Venedig - Salon der Welt

Eva Demskis Venedig entsteht in Achtzehn Stücken mit Begleitung: In Geschichten, Erinnerungen und Phantasien, in denen Venedig-Bewohner und Besucher wie Peggy Guggenheim, die Duse, Thomas Mann, der Kater Barnabe und andere Bekannte und nicht so bekannte Venezianer im Bild ihrer Stadt geschildert werden. Dabei hat Eva Demskis Venedig etwas sehr Erschöpfendes, weil die Stadt etwas ist, das man nicht besser machen könnte - auch der Verfall hilft dem Reisenden da nichts, er gehört dazu wie das mögliche Versinken.
Venedig - Salon der Welt ist eine Beschreibung und Liebeserklärung zugleich, ein in leidenschaftlicher Prosa verfaßter, kundiger, kritischer und eleganter Begleiter auf den Wegen durch die Lagune.Ich wüsste nicht, wie die kalkulierte Ausgewogenheit und Differenziertheit dieses Schreibens übertroffen werden könnten, die Behutsamkeit der sprachlichen Annäherung an Geheimnis und Zauber der Stadt, die Intonation der erfahrenen Stimmungen, die nie in eine fatale Gefühligkeit geschwätzigen Schwärmens abrutscht. Wer noch die Ruhe und Konzentration aufbringt, die Nuancen aufzuspüren, die in den ebenso kunstvoll wie ungekünstelt-locker gefügten Satzpassagen gehortet sind, für den gibt es hier viel zu entdecken und auszukosten. (Radio Bremen)
Autorenporträt:
Eva Demski ist gebürtige Regensburgerin. Ihre Kindheit verbrachte sie in Regensburg, Wiesbaden und Frankfurt am Main. Später studierte sie Germanistik, Kunstgeschichte und Philosophie und arbeitete anschließend als Dramaturgieassistentin, Lektorin, Übersetzerin und Journalistin. Heute lebt sie als freie Schriftstellerin in Frankfurt, wo sie 1998/99 an der Universität die Frankfurter Poetik-Vorlesungen hielt. Ihr erster Roman Goldkind erschien 1979, gefolgt von zahlreichen weiteren Romanen, Essay-Sammlungen, Reiseführern und Bildbänden. Ihre Werke wurden vielfach ausgezeichnet. 2008 erhielt Eva Demski den Preis der Frankfurter Anthologie.