Krisenmanagement – Notfallplanung – Bevölkerungsschutz.

Festschrift anlässlich 60 Jahre Ausbildung im Bevölkerungsschutz, dargebracht von Partnern, Freunden und Mitarbeitern des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.
Buch | Hardcover
734 Seiten
2013
Duncker & Humblot (Verlag)
978-3-428-14077-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Krisenmanagement – Notfallplanung – Bevölkerungsschutz. -
69,90 inkl. MwSt
In den vergangenen sechzig Jahren haben sich die Problemstellungen und Lösungsansätze des Bevölkerungsschutzes verändert. Während des Kalten Krieges galt es die Bedingungen zu schaffen, den Schutz der Bevölkerung im Rahmen einer groß angelegten konventionellen kriegerischen Auseinandersetzung bis hin zum Einsatz von Atomwaffen zu sichern. Heute ist die Gesamtgesellschaft aufgrund der zunehmenden Abhängigkeiten in einer global und digital vernetzten Welt sehr schnell umfassend betroffen. Die mögliche Realisierung von Risiken und Bedrohungen wie auch die sich hieraus ergebenden Gefährdungsbilder müssen ein wesentlich breiteres Spektrum abdecken. Das bedeutet, dass es bei den Herausforderungen – wie auch sinnlogisch bei den Lösungsansätzen – um ressort- und ebenenübergreifende Sachverhalte geht, denen nur im Sinne des Ansatzes der Vernetzten Sicherheit begegnet werden kann. Dementsprechend steigen die Anforderungen an die Verantwortlichen in Politik, Behörden, Wissenschaft und Gesellschaft.
Im Jahr 2013 jährt sich zum 60. Mal der Beginn der Ausbildung im Bevölkerungsschutz in der Bundesrepublik Deutschland. Wenn man auf die vergangenen sechzig Jahre zurückblickt, so haben sich nicht nur für Deutschland die politischen, die geopolitischen und gesellschaftlichen Lebensverhältnisse erheblich verändert. An den zeitgeschichtlichen Entwicklungen der vergangenen sechzig Jahre und den Veränderungen, welchen die Ausbildung und dementsprechend auch die Ausbildungseinrichtungen des Bundes zum Schutze der Bevölkerung unterworfen waren, lassen sich dieser Wandel und die hierauf ausgerichteten Anpassungen ablesen. Besonders deutlich wurde dies im Januar 1997, als Aufgaben der Katastrophenschutzschule des Bundes (KSB), der Akademie für zivile Verteidigung (AkzV) und der Bundesschule des Bundesverbandes für den Selbstschutz in der neu gegründeten Akademie für Notfallplanung und Zivilschutz (AkNZ) zusammengefasst wurden, der Vorläuferin der heutigen Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz (AKNZ).

Im Anschluss an die Vorworte des Bundesministers des Inneren, Dr. Hans-Peter Friedrich, des Präsidenten des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz, Christoph Unger, und des Leiters der Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz, Thomas Mitschke, bietet der erste Teil der Festschrift Beiträge zum Problemfeld »Krisenmanagement« und seiner Komplexität im Spannungsfeld der föderativen Struktur der Bundesrepublik Deutschland, aber auch zu den personellen Aspekten der Arbeit unter schwierigen und herausfordernden Bedingungen. Der zweite Teil der Festgabe greift Einzelprobleme zur »Notfallplanung« und hier insbesondere Fragen zur Ausbildung und Ausbildungsgestaltung, der Krisenkommunikation, der Psychologie im Bevölkerungsschutz sowie der Fragen der Organisation zur Krisenbewältigung auf.

Der dritte Teil behandelt, neben rechtlichen und medizinischen Fragestellungen, sicherheitspolitische Problemfelder und Einzelprobleme der Neuausrichtung von Akteuren im Bevölkerungsschutz sowie einen historischen Rückblick.

Seit Gründung des Amtes und Berufung durch den damaligen Bundesminister des Innern Otto Schily im Jahr 2004 ist Christoph Unger Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Zuvor war er im Niedersächsischen Innenministerium tätig, wo er seit 1994 als Referent für Polizei- und Vereinsrecht zuständig war, bevor er 1998 Leiter des Ministerbüros des Niedersächsischen Innenministers Heiner Bartling wurde und als Referatsgruppenleiter zuständig für Sport, Haushalt, Kabinett und Glücksspiel war. Zuletzt leitete er dort das Referat Katastrophenschutz und gleichzeitig das Kompetenzzentrum für Großschadenslagen. Nach Abschluss seines Studiums der Rechtswissenschaften wurde Christoph Unger 1990 zum Richter auf Lebenszeit ernannt und ging bis März 1994 als Parlamentarischer Referent in den Niedersächsischen Landtag. Thomas Mitschke, Jahrgang 1959. Lehrer für die Sekundarstufe I und II. Leiter der Abteilung IV im BBK »Zivilschutzausbildung, Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz«. Berufliche Stationen: Fachbereichsleiter an der Katastrophenschutzschule des Bundes, Referatsleiter in der BA THW Leitung für die Einsatzorganisation, Leiter des Gemeinsamen Melde- und Lagezentrums von Bund und Ländern im BBK, kommissarischer Leiter der Abteilung I »Krisenmanagement« im BBK. Diverse Veröffentlichung und Herausgabe von Literatur im Themenfeld des Rettungsdienstes und des Bevölkerungsschutzes. Dr. rer. pol. Dirk Freudenberg M.A., Jahrgang 1964, Oberstleutnant d. Reserve. Studium der Politischen Wissenschaft, Öffentliches Recht, Didaktik der Sozialkunde/Politische Bildung in Würzburg; 2005 Promotion in den Staats- und Sozialwissenschaften an der Universität der Bundeswehr München; 2000 Senior Consultant und Operationsmanager in einer Unternehmungsberatung für Krisen- und Sicherheitsmanagement. Seit 2002 Dozent an der Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz (AKNZ) im Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in unterschiedlichen Fachbereichen; verschiedene Leitungsfunktionen. Lehraufträge an verschiedenen Universitäten und Hochschulen, u.a. Universität Bonn und am Lehrstuhl für Internationale Politik in Köln. Zahlreiche sicherheitspolitische und militärwissenschaftliche Veröffentlichungen sowie Publikationen im den Themenbereichen Bevölkerungsschutz, Krisenmanagement und Unternehmenssicherheit.

Vorwort von Dr. Hans-Peter Friedrich, Bundesminister des Innern

Vorwort von Christoph Unger, Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe

Vorwort von Thomas Mitschke, Leiter der Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz

Pädagogisches Leitbild

Krisenmanagement

Norbert Reez
Was heißt strategisches Krisenmanagement?

Marcel Kuhlmey und Annekathrin Enke
Die Krisen und ihre Manager. Vom einheitlichen Begriffsverständnis bis zur Qualifikation

Claudius Ohder und Birgitta Sticher
Ansätze für ein bevölkerungsnahes und aktivierendes Krisen- und Katastrophenmanagement

Dirk Freudenberg
Bemerkungen zu strategischen Herausforderungen der ressort- und ebenenübergreifenden Abstimmung im Sinne des Ansatzes Vernetzter Sicherheit

Thomas M. Wandinger
Bedrohung, Gefahr, Risiko – Grundlage allen konzeptionellen Denkens

Klaus Ritgen
Katastrophenschutz im europäischen Mehrebenensystem

Maike Scholz
Die Beteiligung an der Übungsserie LÜKEX, betrachtet durch ein KRITIS-Unternehmen am Beispiel der Deutschen Telekom AG

Harald Schaub
Der Mensch als Problem und Problemlöser. Der Systemische Ansatz für Führung und Krisenmanagement

Gesine Hofinger, Mareike Mähler, Laura Künzer und Robert Zinke
Interorganisationale Kooperation und Kommunikation in Großschadenslagen

Jörg Schmidt
Stabsarbeit wieder-entdecken … und entspannen! Erkenntnisse bestechender Einfachheit aus der Stadt Köln

Uwe Becker
Intuitive Entscheidungsfindung in operativ-taktischen Stäben

Notfallplanung

Thomas Mitschke
Die AKNZ als Bildungsnetzwerker, pädagogisches Kompetenzzentrum und moderner Lerndienstleister

Wolfram Geier
Ausbildung im Bevölkerungsschutz – ein Spagat zwischen Akademisierung und Praxis

Gabriele Hufschmidt und Richard Dikau
Bildung als Katastrophenvorsorge

Christoph Fasel
»Gesagt ist nicht gehört …«

Nicole C. Krämer, German Neubaum und Leonie Rösner
»Statusupdate: Das Wasser steht nun im ersten Stock« – Das Potenzial von sozialen Medien in der Krisenkommunikation

Alexander Fekete
Schlüsselbegriffe im Bevölkerungsschutz zur Untersuchung der Bedeutsamkeit von Infrastrukturen – von Gefährdung und Kritikalität zu Resilienz und persönlichen Infrastrukturen

Silke Schmidt, Daniela Knuth und Christian Hannig
Die Psychologie im Bevölkerungsschutz – Grundlagen und aktuelle Forschungsthemen

Johanna Hersberger und Daniel Rebetez
Psychosoziale Nothilfe – Selektion und Qualifikation von nicht-professionellen Helfern

Ortwin Renn und Piet Sellke
Ein integratives Modell zur Steuerung und Regulierung von Risiken: Das »IRGC Risk Governance Framework«

Angela Clemens-Mitschke
Risikomanagement im föderalen Deutschland

Dirk Helbing and Pratik Mukerji
Crowd Disasters as Systemic Failures: Analysis of the Love Parade Disaster

Hans-Peter Plattner
Die Führungsorganisation im Brand-, Luft- und Bevölkerungsschutz. Das Anforderungsprofil von Branddirektor Hans Rumpf im Spannungsfeld zwischen staatlicher Auftragsverwaltung und kommunaler Selbstverwaltung

Marlis Cremer
Grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Bereich der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr in der Euregio Maas-Rhein. Bedeutung der rechtlichen Grundlagen für die praktische Umsetzung am Beispiel der Städte-Region Aachen

Bevölkerungsschutz

Alexander Poretschkin
Bevölkerungsschutz als Verfassungsauftrag

Stefan Voßschmidt
Betroffene sind Beteiligte auch im Krisen- und Katastrophenmanagement. Rechtsfragen und soziale Konstruktion in einer Risikogesellschaft

Hans-Jürgen Lange und Christian Endreß
Der Bevölkerungsschutz im System der Inneren Sicherheit

Thomas Jäger und Anna Daun
Bevölkerungsschutz und Sicherheitspolitik

Stephan Maninger
Nichtstaatliche Akteure als Verursacher von Katastrophen: Eine Bedrohungsanalyse

Igor Podebrad
Cybersecurity: Aktuelle Herausforderungen

Hans Anton Adams, Andreas Flemming, Claus Lange, Frank Hildebrand, Wolfgang Koppert und Christian Krettek
Patientenversorgung im Großschadens- und Katastrophenfall – das EVK-Konzept

Jörg Schmidt
10 Jahre rheinisches Solidarsystem ÜMANV. Neue Entwicklungen und alte Wurzeln

Dieter Franke
Rettungsdienst und Katastrophenschutz: ein historischer Rückblick

Dirk Steinritz, Frank Balszuweit, Franz Worek und Horst Thiermann
Entwicklung eines feldtauglichen In-vitro-Diagnostikums zum Nachweis einer Vergiftung durch phosphororganische Verbindungen

Thorsten Gensler, Thomas Braun und Peter-Michael Sommer
Umfassendes Handeln statt Vernetzte Sicherheit? Neue Nuancen und die Rolle der Bundeswehr

Markus Schrader
Beitrag der Bundeswehr in der nationalen Sicherheitsvorsorge. Bevölkerungsschutz als neues Betätigungsfeld der Bundeswehr?

Autorenverzeichnis

Erscheint lt. Verlag 17.6.2013
Zusatzinfo Tab., Abb.; 734 S., 29 schw.-w. Abb., 23 schw.-w. Fotos, 6 schw.-w. Zeichn., 23 schw.-w. Tab.
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 157 x 233 mm
Gewicht 1338 g
Themenwelt Recht / Steuern Öffentliches Recht Besonderes Verwaltungsrecht
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Schlagworte Bevölkerungsschutz • Bevölkerungsschutzpolitik • Festschrift • Festschriften (Politikwissenschaft) • Katastrophenschutz • Krisenmanagement • Notfallplanung
ISBN-10 3-428-14077-X / 342814077X
ISBN-13 978-3-428-14077-0 / 9783428140770
Zustand Neuware
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