Abi und dann weg
Interconnections medien & reise e.K. (Verlag)
978-3-86040-186-6 (ISBN)
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Abi - und nun? Das fragen sich viele junge Leute. Viele zieht es ins Ausland. Die Möglichkeiten sind groß - Travel & Work, Freiwilligenarbeit und Praktika, und das auf der ganzen Welt. Wenn man sich nicht entscheiden kann? Macht man einfach alles.Angefangen in Nepal arbeitet sich die Autorin Kulturschock für Kulturschock um den Globus, von Ost nach West, von arm nach reich. Nach dem 26. Mal Abhebens mit dem Flugzeug ist sie 240 Tage später um einige Erfahrungen reicher: Stehklos und Mäuse in einem Waisenhaus in Nepal, fünfmal täglich Reis sowie Exotenstatus in einem kleinen Dorf in Kambodscha, Verkehrschaos in Vietnam. Darauf folgen ein entspanntes Surferleben in Sydney, eine Durchquerung Neuseelands mit Rucksack und Zelt, paradiesische Zustände in Samoa und den Fidschis sowie schließlich die Tätigkeit als Deutschlehrerin für verwöhnte Highschoolkids in einem Vorort von Washington, D.C.Farbenfroh und anschaulich berichtet die Autorin von ihrem Eintauchen in die diversen Kulturen, dem Kennenlernen von Land und Leuten und ihrem Erstaunen über fremde Gebräuche. Das Buch bietet wunderbare Möglichkeiten, sich in die verschiedenen Arten des Reisens einzudenken. Hier gibt es Reisetipps und individuelle Einblicke in verschiedene Sitten, gewürzt mit einer gehörigen Portion Selbstironie, purem Optimismus und Gottvertrauen. Eine Hymne auf die Möglichkeiten, die uns diese Welt bietet, die wunderbare Herzensgüte der Menschen und den Mut, Träume in die Tat umzusetzen.
Isabella Naujoks, Jahrgang 1992, reist für ihr Leben gern. Fremde Kulturen ziehen sie magisch an. Mit 15 Jahren zog sie los und führte ein Jahr lang das Leben einer typisch amerikanischen Highschoolschülerin in einem Vorort von Washington, D.C. Wieder zurück in Deutschland kümmerte sie sich um einen türkischen Jungen und arbeitete weiter ehrenamtlich für ihre Austauschorganisation. 2011 machte sie Abitur. Gleich darauf zog sie mit 18 für acht Monate alleine um die Welt. Seit 2012 studiert sie Jura in Hamburg. Wenn sie grad mal nicht das Fernweh packt, macht Isabella für ihr Leben gerne Fotos, unterhält viele Kontakte zu Ausländern, um ihre Sprachenkenntnisse zu verbessern, und lebt nach dem Motto "carpe diem". Zu ihren Vorbildern gehören Tiziano Terzani, der als Spiegel-Reporter jahrelang durch Asien gereist ist. Die Reise hat sie in ihrer Ansicht bestärkt, dass sich Träume verwirklichen lassen.
Jeder Mensch hat einen Traum. Manche möchten sich ein teures Auto kaufen. Oder ein erfolgreicher Musiker werden. Ich möchte einmal um die Welt reisen. Das Wort "Weltreise" hatte für mich schon immer einen faszinierenden Klang. "Weltreise", das klingt nach Abenteuer, fremden Kulturen und Exotik. Palmen, weißen Sandstränden, Chaos und Tempel. Menschen, die anders aussehen und anders sprechen als ich. Kurzum: Alles anders. Voller Unruhe und Zweifel stellten sich alle möglichen Befürchtungen ein und ich wälzte böse Gedanken. Warum konnte ich mir nicht etwas Einfacheres aussuchen? Mache ich wirklich das Richtige? Was ist, wenn? Wenn mir das alles nicht gefällt? Alles eine große Enttäuschung werden würde? Wenn ich mit den fremden Sprachen nicht klarkäme, einsam und mit Heimweh im Hotelzimmer hocken würde, das Essen verabscheuen oder die hygienischen Bedingungen mir über den Kopf steigen würden? Was, wenn ich Malaria bekäme und alleine in einem ganz und gar schrecklichen Krankenhaus auf meine Diagnose wartete? Schließlich waren die ganzen, langen Wochen voller Visum-Anträge, Flugsuche und Überzeugungsarbeit nicht umsonst. Während einige meiner Freunde an verschiedenen Unis anfangen, als Au-pair nach England oder Italien gehen oder ein freiwilliges soziales Jahr in Indien ableisten, mache ich mich bereit, von Land zu Land zu reisen. Mit einer gehörigen Portion Ungewissheit, aber auch unglaublich viel Spannung und Vorfreude naht die Abreise. Morgen fliege ich in die Dritte Welt, nach Kathmandu, Nepal.
Okay, das ist vielleicht übertrieben, aber der große Tag ist gekommen. Die ganzen Monate voller Vorbereitungen stecken in einem dicken Ordner voll wichtiger Papiere, die ganze mühevolle Arbeit wird endlich eingelöst. Als ziemlich sentimentale Person habe ich viel Vorarbeit geleistet und abends still und heimlich im Bett geweint, ganze Wochen, in denen ich vor Aufregung fast nicht schlafen konnte. Wie immer mache ich mir viel zu viele Sorgen, aber lieber zu viel als zu wenig - so bin ich mental auf fast jede Situation vorbereitet! Oft überkommen mich Selbstzweifel, gehe ich nicht viel zu naiv an diese ganze Sache heran? Aber mit Offenheit und Neugierde sollte fast alles zu bewältigen sein. Ich erwarte viele Erlebnisse in der Art von Kulturschocks, wie zum Beispiel das Opferfest in Kathmandu, wo gerade Autos mit Tierblut beschmiert werden. Ich bin gefasst auf Einsamkeit, vielleicht Langeweile, Sehnsucht, weiß, das Montezumas Rache und Übelkeit sicher kommen werden, ferner ein sich Sich-fremd-fühlen sowie Stehklos. Am Flughafen von Abu Dhabi, lausche ich arabischen Anweisungen. Neben mir ein Mann in arabischer Kutte, komplett in Weiß und barfuß. Das macht mich jetzt schon neugierig! Ich will die Welt erkunden, tolle Menschen kennenlernen, Paul Herrmann - meinen Schutzengel - vor Denkmälern fotografieren, auf einem Hügel den "Into-the-Wild Schrei" loslassen und Leben verändern, auch das meine. Für diverse Hilfsprojekte stehen mir 2.900 Euro an Spenden zur Verfügung, die ich bei meinen Einsätzen in Nepal und Kambodscha hoffentlich gut anlegen kann. Ich hoffe auch auf Veränderungen: Mehr Spontaneität, Genuss und Loslassen. Mehr aus mir herausgehen, Lebensfreude und nicht immer einem Erfolgsdruck ausgesetzt sein. Ganz gleich, welchen Ausgang diese Reise hat: Im Moment ist es die Erfüllung meines Traums. Ich bin glücklich, aufgeregt, nervös und habe auch Angst. Ich hoffe, nichts bereuen zu müssen, aber viel zu lernen und zu erfahren und wirklich über den Tellerrand zu gucken. Dass die positiven die negativen Erfahrungen überwiegen und ich - egal was auch passiert - hinter meiner Entscheidung, diese verrückte Reise mit achtzehn Jahren und alleine zu unternehmen, stehe. Abenteuer - du kannst kommen! Nepal.
An der Endstation angekommen, müssen wir erstmal 15 Minuten Gassen voller Souvenirläden durchqueren, lauter blitzender Schrott, wobei die Kinder mich dezent darauf aufmerksam machen, welches der Spielzeuge sie gerne hätten. Bevor ich mir den Tempel, zu dem die Straße führt, richtig angucken kann, suchen wir schon das Ende der Riesenschlange von Leuten, die den Tempel besuchen wollen. Das liegt einige Stufen und knapp zwei Stunden Wartezeit entfernt. Als ich mich schon frage, ob sich diese Quälerei für diesen kleinen Tempel überhaupt lohnt, werde ich schon in dessen Bann gezogen. Ein gewichtiger Mann mit Trillerpfeife achtet penibel darauf, dass die Lücken in der Schlange zum Tempel möglichst rasch geschlossen werden und alle brav hintereinanderstehen. Kurz vor dem Tempel sind vier Nischen mit Abbildungen der Götter, in die man kleine Opfergaben - vorzugsweise Blumen - legt, betet und sich etwas wünscht. Geht dieser Wunsch in Erfüllung, muss man danach wieder zu diesem Tempel und sich dafür bedanken! Dann mache auch ich endlich die ersten Schritte im Rundgang um den Tempel. Weihrauch von den umliegenden Kerzen hüllt mich ein, barfuss trete ich auf Reiskörner und glitschig gewordene Blüten, Glockenläuten empfängt mich. Ich lasse mich anstecken und läute an den vielen Glocken, die vollbehängt mit Schnüren sind - ebenfalls Darbietungen. Meine Ohren klingeln noch, als wir an den nächsten Götterbildern vorbeischleichen. Die ganze Prozession bewegt sich äußerst langsam voran, verteilt hier ein paar Blumen, hängt dort ein paar Schnüre auf. Die Ziegen weigern sich oft mitzukommen, als wüssten sie schon, was sie erwartet. Alles ist farbenfroh, laut, und die Luft ist von den ganzen Kerzen verrußt. In den richten Tempel darf ich leider nicht, das Innere ist Hindus vorbehalten. Am Ende des Ganges rät Kira mir, nicht nach rechts zu gucken, aber der Boden unter mir wird verräterisch nass und glitschig und ich kann mir schon denken, was da neben mir passiert.
Erscheint lt. Verlag | 5.2.2013 |
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Reihe/Serie | Jobs, Praktika, Studium ; 58 |
Verlagsort | Freiburg |
Sprache | deutsch |
Maße | 148 x 210 mm |
Gewicht | 254 g |
Einbandart | Paperback |
Themenwelt | Reisen ► Reiseberichte ► Australien / Neuseeland / Ozeanien |
Schlagworte | Abenteuer • Auslandsjahr • Auslandstätigkeit • Auslandstätigkeit; Ratgeber • Auszeit • Freiwilligenarbeit • Freiwilligendienst • FSJ • Ratgeber • Reisen • Weltreise • Working Holiday |
ISBN-10 | 3-86040-186-6 / 3860401866 |
ISBN-13 | 978-3-86040-186-6 / 9783860401866 |
Zustand | Neuware |
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