke Büros und Universitätsinstitute, Hotels und Kinosäle sowie Tausende neuer Wohnungen, die sämtlich in Passivbauweise errichtet sind. Es ist eine Kleinstadt aus der Retorte, gebaut im Bewusstsein, die Welt zu verbessern.
Heiligenberg {24} und Königstuhl {23} sind die beiden Ausflugsziele im Norden und Süden der Stadt: kleine, im Winter hin und wieder auch schneebedeckte Berge. Sie laden zum Wandern und Entdecken ein, zum Sauerstofftanken im Sommer, wenn sich im Tal die Hitze staut. Klosterluft schnuppert man im Stift Neuburg {31} nahe dem Stadtteil Ziegelhausen. Die ländliche Idylle steht ganz im Gegensatz zum Wochenendgedränge in der Altstadt oder zum Massenauflauf im Schloss.
Heidelberg ist eigentlich immer einen Besuch wert, zu jeder Jahreszeit und an jedem Tag! Ein echtes Ganzjahres- und auch Allwetterziel, auch wenn die Stadt im Sommer lebendiger wirkt als im späten Winter.
Bis auf einige Feiertage und gewöhnlich einen Wochentag (meist Montag) sind die wichtigsten Museen und Besucherattraktionen immer geöffnet. Manche wie die Ausstellung „Körperwelten — Anatomie des Glücks“ {21} im Stadtteil Bergheim kennen gar keine Besuchspausen. An Ostern, Pfingsten und den meisten Sommerwochenenden ist die Stadt gewöhnlich gut besucht, die Massen ballen sich dann im Schloss, in der Altstadt und am Neckarufer, wo die Ausflugsschiffe ganz neue Blicke auf das alte Heidelberg ermöglichen. Das sollten all jene wissen, die das romantische Heidelberg suchen. Nostalgikern sei die Adventszeit ans Herz gelegt. Dann entfaltet die Stadt ihr besonderes Lichterflair und traditionsreiche Cafés locken mit leckerem Weihnachtsgebäck.
Die meisten Sehenswürdigkeiten sind gut zu Fuß erreichbar. Deshalb gehört das Auto am besten nach der Ankunft in eine Garage oder auf einen Parkplatz – oder man reist gleich mit der Bahn an. Wer das feucht-fröhliche Nachtleben der Stadt sucht, das oft erst sehr spät richtig beginnt, sollte sich ein Hotel in der Altstadt nehmen. Alle anderen sind im sich westlich anschließenden Bergheim gut aufgehoben, wo „Feierbiester“ die Nachtruhe weniger trüben.
Originalton: Alt-Heidelberg
Gedicht von Viktor von Scheffel, 1854
Alt-Heidelberg, du feine
Du Stadt an Ehren reich
Am Neckar und am Rheine
Kein’ andre kommt Dir gleich.
Stadt fröhlicher Gesellen
An Weisheit schwer und Wein
Klar ziehn des Stromes Wellen
Blauäuglein blitzen drein.
Und kommt aus lindem Süden
Der Frühling übers Land
So webt er dir aus Blüten
Ein schimmernd Brautgewand.
Auch mir stehst du geschrieben
Ins Herz gleich einer Braut
Es klingt wie junges Lieben
Dein Namen mir so traut.
Und stechen mich die Dornen
Und wird mir ’s drauß zu kahl
Geb’ ich dem Roß die Sporen
Und reit’ ins Neckartal.
Heidelberg an einem Tag
„Heidelberg an einem Tag“ ist kein aussichtsloses Unterfangen, sondern für die meisten Besucher Realität. Sie kommen ohnehin nur zur Schlossvisite und einem Bummel durch die Altstadt. Dort ballen sich die touristischen Attraktionen, dort finden sich auch die meisten Geschäfte, Cafés und Restaurants.
Tagesgäste sollten sich früh auf den Weg machen und am besten gleich mit der Bergbahn {1} zum Schloss {2} fahren – im Schlossticket ist die Anreise mit der Bergbahn eingeschlossen. Vor allem im Sommer gilt für jeden Schlossbesucher: je früher, desto besser! Zu Mittag ist man dann wieder zurück in der Altstadt, wo Restaurants, Cafés und Bistros zum Mittagstisch laden – im Sommer gern auf die Terrassen.
Im Anschluss sollte man der Altstadt seine Aufmerksamkeit widmen, vor allem der Heiliggeistkirche {6}, deren Turm man gelegentlich besteigen kann, um einen Panoramablick zu genießen. Danach schlendert man zum Universitätsmuseum mit dem alten Karzer {10} oder zum Kurpfälzischen Museum {18}, das unter anderem Einblick in die Lebenswelten der Heidelberger Kurfürsten gewährt.
Shoppingfreunde bummeln alternativ die Hauptstraße {16} entlang. Sie ist Heidelbergs wichtigste Einkaufsmeile und ermöglicht dank ihrer Autofreiheit ein entspanntes Stöbern. Zahllose Markenartikler sind hier inzwischen zu Hause, aber auch Cafés, Eissalons, Restaurants und Fast-Food-Läden.
Bei gutem Wetter bietet sich ein Spaziergang über den weltberühmten Philosophenweg {25} an, der schönste Blicke auf Heidelberg samt Schloss und Neckar ermöglicht. Für Fußfaule sind das Museum „Körperwelten – Anatomie des...
Erscheint lt. Verlag | 7.10.2024 |
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Reihe/Serie | CityTrip |
Verlagsort | Bielefeld |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Reisen ► Reiseführer ► Deutschland |
Reisen ► Reiseführer ► Europa | |
Schlagworte | 2025 • Baden-Würtemmberg • Cityguide • City Guide • Citytrip • City Trip • City-Trip • Deutschland • Heidelberg • Kurzurlaub • Ladenburg • Neckar • Rhein • Schwetzingen • Städtetrip • Stadtführer • Süddeutschland • Wochenendausflug • Wochenendtrip |
ISBN-10 | 3-8317-5339-3 / 3831753393 |
ISBN-13 | 978-3-8317-5339-0 / 9783831753390 |
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