(Neu-)Justierung und -Auslegung der Strafzwecke im Corpus Iuris Canonici aufgrund der apostolischen Konstitution Pascite gregem Dei.

(Cann. 1311 § 2 ff., 1752, 16-18, 1399 ClC).

(Autor)

Buch | Softcover
174 Seiten
2022
Duncker & Humblot (Verlag)
978-3-428-18713-3 (ISBN)
49,90 inkl. MwSt
Mit der Apostolischen Konstitution Pascite gregem Dei (2021) und der damit einhergehenden Novellierung des Corpus iuris Canonici (CIC) erfolgt eine Neu-Akzentuierung der kanonischen Strafzwecke (Cann. 1311, § 2, 1341 CIC) – auch und vor allem zugunsten des Opferschutzes. Dies ist insbesondere bedeutsam für die Behandlung der Missbrauchsfälle. Entscheidend ist dabei die Interpretation der jeweiligen Strafbestimmungen unter dem thematischen Leitmotiv des Heils der Seelen (Can. 1752 CIC).
Die Apostolische Konstitution Pascite gregem Dei (2021) stellt das römisch-katholische (Straf-)Recht auf ein neues Fundament: Je nach Interpretation des zum 8.12.2021 implementierten Can. 1311
2 CIC, der das Wohl der Gläubigen in den Vordergrund rückt, lässt sich eine Kopernikanische Wende des kanonischen Strafrechts vollziehen, bei welcher die Interessen von Opfern stärker als zuvor fokussiert werden - z.B. bei der kirchenrechtlichen Aufarbeitung von Missbrauchsfällen. Die Arbeit untersucht die kanonischen Strafzwecke rechtsvergleichend im Kontext des staatlichen Strafrechts mittels einer Analyse u. a. der Cann. 1311
2, 1341 CIC anhand des Auslegungskanons (Cann. 16-18 CIC). Das über Can. 1399 CIC inkorporierte Naturrecht wird im Zusammenhang mit der Frage nach Wahrheit und Gerechtigkeit durch Papst Benedikt XVI. diskutiert. Regelungslücken können im Interesse des Opferschutzes geschlossen werden. Auch hierbei ist das Prinzip des »salus animarum« (Can. 1752 CIC) strafzweckbestimmend.

Frank Czerner hat an der Ruhr-Universität Bochum und an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen Rechtswissenschaft studiert und wurde im Bereich des Straf- und Strafprozessrechts an der Juristischen Fakultät zu Tübingen promoviert. Seit 2014 ist er Inhaber der Professur für Recht in der Sozialen Arbeit sowie für Recht in der Digitalen Forensik an der mittelsächsischen Hochschule Mittweida. Schwerpunkte in Forschung und Lehre: Sanktionenrecht (in Strafrecht und Kriminologie), Strafvollzug, Opferschutz, Kinderrechte (UN-Kinderrechtskonvention und nationales Recht), Medizinrecht, Methodik und Interpretation des Rechts sowie Fragen der Rechtsvergleichung im staatlichen und im kanonischen Recht.

I. Apostolische Konstitution Pascite gregem Dei und die Novellierung des Liber VI im CIC

II. Auslegungsmethodik im Corpus Iuris Canonici: Cann. 16–18 CIC

III. Auslegung und Bestimmung der kanonischen Strafzwecke

IV. Neu-Implementation der Unschuldsvermutung, Can. 1321 § 1 CIC

V. Suspensivwirkung bei Rechtsmitteln: Can. 1353 CIC vs. §§ 316, 343 StPO, Art. 19 IV GG und die Bedeutung von Can. 17 CIC in Bezug auf Can. 1321 §1 CIC

VI. Strafrechtliches Analogieverbot in Can. 19 CIC und Bestimmtheitsgrundsatz aus Can. 1311 § 2

CIC als dem Gesetzespositivismus verpflichtete Normen

VII. Auslegung der salvatorisch-überpositiven Generalklausel: Can. 1399 CIC

VIII. Gesamtergebnis und (mögliche) Folgerungen im Hinblick auf die Interpretation der kanonischen Strafzwecke in 27 Einzelbefunden

Conclusio – Implikationen für die Interpretation der kanonischen Strafzwecke

Literatur

Abdruckgenehmigung für die zitierten Bibelverse

Sach-, strafrechtliches Normen- und Personenregister

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Kanonistische Studien und Texte ; 76
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 157 x 233 mm
Gewicht 400 g
Themenwelt Recht / Steuern Allgemeines / Lexika
Recht / Steuern Strafrecht Besonderes Strafrecht
Schlagworte Auslegungsmethoden • Kanonische Strafzwecke • Opferschutz
ISBN-10 3-428-18713-X / 342818713X
ISBN-13 978-3-428-18713-3 / 9783428187133
Zustand Neuware
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Mehr entdecken
aus dem Bereich