Ich, ja ich werd' Sorge tragen für dich

Kurze Abhandlung über Dante, die Dichtung und den Schmerz

(Autor)

Buch | Hardcover
128 Seiten
2024
Edition CONVERSO (Verlag)
978-3-949558-36-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Ich, ja ich werd' Sorge tragen für dich - Fabio Stassi
22,00 inkl. MwSt
"Curarsi con Dante" [Selbstheilung durch Dante], so die Banderole um das Original. Fabio Stassi hat sich den Heilkräften der Literatur verschrieben: Mit der Kurzen Abhandlung über Dante wendet er sich auch an jene, die Dante Alighieri, den großen italienischen Dichter, nur flüchtig, vor allem als lorbeerbekränzte Ikone mit dem scharfen Profil kennen. Hier hat er den irdisch-menschlichen, den verzweifelten Dante im Blick, der körperlich geschwächt, von Heimweh und Schlaflosigkeit geplagt ist. Mit dem Feuer seiner klaren Sprache durchpflügt er Dantes Werk, die Göttliche Komödie, die Rime, die Vita Nuova, das Gastmahl. Findet auf die Frage, wieso er nach 700 Jahren noch immer so zeitgemäß ist, dank Verknüpfungen mit naturwissenschaftlichen, anthropologischen, psychologischen Erkenntnissen frappierende Antworten.Dieses Buch ist eine Schatztruhe, die sich magisch tagtäglich neu füllen kann, vorausgesetzt wir aktivieren den richtigen Schlüssel.

Fabio Stassi ist in Rom geboren, auch wenn alle immer dachten, es müsse Sizilien gewesen sein, die Eltern aus Piana degli Albanesi - in einer Familie von Emigranten aus vielen Weltregionen: Sizilien, Buenos Aires, Albanien, Karthago, Mittlerer Orient. Im Mittelpunkt seiner literarischen Suche steht das Thema der mehrfachen Identität, der geretteten Sprachen, der Geografie des Bluts. Seine Vorbilder sind seit immer schon Leonardo Sciascia, Gesualdo Bufalino und Vincenzo Consolo. Seinen Durchbruch als Schriftsteller hatte er mit einem Roman über das Massaker bei Portella della Ginestra: Fumisteria. (2006, Neuauflage 2015 bei Sellerio.) Rasch aufeinander folgten die Romane Die letzte Partie und Die Trophäe. Mit der romanzierten oder fiktiven Biografie von Charlie Chaplin L’ultimo ballo di Charlot , deutsch Ein Pakt fürs Leben (Ü Monika Lustig), der in 19 Sprachen übersetzt wurde, schaffte er den internationalen Durchbruch. Der Noir Ich töte wen ich will (Ü Annette Kopetzki) ist der erste einer Serie um den singulären römischen Detektiv und Bibliotherapeuten, Vince Corso, der seine Klientel mit Literaturempfehlungen zu heilen versucht. Weitere: Die Seele aller Zufälle (Ü Annette Kopetzki, OT: Ogni coincidenza ha un’anima); La lettrice scomparsa; Notturno francese. Fabio Stassi forscht u. a. zum Thema Bücherverbrennungen. Zahlreiche seiner Texte sind im Laufe der Jahre bei LETTRE International veröffentlicht worden. Fabio Stassi geht noch anderen Bücherberufen nach. Höhepunkt seiner Apologie der Dichtung als idealem Heilmittel geschundener Seelen und politischer Beitrag zu an Nationalismus erkrankten Gesellschaften ist sein Dante-Essay

Monika Lustig, 1953 in Karlsruhe geboren, hat in Heidelberg Philosophie und Germanistik studiert und ist 1979, anstatt zu promovieren, nach Italien emigriert. Sie hat Nester gebaut auf der Insel Elba, in Sardinien und in Sizilien, in der Emilia-Romagna, der Toskana und ist bis heute nicht darüber hinweg, Florenz verlassen zu haben. Nach ergiebigen Jahren des Unterrichtens an italienischen Gymnasien hat sie eine eigene Sprachschule „Studio Fiore Blu“ (Deutsch-Italienisch-Englisch) auf Elba eröffnet. Sie hat immer schon geschrieben; so auch 1993 eine Auftragsarbeit: Biografie eines Mafiajägers – Leoluca Orlando (Lübbe). Sie plante einen erzählenden Dokumentarfilm über den Palermer Frühling. Für den Verlag Kaos edizioni, Mailand, hat sie als Lektorin und Agentin gearbeitet und auch ihr erstes Buch übersetzt (Mario Krebs. Ulrike-Meinhof – Ein Leben im Widerspruch). Sie war Landwirtin auf Sardinien im Dorf der Künstlerin Maria Lai, wo auch ihr Sohn geboren ist. Lieblingsautoren aus ihrem Übersetzerportfolio sind Leonardo Sciascia, Simona Vinci, Fabio Stassi, Marcello Fois, Giorgio Chiesura, Andrea de Carlo, Carlo Lucarelli, der Andrea Camilleri der historischen Romane. Für ihre Übersetzungen erhielt sie mehrere Stipendien (Deutscher Literaturfonds; Freundeskreis zur Förderung literarischer und wissenschaftlicher Übersetzungen e.V.) Befruchtende Aufenthalte im Übersetzerhaus Looren/Zürich runden das Übersetzerleben ab. 2013 hat sie ihre erste Veranstaltungsreihe Südwärts-um-die-ganze-Welt (https://textstudio.edition-converso.com) ins Leben gerufen und viel Freude und Anerkennung geerntet; auf diese Reihe folgte 2017 Die Liebe öffnet Tor und Tür, deren letzte März 2018: Heimatliebe für Fortgeschrittene u. Wiedereinsteiger zugleich den Stab an den im selben Monat gegründeten Verlag Edition CONVERSO weitergab. Sie hat sich mit Leidenschaft dem Erlernen der Sprache der Dementen verschrieben. Sie lebt heute in den Rheinniederungen, immer das Mittelmeer vor Augen.

Ralph Dutli, geb. 1954 in Schaffhausen (Schweiz), studierte Romanistik und Russistik in Zürich und Paris (Sorbonne), lebt seit 1994 in Heidelberg. Er ist Lyriker, Romanautor, Essayist, Biograph, Übersetzer und Herausgeber. Im Wallstein Verlag erschienen seine Romane »Soutines letzte Fahrt« und »Die Liebenden von Mantua«, eine Trilogie französischer mittelalterlicher Poesie des 13. Jahrhunderts (»Fatrasien«; »Das Liebesbestiarium«; »Winterpech & Sommerpech«) sowie seine »Kleinen Kulturgeschichten« zu Olivenbaum (»Liebe Olive«), Honigbiene (»Das Lied vom Honig«) und Gold (»Das Gold der Träume«). Außerdem der Band »Mandelstam, Heidelberg« mit Jugendgedichten des russischen Dichters Ossip Mandelstam und der Band der Liebesgedichte von Marina Zwetajewa (»Lob der Aphrodite«). Neu: »Alba. Gedichte« (Wallstein). Für seine Vermittlung moderner russischer Lyrik erhielt Ralph Dutli den Johann-Heinrich-Voß-Preis 2006 der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, für seinen Roman »Soutines letzte Fahrt«, der in mehrere europäische Sprachen übersetzt und für den Deutschen wie für den Schweizer Buchpreis nominiert war, den Rheingau Literaturpreis 2013 und den Preis der LiteraTour Nord 2014, sowie den Düsseldorfer Literaturpreis 2014 für sein literarisches Gesamtwerk, den Erich Fried Preis Wien 2018, den Deutschen Sprachpreis 2021 der Henning-Kaufmann-Stiftung und den Übersetzerpreis Ginkgo-Biloba 2023 für Lyrik.

»Während der langen Monate des Lockdowns wäre es von Nutzen gewesen, auch die Meinung der Dichterinnen und Dichter einzuholen, nicht nur die der Wissenschaftler, der Politiker, der Journalisten. Und nicht ausschließlich die der zeitgenössischen oder noch lebenden, sondern auch die der bereits in »besseres Leben Eingegangenen«. Denn sie, die Dichtenden, sind besser doch als alle anderen imstande, uns zu lehren, dass just im Zustand erzwungener Isolation eine neue Idee von Freiheit geboren werden kann. Und genau einer solchen Vorstellung und Vision hätten wir bedurft, damit aus dem Eingesperrtsein eine neue Konzeption von Welt, eine aufgeklärte und internationalistische Kulturrevolution entstehe.« (cap. Der geschlossene Raum – die geschlossene Stanze)

Erscheinungsdatum
Nachwort Ralph Dutli
Übersetzer Monika Lustig
Verlagsort Karlsruhe
Sprache deutsch
Original-Titel E d'ogni male mi guarisce un bel verso
Maße 122 x 213 mm
Gewicht 300 g
Themenwelt Literatur Essays / Feuilleton
Literatur Lyrik / Dramatik Lyrik / Gedichte
Geisteswissenschaften
Medizin / Pharmazie
Schlagworte Dante Alighieri • Dante-Rezeption • Dichtung als Heilmittel • Florenz • Gegen Nationalismen • Giotto • Giuseppe Ungaretti • Jorge Luis Borges • Joseph Brodski • Lyrik • Ossip Mandelstam • Primo Levi • T.S. Eliot • T.S. Eliott • Umberto Saba • Verbannung • Vergil
ISBN-10 3-949558-36-5 / 3949558365
ISBN-13 978-3-949558-36-8 / 9783949558368
Zustand Neuware
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