Für immer verschwunden? Band 1 Käfer und Schaben -  Detlef Schmidt

Für immer verschwunden? Band 1 Käfer und Schaben (eBook)

Das Insektensterben
eBook Download: EPUB
2024 | 2. Auflage
330 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7583-5324-6 (ISBN)
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Es gibt viele Gründe, warum Insekten aussterben. Der häufigste Grund ist wie immer die Zerstörung des Lebensraums (Habitat) und die Ausrottung der Pflanzen, von denen sich die Art ernährt. Ob diese Zerstörung absichtlich oder unabsichtlich herbeigeführt wurde, spielt dabei keine Rolle. Als Beispiel für eine unabsichtliche Lebensraum-Zerstörung ist das Einführen von fremden Arten, die die Vegetation vernichten und deswegen auch die darauf angewiesenen Insekten zum Aussterben bringen.

Detlef Schmidt Jahrgang 1955 In Berlin geboren Biologielaborant, Hobbyfotograf und Hobbyentomologe

Originaleintrag in der IUCN-Datenbank: Protosticta gracilis, Kirby 1889


KATEGORIE UND KRITERIEN DER ROTEN LISTE DER IUCN

Vom Aussterben bedroht B1ab(i,ii,iii,iv,v)+2ab(i,ii,iii,iv,v)

Version 3.1

DATUM DER BEWERTUNG

04. Juni 2007

ERSCHEINUNGSJAHR

2009

ANMERKUNGEN

Muss aktualisiert werden

Bewertungsinformationen im Detail

JAHR ZULETZT GESEHEN

ZUVOR VERÖFFENTLICHTE BEWERTUNGEN DER ROTEN LISTE

REGIONALE EINSCHÄTZUNGEN

GUTACHTER(N)

Kalkman, V.

REZENSENTEN

Dow, RA & Clausnitzer, V. (Odonata Red List Authority)

MITWIRKENDE(N)

MODERATOR(EN) / COMPILER(S)

PARTNER/INSTITUTION(EN)

BEHÖRDE / BEHÖRDEN

IUCN SSC Libellen-Spezialistengruppe

RECHTFERTIGUNG: Nur aus einer Aufzeichnung aus dem Jahr 1859 bekannt und obwohl das Gebiet seitdem gut auf

Libellen untersucht wurde, wurden keine neuen Aufzeichnungen gemacht. Das Gebiet, in dem die Art gefunden wurde, ist vollständig kultiviert und es ist klar, dass die Art einen dramatischen Rückgang erlebt hat und wahrscheinlich vom Aussterben bedroht ist.

Quelle: https://www.iucnredlist.org/species/163937/5670011#assessment-information, abgerufen 20.05.2023

Protosticta gracilis, Kirby 1889

Quelle: https://www.gbif.org/occurrence/2006026698, abgerufen 01.09.2021

Empfohlene Zuordnung

"012501952_Protosticta_gracilis_Kirby Holotype_Dorsal"-Protosticta gracilis Kirby, 1889 by The Trustees of the Natural History Museum, London

Beschreibung: Adult 62 mm.; lang. korp. 51 Millimeter. Männlich. Kopf schwarz; Labrum oben gelb; Brustkorb an den Seiten bronzeschwarz, oben in der Mitte grün, in einigen Lichtern ein schräger gelber Streifen unter den Vorderflügeln; die Unterseite, besonders hinten, die Beine gelb, letztere mit langen, schlanken Haaren; Hinterleib lang und schlank, zur Extremität hin verdickt, oben gebräunt, die letzten drei Segmente blass (im Leben wahrscheinlich blau oder grün); unter der Oberfläche mit einem langen gelben Fleck an der Basis der ersten 7 Segmente. Flügel hyalin, mit schwarzen Nerven; Pterostigma groß, doppelt so lang wie breit, zweizellig, länglich, aber der innere und obere Winkel abgestumpft, wodurch die Oberseite kürzer als die untere ist. Vorderflügel mit 21-22 und Hinterflügel mit 8 postnodalen Zellen. Medianer und subnodaler Sektor steigen kurz vor bzw. nach der Knotenkreuzung an; der Knotensektor steigt 5 oder 6 Zellen darüber hinaus und der ultranodale Sektor ein oder zwei Zellen weiter. Trapez regelmäßig, etwa doppelt so lang wie breit, sein oberer Sektor reicht bis zur Höhe des Ursprungs des Knotensektors; sein unterer Sektor fehlt. Zwei basale Postkostalnerven, der erste auf halbem Weg zwischen der Basis und dem ersten antenodalen Kreuznerv, der zweite kurz vor der Höhe des zweiten antenodalen Kreuznervs. Zwei Zellen zwischen dem Trapez und dem ersten absteigenden Nerv. Obere Analanhängsel so lang wie das 9. Segment, gebogen, die unteren kürzer, aber ihre genaue Struktur nicht sichtbar. (Hal). Menado, Celebes (Wallace). Die Gattungszeichen unterscheiden sich ein wenig von denen, die Protosticta simplicinervis, Selys (ebenfalls von Celebes) zugeschrieben werden.

Sulawesi (früher Celebes) ist eine indonesische Insel zwischen Borneo und Neuguinea

Das die IUCN mit der vorsichtigen Einschätzung ob eine Art ausgestorben ist oder nicht richtig liegt, zeigt das Beispiel der Weichwanzen-Art Lopsallus flavosparsus (Buchanan-White, 1878). Von der Art wurde ein einziges Exemplar im Jahr 1875 gefunden, die IUCN schätzte ihren Gefährdungsstatus trotzdem nur als ein. Tatsächlich konnten im März 2017 zwei weitere Exemplare gefunden werden.

Psallus flavosparsus White, 1878 Syntype*

(CC BY-NC 3.0) Attribution: The Natural History

Museum London. Photograph: Tristan Bantock

Syntypen* heißen die einzelnen Exemplare der Typusserie, die in ihrer Gesamtheit den namenstragenden Typus darstellt.

Quelle: https://eol.org/pages/28483839, abgerufen 22.9.2021

Die Libellen-Art Sinhalestes orientalis, Hagen, 1862, ist laut IUCN im Jahr 1862 zuletzt gesichtet worden, trotzdem war der Gefährdungsstatus bis 2019 nur – Critically Endangered. Im Jahr 2012, also 150 Jahre später, wurde die Art wiederentdeckt. Singhalestes orientalis wurde zuletzt auf der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN im Jahr 2020 bewertet. Singhalestes orientalis ist gemäß den Kriterien B1ab(ii,iii)+2ab(ii,iii) als gefährdet aufgeführt.

Sinhalestes orientalis, Hagen, 1862

Quelle: https://www.gbif.org/occurrence/2311421719, abgerufen 27.09.2021

Sinhalestes orientalis, Hagen, 1862 gehört zu den Teichjungfern Familie Lestidae

Sinhalestes orientalis, Hagen, 1862

Quelle: https://www.inaturalist.org/observations/33831523, abgerufen 27.09.2021

Ein weiteres Beispiel für die (sinnvolle) Vorsichtigkeit der IUCN ist die Libellen-Art Euthore mirabilis, McLachlan, 1878*, welche laut IUCN im Jahr 1839 zuletzt gesichtet worden ist. Ihr Gefährdungsstatus lautet "zu wenig Daten vorhanden" ( – Data Deficient).

Euthore mirabilis, McLachlan, 1878

Quelle: https://eol.org/pages/132437, abgerufen 19.09.2021

https://www.biodiversitylibrary.org/page/7855169#page/155/mode/1up

ZULETZT BEWERTET

10. Oktober 2014

Quelle: https://www.iucnredlist.org/species/159099/66888473, abgerufen 21.05.2023

Euthore mirabilis, McLachlan, 1878

Quelle: https://www.gbif.org/occurrence/2350455803, abgerufen 29.09.2021

Specimen type: *Paralectotype

Dataset: Natural History Museum (London) Collection Specimens

*Lectotypus (im deutschen Sprachraum selten auch als Hololectotypus) bezeichnet ein nachträglich aus einer Typusserie als namenstragenden Typus bestimmtes Exemplar; dies ist bei einem vor dem Jahr 2000 aufgestellten nominellen Taxon möglich. Die übrigen Exemplare der Serie werden als Paralectotypen bezeichnet.

Erstaunlich ist die Einschätzung bei der Libellen-Art Rhinocypha hageni, Krüger, 1898, welche laut IUCN vor über 100 Jahren nicht mehr gesichtet worden ist. Ihr Gefährdungsstatus ist trotzdem nur gefährdet ( – Endangered), weil die verbleibenden Wälder der nicht einmal 900 km2großen Insel, auf der diese Art lebt, seit Jahrzehnten nicht mehr von Entomologen besucht wurde.

Rhinocypha hageni, Krüger, 1898

Collected in Philippines by Naturalis Biodiversity Center

Quelle: https://www.gbif.org/occurrence/2432787199, abgerufen 27.09.2021

KATEGORIE UND KRITERIEN DER ROTEN LISTE DER IUCN

Gefährdet B2ab(ii,iii)

DATUM DER BEWERTUNG

19. Mai 2019

Rhinocypha hageni, Krüger, 1898

Rhinocypha hageni ist nur aus der Typenreihe von einem oder mehreren (nicht näher bezeichneten) Fundorten auf Jolo im Süden der Philippinen bekannt, die vor über 100 Jahren gesammelt wurden. Aus Sicherheitsgründen wurden die wenigen verbleibenden Wälder in Jolo jahrzehntelang nicht von Entomologen besucht (Hämäläinen und Müller 1997, Hämäläinen 2004).

Allerdings ist der größte Teil des ursprünglichen Waldes auf der Insel bereits verloren gegangen, weshalb angenommen wird, dass das Verbreitungsgebiet (Area of Occupancy, AOO) der Art weniger als 50 km2 beträgt (es könnte erheblich geringer sein) und abnehmend, ebenso wie das Ausmaß und die Qualität geeigneter Lebensräume. Wenn für die Art noch mehr als ein einziger Standort existiert, wird die Gesamtpopulation mit ziemlicher Sicherheit stark fragmentiert sein. Die Art wird gemäß den Kriterien B2ab (ii,iii) als gefährdet eingestuft und muss möglicherweise als vom Aussterben bedroht eingestuft werden (sofern sie nicht bereits ausgestorben ist).

Quelle: https://www.iucnredlist.org/species/19509/169157293, abgerufen 21.05.2023

Ein weiteres Beispiel zur Einschätzung des Gefährdungsstatus der IUCN bei Insekten: Die Tabora-Heuschrecke Catantops tanganus, Dirsh, 1956, hat den IUCN-Gefährdungsstatus nicht gefährdet (Least Concern), obwohl die Art seit 1964 nicht mehr gesichtet wurde. Der Grund für diese ungewöhnliche Einschätzung ist der, dass die Art eine relativ weite Verbreitung hatte und wenig spezialisiert war und deswegen noch eine hohe Chance besteht, dass sie wiederentdeckt wird. In dieser Liste taucht sie aber trotzdem auf, weil sie seit über 20 Jahren nicht mehr gesichtet wurde und somit wenn nicht ausgestorben, dann aber auf jeden Fall zumindest verschollen ist.

Die Tabora-Heuschrecke Catantops tanganus wurde zuletzt 2013 auf der Roten Liste...

Erscheint lt. Verlag 23.2.2024
Reihe/Serie Für immer verschwunden?
Sprache deutsch
Themenwelt Naturwissenschaften Geowissenschaften
Schlagworte Artensterben • Ausgestorbene Insekten • Entomologie für Laien • Fachbücher für Biowissenschaften • Forschung • Forschung Klimawandel • Insektensterben • IUCN • Liste gefährdeter Arten • Naturkunde • Naturkundemuseum • Ökologie • Sachbuch Entomologie • Sichtung gefährdete Art • Taxonomie • tierlexika & bestimmungsbücher • Verbreitung Insekten • Verstehen • Zoologie
ISBN-10 3-7583-5324-6 / 3758353246
ISBN-13 978-3-7583-5324-6 / 9783758353246
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