Irrfahrt zum OrinokoIm Auftrag des DDR-Außenhandels reist der Export-Importkaufmann fast zwanzig Jahre lang quer durch die Welt, um Dollars für sein sozialistisches Vaterland zu beschaffen und beschreibt diverse Reisen und Erlebnisse rund um den Globus. Am Ende begeht er trotz seiner umfangreichen Privilegien als sogenannter Reisekader Republikflucht. Als langfristiger Mitarbeiter der DDR-Botschaft in Caracas entscheidet er sich gegen seinen Nadelstreifenanzug und den Diplomatenpass für ein vermeintlich erfüllteres und abenteuerlicheres Leben in westlicher Freiheit. Diese Entscheidung reifte nicht über Nacht, sondern hatte sich über Jahre durch sein Leben als politischer Grenzgänger zwischen den Welten aufgebaut.Über riskante Wege und Verbindungen taucht er in den Urwald im Süden Venezuelas an den Grenzen zu Kolumbien und Brasilien ab und hält sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Die physischen und psychologischen Grenzen des abenteuerlichen Lebens am Orinoko sind bald erreicht und existenzielle Gründe, Reue und Gewissensbisse, insbesondere auch seiner Familie gegenüber zwingen ihn, den Weg zurück in seine alte Heimat zu suchen. Dieser Rückweg vom südamerikanischen Dschungel zur DDR-Realität gestaltet sich fast komplizierter als seine Flucht, steht am Ende doch die Staatssicherheit mit offenen Armen zum Empfang in Ostberlin da. Die politische Wiedereingliederung eines Geflüchteten durch die Genossen geht einher mit den sich überschlagenden Ereignissen im Herbst 1989 in Berlin und im gesamten Ostblock.Viele weitere und beeindruckende Reisen in der Folge, insbesondere immer wieder zurück zu den früheren Orten seiner damaligen Flucht in Südamerika, lassen frühere Erfahrungen zu umfangreichen Erkenntnissen für das Thema Freiheit gedeihen. Aber auch der Blick auf die ökologische Entwicklung und die Umweltproblematik, Müll, Regenwaldabholzung, Trinkwasserverseuchung in verschiedensten Regionen der Erde, ob Mittel- und Südamerika, Indien oder Südostasien, fällt kritisch fast bis zur Hoffnungslosigkeit aus und ruft einmal mehr nach der Notwendigkeit, etwas zu tun, obwohl es fast schon zu spät ist.
Herrmann Diener:
Herrmann Diener, geboren im Jahre1951 in Mecklenburg an der polnischen Grenze.
Zunächst Grundschule und Abitur und danach Studium der Außenwirtschaft an der „Roten Mühle“, Hochschule für Ökonomie in Berlin Karlshorst mit Abschluss als Diplom-Wirtschaftler der Fachrichtung Außenwirtschaft.
Von Anfang an in Fremdsprachen vernarrt und mit viel Enthusiasmus erfolgten Studien in Englisch, Russisch, Französisch, Spanisch und auch in den Grundzügen der arabischen Sprache bei Muttersprachlern. Internationales Wirtschaftsrecht, internationale Wirtschaftsgeschichte, Betriebswirtschaft, allerdings im sozialistischen Sinne in den siebziger Jahren, ergänzten die Ausbildung zu einem hervorragenden Beschaffer von Dollars für die DDR.
Kosmopolitisch von ganzem Herzen veranlagt, mit vielen Kontakten zu Menschen diverser Hautfarben, Religionen, Sprachen und Anschauungen, die Welt sehen und erleben wollen, steht über allem. Geld und Karriere machen wäre realistische und erfüllbare Alternative gewesen, aber Abenteuer und die Gier nach Reisen in alle Winkel dieser Erde hatten und haben absoluten Vorrang.
Sprache |
deutsch |
Gewicht |
320 g |
Einbandart |
Paperback |
Themenwelt
|
Reisen ► Reiseberichte ► Südamerika |
ISBN-10 |
3-8482-5188-4 / 3848251884 |
ISBN-13 |
978-3-8482-5188-9 / 9783848251889 |
Zustand |
Neuware |