Zeit spielt keine Rolle (eBook)
306 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7519-9164-3 (ISBN)
Kapitel 4.1 –Vorbereitungs-Tips
Tip 1 Reisestart mit Termin-Setzung
Mein lieber Lothar aus Berlin hat mir damals bei einem unserer ersten Treffen die Augen geöffnet, nachdem er zuvor drei lange Jahre am Stück mit seinem alten T2-VW Bus in Mexico und den USA unterwegs war. Genau das, was sich jeder jetzt fragt, wenn er auf solche Aussteiger trifft und deren Geschichten hört, quälte mich damals auch. »Hey Lothar, wie seid Ihr das eigentlich angegangen? Und wie finanziert man so was? Ist das nicht super gefährlich?«
»Tja sagt er, auch uns gingen zuvor tausenderlei Dinge durch den Kopf und viele hatten eine Menge Fragezeichen hinten dran, aber dann wurde aus diesem riesen "WAS und WIE DENN-Puzzle" eine konkrete Vorstellung, deren Lösung in machbare Nähe rückte.« Zu diesen Tagen gab es noch keinerlei Internet und die einzige Chance an Informationen zu kommen, waren entweder relativ aktuelle Reisebücher oder besser, Besuche von Globetrotter-Veranstaltungen mit ihren live gesprochenen Diavorträgen, wie zum Beispiel das "DARR Treffen" in Wasserburg oder das "Willis Fernreisetreffen" in Staufenberg. Auch der smarte, langhaarige "Bombenleger-Typ" Michael Martin fing zu der Zeit an, sich mit seinen sehr aufwändigen Multi-Media Diavorträgen seiner meist gesponserten Motorradreisen einen Namen zu machen. Und "Abgefahren, in 16 Jahren um die Welt" mit Claudia Metz und Klaus Schubert" konnte ich bei ihrem ersten Diaabend in Köln bewundern. Man, so was feuert das Reisefieber extrem an und lässt einen nicht mehr los. Hier mal zur Anregung ihr Buch zu dieser bunten Weltreise, ISBN: 978-3462027907.
Auch der Weltreisende Bernd WOICK legte nach seiner Travel-Shop Ladeneröffnung bei Stuttgart mit jährlichen Treffen los. Und nicht zu vergessen das Urgestein der harten Off-Road Bikerscene Bernd TESCH. Seine Treffen sind legendär durch die spartanischen Camp-Lager. »Hey Bernd, wo gibts denn hier Wasser?« »geh in den Fluss Tom, der ist super sauber!« so seine Worte bei einem seiner Feldlager mit Tipis und Armeezelten bestückt. Später kamen noch diverse andere hinzu, wie meine ersten, hauseigenen DEUTZ-Treffen oder zehn Jahre drauf das mittlerweile legendäre "Buschtaxi-Treffen" bei Schwalmtal-Storndorf. Im Norden bei Lüneburg wurde das "AMR Fernreise-Treffen" von Jörgen Hohenstein ins Leben gerufen. Aber viel wichtiger noch sagt Lothar... »Thomas, legt Euch den Stichtag der Abreise fest! Das ist der Schlüssel zur Verwirklichung!!! Ab da gebt ihr kein Geld mehr für täglichen "Nonsens" aus und packt jeden Cent zur Seite.« Tja, und dieser eine Tip war schlussendlich auch für uns der Startschuss, endlich mal für länger los zu kommen. Hierzu nun einige Tips.
Tip 2 Grundkosten Reduzierung
Was sonst im täglichen Alltag zum normalen "Verwöhn-Programm" gehört, haben wir ab diesem Stichtag eingestampft. KEINE Kinobesuche mehr, KEINE wöchentlichen Bierabende, KEINE Eisdielen Schleckereien, KEINE sonstigen Wochenend-Trips und auch KEINE neuen Schuhe beziehungsweise neue Klamotten mehr, denn eigentlich hängt unser Schrank ja eh bumms voll mit all dem Zeug. Unser Glück war auch, das wir absolute Nichtraucher sind und auf dem Dorf lebten, dessen Umfeld sich auf einen Kaugummi-/Zigaretten-Automaten, einer Telefonzelle und einer Bushaltestelle beschränkte. Alles andere war mindestens zwanzig Kilometer entfernt. Der FOKUS lag nun auf LOS kommen -AUSSTEIGEN!
Um Euch die Frage vorweg zu nehmen, Kinder haben wir nicht, dafür eine bezaubernde Saluki Hündin, die uns dann leider genau zu unserer Aufbruchphase verstorben ist.
Tip 3 Post-Beauftragter
Auch dazu muss man sich einen Kopf machen, wie du all diese Normalitäten global gestalten kannst, ohne das man juristisch in Schwierigkeiten kommt. Wer aber keine Schulden hat, seine laufenden Verpflichtungen sauber abgeschlossen hat, muss sich diesbezüglich ja wirklich keine Sorgen machen.
Perfekt ist es, wenn du in deinem Freundes- und Verwandtenkreis eine zuverlässige Person hast, die mittels einer General-Vollmacht für alle relevanten Behördendinge in deinem Namen aktiv werden kann, wenn du selber nicht gleich zu erreichen, sprich greifbar bist. Ein E-Mail-Konto, "WhatsApp" oder "Threema" sind ja heute aktuell das Mittel der Wahl, um ständig in Kontakt zu bleiben, was auch meistens super funktioniert, selbst wenn man in den diversen Reiseländern die Simkarte wechselt, da diese Nachrichten-Server über die ID-Adresse deines Handys zugreifen. Nachdem wir nach unser Wohnungsauflösung und Firmenübergabe alle nicht mehr nötigen Versicherungen und Daueraufträge gekündigt hatten, kam in den ersten sechs Monaten tatsächlich immer noch Post an, mit der wir echt nicht mehr gerechnet haben. Hier konnte nun unser "Post-Martin" (hey Martin, Dir auch weiterhin einen Riesendank für Deinen super Service!) das sehr Souverän regeln.
So war die Logik, grundsätzlich erst mal alles einzuscannen, um es uns dann per E-Mail zuzuschicken. Danach konnten wir entscheiden und passende Anweisungen geben oder mit den jeweiligen Institutionen direkt kommunizieren, sobald es technisch, wie zeitlich möglich war. Denn andere Länder oder Kontinente bedingen auch andere Zeitzonen! Allein Australien liegt in drei Zeitzonen. Bei einigen wenigen Schreiben hat Martin umgehend von sich aus reagiert, wie zum Beispiel nach einem "zu schnell Fahr-Mahnbescheid" den wir uns noch auf den letzten Kilometern der heimischen Abreiseroute eingefangen haben.
Sehr wichtige Papiere kann man sich aber auch immer noch in das jeweilige Reiseland an ein GPO "General Post Office" per Einschreiben schicken lassen, wo die Post diese sechs Wochen lang einlagert und dann zum Absender zurück schickt, falls sie nicht innerhalb dieses Zeitfensters abgeholt wird. Nach Vorlage seines Reisepasses händigt der Postbeamte dir dann die Briefe und Pakete aus. Sein voller Vor- und NACHNAME (groß geschrieben und unterstrichen, denn in anders sprachigen Ländern werden gerne Vor und Zunamen verwechselt und somit falsch abgelegt) mit "Poste Restante" des geeigneten Postamtes, welches auf deiner Reiseroute liegt, reicht, um einem etwas schicken zu können. Ein zu kalkulieren ist aber und gerade in aussereuropäischen Ländern, der meist lange, zeitliche Postweg und wenn ja, dann unbedingt immer per "Air Mail" frankieren! Gänzlich schwierig ist der afrikanische Großraum, da dort leider enorm viel Post verschwindet. Die Loyalität ihrem Arbeitgeber wie Kunden gegenüber sehen dortige Angestellte anders. Sie können einfach alles gebrauchen. Hier hilft nur und ausschliesslich der exorbitant teure "UPS-Express" Service oder auch der "DHL-Express-Worldwide" Service, der in jedem Land und in fast jeder Kleinstadt eigene Büros unterhält. Denn dort werden die einzelnen Fahrer plus Subunternehmer persönlich haftend gemacht, wenn etwas auf ihrem Zustellbezirk verloren geht.
Die Steigerung für brandeilige Post wäre dann noch der Aufwand zum nächsten grossen Flughafen zu fahren, sich eine Maschine mit der passenden Destination zu suchen und spontan Fluggäste zu fragen, ob sie dir deine fertig frankierte Post persönlich mitnehmen könnten, die sie dann am Zielflughafen gegen Vorlage eines Ausweis der Kontaktperson übergeben oder einfach nur einwerfen. Alles ist erlaubt, um ans Ziel zu kommen!
Wer dann noch persönlich eine Stewardess oder sogar einen Flug-Kapitän kennt, wäre extrem fein raus, da diese Crew-Mitglieder nur selten mal beim Einreisen der jeweiliger Länder kontrolliert werden und super schnell über einen Nebenausgang durch den Zollbereich kommen.
Tip 4 Fahrzeug abmelden
Wir kennen Vollzeitreisende, die sich von ihrer alten Meldeadresse gänzlich abgemeldet haben, nach dem Motto, wir wandern aus. Das ist EINE Möglichkeit, um sich amtliche Schreiben vom Hals zu halten, denn dann ist man juristisch nicht mehr greifbar, eigentlich erst, wenn man mit dem Flieger oder auf dem Landweg wieder heimisches Hoheitsgebiet betritt. Nachteil ist, das du KEINE Fahrzeuge mehr anmelden kannst. Dieses müsste man, wenn überhaupt, nach Absprache über Meldeadressen und per Vollmacht über Bekannte oder Freunde tun. Aber ehrlich, wer will da schon gute Freunde nerven und auf deren Versicherungskonditionen sein Fahrzeug betreiben.
Wir haben uns für eine neue, eigene Meldeadresse entschieden, die Fahrzeuge wurden nur Wohnsitztechnisch umgemeldet und die Restpost wurde auf die Postbox Adresse unseres "Post-Administrators" umgeleitet, fertig. So verfallen die mühselig erworbenen "Schaden-Freiheits-Rabatte" nicht und die jährlichen Steuern, wie Versicherungs-Raten werden automatisch per Dauerauftrag und SEPA-Lastschrift eingezogen, perfekt.
Wer sein Fahrzeug für längere Auslandsaufenthalte abmelden möchte, um natürlich Steuern sowie Versicherungsgebühren zu sparen, kann das selbstverständlich auch tun, muss dann aber nach der Rückkehr sofort den erstmöglichen TÜV hinter der Grenze oder aus dem Freihafen kommend (nach Verschiffung) anlaufen, um einen "frischen Stempel" zu erhalten, um damit wiederum sein Fahrzeug angemeldet zu bekommen. Das allerdings...
Erscheint lt. Verlag | 15.9.2020 |
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Sprache | deutsch |
ISBN-10 | 3-7519-9164-6 / 3751991646 |
ISBN-13 | 978-3-7519-9164-3 / 9783751991643 |
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