Die Apotheken im ehemaligen Oberen Erzstift Köln

Vorwort: Schmitz, Rudolf;

• 31

---

Die Arbeit nimmt sich hauptsächlich der Apothekender Residenzstadt Bonn, Brühls als zweitem Sitzder Kurfürsten und der Kleinstädte bis hinaufnach Linz an. Im allgemeinen Teil fällt dieMedizinalordnung von 1779 auf, die im Druckwiedergegeben wird. Die Geschichte der ApothekenBonns zeichnet sich durch ihre Vielfalt aus. DieExkurse u.a. über den Bruder Ludwig vanBeethovens, Nikolaus Johann, erweitern das Wissenzur Geschichte der dortigen Hofapotheke. Vorallem aber vermögen sozialgeschichtlicheHintergründe die Leser zu fesseln.
DerHofapotheke Brühl ist ein besonderes Kapitelgewidmet. Die im Prinzip ungebrochene Traditionder Apotheke mit der letzten BesitzerfamiliePiners könnte man geradezu als Paradebeispiel füreine Hofapotheke bezeichnen. Der letzte Teil istder Geschichte der ältesten Apotheken in denKleinstädten des Erzstiftes gewidmet. Er stehtunter der bezeichnenden Erkenntnis, dass derGlanz der Hof-Residenz- und Stadtapotheken zwarsehr hell leuchtete, dabei aber das Elend derArzneibuden auf dem platten Land nichtüberstrahlte. Insgesamt fällt neben der starken" Hofbezogenheit" vor allem die Zähigkeit auf, mitder sich eigentlich alle Apotheken des Erzstiftestrotz wirtschaftlicher Miseren und langerBesetzungszeiten über Wasser zu halten vermochten.