Semilasso in Afrika

Eine Reise durch Nordafrika im Jahr 1835
Buch | Hardcover
736 Seiten
2013
Verlag der Pioniere
978-3-941924-03-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Semilasso in Afrika - Hermann von Pückler-Muskau
49,00 inkl. MwSt
Den ersten Abschnitt seiner Reise (von Bad Muskau bis Toulon) beschreibt der 2017 erschienene Band »Vorletzter Weltgang«. Mit der hier vorliegenden Beschreibung seiner Abenteuer in Nordafrika im Jahr 1835 beginnt dann die Expedition des Semilasso (lat., »der Halbmüde«) rund um das Mittelmeer. Der Fürst referiert die politischen Hintergründe der französischen Besetzung Algeriens, berichtet aus den Hurenvierteln Algiers und gibt die abenteuerlichen Lebensgeschichten seiner neuen Freunde und Bekannten wieder. Er speist mit muslimischen Potentaten, wühlt sich auf bewährt nonchalante Art durch die Ruinen in Tunesien, und kratzt sich die Flohstiche, die er sich in den Kamelhaarzelten der nomadisierenden Berber zuzog.
Durch seine Herkunft standen dem Fürsten Türen offen, die kaum ein anderer Reisender ungestraft durchschreiten konnte. So kann er uns vom Hofe des Dey in Algier oder dem Tod des alten und der Einsetzung des neuen Bey in Tunis berichten – und während er in Algerien mit Offizieren der französischen Besatzungsarmee einen Streifzug in das gefährliche Landesinnere macht, verhandelt ein guter Freund mit dem aufständischen Berberführer Abd el-Kader in Muaskar. Über seine Gewährsleute erhalten wir auch Einblicke in einen Harem oder die Große Moschee in Kairouan; und genau so fachkundig wie die aktuelle Situation beschreibt Pückler die historischen Zusammenhänge und bereitet die vieltausendjährige Besiedlungsgeschichte Nordafrikas und des Mittelmeerraumes für uns auf.
Der Landbesitz des Fürsten Hermann von Pückler-Muskau (* 30. Oktober 1785; † 4. Februar 1871) in Muskau an der Neiße dürfte einer der größten Preußens gewesen sein. Allerdings hatte die aufwendige Einrichtung der Parkanlagen seit 1815 den größten Teil des Familienvermögens aufgezehrt. Im Bemühen den Besitz zu retten, ließ Pückler sich 1826 pro forma von seiner Frau scheiden und reiste nach England, um sich eine neue, möglichst reiche Ehefrau zu suchen. -- Eine solche fand er zwar nicht, doch die tatkräftige Lucie von Pückler redigierte die Briefe, die er ihr auf der Reise geschrieben hatte, fügte sie zu einem Buch zusammen und initiierte damit seinen ersten Erfolg als Schriftsteller. Diese Art des Geldverdienens gefiel dem Fürsten ungemein, und so begann er im Mai 1834 seine Grand Tour, die ihn über Karlsbad und Paris, Bordeaux, Toulon und Algier bis nach Tunis, weiter über Malta und die Peloponnes nach Athen, ferner nach Ägypten und in den Sudan und schließlich über Israel, Syrien, Zypern und die Türkei erst 1840 wieder nach Hause führte. -- Mit der hier neu herausgegebenen Beschreibung seiner Abenteuer in Nordafrika im Jahr 1835 beginnt die Expedition des Semilasso (lat., 'der Halbmüde') rund um das Mittelmeer. Der Fürst referiert die politischen Hintergründe der französischen Besetzung Algeriens, berichtet aus den Hurenvierteln Algiers und gibt die abenteuerlichen (und historisch verbürgten) Lebensgeschichten seiner neuen Freunde und Bekannten wieder. Er speist mit muslimischen Potentaten, wühlt sich auf bewährt nonchalante Art durch die Ruinen in Tunesien und kratzt sich die Flohstiche, die er sich in den Kamelhaarzelten der nomadisierenden Berber zugezogen hat. -- Durch seine Herkunft standen dem Fürsten Türen offen, die kaum ein anderer Reisender ungestraft durchschreiten konnte. So kann er uns vom Hofe des Dey in Algier berichten und erlebt die Aufregungen beim Tod des alten und der Einsetzung des neuen Bey von Tunis. Während er in Algerien mit Offizieren der französischen Besatzungsarmee einen Streifzug in das gefährliche Landesinnere macht, verhandelt ein guter Freund mit dem aufständischen Berberführer Abd el-Kader in Muaskar. Über seine Gewährsleute erhalten wir auch Einblicke in einen Harem oder die (den Christen verbotene) Große Moschee in der heiligen Stadt Kairouan. Ebenso fachkundig wie die politische Situation beschreibt Pückler die historischen Zusammenhänge und bereitet die vieltausendjährige Besiedlungsgeschichte Nordafrikas und des Mittelmeerraumes für uns auf. -- Der vorliegende Band enthält auf 736 Seiten den vollständigen Umfang der bisher einzigen Ausgabe von 1836 (bestehend aus fünf Textbänden und einem Tafelband mit Lithographien), mit allen Abbildungen, einem ausführlichen Register sowie zahlreichen Erläuterungen der historischen Hintergründe und
Kurzbiographien der vom Autor erwähnten Personen.

Der Landbesitz des Fürsten Hermann von Pückler-Muskau (30. Oktober 1785 – 4. Februar 1871) in Muskau an der Neiße dürfte einer der größten Preußens gewesen sein. Allerdings hatten die aufwendige Einrichtung der Parkanlagen und Pücklers Hingabe zur Extravaganz seit 1815 den größten Teil des Familienvermögens aufgezehrt. Im Bemühen, das Schloss und den Park zu retten, ließ sich der Fürst 1826 pro forma von seiner Frau Lucie scheiden und reiste nach England, um sich eine neue, und zwar eine sehr reiche, Ehefrau zu suchen. -- Eine solche fand er zwar nicht, doch die tatkräftige Lucie von Pückler redigierte die Briefe, die er ihr aus England und Irland geschrieben hatte, stellte sie zu einem Buch zusammen und initiierte damit seinen ersten Erfolg als Schriftsteller. Diese Art des Geldverdienens behagte dem Fürsten ungemein, und so begann er im Mai 1834 seine "Grand Tour", die ihn über Frankreich nach Algerien und Tunesien, weiter über Malta und Griechenland nach Ägypten und in den Sudan und schließlich über Israel, Syrien und die Türkei wieder nach Hause führte. In sechs Büchern mit insgesamt 17 Bänden veröffentlichte Pückler die aufgezeichneten Erlebnisse seiner Fahrt und erzielte einen großen schriftstellerischen Erfolg. -- Doch das Geld floss schneller dahin, als es durch die Buchverkäufe wieder hereinkam, und 1845 mussten die Pücklers ihren Besitz verkaufen, der als Fürst-Pückler-Park Bad Muskau heute zum Weltkulturerbe zählt. Nach der Tilgung der größten Schulden konnte er noch sein Erbschloss Branitz (bei Cottbus) umbauen -- und mit der Anlage eines neuen Parks beginnen. -- Den ersten Abschnitt seiner Reise (von Bad Muskau bis Toulon) beschreibt der 2017 erschienene Band »Vorletzter Weltgang« (ISBN 9783941924062). Mit der hier vorliegenden Beschreibung seiner Abenteuer in Nordafrika im Jahr 1835 beginnt dann die Expedition des Semilasso (lat., »der Halbmüde«) rund um das Mittelmeer. Durch seine adlige Herkunft standen dem Fürsten Türen offen, die kaum ein anderer Reisender ungestraft durchschreiten konnte. So kann er uns vom Hofe des Dey in Algier berichten und erlebt die Aufregungen beim Hinscheiden des Bey von Tunis. Während er in Algerien mit Offizieren der französischen Besatzungsarmee einen Streifzug in das gefährliche Landesinnere macht, verhandelt ein guter Freund mit dem aufständischen Berberführer Abd el-Kader in Muaskar. Über seine Gewährsleute erhalten wir Einblicke in einen Harem oder die Große Moschee in der heiligen Stadt Kairouan. Ebenso fachkundig wie die politische Situation bereitet der große, ironische Stilist die vieltausendjährige Besiedlungsgeschichte Nordafrikas für uns auf. -- Fürst Pückler war beileibe kein Revolutionär, aber durch seinen wachen, gewitzten Geist, seine adlige Herkunft, seine respektlose Humanität und seine enge Freundschaft mit einflussreichen Kulturschaffenden und Politikern war er eine wichtige Figur des Vormärz, der Jahre vor der deutschen Märzrevolution von 1848. Der Zeitgenosse und geschätzte Gesprächspartner von Goethe und Humboldt stand in ständigem Kontakt mit den führenden Gestalten Europas, überliefert ist zum Beispiel, dass er während der Brautschau in London innerhalb von acht Monaten 1400 Visiten verrichtete – ein Pensum, das uns seine soziale Kompetenz erahnen lässt. -- Politisch fortschrittlich, sozial oder gar aufklärerisch wirkte er nicht aus Absicht, sondern im unbedachten, selbstverständlichen Nebenbei. Das durch die Kriege verheerte Muskau lebte zum großen Teil von der Anlage des Parkes, und sein Kommentar zu der Behandlung der irischen Landbevölkerung durch den englischen Adel ist deutlich. Der Philosemit und preußische Patriot starb 1871 im Alter von 85 Jahren – kurz nachdem er sich noch für eine Teilnahme am Krieg gegen Frankreich gemeldet hatte. Er wurde in der vorbereiteten künstlichen Pyramide im See des Schlossparks von Branitz beigesetzt.

Erster Theil: Algier.

Erster Brief: An die Frau Fürstin von P… M…
Die armen Landratzen im Bauch des Krokodils. Erwachsenen bringt das Wiegen Noth. Furor anglomanus einer Schauspielerin. Berlin – où est cela? – Ah, je comprends. Cultus der Druiden, des Feuers und der Katholiken des Mittelalters neben einander. Aus den Wolken fallende Pudel. Großes Fest in Napoleons Geburtshause. Bildergalerie von Galeerensclaven. Welch unschätzbares Gut muß doch die Freiheit seyn. Portrait des berüchtigten Grafen de St. Helène. Glänzende Lage, nur zum Diebshandwerk benutzt. Die Hierischen Inseln sind nackte Felsen. Der Theaterfelsen in dem schönen Hières. Gärten des Grafen Beaurégard und des Herrn Fille. Glorreiche Laufbahn eines Schneiders. Algier. Fast taghelle Mondnacht in Afrika. Sommer im Winter. Feilner’sche Porzellanöfen in Riesenhöhe. Stadt von Biscuit. Mosquée chrétienne – katholische Kirche. Die Cassuba und Marienburg. Beitrag zur neuesten Ausgabe des Dictionaire de l’Académie: Coup d’évantail, eine Ohrfeige. Pulvermagazin mitten in der Residenz. Fünf Dey’s und Ein Tag. Aloeblüthenstengel als Brennholz. Das Bettlerconcert. Pathetische Würde der Krämer in Algier. Allgemeine Ehrlichkeit der dortigen Gassenjungen. Spazierritt mit Herrn von Baccuet. Ein zwanzigjähriges Pferd voll unbändigen Feuers. Graf Erlon, der freundliche Greis von altem Schrot und Korn. General Rapatel und Admiral Graf de la Bretonnière. Großes Feuerwerk auf dem Wasser. Der berühmte Jussuf. Bruchstücke aus seiner Lebens-, Liebes- und Leidensgeschichte. Die gigantische Verstandesmaschine: Napoleon. Heirathsceremonieen. Zärtlichkeit der Türken gegen Geliebte. Pallast des Gouverneurs. Theater in Algier. Mißverstandene Ökonomie. Reflexionen über ein erfolgreiches Civilisationsproject für Afrika. Locale Schwierigkeit der Excursionen. Höfliche Balleinladungsdeputation.

Reisejournal
Warnungstafel – als gültig vorausgesetzt – für die Damen. Entdeckungsreisen durch die Straßen von Algier. Anfälle der Ruffiani auf öffentlicher Straße. Armesünderinnenregister zu Don Juan. Neue Modelle für Werther in der Schweiz. Die unbeweglichen drei Götzenbilder, oder: die Tabakrauchenden Schicksalsschwestern. Glosse über maurische Sprache. Fast Aristophanische Ombres chinoises. Benefizball des Roi de Ribauds. Erinnerung beim Tanzen an die K… Caroline [kommt im Buch nicht vor]. Originelle Weise, den Schönen Geschenke zu machen. Maurische Virtuosen. Zahlung nach Belieben in den Caffée’s zu Algier. Interessante Visite beim Admiral Herrn de la Bretonnière. Anekdote von Lord Wellington. Herrn de la Bretonnière’s calamitose Conferenz mit dem vorigen Dey. Kein Herrscher ist glücklich durch seine Macht. Ball der Kaufmannschaft. Zug nach Buffarik. Vortrefflichkeit der arabischen Miethpferde. Duera. Eine vom Militair gebaute Landstraße. Fort de l’Empereur. Die Colonie El-Ibrahim. Erinnerung an die liebe Heimath. Die Suaven. Ihre Waffen und zweckmäßige Tracht im Gegensatz der unmilitairischen Ausstattung der Soldaten in Europa. Landesproducte. Die elegante Spanierin zu Roß. Diner en regle im Caffée de l’armée d’Afrique. Sommernacht im Januar. Bis auf Kinder verbreitete Sternkunde der Araber. Die vermeinte Schlange im Busen. Capitain Benorand, ein großer Literatus. Dejeuner beim General Rapatel. Die Truppen der Expedition. Demologie. Der Markt bei Buffarik. Rasirte Pferdeschwänze. Säbel, der um alles französische Gold nicht feil ist. Der blitzschnelle Doctor. Die nie sehenden Speculanten. Project zur Wiederbelebung des Europäischen Mittelalters in Afrika. Der gewandte Kopfabschneider. Reitereitelkeit. Taktik der arabischen Gebürgsvölker. Ein lahmer Heiliger. Nachzuahmende Pferdetränken. Hannöversche Bekanntschaft. Gelungene Vermittlung. Fundgrube für Almanachserzählungen. Bruchstücke aus der Lebensgeschichte eines Mainzer Abenteurers. Lob des Clima’s. Der Wind der Wüste. Pracht und Barbarei bei einer türkischen Hochzeit. Repräsentationsdiner beim Gouverneur. Herr Lecoq. Klage um die untergegangene goldne Zeit des Prügelns und Spießens. 'Wenn das Wort von Silber ist, so ist das Schweigen Gold.' Riesenmäßige Tabakpfeifen. Scheuleder hinter den Augen. Gefahr, sich in Algier in einer Portechaise tragen zu lassen. Topographie von Algier. Mangelhaftigkeit der Umgebungen. Producte. Aloë- und Cactuszäune. Cactusplantagen. Cochenillenzucht. Schlechte Militaircasernen. Türkische Wasserleitung in römischem Styl. Backöfen der Soldaten Carl des Fünften. Landhaus des dänischen Consuls. Englischer Park bei der Villa des Obersten Bernelle. La maison riche. Nirgends soll die Erde vollkommen seyn!

Zweiter Brief: An Frau von A… in Berlin
St. Simonismus. Homöopathie. Gleichheit der Häuser in Algier. Bauvorschläge zu einer bequemen Wohnung. Das Wunder in Nantes. Muselmännische Frömmigkeit. Besuch der Moschee in Strümpfen. Geldfreier Kirchenbesuch. Feier des Rhamadan. Bekanntschaft mit vier belgischen Marineoffizieren auf dem Landhause ihres Consuls. Anfall von Heimweh. Der liebenswürdige Amphitryon. Der Dichter bis in die Fingerspitzen. Anekdote von Lord Byron. Sendung des Herrn Lecoq nach Marokko. Die Reichen im Monde. Eroberung vieler Länder ohne Blutvergießen. Sinnreicher Vergleich Belgiens mit Algier. Argumentum ad hominem. Ein Pröbchen von der Etikette am Marokkanischen Hofe. Staatscarosse des Kaisers von Marokko. Bewundernswerthe Negercavallerie. Der zu robuste Robuste. Landhaus des Herrn Lacrousse. Vornehmer Esel aus Tunis. Behaglichkeit der orientalischen Lebensweise. Maurische Bäder. Lobenswürdige Ehrlichkeit der Badediener. Manier zu baden. Fa bono? – Si, fa bono. Wohlfeilheit des Gebrauchs der Bäder. Prell- und Trugsucht der hiesigen Europäer. Sold der schlafenden Sicherheitswache. Civiler Preis der sammtnen Hosen. Der politische Schneider und der Sattlergesell sans gêne. Schreckenerregendes Schauspiel eines Sturmes. Schauerliche Pracht des wüthenden Meeres. Der Robuste: von vielen Schiffen das erste Beispiel der Zerstörung. Heldentod des Herrn de Livois im sturmbewegten Meere. Schätzung des vom Sturm angerichteten Schadens. Der im Wasser schwimmend unabsolvirt sterbende Absolvist. Hartnäckiger Kampf des l’Eclaireur und einer kleinen Goelette mit den Wellen. Beispiele der fast unglaublichen Gewalt des Sturmes. Aber selber die Alles verschlingenden Wogen respectiren das Geld.

Zweiter Theil: Algier, Bougie, Bone.

Dritter Brief: An den K. P. Obersten, Grafen von P… zu P…
Französische Generale. Französisches Manöver. Unnütze Übung auf dem Exercierplatz. Gefährlicher Gebrauch. Fremdenlegion. Baron Schaumburg. Der Deutsche mit den Streitäxten. Galgencandidat. Wilhelm Tell zu Pferde. Der Sohn von Le Vaillant. Die schöne Narina. Die Bai von Sidi Ferruch. Guter Dienst der Opposition. Ruinen von Torre Tschika. Grabmal des heiligen Marâbuts. Der zum Türken bekehrte Spanier. Die wunderthätigen Sandalen. Wilde Kinder. Je bois à Bérenger. Je bois à ta santé. Riesenaloë. Sichere Pferde. Schluchten des Sahel. Altes Fort von Barbarossa. Explosion des Pulvermagazins. General Bro. Das schönste Schauspiel auf Erden. Erwünschtes Avancement.

Vierter Brief: An den Prinzen L…
Fortsetzung von Jussufs Geschichte. Afrikanisches Blut. Mädchen- und Tänzerinnenfeste des Pascha. Galanterie: den Schönen Goldstücke auf das Gesicht zu kleben. Mundleim dazu, oder Rosen- und Jasminessenz. Eifersucht: keine andere Frau anzurühren, oder dem Balle zuzusehen. Kabbuhra’s Lager. Französische Psyche. Der schwarze Eunuch. Mord um Rettung. Begräbniß des ermordeten Papa Bernus. Affen-Seelenruhe nachher. Nachsicht eines Generalerben. Roduin. Verschwörung. Geheime Gesellschaft der Hissaviah. Gebräuche derselben. Zugänglichkeit derselben für Europäer. Erklärung des Namens. Personificirtes Thier. Freiheit: alle Thiere nachzuahmen bis auf den Ochsen. Ein Löwe, wer will; ein Esel – wer muß. Roduin’s Tod. Die gefangene Hochzeit. Die Eroberung Bone’s. Herr d’Armandy. Ben Aïssa. Beste Weise Spione zu vermeiden.

Chronik
Ali Ben Khasnadschi. Seine Kriegstracht und sein Gefolge. Habaïby; der Belgische Major und Herr Bellart. Reiseversuch auf eigne Hand. Frühstück mit dem einäugigen Câïd. Eselsgeduld im Sterben. Heimath des aristokratischen Princip’s. Erste Pflicht der Reisenden. Willkommner Empfang bei den Beduinen. Deren Freimütigkeit. Kunst Cucussu zu speisen. Barbarische Flöhe. Beitrag zur Naturgeschichte derselben. Die Wüste Sahara. Semilasso’s Schlauheit. Arabische Reiterkünste. Das Abschiedsmahl in Hadrah. Der devote Marâbut. Erklärung des Wortes Marâbut. Säbelhandel und Säbelprobe. Reise auf den kleinen Atlas. Semilasso empfindet Gewissensbisse. Araby als Typus der Beduinen-Nationalität. Das transparente Nachtquartier. Ehrwürdigkeit der arabischen Küche. Mäßigkeitsverein der Beduinen. Guter Rath kömmt über Nacht. Gelbe und graue Würgengel. Politik und Überredungskunst. Suk el Dschemma. Zuvorkommenheit der Kabylen. Der Hammal. Unart der wilden Schweine. Das Thal von Tement-Nust. Der colossale Dschordschora. Die Ebene der Metidschia. Modell zum Herkules. Afrikanischer Abscheu vor Douceurs. Hyänenaugen als Zielscheiben. Nektar aus Champagner zu machen. Thränen der Gastfreundschaft. Das Quiproquo. Ein Nachtstück. Urbestand der Pferde und Pferdediät. Semilasso als Segenbringer. Cardinaltugenden eines Domestiken. Eine Carrikatur zu Esel. Cap Matafu. Colonisationsvorschläge: da, divide et impera. Ruinen von Rustonium. Reminiscenz an Carl V., Doria und Cortez. Probe der besten Heilmethode. Das Modell zu Abraham in der Bilderbibel. Vorrang der Esel. Semilasso ruft um Hülfe. Der mit Fäusten zuschlagende Rettungsengel. Der unglückliche Freitag. Die große Kanone. La maison quarrée. Wirkliche Chamäleons im Busen. Gang über den Aratsch. Arabische Manier Geschenke zu empfangen. Semilasso im Verdacht der Schatzgräberei.

Reisejournal (Fortsetzung)
Reise des Herrn Klimerath im Auszug. Die bettelnde Escorte. Die Ebene von Labra. Kameele als Waldrepräsentanten. Die Residenz Mascara. Abdel-Kâder. Krieg: ein Handwerk der Beduinen. Arabische Stylprobe. Audienz bei Abdel-Kâder. Reflexionen über Alterthumsforschung. Aufklärung über den Stammbaum von Carl des Zweiten Hengsten. Das Königreich Tafilet. Pferde à la Münchhausen. Afrikanische Hyperbel. Abschied von Abdel-Kâder. Herr Dorn aus Stettin. Die jetzigen Arbeiter an der Ausgrabung von Pompeji. Der englische republikanisch-römische Bürger. Fingerzeig für Redoutenfreunde. Semilasso’s Selbstanklage. Chambre des Pairs – chambre des mères. Semilasso der Held in Gedichten. Die schwarze Seite Algier’s. Neue vortreffliche Tassen für Kaffeegesellschaften. Der spanische Guerillakrieg. Anekdote von Zumalacarreguy und Mina. Dem Talent lächelt das Glück. Eine ächt türkische Mahlzeit. Der den Lebendigen bekriegende Todte. Die wunderhübschen Wirthstöchter. Strategie der Hajuten. Unglück mit unbezahlten Sachen. Semilasso’s Fortschritte in der arabischen Grammatik. Professor Pharao. Ersteigung der Cassba. Combat galant d’Ibrahim. Réponse modeste d’un Turc. Türkische Freude bis zu Convulsionen über gutes Exercitium. Warnung vor europäischen Handwerkern und Kaufleuten in Algier. Gewissenhaftigkeit des Juge de paix daselbst. Reise nach Bone. Ehrenrettung des Marschall Bourmont. Admiral Duperré rettet die dreifarbige Kokarde. Semilasso’s Reisegesellschaft. Ankunft in Bougie. Noth macht erfinderisch. Semilasso auf dem unübersehbaren Felde der Archäologie. Erfahrungslehren. Tod aus Verzweiflung. Besuch bei Herrn von Armandy. Beneidenswerthe Sorglosigkeit der Mauren im Contrast zur französischen Industrie. Art zu Bauen in Bone.

Fünfter Brief: An den Herrn Baron von Voght in Hamburg
Afrika, das Eldorado für Öconomen. Semilasso’s Thierliebhaberei. Der Ritter Pharamond. Neues Pferdelob. Die Ruinen von Hippone. Der Berg Bu-Hamrah. Kleiner Krieg ohne großes Blutvergießen. Immer vorwärts. Erster April. Die Spahis platzen gern. Neueste Anwendung der Soldaten zu Ochsentreibern. Der Esel zu Pferde. Der See Efzara. Ein wunderschöner Blumenocean. Der endlich gefundene General. Loyale Behandlung des französischen Militärs. [Gute Methode] Omelettes aufzubewahren. Kunst Kaffee zu brennen. Les chasseurs d’Afrique. Der Cavallerist, wie er seyn soll. Vergoldete Hügel. Merkwürdiger römischer Canal. Unterhaltungen am Caminfeuer. Bereicherung der deutschen Sprache. Eine Dame für drei Ochsen und ein Kalb. Reize  Persiens. Der russische Eunuch. Semilasso entwirft neue Reisepläne. Herrn von Armandy’s erste Tigerjagd. Eine afrikanische Sauhetze. Skizze zu einem Liebesroman. Jussuf’s Villa. Semilasso’s Hang zur Unabhängigkeit.

Sechster Brief: An den Herrn Grafen Louis v. P… in Berlin
Semilasso’s luxuriöse Wohnung in Bone. Eine Bergpartie en gros. Die einem Tulpenbeet vergleichbare Escorte. Blumencatalog. Die graziös einander beißenden Pferde. Jagdabenteuerliches. Gefährlicher Aufenthalt in Bone. Unzugänglichkeit von Constantine. Der Berg mit vier Höckern. Conjecturen über die Römer. Ein neuentdecktes Marâbut-Grab. Semilasso begeht ein Sacrilegium. Unglaublich mäßige Menschen. Das türkische Gefolge agirt eine Judenschule. Stürzende Pferde auf pittoresken Wegen. Werth der Romantik. Waghalsigkeiten. Die blau gefleckten Christen. Die furchtbar schönen Kohlenbrenner. Kostbarkeit einer guten Mahlzeit. Verlorener Dollond, verlorene Ferne. Semilasso gibt Stoff zum Nachdenken. Neues System der Zoogonie. Ächter Urmensch ist der Araber. Aus dem Araber kann jede Menschenrace producirt werden. Parallele zwischen Menschen und Pferden. Die Race der Bücherschreiber steht dem Typus des Menschengeschlechts nicht am nächsten. Semilasso muß wie ein primitiver Heide leben. Rechtfertigung gegen die Beschuldigungen einer Berliner Dame. Progressen in der Gastronomie. Neues Kaffeereglement. Die wahre Diplomatie soll man in der Kochkunst suchen. Merkwürdiges Duell in Hemdeärmeln. Semilasso inclinirt zum Fatalismus. Napoleon: ein Held der Mythe im Orient. Feier des großen Bairamfestes. Auffallendes französisches Kriegsschiff. Expedition nach dem Cap Rouge. Großer altrömischer Marmorbruch. Grabmal des Marâbut Sidi Aïssa. Berücksichtigung guter Hausordnung. Väterlicher Rath an seinen Neffen.

Reise-Journal (Fortsetzung)
Abschied von Bone. Wahl: zu scheitern oder geschlachtet zu werden. Lethargie. Die leere Küche und der schöne Türke. Die Insel Tabarka. Mystischer Strauch in der Ruine einer christlichen Kirche. Zierliche Felsen. Ungestillte Neugier. Die verrufenen Beduinen. Ein respectabler Bart. Verkehr in einem maurischen Caffée. Der negocirende Barbier. Genuß in Betrachtung ausdrucksvoller Kahlköpfe. Der halbe Koch. Der Mensch denkt, Gott lenkt. Unfreiwillige Diät oder: Hunger ist der beste Koch. Der contraire Zephir. Verwünschte Mameluckenhosen. Geduldübungen. Anmuthige Reisenachbarschaft. Glückliche Fahrt nach Biserta.

Dritter Theil: Biserta, Tunis.

Reise-Journal (Fortsetzung)
Biserta. Die Herren Viceconsuln Bottari und Costa. Europäer, die Europa nie gesehen. Kirchhof voller Turbane. Garnison, kläglich anzusehen. Obere Militairchargen sind soldlose Ehrenstellen. Nachahmungswürdige Einfachheit der Geschäfte. Sicherheit in der Gegend. Ahnenforschung. Lust zu zeigen, daß man auch den Krieg versteht. Excursion auf der Schara. Bild der Cavalkade. Unfall in Menzel-Sid. Das tunesische Paradies. Der Berg im Wasser. Terminhaltende Fische. Der unter Rosen und auf Lorbeeren sterbende Schakal. Crayonreise auf dem Zimmer. Als Reitpeitsche zu gebrauchende Wachslichter. Demüthigende Gleichgültigkeit gegen Europäische Angelegenheiten. Statistische Quästionen beim farcirten Schöpsenbraten. Der weit gereiste Pudel. Der kannegießernde Grieche. Graf Armannsperg. Hohe Stadtthorschwellen. Der Berg Dschebel Nadur. Der verrätherische Esel und eine rare Lilie. Umkreisung des größeren See’s bei Biserta. Merkwürdige Blumen. Dschebel Gungla und Dschebel Esker. Fixe Adler. Musäus ersteht von den Todten. Die auf den Armen getragenen Esel. Semilasso fällt vom Menschen. Ochsenvögel, Katzenkäse und Gänsebutter. Der ominöse Freitag. Der Aberglaube muß der Pflicht weichen. Musterhaftes Verfahren die Kameele zu putzen. Der rosenbeschattete Karavanenchef. Allzeitfertiger Rathschaffer. Die Araber bewähren sich als Nasenvirtuosen. Ruinen von Utika. Die Reisegesellschaft trinkt auf’s Wohlseyn Cato’s in Elisium. Eine maurische Tafelmusik. Berühmter Fluß. Die fehlgeschlagene Fährmannsspeculation. Nachtlager bei einem Brummbär. Reise nach Tunis. Seltsame Hochzeitfeier. Gegend von Tunis. Der Bardo. Tunesisches Soldatencostüm. Anblick und Anruch von Tunis. Aufnahme bei Herrn Gregorio de Montes. Chevalier de Ryssen und Herr Deval. Generosität des Bey von Tunis gegen seinen Leibarzt. Guter Rath für Ärzte im Vaterland. Besuch des Bazars in Tunis. Enthauptung der Blumen durch Musik, oder Bestätigung des Wunders von Jericho. Bemerkenswerthe Quelle. Pallast des Hammuda Pascha. Parallelgang der Reinlichkeit mit der Cultur der Völker. Schöne Dörfer. Der gravitätische Dragoman. Handelsvorschläge und Handelsspeculationen. Häßliche Jüdinnen und buntscheckige Negerinnen. Soirées. Die englische Missions- und Bibelgesellschaft in Tunis. Bezahlte und unbezahlte Bibeln. Tunesische Parfums. Ein Reiseabenteuer des französischen Consuls Herrn Deval.

Siebenter Brief: An den Herrn Geheimerath Grävell in Wolfshayn
Was ist Gelehrsamkeit? Beiträge des Herrn Noah zur Geschichte des tunesischen Staats. Einfluß der französischen Eroberung Algiers auf Tunis. Präsentation im Bardo. Revolution gegen den Sapatapa Sidi Jussuf. Vorzüge des tunesischen Landes vor Algier. Indolenz und Nachläßigkeit der hiesigen Einwohner. Anatomie ihrer Religion. Muhammed als Religionsstifter. Sein Werkzeug: der Koran. Fanatismus der Tunesen gegen Christen. Gemischte Bevölkerung von Tunis. Lob und Tadel der Eingebornen. Ihre Neigung zum Aberglauben. Kurzer Proceß: den Teufel auszutreiben. Indolenz gegen die Juden. Les chapeux à cornes. Nachahmungswerthe Handhabung der Justiz. Strafarien. Ein paar deutsche Zeitungsartikel. Scharfsinnige Richter bei Entscheidungen. Nachrichten über die tunesischen Schönen. Jammer und Trost der Heirathsfähigen. Audienz einer Consulardame bei den Prinzessinnen im Bardo. Festlichkeiten bei der Vermählung des jetzigen Bey. Schlimmes Omen für den Bräutigam. Eselritt und Ertränkung für verbotene Galanterie. Gefällige Bekanntschaften auf dem Judenkirchhofe zu machen. Geschmackvolle Anlage der Judenkirchhöfe. Ein zum Juden bekehrter Kanonikus. Sein Grabmal.

Beilage zum siebenten Briefe: Le Chapeau à Cornes. Cantate nouvelle

Achter Brief: An die Frau Fürstin von P… M…
Sibirisches Wetter in Afrika. Über Dramaturgie der Indier. Recept zu einer Theaterprinzessin. Dampf ist zu allen Dingen nütze. Besuch bei Herrn Raffo. Pferde und Maulesel auf dem Dache. Besichtigung des Bardo. Der Sultan der Thiere en famille. Eigenthümliche Reitsättel. Ein Spazierritt zu Muhammed Serruch und zu einem altcarthagischen Aquäduct. Wunderthätiges Heiligengrab. Die Manuba. Gefälligkeit des Bey im Sterben gegen Semilasso. Ähnlichkeit zwischen Hannibal und Napoleon. Des Gouverneurs Nachgrabungen in Carthago’s Trümmern. Acquisition von Antiquitäten. Das Amphitheater, der Circus u.?s.?w. Reize des Marsa-Thales. Excursion nach Kammari. Verfallenes Prachtschloß eines durch Unvorsichtigkeit verunglückten Kaufmanns. Parallele zwischen Afrikanischer und Europäischer Hudelei. Kunst- und Naturaliensammlung des englischen Consuls. Der Kuhesel. Grabmal eines Marâbut’s neben der Sterbestätte des heiligen Ludwig. Critik für und gegen Herrn Falbe. Besuch in Goletta bei Herrn Gaspary. Schmarotzer in Schneckenform.

Reise-Journal (Fortsetzung)
Detail der Motiven zu der im siebenten Briefe erzählten Revolution gegen Sidi Jussuf. Modell für plastische Künstler. Raffinirter Farbensinn. Empfehlenswerthe Art zu grüßen. Tod des Bey von Tunis. Thronbesteigung seines Nachfolgers Sidi Mustapha. Die Köche des Divans, in kleinen Mützen und großen Schuhen, tragen den Bey zu Grabe. Das Pêlemêle des Leichenconducts. Gefahr für Christen, einer muhammedanischen Leichenbestattung zuzusehen. Besichtigung der Cassba. Besatzung derselben zu Carl des Fünften Zeit. Stra fralla! Sehenswürdiger Thurm. Unvorsichtigkeiten in der Pulverfabrik. Schöne Casernen. Landhaus des Sapatapa. Der 96jährige Castellan. Kaffee mit Moschus ist nicht anzupreisen. Ausgezeichnet gute Pferde. Der Bugharnin und die Bäder von Hammam-lief. Muntere Flöhe; Eidechsen und Goldkäfer. Anakreons Cikadengesang. Der reitende Hampelmann. Wiederholter Besuch der Ruinen von Carthago. Vortheile der Fußverrenkung. Große blühende Aloë. Der grasgrüne Besuch. Marktgang. Unförmlichkeit tunesischer Galanteriewaaren. Ruhmwerthe Lastträgerehrlichkeit. Sclavenbazar. Visite beim Marineminister. Charakteristische Schwierigkeit in Handelsgeschäften. Abschiedsaudienz im Bardo. Sitzung im Justizsaal. Kaffee als Mittel zur Ausübung der Gerechtigkeit. Abschied von der Löwenfamilie. Auch der Pascha von Gottes Gnaden.

Vierter Theil: Reise in’s Innere des Königreichs Tunis. Sauwan, Keruan, Sfax, Susa.

Neunter Brief: An Herrn Leopold Schefer in Muskau
Reise in das Innere von Afrika. Ein schreibender Reisender ist ein nützlicher Diener des Publikums. Eigenthümlicher Kutschersitz. Glanzvolle Suite. Das Schloß Hammdia. Prachtvoller Aquäduct. Ruinen von Uthina. Großartige Cisternen. Einer der vornehmsten Ställe der Welt. Das Amphitheater. Unterirdischer Gang. Zwangssitzung in den Souterains der Akropolis. Episoden: die Pest, der Traum, und eine politisch seyn sollende Hasenjagd, die mit einem Walzer auf der Straße endet. Berg Sauwan; Stadt Sauwan. Mildes Loos der Sklaven im Königreich Tunis. Tunesische Schweiz. Ruinen eines römischen Tempels. Merkwürdig gestalteter Felsen. Fruchtbarkeit der Gärten. Landübel: Ameisen, Fliegen und Mücken. Probates Mittel gegen den Mückenstich: ein Kammerjungfernrath. Erste Ersteigung des Sauwan. Der deutsche Mameluck. Grausames Raffinement eines Câïd auf das Vermögen eines unglücklichen Vaters. Das zwölf Jahr im Mutterleibe schlafende Kind. Zweite Besteigung des Sauwan. Marschreglement. Beschwerliche Wege. Zurückgewiesene Einwendungen der Führer. Krone aus schwarzen Ziegen. Zwei begrabene und ein lebendiger halber Heiliger. Religiöse Gewissenhaftigkeit des Letztern beim Kuchenessen. Römische Ruinen. Wieder ein Heiligengrab. Schutzmittel wider die Sonnenhitze. Zugar. Tempelruinen an einer vortrefflichen Quelle. Ein theokritisches Idyll. Die eine halbe Tasse Kaffee mit Sturm erobernden Fliegen. Antiquarische Inschrift auf dem Sockel eines Wasserbeckens. Cyklopenmauern. Vorschmack der Sâhara. Bild der Wüste: Mirage. Blaue Brillen, als Verminderungsmittel der Sonnenhitze. Kraft des Herkules und Wuth eines Fanatikers, vereinigt in der Person – eines Käfers. Nachbild des Zweikampfs zwischen Hektor und Achill. Die heilige Stadt Keruan. Nutzen decenter Impertinenz. Der Câïd mit gastronomischen Qualitäten. Unbarmherzige Muskito’s. Visite beim Gouverneur. Keruan: Begräbnißort von Ubaït-Lä, Barbier des Propheten. Muhameds Kanone. Die einem lebendigen Heiligen wohl applicirte Ohrfeige. Nur dem rechtgläubigen Mustapha wird der Eintritt in das Innere der Moschee gestattet. Das Schwindel erregende Säulenzählen. Der heilige Herr Achmet der Grüne. Die drei drohenden Zaubersäulen. Das Allerheiligste. Reliquiencabinet. Gefahrvolles Stufenzählen. È un santo adesso. Keruan’s Ruhm: Heiligkeit und Schuster. Probate Medicin: Wein für den Herrn – Rum für den Diener. Radicale Schnupfencur. Einziges Mittel, sich als Christ den Weg in eine Moschee zu bahnen. Gewohnheit macht Alles erträglich, selbst die Flöhe. Natürliche Trugbilder. Großes Zeltdorf. Unentbehrlichkeit des Ungeziefers in der Welt. El Dschemm. Die Ruinen des Amphitheaters. Unduldsamkeit der Eingebornen gegen christliche Besucher. Alterthümliches. Auläd Sidi Hassan Ben Elasch, eine Freistätte für Verbrecher. Arabische Gewandtheit, die Fehlgehenden auf den rechten Weg zurückzuführen. Zwei große römische Cisternen in den Ruinen von Caraga. Melancholischer Charakter der Gegend zwischen Keruan und Sfax. Gigantische Taranteln. Dreschen mit dem Triumpfwagen. Aufenthalt in Sfax. Üppige Vegetation der sandigen Landschaft zwischen Sfax und Susa. Herr Guetta. Herr Blanchenay. Der marokkanische Prinz und der Câïd. Große Fischerei im Meere. Französische Zeitungen in Sfax. Englische Recension eines deutschen Buches mit einem italiänischen Titel. Vier Unglücksfälle auf der Tour nach Susa. Ruinen von Inschilla. Genrebild des Nachtbivouak’s in Dschebibiana. Die schlau im Zaum gehaltene aufrührerische Eskorte. Schebba’s Trümmer. Diabolische Mahlzeit. Ruinen von Akola. Merkwürdiger Brunnen. Überreste eines großen uralten Schlosses. Verbindlicher Empfang bei Herrn Jonquier in Medïa. Christen dürfen hier zu Lande eigenthümlich kein Grundstück besitzen. Vorzüge des dolce far niente vor dem Arbeiten. Ölbau. Meertaufe von zwei Kammerherrn durch Don Pedro. Eine reizende schwarz angestrichene Pariserin. Galgenähnliche Schlauchpumpen. Nachzuahmende Feld- und Gartenbewässerungsanstalten. Monastêr. Herr Rosso. Seltsam geformte Sandsteinfelsen im Meere. Susa. Herr Manietto. Heimwehseufzer. Vom Himmel gefallene Mauern. Deutscher Besuch aus Jerusalem. Was soll auf Erden der noch nicht erschienene Judenmessias ausrichten? Naive Definition eines jeden Religionsstreites. Ibrahim, Beförderer der Aufklärung in Jerusalem. Ibrahim, Beförderer der Aufklärung in Jerusalem. Thunfischerei am Cap Zebib, Cap Bon und in Monastêr. Frühstück in der Sonne bei 50 Grad Reaumür. Große, für Geld zeigenswerthe Esser. Facsimile eines Amrha’s. Parforcejagd auf Gazellen. Eishandel von Sicilien nach Tunis. Maurisches Concert und Tanzvergnügen zum Abschied. Proben maurischer Liebeslieder.

Fünfter Theil: Land der Beduinen.
Die alten Städte Sufetula, Colonia Scillitana, Hydrah, Thugga, Sicca Veneria u.?s.?w. Tunis; Schluß.

Fortsetzung des Briefes an Herrn Leopold Schefer in Muskau
Erdfälle durch unterirdische Quellen. El Dschemm. Gesundheit des Königs von Preußen mit Palmenwein getrunken. Die grüne Fliege als chirurgisches Instrument. Tribut an die Bienen. Heuschrecke mit Geschrei eines großen Waldvogels. Gastmahl wie zu den Zeiten der Bibel. Bratkunst der hiesigen Frauen. Ein Stein von El Dschemm als Schutzmittel gegen Scorpione. Mit Wolken spielende, organisch bildende Kraft. Belauschte häusliche Freude. Splendides Dinér. Empfehlung der besten Gerichte mit dem Stock. Einfache Briefadresse. Conversationscomplimente der Araber. Graziöses Prügeln: Trost für den Geprügelten. Der Mergadyl. Parfümirtes Trinkwasser. Ruinen, angeblich von Aquae regiae. Armuth der hiesigen Natur an edler Ausbeute. Höhlenartige Schwefelbäder, ähnlich den Stuffe neben der Hundsgrotte bei Neapel. Arabische Manier, zur Ader zu lassen. Herzbrechendes Geschrei und Bildungsfähigkeit der Esel. Nachtbesuch. Samiel in Truzsa. Ulad Sendessen, elegantes Duar. Muhammed di Sboy, der schönste Mann auf Erden, seit seinem dreizehnten Lebensjahr verheirathet. Patriarchalische Nachtfeier. Die kleine Judenschule. Der dreizehnjährige Bubaker auf Freiersfüßen. Spuren antiker Ruinen. Übungen in der Entbehrungskunst. Große alte Stadtruinen. Antiker Aquäduct, zugleich als Brücke dienend. Alterthümer von Cassarin. Illumination der Duars zu Ehren der Raubthiere. Schwatzhaftigkeit der Beduinen. Rückzug nach Tunis. Falscher Allarm. Nichtswürdige Begleitung. Fruchtbarkeit des Bodens an den Ufern des Derb. Berittenes Begräbniß. Smella von Schar. Luxus im Zelt des Câïd. Sonderbare Trauerceremonien wegen des verstorbenen Scheichs. Die Kuchenreuterschen Pistolen. Der Sächsische Königstein im Tunesischen Gebiet. Hydrah. Der chevalereske Jussuf vor dem Kriegsgericht zu Bone. Mangelhafte Kriegsfertigkeit der Beduinen. Herzhaft-aufrichtige Recherche über den Muth. Ächt beduinisches Nachtlager. Wiedererlangung gestohlener Sachen. Malerische Überreste einer alten umfangreichen Stadt, belebt durch eine Caravane von mehr als 400 Cameelen. Ruinenreiche Ebene. Spuren eines uralten Alaunwerks. Ain Bânim, das größte Duar im Königreich. Schön gebautes Häuserdorf. Besuch der Trümmer von Sanfur. Quacksalber unter den Beduinen. Der Esel als Pivot und Spiritus rector einer lebendigen Dreschmaschine. Captatio benevolentiae mit dem Stock. Pflege und Anstrengung der hiesigen Pferde. Seltsam gezackte Bergcolosse. Große Câïden – kleine Granden. Sechzehn Jahr alter Vater eines vierjährigen Sohnes. Sidi Omar, der kleine Amor. Despotie der hiesigen Regierung im Kleinen. Vorzügliches Bad. Neueste Industrie im Flicken. Das ohne Ursach fast todt geprügelte Glückskind. Denkmale der Vorzeit in und um Keff. Zuverläßige Ehrlichkeit eines schlechtbesoldeten Neapolitanischen Dieners. Fortsetzung der Rückreise nach Tunis. Gutes fünfunddreißig Jahr altes Pferd. Zahlreiche Ruinen im Thale Kryp. Beduinenlager am Rande der alten verfallenen Stadt Sidi Abdraba. Beachtenswerthe Ruinen von Thugga. Der Scorpion im Adlerei, ein Zaubermährchen. Tubersok’s – Gott Lob! – unbedeutende Ruinen. Endlich wieder ein europäisches Déjeuner. Großartige Umgebung der Überreste von Tunga. Gothische Kirche in Testur. Bivouacmahlzeit unter Donner und Blitz. Truppenlager des Erbprinzen Sidi Hammed Bey. Lustschloß Mornagia. Drei Italiänische Renegaten. Freundschaftliche Entgegenkunft Don Gregorio’s. Dankbare Erinnerung an den edlen Oberst von Szezepanowsky. Allgemeine Anmerkungen. Frommer Wunsch und gutgemeinte Nachschläge für einen Reisenachfolger.

Reise-Journal (Fortsetzung)
Audienz beim Bey von Tunis. Versprechen desselben: in seinem Lande die alten Trümmer zu erhalten. Sir Thomas Reade. Liste der Arabischen Manuscripte in seiner Bibliothek. Captain Codrington. Alter Maure von 108 Jahren. Züge der Herzenserhabenheit des verstorbenen Bey. Großer Credit des Englischen Consuls bei ihm. Conversation über Napoleon. Zweckmäßige Erziehung der respektablen Englischen Jugend. Aufenthalt in Herrn von Nyssens Villa. Die Idylle nach der Epopoe. Herr Humbert, Verfasser der Cantate Les chapeaux à cornes. Fragment seines Lebenslaufs. Empörende Demüthigung eines französischen Offiziers in Algier zur Zeit Louis XVI. Tunesische Kleinstädterei. Naivität eines kleinen Consulardespoten. Chemische Scheidung der Consular-Gesellschaft. Herr Esser und Madame Bauch. Das arme Krokodil. Zwei Mord- und eine Schiffbruchsgeschichte. Bekanntschaft mit Herrn Honnegger. Eine griechische und eine jüdische Hochzeit. Semilasso denkt an den Tod. Das Chamäleon am Braga. Schwärmerei im Traume.

Außergewöhnliches: An den Herrn Hofgerichtsassessor Heinrich Seidel in M…
Hautschauderndes Schreiben vom Arzte des Semilasso. Sein Verschwinden. Seine Verlassenschaft. Ursache des Vacatscheins. Die betrübteste Stadt. Requisition an den Herrn Assessor Seidel: das Sostrum zu beschaffen. Begebenheiten, welche Semilasso’s unerwartetes Scheiden herbeiführt. Herr Tabakio. Le cuisinier-faiseur. Calamität von Tunis. Dinér für den Consul N.?N. Ein furchtbares Ungeheuer. Keine Rettung. Ein hitziges Fieber ergreift Semilasso. Delirium. Physische Erholung. Unterirdischer Gang zum Hammam-lief. Verschwinden im Berge. Nachschrift der q.?s. unschuldigen T.?G. Klagen über Semilasso’s Verlust bei den schönsten Aussichten. Die verehrten Gelben. Alles gut – Ende gut.

Worterklärungen
Orts- und Personenregister
Verzeichnis der Abbildungen
Literatur
Zu dieser Ausgabe

»Die Reiseberichte des in seiner Zeit als Kosmopolit, aufgeklärt und liberal geltenden Pückler sind eine Fundgrube für Liebhaber historischer Reiseerzählungen, ein Highlight für Maghreb-Kenner, eine Provokation für heutige antirassistische Wächter der politisch korrekten Sprache.« (Edith Kresta in der »taz« vom 8.1.2014)

Erscheint lt. Verlag 11.7.2013
Zusatzinfo Mit allen Abbildungen der Erstausgabe und zwei Karten der Reiseroute
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Original-Titel Semilassos vorletzter Weltgang. In Afrika
Maße 135 x 205 mm
Gewicht 1020 g
Einbandart Leinen
Themenwelt Reisen Reiseberichte Afrika
Schlagworte Abd el-Kader • Algerien • Antike • Barbareskenstaaten • Berber • Bey von Tunis • Französische Kolonie • Karthago • Mittelmeer • Muslime • Numidien • Piraten • Römisches Reich • Tunesien
ISBN-10 3-941924-03-6 / 3941924036
ISBN-13 978-3-941924-03-1 / 9783941924031
Zustand Neuware
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