Fachkunde für Kaufleute im Gesundheitswesen (eBook)

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eBook Download: EPUB
2023 | 4. aktualisierte Auflage
456 Seiten
Thieme (Verlag)
978-3-13-244380-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Fachkunde für Kaufleute im Gesundheitswesen - Anja Grethler
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<p><strong>Aktuell und prüfungsrelevant</strong></p> <p>Ein Fachbuch, auf das Sie sich während Ihrer kaufmännischen Ausbildung im Gesundheitswesen verlassen können. Hier finden Sie alle wichtigen Neuerungen sowie ausbildungs- und prüfungsrelevanten Inhalte in einem Buch – mit leicht verständlichen Kapiteln, aussagekräftigen Abbildungen und Icons.</p> <ul> <li>Die Praxis im Blick: Die zum Teil theoretische und komplexe Materie wird mithilfe von Fallbeispielen und Übungsaufgaben in die konkrete Anwendung übersetzt.</li> <li>Wichtig für die Prüfungsvorbereitung: Am Ende eines Kapitels können Sie Fragen und Aufgaben lösen (Lösungen online).</li> <li>Neu in dieser Auflage: aktualisierte Zahlen, Berücksichtigung novellierter Verordnungen und Gesetze – Pflegepersonal-Stärkungsgesetz, Ergänzung der DSGVO und der Gebührenverordnung für Ärzte – sowie viele neu gestaltete informative Grafiken und Fallbeispiele</li> </ul> <p>Ihr ausführlicher und dennoch kompakter Begleiter, welcher sich am Rahmenlehrplan und den dort beschriebenen Lernfeldern orientiert.</p>

© K. Oborny/Thieme |

1 Sektoren des Gesundheitssystems


Das Gesundheitssystem wird unter dem Aspekt der unterschiedlichen Aufgabenverteilung in folgende Bereiche eingeteilt ( ▶ Abb. 1.1):

  • Prävention

  • Behandlung

  • Rehabilitation

  • Pflege

Bereiche des Gesundheitswesens.

Abb. 1.1 

1.1 Prävention


Definition

Prävention

Die Prävention versucht durch vorbeugende Maßnahmen, einen Krankheitseintritt zu verhindern, zu verzögern oder Krankheitsfolgen abzumildern.

Je nach Zeitpunkt der Maßnahme unterscheidet man drei Stufen der Prävention:

  • Primärprävention (Krankheitsverhütung)

  • Sekundärprävention (Krankheitsfrüherkennung)

  • Tertiärprävention (Verhütung einer Krankheitsverschlechterung)

Primärprävention (Krankheitsverhütung) Die Primärprävention, nach den §§ 20 bis 24 SGB V, setzt beim gesunden Menschen an und versucht, die Gefahr einer Gesundheitsschädigung abzuwenden. Primärpräventive Maßnahmen werden vorbeugend durchgeführt, um zu verhindern, dass ein Mensch überhaupt krank wird. Dazu gehören z. B. Impfungen zur Verhütung einer Infektionskrankheit oder Maßnahmen zur Gesundheitsförderung (Ernährungsverbesserung, Raucherentwöhnung).

Sekundärprävention (Krankheitsfrüherkennung) Unter Sekundärprävention wird das möglichst frühzeitige Erkennen von Gesundheitsgefährdungen oder Erkrankungen verstanden (geregelt in den §§ 25 und 26 SGB V). Die Erkrankung befindet sich im Anfangsstadium und ist meist noch symptomlos. Ziel ist die Frühtherapie und Kontrolle von Risikofaktoren. Durch die Vorverlegung der medizinisch-kurativen Behandlung soll die Erkrankung vermieden bzw. der Krankheitsverlauf gemildert werden. Hierzu gehören Maßnahmen der Früherkennung, z. B. Gesundheits-Check-up, Krebsfrüherkennungsuntersuchungen, Früherkennungsleistungen für Kinder (z.B. Früherkennungsuntersuchung U1–U9).

Tertiärprävention (Verhütung einer Krankheitsverschlechterung) Die Tertiärprävention soll

  • Krankheitsrückfälle verhüten,

  • das Fortschreiten oder eine Verstärkung von bereits eingetretenen Gesundheitsschädigungen vermeiden

  • und die Folgen von Krankheiten bewältigen.

Zu den Maßnahmen der Tertiärprävention zählt die Nachsorge nach Krebserkrankungen oder einem Herzinfarkt. Auch die Rehabilitation wird häufig dem Bereich der Tertiärprävention zugeordnet.

▶ Tab. 1.1  zeigt die primäre, sekundäre und tertiäre Prävention im Überblick.

Tab. 1.1 Primäre, sekundäre und tertiäre Prävention im Überblick.

Primärprävention (Krankheitsverhütung)

Sekundärprävention (Krankheitsfrüherkennung)

Tertiärprävention (Verhütung einer Krankheitsverschlechterung)

Ansatzpunkt

bevor eine Erkrankung entsteht, setzt beim gesunden Menschen an

wenn sich die Krankheit noch im Anfangsstadium befindet

wenn die Person bereits erkrankt ist

Zielsetzung

die Wahrscheinlichkeit des Krankheitseinritts verringern

Früherkennung von Gesundheitsgefährdungen oder Erkrankungen und entsprechender Einsatz von Maßnahmen

  • den Wiedereintritt eines akuten Krankheitszustandes verhindern (Rezidivprophylaxe)

  • Folgeerkrankungen vermeiden

  • das Fortschreiten oder eine Verschlechterung des Krankheitsbildes vermeiden

  • Folgen von Krankheiten bewältigen

Zielgruppe

gesunde Personen bzw. Risikogruppen

Patienten bzw. kranke Personen, deren Erkrankung noch nicht festgestellt ist

Patienten bzw. Rehabilitanden, die sich bereits im klinischen Stadium einer Krankheit befinden

Beispiele für Maßnahmen

  • Schutzimpfungen

  • gesunde Ernährung (Ernährungserziehung in der Schule)

  • regelmäßige sportliche Betätigung/Bewegung

  • Entspannungstechniken

  • Verzicht auf Drogen, Alkohol und Nikotin

  • rückenschonende Arbeitsweise (z. B. durch Anwendung von Kinästhetik in der Pflege)

  • Gesundheits-Check-up

  • Krebsfrüherkennungsuntersuchungen

  • Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft

  • Vorsorgeuntersuchungen im Kindesalter

  • Nachsorge nach Krebserkrankungen oder einem Herzinfarkt

  • medikamentöse Therapien

  • Pflege nach dem Bobath-Konzept nach einem Schlaganfall

  • Rehabilitation

nach Schewior-Popp, Fischer, 2008

Eine Einordnung der Prävention lässt sich auch nach der Interventionsart vornehmen. Es wird unterschieden zwischen

  • Verhaltensprävention und

  • Verhältnisprävention.

Verhaltensprävention Maßnahmen, die eine Verhaltensänderung von Individuen oder Gruppen beabsichtigen, werden unter dem Begriff „Verhaltensprävention“ zusammengefasst. Sie sollen Menschen informieren und ihnen helfen, ihr gesundheitsschädigendes Verhalten aufzugeben. Beispiele hierfür sind Nichtraucherkampagnen und Raucherentwöhnungsprogramme. Zur Verhaltensprävention gehört z. B. auch das Erlernen kinästhetischer Techniken, um die Bandscheiben gesund zu erhalten.

Verhältnisprävention Verhältnisprävention soll Strukturen in der Lebenswelt des Menschen so gestalten, dass Risikofaktoren und Ursachen der Krankheitsentstehung beseitigt werden. Dazu zählt die Gestaltung der Arbeitsumgebung und der Arbeitsmittel, z. B. mit ergonomischen Produkten (Stühle, Betten, Arbeitsflächen, Patientenlifter). Eine weitere Möglichkeit der Verhältnisprävention ist ein ausgewogenes Speiseangebot in der Personalkantine.

Beide Ansätze verfolgt das Präventionsgesetz (PrävG). Die wichtigsten Inhalte des Präventionsgesetzes sind in ▶ Kapitel 22 zusammengefasst.

1.2 Behandlung


Definition

Krankenbehandlung

Krankenbehandlungen (Heilbehandlung)...

Erscheint lt. Verlag 7.6.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Medizin / Pharmazie Gesundheitsfachberufe
Schlagworte Ausbildung • Gesundheitsmanagement • Gesundheitsökonomie • Gesundheitswesen • Kauffrau im Gesundheitswesen • Kaufleute im Gesundheitswesen • Kaufmann im Gesundheitswesen • Kaufmännische Ausbildung • kaufmännische Fachkunde Gesundheitswesen • Lehrbuch • Lehrbuch käufmännische Ausbildung Gesundheitswesen • Prüfung • Verwaltung Gesundheitswesen
ISBN-10 3-13-244380-8 / 3132443808
ISBN-13 978-3-13-244380-8 / 9783132443808
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