Woher weißt Du das?

Eine Selbstbefragung in verfassungsrechtspraktischer Absicht.
Buch | Softcover
183 Seiten
2024
Duncker & Humblot (Verlag)
978-3-428-19112-3 (ISBN)
59,90 inkl. MwSt
Die Interpretation einer Norm des Grundgesetzes beinhaltet vor allem die Interpretation der zu ihr ergangenen Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts. Die Untersuchung befasst sich auf der Grundlage eines Referenzfalls mit der Methode der Rezeption von verfassungsgerichtlichen Präjudizien und arbeitet anhand von vielen Einzelentscheidungen eine heuristische Maßstabsverantwortung des Bundesverfassungsgerichts heraus.
Wie legen wir Normen des Grundgesetzes aus? Eine erste intuitive Antwort lautet: indem wir sie, ebenso wie das einfache Recht, mittels der gängigen Auslegungsmethoden untersuchen. Aber die Normen des Grundgesetzes weisen zumindest zwei Besonderheiten auf, die sie vom einfachen Recht unterscheiden. Sie sind zumeist sehr knapp formuliert und seit 75 Jahren überwiegend nicht verändert worden. Daher sind sie bei neuen Fragestellungen, die namentlich durch die Pluralisierung, die Digitalisierung oder die Europäisierung aufgeworfen worden sind, nicht ohne Weiteres operationalisierbar. Die Interpretation einer Norm des Grundgesetzes beinhaltet daher vor allem die Interpretation der zu ihr ergangenen Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts. Die Untersuchung befasst sich auf der Grundlage eines Referenzfalls mit der Methode der Rezeption von verfassungsgerichtlichen Präjudizien und arbeitet anhand vieler Einzelentscheidungen eine heuristische Maßstabsverantwortung des Bundesverfassungsgerichts heraus. »How Do You Know? A Self-Interrogation on Constitutional Interpretation with Practical Intent«: The interpretation of a norm of the Basic Law primarily includes the interpretation of the Federal Constitutional Court's rulings on it. Using a reference case, the study deals with the method of reception of constitutional court precedents and, based on many individual decisions, develops a heuristic standard of responsibility for the Federal Constitutional Court.

A. Grundlegung
Das Prinzip Augenthaler – Recht banal: Ein Ausgangsfall auf die Ausgangsfrage – Grundannahmen – Mögliches Präjudiz für den Ausgangsfall: BVerfGE 103, 242 (2001)

B. Fallstudie im Verfassungsvergleich
Fall oder Maßstab? Bezugspunkte der Rezeption von Präjudizien – Das Recht des Schwangerschaftsabbruchs in der verfassungsgerichtlichen Kontroverse – Zwischenbilanz

C. Maßstäbe und Fälle
Karlsruher Klassiker – Entstehung und Textur der Maßstabsteile – Wirkung und Fortschreibung der Maßstabsteile

D. Maßstabsverantwortung des Bundesverfassungsgerichts
Begründung: Offene Verfassung und verfassungsgerichtliche Maßstabsverantwortung – Emanationen der Maßstabsverantwortung

E. Lösung des Ausgangsfalls
Prüfungsschritte – Der Beschluss des Bundesverfassungsgerichts vom 07.04.2022

F. Zusammenfassung in Thesen

»Die Schrift bietet also eine in jeder Hinsicht erhellende Analyse der Begründungspraxis des Bundesverfassungsgerichts. Der erreichte Horizont kritischer Auseinandersetzung mit ihr sollte Schule machen und das Gericht, das bisher immer ein Ohr für die Wissenschaft hatte, zu der ›Selbstbefragung‹ ›Woher weißt Du das?‹ veranlassen.« Prof. Dr. Helmut Goerlich, in: Sächsische Verwaltungsblätter, 10/2024

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Verfassungstheoretische Gespräche ; 3
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 135 x 210 mm
Gewicht 240 g
Themenwelt Recht / Steuern Öffentliches Recht Verfassungsrecht
Schlagworte Bundesverfassungsgericht • Schwangerschaftsabbruch • U.S. Supreme Court • Verfassungsgerichtspositivismus • Verfassungsinterpretation
ISBN-10 3-428-19112-9 / 3428191129
ISBN-13 978-3-428-19112-3 / 9783428191123
Zustand Neuware
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