Kryotherapie

Die Kryotherapie wird seit mehr als 50 Jahren in der oralen Medizin und in der Pathologie eingesetzt. Ursprünglich beschränkte sich diese Anwendung auf die Behandlung von Lippenkrebs und Krebs in der Mundhöhle. Heute ist die Anwendung im Kopf- und Halsbereich sehr umfangreich und umfasst die Behandlung verschiedener gutartiger Wucherungen der Haut sowie bösartiger Läsionen und wird häufig in der Medizin und anderen Bereichen der Zahnmedizin eingesetzt. Die Kryotherapie wird auch nach intraoralen chirurgischen Exzisionen, parodontalen Eingriffen, Extraktionen und Implantationen eingesetzt und hat sich als wirksam bei der Verringerung von Schwellungen, Schmerzen und Arthritis im Zusammenhang mit Kiefergelenkserkrankungen erwiesen. In der Endodontie wird die Kryotherapie nach periradikulären Eingriffen und während der Wurzelkanalbehandlung eingesetzt, um postoperative Schmerzen und Entzündungen zu minimieren. Eine weitere Anwendung der Kryotherapie in der Endodontie ist die Tiefenkryotherapie von Nickel-Titan (NiTi)-Endodontiefeilen, die eine erhöhte zyklische Ermüdungsfestigkeit bieten und damit eine mögliche Feilenseparation verringern. In jüngerer Zeit wurde die Kryotherapie erfolgreich als nützliche Ergänzung zur Blutstillung bei der Kryotherapie der vitalen Pulpa in Verbindung mit biokeramischen Materialien eingesetzt.