¿Mit Validation lernt man umzuschalten¿ - Forschungsbericht zum Einsatz der Validation bei akut verwirrten Patienten in der Intensivpflege - Stefanie Monke

¿Mit Validation lernt man umzuschalten¿ - Forschungsbericht zum Einsatz der Validation bei akut verwirrten Patienten in der Intensivpflege

(Autor)

Buch | Softcover
72 Seiten
2014
Bachelor + Master Publishing (Verlag)
978-3-95820-086-9 (ISBN)
39,99 inkl. MwSt
In der Prävention und Behandlung der akuten Verwirrtheit sollen medizinische und pflegerische Interventionen gemeinsam eine Stressminderung erzielen und den Patienten in seinem emotionalen Ausnahmezustand erreichen. Ganz besonders im Hinblick auf diese oftmals schwierige Situation der Kommunikation bei Unruhe, Angst und Agitiertheit kritisch Kranker wird der Frage nach dem Einsatz der Validation nach Naomi Feil oder der Integrativen Validation nach Nicole Richard als Zugang zum Anderen und als wertschätzende Umgangs- und Kommunikationsweise nachgegangen. Der validierende Zugang soll dem Patienten vermitteln, dass er in seiner Not verstanden wird und einen echten Kontakt herstellen.
Die theoretischen und empirischen Erkenntnisse zum Einsatz der Validation in der Begleitung älterer akut verwirrter Menschen in der Intensivpflege werden in diesem Forschungsbericht in ihren Möglichkeiten und Grenzen systematisch dargelegt sowie diskutiert und können als pflegewissenschaftlicher Beitrag für das Handlungsfeld der Intensivpflege betrachtet werden.
Der vorliegende Forschungsbericht ist im Rahmen des Masterstudiengangs Pflegewissenschaft MScN. der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar entstanden.

Textprobe:
Kapitel 4.1, Gezielte Kommunikationsmethoden - die Validation:
Aktives Zuhören und die Spiegelung der vorherrschenden Gefühle finden sich in der Kommunikationsmethode der Validation wieder, die inital für den Umgang mit Demenzerkrankten in der Langzeitpflege und Betreuung entwickelt wurde. Dennoch empfehlen Depenbusch und Vaculik den Einsatz der Validation nach Naomi Feil als Pflegeintervention auch in der Akutsituation der Verwirrtheit auf der Intensivstation. (vgl. Depenbusch 1996, S. 176, S. 180 f. u. Vaculik 2006, S. 2 u. S. 7).
Valculik begründet dies damit, dass der akut verwirrte Patient an den gleichen Störungen leidet wie der chronisch verwirrte Mensch. Somit ist für ihn eine Übertragbarkeit von Konzepten der gerontopsychiatrischen Pflege, wie die Validation von Naomi Feil, auf die Akutsituation erlaubt. Diese Empfehlungen von Vaculik basieren auf dem Erfahrungs- und Handlungswissen in der Universitätsklinik Wien und dem dortigen positiven Einsatz der Validation bei kritisch Kranken (vgl. Vaculik 2000, S. 185 u. S. 187 ff. u. Vaculik 2006, S. 2 u. S. 7).
Zur Validation beim Delirium im acute care setting ist aus einem englischsprachigen Artikel von Ski et al. zu entnehmen: Further, increased attention should be given to the prevention and management of delirium and the use of orientation and validation therapy. (Ski et al. 2006)
Kratz empfiehlt generell eine validierende Grundhaltung als Prinzip im Umgang mit deliranten Patienten im Krankenhaus. Viel Geduld und einfache, wiederkehrende Sätze sollten die Kommunikation tragen und aufrechterhalten. Dies gilt besonders für alte Menschen beim Aufkommen eines Deliriums bei einer schon vorherrschenden Demenz (vgl. Kratz 2007, S. 100).
Was verbirgt sich nun hinter der Methode der Validation, und was macht ihren besonderen Einsatz in der Kommunikation mit verwirrten Menschen aus? Ein kurzer theoretischer Überblick soll zur Forschungsfrage über-leiten, ob diese Methode auch in dem Setting der akuten Verwirrtheit auf der Intensivstation einzusetzen ist.
4.1.1, Validation nach Naomi Feil - die einfühlende Kommunikation:
Die Validation wurde in den sechziger Jahren von Naomi Feil in Amerika als Kommunikationsmethode für Menschen mit Demenz entwickelt. Ihren theoretischen Bezugsrahmen bilden die Regeln der therapeutischen Gesprächsführung nach Carl Rogers mit den zentralen Aspekten der Akzeptanz, Empathie und des Verstehens ohne Korrektur, also der Annahme des gezeigten Verhaltens eines Menschen. Die Validation greift dies auf, indem sie versucht, den Betroffenen in seiner Emotionalität zu verstehen und ihn in seiner Lage zu bestätigen. Dies soll Selbstwertgefühl und Befinden wiederherstellen und stärken. Hierbei ist es wichtig, den Kontext, in dem die Person sich wähnt, nicht zu verändern.
Die Validation als Methode wird als Einzel- oder Gruppentherapie in einem geplanten Zeitraum eingesetzt. Sie beinhaltet Methoden der verbalen und auch der nonverbalen Kommunikation (vgl. Halek et al. 2006, S. 59 ff.). Das Spiegeln von hervorbrechenden Gefühlen und Geäußertem über sowohl verbale als auch nonverbale Kommunikation, Wiederholungen sowie explorierende Fragen sollen den Erkrankten Verständnis vermitteln und somit zu einer inneren Ruhe verhelfen (vgl. Bartholomeyczik et al. 2006, S. 88 f.).
Initial hat Naomi Feil die Validation als Kommunikationsmethode für hoch betagte Menschen ohne Demenz entwickelt, deren Leben von vielen Enttäuschungen, Isolation und Einsamkeit geprägt ist. Die Unfähigkeit dieser Menschen, ihre Lebensprobleme und -geschichten zu lösen, führt zu einem immer weiteren Rückzug. Feil übertrug später diese Herangehensweise auf Demenzerkrankte, von denen sie sagt, dass sie sich in vier Stadien der Aufarbeitung ihrer Lebensaufgaben befinden können: mangelhafte und unglückliche Orientierung, Zeitverwirrtheit, sich wiederholende Bewegungen und vegetieren/vor-sich-hin-Dämmern. Je mehr sich der alte und demente Mensch

Reihe/Serie Kurzstudie Bestseller
Sprache deutsch
Maße 155 x 220 mm
Gewicht 134 g
Themenwelt Pflege Fachpflege Anästhesie / Intensivmedizin
Schlagworte Demenz • Intensivpflege • Validation
ISBN-10 3-95820-086-9 / 3958200869
ISBN-13 978-3-95820-086-9 / 9783958200869
Zustand Neuware
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Mehr entdecken
aus dem Bereich
Diagnostik, Therapie, Versorgung

von Joachim Dissemond; Knut Kröger …

Buch | Softcover (2024)
Urban & Fischer in Elsevier (Verlag)
64,00