Vampyricon 1

Douglas Clegg wurde in Virgina geboren und wuchs auf Hawaii, in Connecticut und Virginia auf. Im Alter von elf Jahren bestieg er die Sonnenpyramide von Teotihuacan in Mexico, mit sechszehn die Alhambra in Spanien. Diese beiden Erlebnisse lösten eine Reise

Das sterbliche Leben ist ein Echo der Schritte, die in den Hallen der Toten zu hören sind. Trotz der Abenteuer, die wir an der Schwelle des Todes erhaschen, wenden wir uns dem Leben zu, als sei dieses Echo alles. / / Im Leben selbst bedeutet das Blut Nahrung, das Fleisch ist unser Mantel, aber es ist der Atem, der das Leben - das der Ewigkeit - wahrhaftig ausmacht. / / Lange vor meiner Geburt, und auch eine ganze Weile vor meiner Einweihung in die Mysterien des Vampyrismus, gab es Prophezeiungen, mit Blut auf ein Pergament geschrieben, welches aus menschlicher Haut gefertigt war. Dieses war wie eine Schriftrolle eingerollt, in Ziegenleder gebunden, in eine Urne gelegt und dann versiegelt worden. / Sklaven der Gefallenen begruben die Urne in der Erde, um ihre Geheimnisse zu wahren. Die Sklaven wurden niedergemetzelt, und der letzte von ihnen nahm sich selbst das Leben, da niemand je Kenntnis von den Prophezeiungen und der Macht, die sie besaßen, erlangen sollte. / Die Erde selbst wünschte von den Geheimnissen der Urne zu erfahren, daher zerquetschte sie die Urne nach vielen Jahren. Dreck und krabbelnde Insekten bedeckten die Worte des Blutes. / Aus dieser Erde wuchs Korn und flüsterte die Worte in die Luft. Einer, der das Korn erntete, hörte die Worte, als Wind über die Grashalme strich. Dieser Mann erfuhr von der Macht, die in den Worten des Blutes verborgen lag, und wurde zu einem großen Priester seines Stammes. Als er zu der Schwelle kam, die sich zwischen Leben und Tod erhebt, kehrte er ins Leben zurück und errichtete sein eigenes Königreich. In seinem früheren Leben hatte er zahlreiche Töchter, deren eigene Macht ebenfalls wuchs. Sie hatten sie von ihm und den Schatten gestohlen, die sich um diejenigen sammelten, welche die Macht der Einen innehatten, die Medhya genannt wird und die Prophezeiungen mit ihrem eigenen Blut auf das Pergament geschrieben hatte, das aus ihrem eigenen Fleische bestand. / Einst war sie eine große Königin aus einem fernen Land gewesen, das die Alten Myrryd nannten. Nun liegt es irgendwo in Nordafrika - im Meer - , denn es ist eines von den Gefallenen Königreichen der Welt. / Medhya verfügte in ihrer Jugend über Macht und Weisheit. Es hieß, die Schlange, die ihrem Land heilig war, hätte ihr die Geheimnisse der Erde und der Unsterblichkeit verraten, die aus den Ländern jenseits des Schleiers gestohlen waren. Mit diesem verbotenen Wissen brachte sie ihrem Volk Wohlstand und überhäufte es mit allen Arten von Wohltaten. Drei voneinander getrennte Priesterkasten entwickelten sich um sie herum, während ihr Königreich anwuchs und schließlich sogar zahlreiche Länder umfasste - die Myrrydanai, die Kamr und die Nahhashim, um Anbeter um ihren Thron zu versammeln. / Doch ihre Unsterblichkeit verdarb sie, also wurde sie für ihre Gefolgsleute zu einer Tyrannin. Als fremde Eindringlinge nach tausend Jahren Myrryd schließlich zerstörten, entdeckten ihre Priester die Quelle ihrer Unsterblichkeit und stahlen sie für ihre eigenen Zwecke. / Sie nahmen ihr das Fleisch, um es als Mantel zu tragen, und das Blut, um es zu trinken, und ließen nur ihren Schatten übrig, der so dunkel war wie die Mitternacht. / Diejenigen, die Nahhashim genannt wurden, bewahrten ihre Worte in ihrem Blut, auf ihrer an der Sonne getrockneten Haut, während ihr Schatten bei ihnen verweilte und ihnen Prophezeiungen zuwisperte, durch die sie dem Wahnsinn verfielen, der ihnen den Tod brachte, nachdem das Wispern geendet hatte. Ein Baum wuchs zwischen ihren Gräbern, und aus ihm heraus eine Blüte mit einem Saft, der aus Gift bestand. Aus dem Baum wurde ein Stab geschnitten. Die Priester, welche Kamr genannt wurden und ebenso vom Blute der Medhya tranken, sammelten die Samen der Blüte, und die Priester, welche Myrrydanai genannt wurden, genossen ihr Fleisch. / Doch die Prophezeiungen waren ihnen unbekannt, und der Schatten der Medhya lag auf ihnen - sowohl Fluch als auch gewaltige Macht. / Die erste Prophez