Die "rechtsscheinbare" Autorisierung von Zahlungsvorgängen.

Rechtsscheingrundsätze im europarechtlich determinierten Zahlungsdiensterecht.

(Autor)

Buch | Softcover
336 Seiten
2018
Duncker & Humblot (Verlag)
978-3-428-15458-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die "rechtsscheinbare" Autorisierung von Zahlungsvorgängen. - Jan-Niklas Mack
109,90 inkl. MwSt
Wie in europarechtlich determinierten Rechtsgebieten allgemein kommt es auch im Zahlungsdiensterecht zu Reibungspunkten zwischen den umgesetzten Richtlinienvorgaben und der gewachsenen staatlichen Rechtsordnung. Eine Auflösung dieses Spannungsverhältnisses kann jedoch gelingen: Sowohl die Grundsätze zum Anscheinsbeweis als auch eine Einstandspflicht nach Rechtsscheingrundsätzen kommen mit Blick auf die zahlungsdiensterechtliche Autorisierung in entsprechender Ausgestaltung zur Anwendung.
Wie in europarechtlich determinierten Rechtsgebieten allgemein kommt es auch im Zahlungsdiensterecht zu Reibungspunkten zwischen den umgesetzten Richtlinienvorgaben und der gewachsenen staatlichen Rechtsordnung. Dieses Spannungsverhältnis kann jedoch zugunsten der Anwendung nationaler Grundsätze aufgelöst werden: Neben der Anwendung der Grundsätze zum Anscheinsbeweis haben hinsichtlich der zahlungsdiensterechtlichen Autorisierung insbesondere Rechtsscheingrundsätze allgemein Geltung. Es kann jeweils eine die zahlungsdiensterechtlichen Spezialvorgaben berücksichtigende Ausgestaltung anhand einer Kategorisierung der verschiedenen Autorisierungsverfahren gelingen. Ein rechtsvergleichender Blick sowie ein Ausflug in den zahlungsdiensterechtlichen Bereicherungsausgleich bestätigen die Fortgeltung nationaler Rechtsscheindogmatik als Klassiker des deutschen Zivilrechts im Kontext des europarechtlich vorgeformten Rechts der Zahlungsdienste samt den Besonderheiten des digitalen Rechtsverkehrs.

Jan-Niklas Mack studierte Rechtswissenschaft an der Universität Heidelberg, dem King's College London sowie der Goethe-Universität Frankfurt am Main als Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes. Nach Abschluss des Ersten Staatsexamens 2015 als Landesbester promovierte er unter der Betreuung von Frau Prof. Dr. Katja Langenbucher und verbrachte dabei einen Forschungsaufenthalt am Somerville College der Universität Oxford. Promotionsbegleitend arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter in einer internationalen Großkanzlei im Bereich Konfliktlösung sowie am Lehrstuhl von Frau Prof. Dr. Katja Langenbucher im House of Finance der Goethe-Universität Frankfurt am Main.

1. Einführung

Das Spannungsverhältnis zwischen Richtlinienumsetzung und gewachsener staatlicher Rechtsordnung – Überblick: Rechtsscheingrundsätze im Zahlungsdiensterecht – Der bargeldlose Zahlungsverkehr als Teil des digitalen Rechtsverkehrs – Reibungspunkte zwischen Vertrauensschutzprinzipien und zahlungsdiensterechtlichen Spezialvorgaben – Gang der Untersuchung

2. Das System der Rechtsscheingrundsätze und seine relevanten Ausformungen

Allgemeine Grundsätze einer Einstandspflicht nach Rechtsscheingrundsätzen: Das Rechtsscheinprinzip – Die Kodifikation des Rechtsscheinprinzips in den §§ 170–173 BGB – Duldungs- und Anscheinsvollmacht – Die Grundsätze des Blankettmissbrauchs – Rechtsscheingrundsätze im digitalen Rechtsverkehr – Sonstige Verkehrsschutzvorschriften – Rechtsfolgen der Einstandspflicht nach Rechtsscheingrundsätzen – Sonderfall der ungelesen unterschriebenen Urkunde – Zwischenergebnis

3. Die Autorisierung im Recht der Zahlungsdienste

Zahlungsdienste als Instrumente des bargeldlosen Zahlungsverkehrs – Das Zahlungsdiensterecht als europarechtlich determiniertes Rechtsgebiet – Die Autorisierung eines Zahlungsvorgangs – Zwischenergebnis

4. Konstellationen einer (scheinbaren) Autorisierung als faktische Grundlage

Die Autorisierung im Rahmen der einzelnen Zahlungsdienste – Konstellationen eines Drittzugriffs im Rahmen der Autorisierung – Kategorisierung der Autorisierungsverfahren

5. Die rechtliche Behandlung der scheinbaren Autorisierung

Der Anscheinsbeweis zugunsten einer Autorisierung als prozessuale Vorfrage – Der zentrale Streitpunkt: Kollision von europarechtlichen Vorgaben und nationaler Rechtsscheindogmatik im Kontext der zahlungsdiensterechtlichen Autorisierung? – Der Tatbestand der »rechtsscheinbaren« Autorisierung – Rechtsfolgen: Anfechtungsausschluss im Kontext des Zahlungsdiensterechts – Praxisfolgen und Gestaltungsmöglichkeiten durch AGB

6. Zusammenfassung und Schlussbetrachtung

Zusammenfassung der zentralen Thesen – Schlussbetrachtung: Europarechtliche Vorgaben als Gefahr für zivilrechtliche Regelungssysteme

Literatur- und Stichwortverzeichnis

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Beiträge zum Europäischen Wirtschaftsrecht ; 73
Zusatzinfo Abb.; 336 S.
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 157 x 233 mm
Gewicht 400 g
Themenwelt Recht / Steuern EU / Internationales Recht
Recht / Steuern Privatrecht / Bürgerliches Recht
Recht / Steuern Wirtschaftsrecht Bank- und Kapitalmarktrecht
Schlagworte Rechtsscheingrundsätze • Richtlinienrecht • Zahlungsdienste
ISBN-10 3-428-15458-4 / 3428154584
ISBN-13 978-3-428-15458-6 / 9783428154586
Zustand Neuware
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