retten - Rettungssanitäter (eBook)

Fachbuch-Bestseller
eBook Download: EPUB
2024 | 2. überarbeitete Auflage
2261 Seiten
Thieme (Verlag)
978-3-13-243469-1 (ISBN)

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retten - Rettungssanitäter
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<p><strong> Dein starker Einstieg in den Rettungsdienst</strong></p><p>Damit bist du gut gewappnet für Ausbildung, Prüfung und Einsatz: Dieses Lehrbuch enthält alle medizinischen Grundlagen, die du als Rettungssanitäterin oder Rettungssanitäter brauchst.</p><p>Mit den Mindmaps am Kapitelanfang findest du dich schnell im jeweiligen Thema zurecht. Auch praxisnahe Fotos, zahlreiche Grafiken und leicht erfassbare Texte unterstützen dich beim Lernen.</p><p>Mit den RETTEN TO GO Lernkästen kannst du zentrale Fakten jederzeit schnell wiederholen. Vor allem kurz vor der Prüfung. Dieses Wissen hat du in der passenden App auch immer mit dabei: Die kostenlose App findest du unter RETTEN TO GO - RS in den Stores.</p><p>Tipp: Buche optional den&nbsp;retten Prüfungstrainer Rettungssanitäter dazu: Kreuze zu den Kapiteln passende Lernfragen und trainiere so für den 'Ernstfall schriftliche Prüfung' (kostenpflichtig).&nbsp;</p><p><strong>retten - Rettungssanitäter</strong>&nbsp;ist dein erfolgreicher Einstieg in einen verantwortungsvollen Beruf! Später ist es ein ideales Nachschlagewerk.</p><ul type='disc'><li>Berufsfeld</li><li>medizinische Grundlagen</li><li>Methoden und Arbeitstechniken</li> <li>Notfälle</li><li>Rechtliche Rahmenbedingungen</li></ul><p>Neu in der 2. Auflage (u.a.):</p><ul><li>nach den Empfehlungen zur Ausbildungsverordnung</li><li>Management von Notfällen im Zusammenhang mit Covid-19 und Infektionstransporte</li><li>Reanimationsleitlinien nach den aktuellen Empfehlungen</li><li>praxisnahe Informationen zum Thema 'Geburt im Rettungsdienst'</li><li>mit Aggression und Gewalt im Rettungsdienst umgehen</li><li>mehr zum Thema 'Psychische Notfälle'</li></ul> <p>Tipp: Buche optional den&nbsp;<strong><a href='https://shop.thieme.de/retten-pruefungstrainer-12-Monate/000000000312600101'>retten &ndash; Pr&uuml;fungstrainer Rettungssanit&auml;ter</a>&nbsp;</strong>dazu: Kreuze zu den Kapiteln passende Lernfragen und trainiere so f&uuml;r den 'Ernstfall schriftliche Pr&uuml;fung' (Stand Januar 2024: kostenpflichtig, 29,99 &euro; / 4 Monate; 44,99 &euro; /12 Monate).</p>

1 Berufsbild und psychologische Aspekte


A. Krebs, S. Koch

1.1 Rettungsdienstpersonal


In Deutschland gibt es im Wesentlichen 3 Berufsbilder im Rettungsdienst (RD):

  • Rettungssanitäter/in (RS oder RettSan)

  • Rettungsassistent/in (RA oder RettAss, Ausbildung hierzu nicht mehr möglich, ersetzt durch NFS)

  • Notfallsanitäter/in (NFS oder NotSan)

Zusätzlich werden in einigen Bundesländern Rettungshelfer (RH) im Bereich des Krankentransports eingesetzt.

1.1.1 Rettungshelfer/in (RH)


„Rettungshelfer“ ist die Basisqualifikation im Rettungsdienst, wobei es nicht in allen Bundesländern Rettungshelfer gibt (in Sachsen-Anhalt gibt es z.B. keine mehr). „Rettungshelfer“ ist also keine bundesweit einheitliche Qualifikation und keine offizielle Berufsbezeichnung. Die Ausbildung gliedert sich z.B. in Nordrhein-Westfalen in einen Grundlehrgang (160 h an einer Rettungsdienstschule), ein Klinikpraktikum (80 h) und ein Rettungswachenpraktikum (80 h). Rettungshelfer und -helferinnen werden v.a. als Fahrzeugführende im Krankentransport eingesetzt.

1.1.2 Rettungssanitäter/in (RS, RettSan)


Ausbildungsziel und Aufgaben Die Grundlage der Ausbildung sind landesrechtliche Regelungen, z.B. durch den Bund-Länder-Ausschuss „Rettungswesen“ von 1977 oder Ausbildungsordnungen der Hilfsorganisationen. Ziel der Ausbildung ist u.a. die Fahrzeugführung im Rettungsdienst, d.h. die Führung eines Rettungstransportwagens (RTW) bzw. eines Krankentransportwagens (KTW), in einigen Bundesländern auch eines Notarzteinsatzfahrzeuges (NEF) und die Patientenbetreuung. In der Notfallrettung unterstützen fertig ausgebildete RS den NFS bzw. Notärzte und führen darüber hinaus eigenständig Maßnahmen durch. Entsprechend werden RS – je nach Bundesland – im qualifizierten Krankentransport und in der Notfallrettung eingesetzt.

Gliederung der Ausbildung 2019 veröffentlichte der Bund-Länder-Ausschuss „Rettungswesen“ eine Empfehlung für eine Verordnung über die Ausbildung und Prüfung von Rettungssanitäterinnen und Rettungssanitätern (RettSan-APrV). Gemäß § 1 Abs. 1 Nr. 1 RettSan-APrV soll die Ausbildung die Absolventinnen und Absolventen zum Einsatz in unterschiedlichen Funktionen in allen Bereichen des Patiententransportes, des qualifizierten Krankentransportes sowie der Notfallrettung und des Bevölkerungsschutzes befähigen. Die Ausbildungszeit beträgt insgesamt 520 Stunden und gliedert sich in

  1. eine theoretisch-praktische Ausbildung an einer staatlich anerkannten Ausbildungsstätte für Rettungssanitäterinnen und Rettungssanitäter im Umfang von 240 Stunden, einschließlich der Erfolgskontrolle zum Abschluss des Ausbildungsabschnittes,

  2. eine praktische Ausbildung in einer geeigneten Einrichtung der Patientenversorgung im Umfang von 80 Stunden,

  3. eine praktische Ausbildung im Rettungsdienst im Umfang von 160 Stunden sowie

  4. einen Abschlusslehrgang im Umfang von 40 Stunden.

Den Abschluss der Ausbildung bildet eine staatliche Prüfung. Die Gesamtverantwortung für die Organisation und Koordination der theoretischen und praktischen Ausbildung entsprechend dem Ausbildungsziel trägt die schulische Ausbildungsstätte. Die RettSan-APrV enthält in der Anlage 1 im Rahmenlehrplan verbindliche Vorgaben für den schulischen Ausbildungsanteil. Folgende Themenbereiche werden unterschieden:

  • Themenbereich A: Handlungsfeld Krankentransport und Rettungsdienst

  • Themenbereich B: Versorgung nach dem (c)ABCDE-Schema

  • Themenbereich C: spezielle Versorgung

  • Themenbereich D: psychosoziale Aspekte

Hinweis: Die hier geschilderte Verordnung wurde bisher (Stand 2024) nicht in allen Bundesländern übernommen. In diesen Ländern gilt weiterhin die Empfehlung des Bund-Länder-Ausschusses „Rettungswesen“ von 1977.

1.1.3 Rettungsassistent/in (RA, RettAss)


Die Ausbildung zum Rettungsassistenten bzw. zur Rettungsassistentin wurde 1989 bundesrechtlich eingeführt.

Rettungsassistenten werden seit 2015 nicht mehr ausgebildet, sind aber weiterhin im Einsatz, v.a. in der Notfallrettung. Daneben sind RA auch als Fahrzeugführende auf Rettungstransportwagen (RTW) tätig. Zusätzlich fordert das Rettungsdienstgesetz des Bundeslandes Sachsen-Anhalt den Einsatz von RA zur Patientenbetreuung im qualifizierten Krankentransport. Hierbei unterstützen RA die Notärzte und Notärztinnen, führen lebensrettende Sofortmaßnahmen durch und helfen dabei, Notfallpatienten transportfähig zu machen.

Damit RA diese Aufgaben effizient und im Interesse des Patienten so gut wie möglich durchführen können, hat die Bundesärztekammer ihnen 1992 die „Notkompetenz“ zugesprochen. Das bedeutet, dass RA im Notfall bestimmte Aufgaben übernehmen dürfen, die eigentlich in den ärztlichen Tätigkeitsbereich fallen, wenn notärztliche Unterstützung nicht rechtzeitig verfügbar ist. Zu den Maßnahmen der Notkompetenz gehören die endotracheale Intubation, das Legen peripherer venöser Zugänge, die Defibrillation am Notfallort, die Gabe kristalloider Infusionslösungen sowie die Verabreichung bestimmter Notfallmedikamente. Zu beachten ist, dass die Notkompetenz nur eine Empfehlung der Bundesärztekammer ohne Rechtscharakter ist.

1.1.4 Notfallsanitäter/in (NotSan, NFS)


Mit Inkrafttreten des Notfallsanitätergesetzes im Jahr 2014 wurde im Rettungsdienst der Bundesrepublik Deutschland ein neues Berufsbild eingeführt. Der Beruf des Notfallsanitäters ist der erste eigenständige medizinische Fachberuf im Bereich der Notfall- und Rettungsmedizin in Deutschland.

Merke

Notfallsanitäter/in (NotSan)

NotSan führen eigenständig medizinische Notfallmaßnahmen durch, bis der Patient von einem weiterbehandelnden Arzt übernommen wird.

NotSan werden primär als Verantwortlicher auf RTW oder als Fahrzeugführende von NEF eingesetzt ( ▶ Tab. 1.1 ). Die Ausbildung dauert 3 Jahre und umfasst eine theoretisch-praktische Ausbildung an einer Rettungsdienstschule (1920 h), eine praktische Ausbildung in einer Klinik (720 h) und eine praktische Ausbildung in einer Rettungswache (1960 h).

Tab. 1.1 Übersicht über Berufsgruppen im Rettungsdienst des deutschsprachigen Raumes.

Tätigkeit

Deutschland

Österreich

Schweiz

primär Krankentransport

Rettungssanitäter: 520 h Ausbildung

Rettungssanitäter: 260–300 h Ausbildung

Transportsanitäter: 1 Jahr Ausbildung

primär Notfallrettung

Rettungsassistent: 2 Jahre Ausbildung
Notfallsanitäter: 3 Jahre Ausbildung

Notfallsanitäter: 480 h Ausbildung, Voraussetzung: Rettungssanitäter

Dipl.-Rettungssanitäter HF: 3 Jahre Ausbildung an höherer Fachschule

RETTEN TO GO

Übersicht Rettungsdienstpersonal

Berufsbilder im Rettungsdienst in Deutschland:

  • Rettungssanitäter/in (RS, RettSan)

  • Rettungsassistent/in (RA, RettAss; Ausbildung nicht mehr möglich, ersetzt durch NotSan)

  • Notfallsanitäter/in (NFS, NotSan): erster eigenständiger medizinischer Fachberuf im Rettungsdienst; eigenständige Durchführung medizinischer Notfallmaßnahmen, bis der Patient von einem weiterbehandelnden Arzt übernommen wird

Zusätzlich werden in einigen Bundesländern Rettungshelfer (RH) eingesetzt, hauptsächlich im Krankentransport.

1.2 Rettungssanitäter/in – die Ausbildung


1.2.1 Zugangsvoraussetzungen


Gemäß § 4 Abs. 1 RettSan-APrV erhält eine Person...

Erscheint lt. Verlag 10.1.2024
Co-Autor Diana Drache, Arne Conrad, Alice Brand, Jeannette Frenzel, Elisabeth Kaiserauer
Sprache deutsch
Themenwelt Medizin / Pharmazie Gesundheitsfachberufe Rettungsassistent / -sanitäter
Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Notfallmedizin
Schlagworte ABCDE-Schema • Notfallmedizin • Rettungsdienst • Rettungshelfer • Rettungsmedizin • Rettungssanitäter
ISBN-10 3-13-243469-8 / 3132434698
ISBN-13 978-3-13-243469-1 / 9783132434691
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