Testamentsvollstreckung (eBook)

Vermögensnachfolgegestaltung für Steuerberater und Vermögensverwalter
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2009 | 2008
284 Seiten
Betriebswirtschaftlicher Verlag Gabler
978-3-8349-9879-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Testamentsvollstreckung - Eberhard Rott, Michael Stephan Kornau, Rainer Zimmermann
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Testamentsvollstreckung durch Steuerberater oder Vermögensverwalter ist die moderne Form der Vermögensnachfolgegestaltung. Sie haben umfassenden Einblick in die Vermögensverhältnisse ihrer Mandanten und genießen deren Vertrauen. Checklisten und Formulierungshilfen machen das Werk für jeden Berater zu einem praxisnahen Ratgeber.

Rechtsanwalt Eberhard Rott, Bonn, ist Fachanwalt für Erbrecht und Steuerrecht sowie Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Testamentsvollstreckung und Vermögenssorge (AGT) e.V.. Er verfügt über langjährige Erfahrungen bei der interprofessionellen Gestaltung von Nachfolgeplanungen.
Dipl. Bankbetriebswirt Michael Stephan Kornau aus Recklinghausen, Certified Financial Planner(R) und Estate Planner (ebs), arbeitet seit langen Jahren als Finanzplaner und Generationenmanager.
Dipl. Betriebwirt Rainer Zimmermann, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater in Bonn, ist Mitglied des Zentrums für Unternehmensnachfolge (zentUma e. V.) und beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit den steuerlichen Aspekten der Nachfolgegestaltung.

Rechtsanwalt Eberhard Rott, Bonn, ist Fachanwalt für Erbrecht und Steuerrecht sowie Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Testamentsvollstreckung und Vermögenssorge (AGT) e.V.. Er verfügt über langjährige Erfahrungen bei der interprofessionellen Gestaltung von Nachfolgeplanungen. Dipl. Bankbetriebswirt Michael Stephan Kornau aus Recklinghausen, Certified Financial Planner(R) und Estate Planner (ebs), arbeitet seit langen Jahren als Finanzplaner und Generationenmanager. Dipl. Betriebwirt Rainer Zimmermann, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater in Bonn, ist Mitglied des Zentrums für Unternehmensnachfolge (zentUma e. V.) und beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit den steuerlichen Aspekten der Nachfolgegestaltung.

Vorwort 5
Inhaltsübersicht 7
Literaturverzeichnis 20
Bearbeiterverzeichnis 24
§ 1 Die Testamentsvollstreckung als Geschäftsfeldfür den modernen Steuerberater undVermögensverwalter 25
A. Die Testamentsvollstreckung im Fokus der Öffentlichkeit 25
B. Die Testamentsvollstreckung als modernes Mittel der Vermögensnachfolgegestaltung 26
C. Von der verbotenen Tätigkeit zum modernen Dienstleistungsangebot 30
D. Die Konkurrenzsituation 31
E. Zertifizierungsmöglichkeiten für Testamentsvollstrecker 32
§ 2 Financial Planning und Estate Planningals Voraussetzung moderner Testamentsvollstreckung 38
A. Die Systematik der Finanz- und Nachfolgeplanung 38
B. Schlussfolgerungen für die vermögensverwaltende Testamentsvollstreckung 48
§ 3 Die allgemeinen Grundsätze der Testamentsvollstreckung 68
A. Die Wurzeln der Testamentsvollstreckung 68
§ 4 Der Weg zur idealen Testamentsvollstrecker-anordnung 75
A. 1. Schritt: Gestaltungsalternativen zur Testamentsvollstreckung prüfen 75
B. 2. Schritt: Wirksame letztwillige Verfügung errichten 83
C. 3. Schritt: Die richtige Person zum Testamentsvollstrecker bestimmen 89
D. 4. Schritt: Inhalte der Testamentsvollstreckeranordnung festlegen 94
E. 5. Schritt: Ergänzungen zur Testamentsvollstreckeranordnung vornehmen 96
§ 5 Die verschiedenen Arten der Testamentsvoll-streckung 98
A. Der Regelfall: Die Abwicklungs- und Auseinander-setzungsvollstreckung 98
B. Die Dauertestamentsvollstreckung 99
C. Die schlichte Verwaltungsvollstreckung 100
D. Die Vermächtnisvollstreckung 100
E. Die Vollstreckung bei Vor- und Nacherbschaft 101
F. Testamentsvollstreckung 104
mit beschränktem Aufgabenkreis 104
G. Testamentsvollstreckung bei Pflichtteilsbeschränkung 105
in guter Absicht 105
§ 6 Die Annahme des Testamentsvollstreckeramtes 107
A. Die Annahmeerklärung 107
B. Das Testamentsvollstreckerzeugnis 108
§ 7 Die ordnungsgemäße Durchführung der Testamentsvollstreckung 112
A. Bereitstellung professioneller Infrastruktur 112
B. Sofortmaßnahmen 112
C. Inbesitznahme des Nachlasses und Bestandsaufnahme 114
D. Die Errichtung des Nachlassverzeichnisses 117
E. Die Führung von Geschäften für den Nachlass 119
F. Informationspflichten des Testamentsvollstreckers 120
G. Die Auseinandersetzung des Nachlasses 122
H. Spezialfälle 126
I. Die steuerliche Verantwortung des Testamentsvoll-streckers 148
§ 8 Die Beendigung des Testamentsvollstreckeramtes 165
A. Regelfälle der Amtsbeendigung 165
B. Sonderfälle der Amtsbeendigung 165
C. Rechtsfolgen der Amtsbeendigung 170
§ 9 Die Vergütung des Testamentsvollstreckers 171
A. Gesetzliche Grundlagen 171
B. Angemessenheit der Vergütung 172
C. Einzelfragen 181
D. Prozessuale Durchsetzung des Vergütungsanspruchs 188
E. Die steuerliche Behandlung der Testamentsvollstreckervergütung 189
§ 10 Die Haftung des Testamentsvollstreckers 196
A. Haftungsgrundlagen bei Pflichtverletzungen 196
B. Haftungsgläubiger 200
C. Verjährung 200
D. Sonderfälle 201
E. Der Haftungsstreit 203
F. Die Haftung des Testamentsvollstreckers für Steuerschulden 204
G. Strategien zur Haftungsvermeidung 205
H. Exkurs: Die Haftung Dritter für den Testamentsvollstrecker 209
§ 11 Besonderheiten der Testamentsvollstreckung in internationalen Erbfällen 210
A. Typische Sachverhalte des internationalen Erbrechts 210
B. Auswirkungen auf die Testamentsvollstreckung 210
C. Handlungsempfehlungen für geschäftsmäßige Testamentsvollstrecker 211
§ 12 Nachlassverwaltung 212
A. Grundsätzliche Unterschiede zwischen Nachlassverwaltung und Testamentsvollstreckung 212
B. Voraussetzungen für die Anordnung einer Nachlassverwaltung 213
§ 13 Fallstudie:„Vergessener Erbe und vergessenes Vermögen“ 232
A. Der Sachverhalt 232
B. Die Herangehensweise 233
C. Notwendige erste Schritte 235
D. Unerwartete Probleme tauchen auf 252
§ 14 Formulierungshilfen 260
A. Für Anordnungen in letztwilligen Verfügungen 260
B. Für die Korrespondenz mit dem Nachlassgericht 270
C. Zur ordnungsgemäßen Verwaltung 273

§ 7 Die ordnungsgemäße Durchführung der Testamentsvollstreckung (S. 114-115)

A. Bereitstellung professioneller Infrastruktur

Erbfälle treten in aller Regel unvorhergesehen ein. Daraus folgt, dass der geschäftsmäßig agierende Testamentsvollstrecker rechtzeitig eine Infrastruktur schaffen muss, die ihn in die Lage versetzt, sofort und präzise zu reagieren. Je besser die Vorbereitung des Testamentsvollstreckers in organisatorischer Weise ist, desto erfolgreicher wird die Testamentsvollstreckung sein. Viele grundsätzliche Fragen können unabhängig von einer konkreten Testamentsvollstreckung vorab geklärt werden. Hierzu gehört beispielsweise die Kenntnis des Versicherungsumfanges der eigenen Vermögenschadenhaftpflichtversicherung, gegebenenfalls die Vereinbarung von „Spielregeln“ zur Benachrichtigung der Vermögenschadenhaftpflichtversicherung. Auch das grundlegende Procedere mit dem eigenen Kreditinstitut für die reibungslose und zügige Anlegung von Sonderkonten sollte geklärt sein. Insgesamt empfiehlt es sich, über ein komplettes Netzwerk an Hilfspersonen zu verfügen, die bei Bedarf schnell und unbürokratisch Hilfe in so profanen Dingen wie der Öffnung einer Wohnung, ihrer Bewachung während der Beisetzung oder schlicht der Durchführung der Bestattung leisten können. Auch die Kenntnis der Bestattungsgesetze des Bundeslandes, in dem üblicherweise die Testamentsvollstreckungen anfallen, nach Möglichkeit auch der örtlichen Friedhofssatzungen, erspart in der Anfangsphase viel Zeit und Nerven.

Nicht zuletzt das eigene Büro sollte vorbereitet sein, um Anfragen des Nachlassgerichtes auf Übernahme einer Testamentsvollstreckung sachgerecht beantworten zu können oder wenigstens in der Lage zu sein, den künftigen Testamentsvollstrecker kurzfristig zu erreichen. Letztendlich sollte man auch eine in angemessener Selbstkritik geschaffene Vorstellung von den eigenen Kenntnissen und Fähigkeiten bei der Vollstreckung eines Nachlasses haben. Ist man zeitlich überhaupt in der Lage, eine Dauervollstreckung zu übernehmen? Verfügt man über die hinreichenden Kenntnisse, ein Unternehmen abzuwickeln oder einen Künstlernachlass optimal zu verwerten? Es sei auch an dieser Stelle davor gewarnt, nur wegen einer vermeintlich hohen Testamentsvollstreckervergütung eine die eigenen Kenntnisse und Fähigkeiten übersteigende Vollstreckung zu übernehmen. Die in solchen Fällen zu erwartenden Auseinandersetzungen, insbesondere mit den Erben, lassen das Honorar schnell dahinschmelzen. Dies gilt speziell für das nach den tradierten Vergütungstabellen anfallende Honorar, das nur dann zu einer angemessenen Vergütung des Testaments vollstreckers führt, wenn die Testamentsvollstreckung reibungslos abläuft .

B. Sofortmaßnahmen

I. Organisatorischer Art

■ Testamentsvollstreckerakte anlegen
■ Sonderkonto einrichten

Die Führung einer Testamentsvollstreckerakte bleibt natürlich im Wesentlichen den persönlichen Vorlieben des Testamentsvollstreckers vorbehalten. Von vornherein lösen sollte man sich allerdings von dem Gedanken, dass klassische Aktenformen wie z. B. eine anwaltliche Prozeßakte in Form der Hängeakte für Testamentsvollstreckungen geeignet ist. Da mit umfangreichem Schriftverkehr zu rechnen ist, empfiehlt es sich, von vornherein die Testamentsvollstreckerakten in DIN A 4 Aktenordnern zu führen und entsprechend der anfallenden Korrespondenz mit den verschiedenen Beteiligten durch Trennblätter zu unterteilen. Die Akte sollte ferner vorne eine Übersicht über die einzelnen Abteilungen enthalten sowie sinnvollerweise eine Kurzübersicht über den Verlauf der Testamentsvollstreckung. Im übrigen gilt natürlich der allgemeine Beratergrundsatz, dass Akten stets unter dem Gesichtspunkt geführt werden sollten, dass der Mandant von heute der Gegner von morgen sein kann, in besonderen Maße auch für die Testamentsvollstreckerakte.

Die Einrichtung eines Sonderkontos in der besonderen Form des Anderkontos empfi ehlt sich eigentlich bei jeder Testamentsvollstreckung ausgenommen eventueller Dürftigkeitsfälle. Über dieses Konto sind sodann sämtliche Transaktionen, die den der Testamentsvollstreckung unterliegenden Nachlass betreffen abzuwickeln. Auch etwa vorgefundenes Bargeld ist hier einzuzahlen. Alternativ kommt die Fortführung eines vorhandenen Erblasserkontos in Betracht, wenn die Bank bereit ist, das Konto als Nachlasskonto umzuschreiben und die ausschließliche Verfügungsbefugnis des Testamentsvollstreckers sichergestellt ist.

Erscheint lt. Verlag 11.6.2009
Zusatzinfo 284 S.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Themenwelt Recht / Steuern Steuern / Steuerrecht
Wirtschaft Betriebswirtschaft / Management
Schlagworte Erbrecht • Formulierungshilfen • Steuerberater • Testament • Testamentsvollstrecker • Testamentsvollstreckung • Vergütung • Vermögensverwalter
ISBN-10 3-8349-9879-6 / 3834998796
ISBN-13 978-3-8349-9879-8 / 9783834998798
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