Ab ins Abenteuer. Die coolsten Outdoor-Events in Baden-Württemberg. (eBook)
160 Seiten
Silberburg-Verlag
978-3-8425-2329-6 (ISBN)
Philipp Sauer, Baujahr 1971 und gebürtiger Plochinger, lebt nun schon fast die Hälfte seines Lebens im wunderschönen Heidelberg. Nach dem Studium der Sonderpädagogik unterrichtet er nun Kurpfälzer Sonderschüler. Zum Ausgleich macht er seit Jahren Musik und wandert mit Freunden in Baden-Württemberg.
Philipp Sauer, Baujahr 1971 und gebürtiger Plochinger, lebt nun schon fast die Hälfte seines Lebens im wunderschönen Heidelberg. Nach dem Studium der Sonderpädagogik unterrichtet er nun Kurpfälzer Sonderschüler. Zum Ausgleich macht er seit Jahren Musik und wandert mit Freunden in Baden-Württemberg.
2Offroad-Abenteuer pur
Quad-Abenteuer im Steinbruch
Baden Württemberg ist ein dicht besiedeltes Land. Wer hier Benzin im Blut hat und offroad Walter Röhrl nacheifern möchte, schaut erst mal in die Röhre. Doch es gibt Möglichkeiten, man muss nur wissen, wo. In der Nähe von Künzelsau gibt's einen imposanten Steinbruch, der alles für ein Offroad-Abenteuer der Extraklasse bietet.
An-/Abfahrt
Der Steinbruch liegt in der Nähe von Künzelsau an der L 1034 zwischen Nitzenhausen und Buchenbach. Bei der Anfahrt mit dem PKW Nitzenhausen in das Navi eingeben, Parkplätze gibt es auf dem Gelände. Nitzenhausen ist vom ZOB Künzelsau aus erreichbar, der Steinbruch liegt aber ca. 1,5 km außerhalb der Ortschaft.
Veranstalter
Adventure Steinbruch, Deutschordenstraße 50, 74653 Künzelsau, Tel. (073 61) 96 17 61, www.adventuresteinbruch.de
Dauer
ca. 2,5 Stunden
Kosten
139 € pro Person inkl. Material
Voraussetzungen/Anforderungen
Teilnehmer müssen über 18 Jahre alt sein und in Besitz eines am Veranstaltungstag gültigen Führerscheins der entsprechenden Fahrzeugklasse (in diesem Fall B). Eine gewisse geistige und körperliche Fitness ist Voraussetzung. Achtung: Vor Fahrtantritt muss von jedem Teilnehmer ein Haftungsausschluss unterschrieben werden.
Willkommen im Dreck Auf einem geliehenen Quad durch Matsch und Schlamm zu rauschen, die Schuttberge rauf und runter – das ist ein Event, das Mut, Konzentration und Geschicklichkeit erfordert, und nicht zu vergessen eine gewisse Fitness und einen Satz Wechselklamotten. Hinter Nitzenhausen erreiche ich die Einfahrt zum Steinbruch auf der rechten Straßenseite. Hier warten schon weitere Teilnehmer mit ihren Fahrzeugen vor der geschlossenen Schranke. Wie ich später erfahre, dienen Tor und Schranke als Gatter für die Schafe und Ziegen auf dem Gelände und müssen deshalb geschlossen bleiben. Kurz vor der vereinbarten Zeit kommt dann auch schon ein Fahrer auf einem Quad von innen an das Tor und wir dürfen hineinfahren. Eine bizarre Welt mit riesigen alten Steinmühlen und sonstigen Maschinen begleitet uns links und rechts auf der Fahrt zum Stützpunkt. Wir parken unsere Wagen und treffen uns an einer kleinen Hütte am Rande des Kraters. Unter uns, im Krater, sehen wir Geländewagen, die sich durch Schlamm und Geröll kämpfen. Michael, bekleidet mit professioneller Enduro-Hose und -Stiefeln, begrüßt uns freundlich – er wird heute unser Instruktor sein. Unsere Gruppe besteht an diesem Tag nur aus Männern, die fast alle Erfahrung mit Quads oder Motorrädern haben.
Letzte Instruktionen Bevor es losgeht, werden die Tickets geprüft und der Haftungsausschluss muss von jedem unterzeichnet werden. Entstehen Schäden, weil man den Anweisungen des Instruktors zuwiderhandelt, so sind diese durch keine Versicherung gedeckt, müssen also selbst bezahlt werden. Michael beruhigt uns aber, indem er auf seine gute Statistik mit extrem seltenen und zumeist kleineren Schäden hinweist. Damit das weiterhin so bleibt, fordert er von uns aber das Befolgen seiner Anweisungen. Für die Sicherheit bekommt jetzt noch jeder einen Crosshelm, der keinen eigenen dabeihat, und dann geht's endlich zu den Maschinen! In Zweierreihe aufgereiht stehen fast zwanzig Quads bereit. Ausgestattet mit einem 20-PS-Motor, Automatikgetriebe und dicken Federbeinen warten sie auf uns Abenteurer. Michael erläutert die Funktionen der verschiedenen Schalter und Hebel, angefangen mit der Zündung, dem Starter und den drei verschiedenen Bremsmöglichkeiten. »Gas« gibt man mit dem rechten Daumen, was insbesondere für Motorradfahrer ungewohnt ist. Die Gewichtsverteilung muss man durch das Ändern der Sitzposition anpassen, je nachdem, ob das Gelände bergauf, bergab oder seitlich geneigt ist – nur so ist der Schwerpunkt optimal verteilt und wir kippen nicht um.
Material
Mitzubringen sind dem Wetter angepasste geschlossene Schuhe (Stiefel empfehlenswert) und Kleidung, die schmutzig werden darf, sowie Ersatzkleidung und Schuhe zum Wechseln. Quad, Schutzhelm und Hygienehauben werden gestellt. Wer keinen fremden Helm tragen möchte, bringt seinen eigenen Motorradhelm mit. Weiteres Equipment wie z. B. Protektoren und Brille werden nicht gestellt, dürfen aber gerne mitgebracht werden. Ich habe mich damit sicherer gefühlt.
Jetzt wird Gas gegeben Nach der Theorie folgt nun endlich die Praxis. Jeder sucht sich ein Quad aus und wir starten die Motoren. Mit vielstimmigem Brummen geht es los und wir fahren in einer Reihe Michael hinterher. Ohne viel Gefälle bewegen wir uns erst einmal auf der Ebene und lernen das Fahrverhalten unserer Quads kennen. Auf große Kreise und Kurven folgen kleinere, und auch die Geschwindigkeit nimmt etwas zu. Nachdem Michael findet, dass wir unsere Gefährte einigermaßen im Griff haben, bekommen wir Anweisungen für die Fahrt auf unseren ersten Hügel. Der sieht ganz schön steil aus! »Das schaffen die Quads«, versichert uns Michael und fährt auch schon voraus. Tatsächlich kommen dann alle oben an, wobei einer den Hinweis auf das Festhalten des Lenkers wohl nicht so ganz verstanden hat: Ein Stein lässt vermutlich die Vorderräder ungewollt einlenken, das Quad poltert direkt auf Michael zu. Der kann sich glücklicherweise noch aus der Gefahrenzone retten – nochmal alles gut gegangen! Dann geht es weiter durch kleinere Schlammlöcher, auf und ab, ehe wir zum Stützpunkt zurückfahren. Bis hierhin hat das schon mal riesig Spaß gemacht, war aber auch schon anstrengend. Eine kleine Pause und etwas zu trinken tun jetzt gut.
Quad
Man kann es sich als Motorrad mit vier Rädern vorstellen – das Quad besitzt einen Motorradlenker und einen sattelförmigen Sitz, ähnlich dem eines Motorrads. Im Unterschied zu diesem wird aber mit dem Daumen Gas gegeben. Quads können bis zu drei Personen befördern und finden sowohl im Sport- und Freizeitsektor als auch in verschiedenen Arbeitsbereichen wie Landwirtschaft, Militär und Bergrettung Verwendung. Es gibt keine eigene Führerscheinklasse für Quads, die auch „All Terrain Vehicles“ (ATV) genannt werden. Quad-Fahrer benötigen entweder den PKW-(Klasse B) oder den Rollerführerschein (Klasse AM), abhängig von der Art des Quads.
Schwieriges Terrain Bald darauf geht es wieder weiter. Die Steigungen und Gefälle werden nun anspruchsvoller, die Kurven enger. Auch seitliche Neigungen lernen wir durch unser Körpergewicht auszugleichen. Dazu müssen wir uns weit – mit unserem ganzen Körper – in Richtung Hang hinauslehnen. Michael demonstriert den Unterschied des Kippmoments bei richtiger und falscher Körperposition. Wer sich hier nicht fehlerfrei verhält, kippt unweigerlich mit seinem Quad um. Inzwischen fahren wir auch in den Krater des Steinbruchs hinein. Tiefe Schlammlöcher lassen unsere Kleidung schnell vor Dreck starren. Mir bleibt schier das Herz stehen, als mein Quad im Schlamm vor sich hin wühlt, ohne wirklich vorwärtszukommen. Michael hat zwar ein Abschleppseil dabei, doch hofft jeder, nicht in diesem tiefen Sumpf stecken zu bleiben. Durch Gewichtsverlagerung gelingt es mir zum Glück, das Quad nach einiger Zeit wieder freizubekommen. Nassgeschwitzt kommen wir nach ein paar weiteren Runden wieder an den Stützpunkt zurück und gönnen uns die nächste Pause.
Fast wie Fallen Hier oben, vom Kraterrand aus, zeigt uns Michael die nächste Herausforderung – ein steiler Abhang, welcher sich fast senkrecht vom mittleren Plateau bis ganz hinunter in den Krater zieht. Zuerst denken wir, das sei ein Scherz, doch weit gefehlt! Mit mulmigem Gefühl steigen wir nach der Pause wieder auf unsere Maschinen, bevor es dann wieder in den Krater hinabgeht. Wir fahren noch einige Hügel auf und ab sowie durch einige Schlammlöcher, aber mit dem Gedanken an die folgende Abfahrt kann uns das alles nicht mehr schocken. Und dann ist es so weit: Wir stehen auf dem Plateau. Wenn man hier nach unten schaut, sieht es noch unwahrscheinlicher aus, dass wir da heil unten ankommen, aber natürlich muss keiner fahren, wenn die Angst zu groß ist. Dummerweise bin ich auch noch der Erste. Der Rest der Truppe kann also erst mal abwarten, ob ich heil unten ankomme. Was mir jetzt hilft, ist das Vertrauen in unseren Instruktor Michael, welches sich im Lauf des Tages zunehmend aufgebaut hat: Bislang war alles genau so, wie er es vorhergesagt hatte, also Augen zu und durch, den Hang hinab! Michael hat sich auf halber Strecke im Hang positioniert, um im Fall der Fälle einzugreifen. Mit gestreckten Armen, das Gewicht...
Erscheint lt. Verlag | 24.2.2020 |
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Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Reisen ► Reiseführer ► Europa |
Reisen ► Sport- / Aktivreisen ► Deutschland | |
Schlagworte | Abenteuer • action • Anstrengung • Baden-Württemberg • Bodensee • Exkursion • Hindernislauf • Höhlentour • Kite • Nachtwandern • Rafting • Regionalia • Schlamm • Schlittenhunde • Schneeschuhe • Schweiß • Spannung • Survival |
ISBN-10 | 3-8425-2329-7 / 3842523297 |
ISBN-13 | 978-3-8425-2329-6 / 9783842523296 |
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Größe: 48,3 MB
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