Europäisches Privatrecht

Richtlinien der EU haben in Deutschland wie in den anderen Mitgliedstaaten in zentrale Bereiche des Privatrechts eingegriffen. Bei der Anwendung einer Vielzahl nationaler Rechtsvorschriften sind sie im Rahmen der richtlinienkonformen Auslegung zu berücksichtigen. Für den grenzüberschreitenden Warenkauf gilt im Verhältnis zu den meisten führenden Handelspartnern Deutschlands das UN-Kaufrecht (CISG). Doch gibt es internationales Einheitsrecht auch zum Recht der Stellvertretung, des Factoring, Finanzierungsleasing und anderer wichtiger Themenkomplexe. Schließlich haben internationale Wissenschaftlerkommissionen Regelwerke ausgearbeitet, die für die Fortbildung des Privatrechts in Europa eine immer größere Bedeutung erlangen.
Der vorliegende Band erfasst mit diesen drei Typen von Texten die für die europäische Rechtsvereinheitlichung maßgeblichen Dokumente und macht sie für den Rechtsanwender leicht zugänglich. Schwerpunkt ist das Schuldrecht unter Einschluss von Verbrauchervertrag und Handelskauf. Die dritte Auflage ist um eine Reihe wichtiger Texte (wie etwa Finanzdienstleistungs-Richtlinie, »Kapstadt«-Konvention und Grundregeln des Europäischen Vertragsrechts, Teil III) erweitert worden und befindet sich damit auf dem neuesten Stand. Sie bietet ein unentbehrliches Arbeitsmittel für einen juristischen Alltag, der in der praktischen Arbeit wie im akademischen Unterricht zunehmend durch europäische und internationale Entwicklungen geprägt ist.
Die Herausgeber sind als Professoren an der Universität Münster und am Hamburger Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht tätig.